Hallo.
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Fantasy-Rollenspielsystem, um mal wieder eine entsprechende Kampagne mit "klassischem" Feeling zu spielen.
Ich habe durchaus erhebliche Rollenspielerfahrung (knapp 30 Jahre werden es mittlerweile so etwa sein) und - vor allem in den 80ern und 90ern - so ziemlich alles an Fantasy-Systemen gespielt, was damals auf dem Markt war (inkl. AD&D). Nach einer längeren Pause habe ich vor ein paar Jahren wieder mit dem Spiel(leit)en angefangen. Da ich aber mittlerweile einen sehr zeitaufwändigen Job und eine Familie habe, fehlt mir immer etwas die Zeit, die Rollenspielsysteme und -sitzungen mir der Intensität vorzubereiten, mit der ich das als Teenager getan habe. Deshalb habe ich bisher eher regelleichte Systeme und/oder solche Regeln verwendet, die ich noch kannte (insb. Savage Worlds und Cthulhu).
Bereits vor ca. einem Jahr hatte ich die Idee, Pathfinder als Regelsystem zu verwenden. Mit D&D 3.X habe ich zwar keine aktiven Erfahrungen, aber mir gefällt der Pathfinder-Hintergrund sehr und die Abenteuerpfade halte ich für die (aus Spielleitersicht) optimale Gestaltung einer Kampagne. Außerdem hört man ja viel Gutes über das System. Ich habe dann auch mit dem Studium des Regelbuches begonnen, dies aber nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Die unglaubliche Menge an rassen - und klassenspezifischen Sonderfähigkeiten, an Talenten und Zaubern (von den besonderen Eigenschaften der verschiedenen Monster einmal ganz abgesehen) haben mich einfach erschlagen. Da ich leider kein fotografisches Gedächtnis besitze und befürchte, einfach nicht genug Zeit zur Verfügung zu haben, um alle Sonderregeln auswendig zu lernen (mal ganz abgesehen davon, dass das Regelstudium auch nicht unbedingt der Teil des Spieles ist, der mir am meisten Spaß macht), habe ich mein Vorhaben dann wieder aufgegeben. Deshalb habe ich auch in einem anderen Thread (
http://tanelorn.net/index.php?topic=74778.msg1530855#msg1530855) nach einem regelleichteren System gesucht. Nachmals Danke an alle, die mir dort Tipps gegeben haben.
Durch diesen Thread habe ich die Microlite-Version des D20-Systems entdeckt, die eine stark abgespeckte, aber kompatible, Version dieser Regeln darstellt (eine Pathfinder-Version gibt es da übrigens auch). Nachdem ich erst Feuer und Flamme für diese Regeln war, habe ich im Rahmen einer eigenen Übersetzung festgestellt, dass die Regelkonzepte, die aus D&D 3.X/Pathfinder übernommen wuden, gar nicht so komplex sind, sondern eine sehr einheitliche Struktur aufweisen, die bei Pathfinder nur mit sehr viel Details gefüllt ist als bei Microlite.
Deshalb möchte ich hier um ein Feedback von den aktiven Pathfinder-Spielern bitten (besonders gerne von solchen, die ohne größere Vorkenntnisse zu D&D oder Rollenspielen insgesamt mit Pathfinder eingestiegen sind):
Ist es ohne extremen Zeitaufwand machbar, die Pathfinder-Regeln zu beherrschen und eine Kampagne vernünftig zu leiten, ohne dass man von den Spielern mit besserer Regelkenntnis (von meinen Spielern kennt das System zur Zeit noch keiner) über den Tisch gezogen wird oder ständig Regeln nachschlagen muss?
Inwieweit kann man Aufgaben auf die Spieler übertragen, um sich zu entlasten?
Kann man ggf. spielstörende Regelelemente weglassen, um das Spiel zu vereinfachen?
Welche Regeln muss der Spielleiter auf jeden Fall präsent (oder auf einem Spickzettel) haben?
Sind einige Klassen deutlich "arbeitsintensiver" als andere?
Für Eure Meinungen wäre ich sehr dankbar. Den Hinweis, ich möge doch erst einmal mit der Einsteigerbox anfangen, möchte ich gleich zurückweisen. Eine vereinfachte, kompatible Version der Pathfinder-Regeln habe ich schon (nämlich die oben bereits erwähnten Microlite-Regeln, die ich bereits übersetzt und schon etwas "gepimpt" habe). Entweder nehme ich jetzt also das ganze Ding oder etwas ganz anderes.