Die Schlussszene war
der verzweifelte Versuch der Autoren, ihre Planlosigkeit und die viele Löcher im grottigen Drehbuch, durch uninspiriert von "Lost" geklaute Pseudo-Andeutungen zu kaschieren ("Er hat keine Ahnung?" - "Ja." - "OK, dann lassen wir ihn in Ruhe." - selten eine DÄMLICHEREN Dialog gehört
).
...ich Liste mal im Detail auf, was mir an dem Film ge- und missfallen hat:
Hauptcharakter: Ein unsympathischer Charakter, der glaubt das sich die Welt nur um ihn dreht (was auch stimmt: achtet mal drauf, wie sich die Komparsen im Hintergrund verhalten, wenn er eine Szene hat). Es fällt schwer, irgendeine Beziehung zu einen Charakter aufzubauen, welcher derart PERFEKT, ganz ohne Ecken und Kanten, ist (und der bei jeder, verdammt JEDER, Autoritätsperson durch das Drehbuch/den Schnitt das letzte Wort zugeschanzt bekommt - egal wie unglaubwürdig das wirkt). 2/10
Gegenspieler: Conners/Echse ist interessant, allerdings kommt seine Wandlung vom wohlmeinenden Wissenschaftler zum fiesen Terroristen/Monster etwas kurz und wirkt daher unglaubwürdig. 7/10
Nebendarsteller: Gwen Stacy (ja, sie ist in diesem Film eine Nebenfigur) ist niedlich, mehr aber auch nicht. Ihr Vater schwankt unmotiviert zwischen "streng, aber wohlmeinend" und "faschistoider Kreuzritter". Flash Thomson hat keine Mimik und keine Motivation. Martin Sheen ist OK und Tante May ist klasse, sie bekommen aber nicht viel Spielraum, weil sie - wie schon erwähnt - Peter nicht wirklich Contra geben dürfen (wahrscheinlich dachte man sich bei Sony, dass die "coolen Kids" keinen Film sehen wollen, in dem Elternfiguren den Protagonisten den Kopf geraderücken) - damit hat man klar an der "Kernstory" von Spidey vorbeigeschossen. 3/10
Tempo: Nicht vorhanden. Der Film braucht ewig, um in die Gänge zu kommen und hält sich mit unwichtigem Kleinkram auf. Bis Peter überhaupt mal als Spinne in Aktion tritt, vergeht eine gute Stunde und selbst dann wird noch mehr Aufmerksamkeit darauf gelegt, dass es bei den Stacys Seebarsch zum Essen gibt, als auf den Konflikt mit der Echse. 2/10
Dialoge: Hölzern. Sie plätschern so vor sich hin und man merkt, dass die Schauspieler nicht wirklich wissen, was die Szene jetzt eigentlich bezwecken soll. Ich kenne die Originalfassung nicht, daher weiß ich nicht ob dort die Dialoge zwischen Peter und Stacy auch derart "gehaucht" wurden, auf jeden Fall empfand ich das als sehr störend. 4/10
Effekte: Der Endkampf ist gut inszeniert, das CGI der Echse überzeugt (auch wenn das Grinsegesicht-Design etwas albern aussieht), leider sind die Schwingszenen in New York weitgehend recht unspektakulär (keine Dynamik) - dass hat der Film von 2002 besser hingekriegt. P.S.: die "Parcours-Szene" aus dem Trailer - mit der die Fans für den Film angefixt wurden - kommt nicht im Film vor. 8/10
Drehbuch: Sehr, sehr löchrig. Viel wird angeschnitten, nur um sang- und klanglos fallen gelassen zu werden (die Forschungen von Peters Vater, der Mörder von Onkel Ben, der böse Handlanger von Norman Osborne). Die post-credits-Szene zeigt sehr deutlich, dass die Macher keinen wirklichen Plan haben und versuchen sich mit vagen Andeutungen in eine Fortsetzung zu retten. 2/10
Reboot?: Unnötig. Der Film hätte ebensogut nach Teil 3 von Raimis Trilogie spielen können (wäre wahrscheinlich auch besser gewesen: dann hätte man nicht soviel Zeit auf Exposition verschwenden müssen und der Film wäre vielleicht besser geworden). Die von den Fanboys bejubelte Neuerung (Netzwerfer) spielt im Film überhaupt keine Rolle. Achja: der Satz "Aus großer Macht folgt große Verantwortung" wurde ersatzlos gestrichen. 1/10
Gesamtnote: 3,625/10