Autor Thema: [RuneQuest] RQ, die 6. Edition (von The Design Mechanism)  (Gelesen 72631 mal)

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #75 am: 26.07.2012 | 14:36 »
   und dort Mythen verändern kann, und die Welt dann anders ist, wenn man wieder in seine eigene "Gegenwart" zurückkehrt.
Wie wirkt sich das aus


Zitat
Kann ich nicht einfach einen Atheisten spielen und Leute erschlagen?")
und wenn es einer täte?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #76 am: 26.07.2012 | 15:01 »
Wie wirkt sich das aus

Oh, das ist ein großes Thema und ich bin auch nie tief in die Materie vorgedrungen. Ich weiß aber noch so ungefähr, dass das in Hero Wars und HeroQuest für Glorantha mal ein Hauptaugenmerk sein sollte, eigentlich der Fokus des Spiels: Hat der Spielercharakter genug Steigerungen zu seinen Fähigkeiten gewonnen, genug Meisterschaftsgrade (Masteries in Hero Wars), konnte er es eventuell mit mythischen Wesen aufnehmen und in bestimmte Mythen "hineingehen" - Voraussetzungen waren bestimmte Boni, Story-Entscheidungen, Unterstützung der Freunde und der Gemeinschaft, lange komplizierte Rituale, aber es war möglich! Wenn es in einem Mythos seines Volkes zum Beispiel eine Stelle gab, in der der Luchsgott den Flussgott austrickste, konnte der Charakter beispielsweise als Geweihter des Großen Luchses den Luchsgott zu einem Wettstreit herausfordern und vielleicht seine Stelle einnehmen, oder er konnte an die Stelle im Mythos reisen, an der es zu dem Aufeinandertreffen mit dem Flussgott kommt, und direkt gegen diesen kämpfen, da er ja vorher jahrelang die Geheimnisse und die Taten des Großen Luchses studiert hatte. Kehrt er dann erfolgreich von der Heldenqueste in die Menschenwelt zurück, konnte es gut möglich sein, dass der Mythos in Zukunft anders erzählt wurde (da der Spielercharakter ihn ja verändert hat, also die Zeitlinie manipuliert hat, wenn man so will). Im Extremfall konnte der Spielercharakter irgendwann selbst den Status der Gottheit annehmen.

Konkrete Beispiele fallen mir jetzt nicht ein, weil wir nie Helden mit so hohen Fähigkeiten in Hero Wars gespielt haben. Eine kleine Heldenqueste, in der es nur ein, zwei neue Boni oder Fähigkeiten zu gewinnen gab, war schon das Maximum. In HW und HQ gibt es aber eigene Textabschnitte dazu.

Zitat
und wenn es einer täte?

Das Problem ist: In Glorantha gilt die Regel "niemand ist eine Insel", du kannst nicht als einsamer Wolf völlig auf dich gestellt sein. JEDER Charakter hat dort eine Religion und eine Vergangenheit. Man wird wie in der Realität in eine Religion oder eine kulturelle Gemeinschaft hineingeboren und hat innerhalb dieser Gemeinschaft bestimmte Entfaltungsmöglichkeiten. Da die Götter aber keine Erfindung oder Spekulation sind, sondern eben reale Figuren, ist jemand ohne göttliche Unterstützung und Kultzugehörigkeit echt "am Arsch". Es gibt auch keine bekannte Zivilisation oder Bewegung in Glorantha, die die Verehrung der Götter konkret ablehnt oder bekämpft. Man kann natürlich gegen eine bestimmte Gottheit sein und sich von ihr abwenden, sucht sich dann aber eine neue. De facto ist jeder Charakter in Glorantha Teil einer Kultur, eines Stammes, einer Kultusgemeinschaft, und so weiter. Das kann man nicht so einfach ablegen. Oder anders ausgedrückt: Gehörst du nicht mehr zu einer Gemeinschaft, bekommst du auch von niemandem Unterstützung... zum Beispiel:

    - niemand wird dir Geld, Nahrung, Unterschlupf oder Informationen geben, wenn du die mal brauchst
    - du kommst in die Zünfte oder die relevanten gesellschaftlichen Kreise nicht rein
    - du kannst im Prinzip keinen ehrbaren Beruf ausüben
    - niemand will spontan etwas mit dir zu tun haben
    - du bringst Schande über deine Verwandten, deine Vorfahren, deine Eltern, deine Geschwister, etc.
    - du kannst dich nirgendwo niederlassen
    - du kannst nicht heiraten, niemand würde dir seine Tochter/seinen Sohn zur Ehe geben
    - du bekommst keine göttlichen Zauber, Segen, Artefakte, Geheimnisse oder Kultfähigkeiten

Summa summarum: Der Charakter wäre dann von all den Dingen ausgeschlossen, die diese Spielwelt interessant und bunt und aufregend machen. Wie es einer meiner Bekannten aus der RuneQuest-Gesellschaft vor Jahren einmal sagte: "Ein Atheist würde in der Welt keine 5 Minuten überleben."
« Letzte Änderung: 26.07.2012 | 15:03 von Jed Clayton »
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Offline Turning Wheel

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #77 am: 26.07.2012 | 16:38 »
    - niemand wird dir Geld, Nahrung, Unterschlupf oder Informationen geben, wenn du die mal brauchst
    - du kommst in die Zünfte oder die relevanten gesellschaftlichen Kreise nicht rein
    - du kannst im Prinzip keinen ehrbaren Beruf ausüben
    - niemand will spontan etwas mit dir zu tun haben
    - du bringst Schande über deine Verwandten, deine Vorfahren, deine Eltern, deine Geschwister, etc.
    - du kannst dich nirgendwo niederlassen
    - du kannst nicht heiraten, niemand würde dir seine Tochter/seinen Sohn zur Ehe geben
    - du bekommst keine göttlichen Zauber, Segen, Artefakte, Geheimnisse oder Kultfähigkeiten

Es ist also wie im realen europäischen Mittelalter.

Aber jetzt mal halblang. Wollen die Regeln denn, dass die Spieler sich zu jeder vollen Stunde zum innigen Gebet versammeln?
Die meisten Rollenspiele, in denen Religion oder gesellschaftliche Eingebundenheit eine Rolle spielt, spielt diese doch gar keine Rolle. Das wird im Rollenspiel meistens genauso stillschweigend unter den Tisch gekehrt wie Frühstücken und aufs Klo gehen - von Sex ganz zu schweigen. Ich sehe kein Problem darin, Glorantha unreligiös zu spielen.
« Letzte Änderung: 26.07.2012 | 16:40 von Captain Fly »

Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #78 am: 26.07.2012 | 17:25 »
Es ist also wie im realen europäischen Mittelalter.

Aber jetzt mal halblang. Wollen die Regeln denn, dass die Spieler sich zu jeder vollen Stunde zum innigen Gebet versammeln?
Die meisten Rollenspiele, in denen Religion oder gesellschaftliche Eingebundenheit eine Rolle spielt, spielt diese doch gar keine Rolle. Das wird im Rollenspiel meistens genauso stillschweigend unter den Tisch gekehrt wie Frühstücken und aufs Klo gehen - von Sex ganz zu schweigen. Ich sehe kein Problem darin, Glorantha unreligiös zu spielen.

Nun ja... es liegt alles letzten Endes im Ermessen des Spielleiters. Für mich wäre aber Glorantha ohne die Kulte, die Götter und die damit in Zusammenhang stehenden Questen äußerst farblos. Es bliebe eben nur eine 08/15-Mittelalterwelt übrig, oder nicht?

Jede Edition von RQ hat die Existenz von Kulten, Tempeln, Ritualgemeinschaften und so weiter besonders hervorgehoben. Man muss sie nicht in jeder Minute und in jedem Satz erwähnen, aber sie sind eine Selbstverständlichkeit, die einfach zu Glorantha - wie auch zur historischen Antike und zur prä-modernen Welt - gehören.

Wenn ich mir denke, dass noch vor knapp 300 Jahren Personen in Hexenprozessen verurteilt werden konnten (der Fall Anna Göldin in der Schweiz), und dass Baden-Württemberg bis weit ins 20. Jahrhundert in katholische und protestantische Gebiete gegliedert war. Oder schaue dir religiöse Spannungen in Irak, Nigeria, Syrien und so weiter in der Gegenwart an. Religion ist einfach ein unheimlich starker Faktor, eine große Motivation und immer identitätsstiftend.

Glorantha ist eine größere rollenspielerische Herausforderung, weil an allen Ecken und Enden betont wird, dass die Charaktere eben keine "modernen" Personen in einer Fantasy-Welt sind. Es sollte nicht so standardmäßig gespielt werden, dass die SC sich so verhalten wie moderne Amerikaner und Europäer im 21. Jahrhundert. Es ist eben doch eine "ancient world" ... mit den entsprechenden Gepflogenheiten, Ansichten und Verhaltensweisen.
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #79 am: 26.07.2012 | 18:12 »
Und dazu kommen eben die vielen Hundertschaften von Göttern, Halbgöttern und Heiligen, bei denen kein Anfänger durchblickt,

Testfrage: Blickst Du bei den Heiligen und Seligen der Katholiken durch? Oder den Unterschieden zwischen evangelischer und katholischer Theologie? Die Grenzen der päpstlichen Macht?

Das ist bei Glorantha wie im realen Leben...
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Offline Turning Wheel

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #80 am: 26.07.2012 | 18:18 »
Jed, versteh mich nicht falsch, ICH finde Glorantha mit allem was dazu gehört absolut cool - und zwar nicht zuletzt wegen der kulturellen Reichhaltigkeit.
Aber ich würde nicht soweit gehen, jemandem vorzuschreiben, dass er Glorantha religiös spielen muss.
Ich hätte nicht mal Bauchschmerzen, in einer Glorantha-Runde mitzuspielen, wo Religion nicht thematisiert wird.
Ich wüsste auch nicht wo der unbedingte Grund für religiöses Spiel wäre, wenn fünf barbarische Haudraufs
in bester Auslegung amerikanischen Frontierrollenspiels durch die Lande ziehen und Monster plätten.
Solange genug da ist, soll doch jeder nehmen was er will.

Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #81 am: 27.07.2012 | 01:42 »
Ich habe/hätte auch kein Problem damit, dass irgendjemand als SL in Glorantha andere Schwerpunkte setzt oder Religion nicht weiter thematisiert wird. Aber Barbarenkrieger, die einfach nur saufend und polternd durch die Lade ziehen und irgendwelche Gegner plätten, gibt's doch schon in jedem anderen Fantasy-Rollenspiel... und genau da setze ich eben gerne an. Was ist das Besondere? Gibt es ein Unterscheidungsmerkmal?

Ich hätte bei mehr Zeit und Spielerinteresse sehr gern auch Hero Wars mit den vorgeschlagenen "Hero Bands", also definierten statt zusammengewürfelten Heldengruppen, gespielt. Das war da nämlich auch ein Merkmal, das Glorantha als Hintergrund sehr gut von D&D und seinen Klonen unterschied. Und in RuneQuest kann man im Prinzip genau dasselbe erschaffen. Eine Hero Band war eben keine reine Halunkentruppe, die irgendwie bunt zusammengestückelt war, sondern eine Gruppe mit gemeinsamem Motto, gemeinsamer Motivation und Erkennungszeichen... insofern war es da sehr günstig, sich um denselben Schutzheiligen, Schutzgeist oder eine kleinere spezialisierte Gottheit zu scharen. Andere Hero Bands waren dagegen eher durch einen bestimmten Beruf, eine gemeinsame Herkunft, ein idealistisches Ziel oder eine politische Richtung zusammengeschweißt. Manche sogar nur durch die gleiche Waffe (Gesellschaft der Schwertfreunde usw.). Leider habe ich das Hero Bands-Supplement (Masters of Luck and Death) nie genutzt, es steht eben bei mir im Regal.. schon lange.

Der etwas einfache, auf sich selbst gestellte Barbar, der mehr oder weniger unlustig durch eine Fantasy-Welt streift, geht in Rollenspielen ja größtenteils auf Conan zurück. Aber Conan lebt in einer Welt, die von seinem Autor R.E. Howard bewusst anders geschildert wurde als Glorantha. Howard war selbst nicht religiös und beschrieb die Religionen im Hyborischen Zeitalter als Aberglauben, als Erfindungen korrupter Priester und Bürokraten, um die Bevölkerung zu täuschen und in Angst zu halten. Insofern war er da anders motiviert. Der Film- und Comic-Conan, den wir alle kennen, sagt aber trotzdem ständig "Bei Crom!" ;)
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #82 am: 27.07.2012 | 01:54 »
Howard war selbst nicht religiös und beschrieb die Religionen im Hyborischen Zeitalter als Aberglauben, als Erfindungen korrupter Priester und Bürokraten, um die Bevölkerung zu täuschen und in Angst zu halten. Insofern war er da anders motiviert.
Setesh ayesh Setesh

Hyborea ist Teil des Cthulhu Mythos seine "Götter" sind Wesen, die der kosmische Horror sind und doch wer riet Prinzessin Yasmela den ersten Mann dem sie begegnen würde zum Feldherren zu machen, ein korrupter Priester oder Mithras?
Ahrimans Herz, ...
« Letzte Änderung: 27.07.2012 | 01:57 von Schwerttänzer »
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #83 am: 27.07.2012 | 02:28 »
Der etwas einfache, auf sich selbst gestellte Barbar, der mehr oder weniger unlustig durch eine Fantasy-Welt streift, geht in Rollenspielen ja größtenteils auf Conan zurück....

So naheliegend das auch klingt: Hast du ein paar Punkte, die diese These untermauern?
Und meinst du den Howard-Conan oder den Milius/Stone-Conan?

Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #84 am: 27.07.2012 | 03:15 »
So naheliegend das auch klingt: Hast du ein paar Punkte, die diese These untermauern?
Und meinst du den Howard-Conan oder den Milius/Stone-Conan?

Auf dem Back-Cover von Tunnels & Trolls 5.5 steht zum Beispiel in der Kurzdefinition, was überhaupt Fantasy-Rollenspiele sind, sinngemäß etwas wie "Figuren aus einer Welt wie Der Herr der Ringe oder Conan der Barbar". Dazu traue ich mich ganz einfach mal zu sagen, dass Conan die bekannteste Figur mit dem Namenszusatz "der Barbar" ist.

John Milius ist mir relativ schnuppe. Das war ein Film vor über 30 Jahren und es ist nicht mein Lieblingsfilm. Ich meinte schon die Sachen von Howard selbst.
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Offline Turning Wheel

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #85 am: 27.07.2012 | 05:03 »
Stimmt, auf meiner 5. Edition von T&T steht auch "... Fantasy of Tokien and Howard."
T&T scheint mir aber nicht das verbreitetste Rollenspiel zu sein und als einziges Argument
für die Untermauerung einer allgemeinen Rollenspielthese etwas gewagt.

Kürzlich habe ich aber eine These gehört, dass Rollenspiel hauptsächlich durch kolonialistisches
Gedankengut geprägt ist (D&D anyone), und das geht mit Conan z.B. nicht wirklich überein.
Aber ja, du hast Recht. Conan ist schon der typische Trickster, der rollenspielmäßig durch die Gegend
abenteuert. Unerwachsen und ungebunden (im Gegensatz zur Heldenreise).

So kann man sicher auch gut RuneQuest spielen - aber eben nicht so gut Glorantha.

Offline Xemides

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #86 am: 27.07.2012 | 10:05 »
Ich stimme Jed und Captain Frey zu. Glorantha ist für mich ein Setting, bei dem die Kultur und die Religion eines Charakters wichtig sind und auch vom Spieler berücksichtigt werden sollten. Das geben auch die Regeln her, denn göttliche Zauber bekomme ich nur durch die Religion, wenn ich bei ihr gut stehe und im Tempel darum bete.

Trotzdem unterscheide ich zwischen Priestern und einfachen Initiiertem. Initiiert ist ja jeder in Glorantha, d.h. er ist Teil der Gemeinschaft. Dadurch kennt er die Grundzüge der Moral des Kultes. Ich finde es nicht zu viel verlangt, sich daran zu orientieren. Das heißt ja nicht, dass man sich immer und ständig daran halten muss, und außerdem heißt alle bei den Orlanthis ja auch 8 Prozent, so dass es immer Querschläger geben kann. Oder man spielt einen Eurmal-Kultisten, die Trickster-Anhänger sind ja geradezu dafür da, aus der Reihe zu schlagen.
Nur wenn jemand komplett und mit Absicht sich gegen die Gemeinschaft verhält, dafür gab es zumindest früher mal Spirits of Retribution, die Rachegeister der Kulte, die Frevler (wenn man es mal so nennen darf) bestraften.

Mittlerweile verlange och aber bei fast jedem Rollenspiel von den Spielern, dass sie sich mit dem Hintergrund des SC vertraut machen, sowohl mit dem Setting und der Herkunft des SC im Allgemeinen, aber auch wenn nötig und vorhanden mit den spirituellen. Nur dann kann man sich überlegen, wie man damit umgeht und welche Konsequenzen das Handeln evtl. hat. Immerhin ist der SC damit aufgewachsen. Teilweise kann er halt damit gebrochen haben, und bekommt dann die Nachteile zu spüren.

Und spätestens, wenn ich so was wie einen Priester spiele, sollte Religion mehr sein als eine Quelle cooler Powers, sondern muss auch ausgespielt werden.

Ich würde also Religion keinesfalls unter den Tisch kehren, sondern sie schon eine Rolle spielen lassen. Das machen wir bei DSA und Aventurien übrigens auch nicht, da wir immer Geweihte dabei haben, rückt die Religion zwangsläufig in den Vordergrund, wenn auch nicht mit stündlichem Beten.


Thema Göttervielfalt:

Ja, Glorantha hat Dutzende Götter, aber das hatte die Erde doch auch. In dieser Hinsicht finde ich Glorantha gerade interessant und spannend, da sie es halt nicht den einen Einheitskult wie die 12 bei Aventurien gibt, sondern viele Pantheons mit etlichen Göttern, deren Götter sich dazu auch noch regional unterscheiden. So ist der Orlanth Tarshens ein anderer wie der des Drachenpasses oder des Heortlandes.
Aber als Spieler muss man sich doch nur mit seinem Pantheon auskennen und hat meistens einen Gott und Aspekt im Vordergrund.

Hierbei finde ich auch die Verknüpfungen zwischen den Kulten spannend. Wie etwa das der Konflikt zwischen Sartar und dem Imperium nicht nur expansionistische Gründe hat, sondern doppelt religiös verwoben. Zum einen der Kampf zwischen Orlanth und Sedenya um die Mittlere Lust, zum anderen das Verhältnis zwischen Yelm und Orlanth, der in Darra Happa die Rolle spielt.

Thema Abenteuer:

Zugegeben war sehr lange der Schwerpunkt auf Sartar und dem Lunarem Imperium (war ursprünglich gar nicht Gregs Wunsch war, das hatte sich wohl so ergeben), aber es gibt durchaus auch andere Möglichkeiten.

Pavis zum Beispiel ist der typische Fantasyschmelztiegel, in dem sich alle Rassen und Völker  tummeln. Etwas abseits gelegen mit der Steppe von Pent mit seinen 12 Stämmen und der Wüste in die andere Richtung doch auch ein guter Abenteuerspielplatz. Und direkt neben der neuen Stadt liegt der Big Rubble als idealer Spielplatz für Dungeoncrawler. Bei der Runequest-Gesellschaft erschien eine ganze Reihe mit Abenteuern in Pavis und dem Rubble. Dazu kommen noch das alte Craddle-Szenario und einige andere Abenteuer aus der AH-Ära.

Für HeroWars2 gab es einige Quellenbücher zum Lunaren Imperium und deren Kulte, so dass man dort ganze Kampagnen ansiedeln könnte.

Und schlussendlich gibt es ja die MRQ2-Bücher über das zweite Zeitalter, die ja vor dem Imperium spielen. Da gab es zum Beispiel einige Bücher über Ralios und den Westen.


@Schwerttänzer:

Byperborea kommt nicht aus dem Cthulhumythos. Schon die alten Griechen kannten das sagenhafte Land im Norden des Nordwindes Boreas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperborea


Howard und Lovecraft haben das nur übernommen. Wobei Lovecraft Hyperborea in Grönland ansiedelt und Howard nördlich Ciommeriens, also etwa Rußland, Finnland und die baltischen Staaten.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #87 am: 27.07.2012 | 11:05 »
Was ist das Besondere? Gibt es ein Unterscheidungsmerkmal?

Ich hätte bei mehr Zeit und Spielerinteresse sehr gern auch Hero Wars mit den vorgeschlagenen "Hero Bands", also definierten statt zusammengewürfelten Heldengruppen, gespielt. Das war da nämlich auch ein Merkmal, das Glorantha als Hintergrund sehr gut von D&D und seinen Klonen unterschied. Und in RuneQuest kann man im Prinzip genau dasselbe erschaffen.

Man kann bei Runequest schon allein durch die Option, das Startgeld, das durch eine höhere soziale Schicht entsteht, nicht in Geld sondern üblichen Verkehrsgütern zu gewähren, eine hohe Bindung der Helden an ihre Gemeinschaft erreichen. Ich stelle mir das Gesicht eines ehemaligen Mitspielers einfach genial vor, wenn es heißt: das zusätzliche Geld ist eine Kuhherde!
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Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #88 am: 27.07.2012 | 11:08 »
Nun, bei Gelegenheit würde ich praktisch sofort die schönen MRQ-Quellenbände für Glorantha Second Age mit RQ6 verbinden und spielen.

Ich möchte noch so vieles lesen und erfahren, beispielsweise über das große God Learner Empire und den Westen Genertelas (mit Rittern, Bischöfen und verhältnismäßig westeuropäischem Flair). Ja, da gibt es - dank Mongoose! - jede Menge tolles Material.

Was Xemides oben angeführt hat, ist tatsächlich eine gute Faustregel:

Der Spielercharakter, insbesondere der eines Neueinsteigers in RQ und/oder Glorantha, muss zunächst nur die Götter und die Moral seiner eigenen Heimatgegend kennen. Und nicht mal die besonders gut, außer er ist ein religiöser Eiferer oder hauptberuflicher Priester. Eine genau abgegrenze Region mit wenigen Stämmen oder Clans usw. reicht vollkommen aus. Alles andere ist die verwirrende, fremdländische Welt dort draußen. Wie viel wusste wohl ein deutscher Bauer oder Schuster im Jahr 1300 über die Völker in der Mongolei, Persien, Indien oder noch weiter weg?

In RQ3 (Edition von 1984) wurde die Verbindung zu einer gesellschaftlichen Schicht und ein kulturelles Milieu mit einem kurzen Satz im Kapitel mit den Berufen umrissen, immer mit einem Hinweis auf die Eltern: "Deine Eltern verehrten den Wettergott...", "Deine Eltern verehrten die Getreidegöttin..." usw.
« Letzte Änderung: 27.07.2012 | 11:13 von Jed Clayton »
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Offline Xemides

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #89 am: 27.07.2012 | 14:13 »
und den Westen Genertelas (mit Rittern, Bischöfen und verhältnismäßig westeuropäischem Flair).

Der gar nicht so westeuropäisch ist. Hier mal der Text von der Homepage von Moondesign über den Westen:

Zitat
Late Bronze Age/early Iron Age civilized agriculturalists who are organized into castes (Worker, Soldier, Noble, Wizard). They are literate, revere logic and philosophy, and reject worship of the gods in favor of direct use of magical forces for their own benefit, without using the gods as intermediaries. Their kingdoms are divided by sects who disagree about the role of caste, the moral limits of what can be used for magical power, etc. If you combine Greek philosophers with classical India, added Sassanid cataphracts and Jewish Kabbalists, and throw in a little Michael Moorcock, you won't be far off.


Die Seite ist überhaupt eine gute Quelle für kostenloses Wissen über alle Aspekte Gloranthas:

http://moondesignpublications.com/page/glorantha
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Offline Lichtschwerttänzer

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« Antwort #90 am: 29.07.2012 | 22:07 »




@Schwerttänzer:

Byperborea kommt nicht aus dem Cthulhumythos. Schon die alten Griechen kannten das sagenhafte Land im Norden des Nordwindes Boreas:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperborea


Howard und Lovecraft haben das nur übernommen. Wobei Lovecraft Hyperborea in Grönland ansiedelt und Howard nördlich Ciommeriens, also etwa Rußland, Finnland und die baltischen Staaten.

Hyborisch != Hyperborea

Hyperborea mag ein hyborisches Reich sein, es gibt noch andere, Aquilonien, Nemedien....

Howards Welt heisst (Conans) hyborische Welt, nicht hyperboreanische Welt
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #91 am: 30.07.2012 | 05:21 »
Da habe ich wohl war durcheinander geworfen.

Allerdings ist das Hyborische Zeitalter von Howard erfunden worden, und Lovecraft hat es nur benutzt. Lovecraft war aber durchaus der Meinung, nur weil zwei AUtoren mal Elemente des anderen benutzen bleiben es dennoch zwei getrennte Zyklen.

Und Howard hat offenbar mehr Elemente von Lovecraft in seine Geschichten einfließen lassen als umgekehrt.
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #92 am: 6.08.2012 | 22:47 »
Ich habe Buch + PDF erstanden und lese seit gestern das PDF. 

Wo hast du denn das Buch schon her? Irgendwie finde ich das gedruckte Buch noch nirgends - nur das PDF?
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Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #93 am: 6.08.2012 | 23:02 »
Wo hast du denn das Buch schon her? Irgendwie finde ich das gedruckte Buch noch nirgends - nur das PDF?

Das Buch ist noch NICHT draußen. Wahrscheinlich hat Murder-of-Crows gemeint, dass er sich das Kombi-Set Buch + PDF bestellt hat und auf das physische Buch noch wartet. In solchen Fällen bekommt man ja in der Regel das PDF sofort zugestellt bzw. freigeschaltet. Also liest er jetzt im PDF, und das gedruckte Buch kommt noch.
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« Antwort #94 am: 6.08.2012 | 23:56 »
Das Buch ist noch NICHT draußen. Wahrscheinlich hat Murder-of-Crows gemeint, dass er sich das Kombi-Set Buch + PDF bestellt hat und auf das physische Buch noch wartet. In solchen Fällen bekommt man ja in der Regel das PDF sofort zugestellt bzw. freigeschaltet. Also liest er jetzt im PDF, und das gedruckte Buch kommt noch.

Korrekt. Wobei ich heute die Versandanzeige bekommen habe.
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #95 am: 7.08.2012 | 08:07 »
Wahrscheinlich hat Murder-of-Crows gemeint, dass er sich das Kombi-Set Buch + PDF bestellt hat und auf das physische Buch noch wartet.

Dann formuliere ich meine Frage um: Wo hast du diese Kombination bestellt? Bei meinen "üblichen Verdächtigen" Online-Rollenspielshops habe ich sie nämlich bisher nicht gefunden...

EDIT: Ich nehme die Frage zurück, seit heute Früh ist das Buch beim Sphärenmeister im Katalog. Aber ich schwöre: Gestern Abend war es das noch nicht! :)
« Letzte Änderung: 7.08.2012 | 09:17 von Weltengeist »
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #96 am: 7.08.2012 | 10:40 »
EDIT: Ich nehme die Frage zurück, seit heute Früh ist das Buch beim Sphärenmeister im Katalog. Aber ich schwöre: Gestern Abend war es das noch nicht! :)

Das finde ich super. Wieder ein großes Stück Erleichterung. Ich hatte Roland, also den Sphärenmeister, nämlich letzte Woche auch schon nach RuneQuest 6e gefragt.

Ich selbst wüsste noch mindestens einen weiteren Händler, aber ich will hier nicht ständig Werbung machen. (Wenn es jemand genau wissen möchte, wo ich was bestelle, bitte PM an mich!)

Man kann im Grunde jeden örtlichen FLGS (Friendly Local Gaming Store) fragen. Im Grunde nerven und löchern, anrufen, nachhaken, so lange, bis sie es haben!
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #97 am: 7.08.2012 | 18:50 »
Ok, frage an die RQ Experten (am liebsten auf RQ6 bezogen) : wie gut skaliert RQ eigentlich nach oben? Also kann man auch sehr high powered Kampagnen damit spielen? Bzw. kann man gut mischen?

Also angenommen ich möchte eine Sword & Sorcery Welt bespielen, in der neben den üblichen Sterblichen mit ihren Problemen sich auch gefallen Gottheiten, unsterbliche Schwertkämpfer und untote Könige bewegen, würde RQ(6) das mechanisch leisten können? Oder gibts einen breakingpoint der Regeln?

Oder falls ihr Fantasy-Leser seid: könnte man mit RQ6 sowas wie das Malazan Book of the Fallen (dt.: Spiel der Götter) bespielen? Oder fällt da das Regelwerk auseinander?
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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #98 am: 7.08.2012 | 20:28 »
Dann formuliere ich meine Frage um: Wo hast du diese Kombination bestellt? Bei meinen "üblichen Verdächtigen" Online-Rollenspielshops habe ich sie nämlich bisher nicht gefunden...

Bei Moondesign Publishing. Der Sphärenmeister ist hier nur unwesentlich günstiger, dafür ist, soweit ich gesehen habe, kein PDF dabei.
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Offline Jed Clayton

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Re: [RuneQuest] Die sechste Edition erscheint bei Moon Design!
« Antwort #99 am: 7.08.2012 | 21:15 »
Ok, frage an die RQ Experten (am liebsten auf RQ6 bezogen) : wie gut skaliert RQ eigentlich nach oben? Also kann man auch sehr high powered Kampagnen damit spielen? Bzw. kann man gut mischen?

Also angenommen ich möchte eine Sword & Sorcery Welt bespielen, in der neben den üblichen Sterblichen mit ihren Problemen sich auch gefallen Gottheiten, unsterbliche Schwertkämpfer und untote Könige bewegen, würde RQ(6) das mechanisch leisten können? Oder gibts einen breakingpoint der Regeln?

Ich habe mal vor Jahren jemanden bezüglich RuneQuest und BRP sagen hören, dass so gut wie alle Prozentsysteme (W100, W%) ihre Wirkung und ihre Logik verlieren, sobald man bei 100% angekommen ist.

Dem widerspreche ich insofern, dass ich ja gegebenenfalls die Regeloptionen aus dem alten Elric!/Stormbringer 5th Edition heranziehen an: Prozent-Fertigkeiten wie immer, aber sie hören nicht bei 99% oder 100% auf. Prozentwerte werden durch 5 geteilt und das ist dann die Spannbreite für Kritische Erfolge (so z.B. der Typ mit 100% auf 01-20, der Typ mit 200% auf 01-40 und der Halbgott mit bsp. 350% auf 01-70, usw.).

Schwierig ist es eben mit den Werten für Rüstungen, die eine natürliche Grenze haben, wenn es nicht lächerlich werden soll (ich glaube, niemand in RQ trägt 12+ als Rüstungswert). Ein toller Treffer mit einem guten Schwert+Stärkebonus durchdringt soweit ich weiß noch immer die beste Rüstung. Ansonsten steigen natürlich die Hit Points nicht an, also müsste ein epischer Halbgott wie Hercules vermutlich sehr gut gepanzert sein, oder einen irrsinnig hohen Dodge Skill haben, den er immer einsetzen kann, oder einfach alles abblocken.

Kleine Stellschrauben und Tricks sollte es für epische Charaktere wohl geben. Schon in RQ3 konnte man seine natürlich begrenzten Hit Points durch Magie aufwerten und auch den eigenen fleischlichen Körper mit einem permanenten Rüstungsschutz versehen, was durch Verzauberungen ermöglicht wurde.

Ob das in RQ6 auch berücksichtigt ist, weiß ich noch nicht. Dazu müsste ich es erst mal lesen und spielen. ;)

Aber schon für das alte RQ3 gab es Spielwerte für riesige Monster, Dämonen und kleinere Götter, zum Beispiel in der berüchtigten Box Elder Secrets und anderen.

Zitat
Oder falls ihr Fantasy-Leser seid: könnte man mit RQ6 sowas wie das Malazan Book of the Fallen (dt.: Spiel der Götter) bespielen? Oder fällt da das Regelwerk auseinander?

Diese Reihe kenne ich noch nicht. Aber vielleicht ein anderer Leser hier im Forum?
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