Ich muss gerade mal etwas Frust ablassen über das "Book of Quests" für RQ6.
Ich habe die Kampagne anfangs ganz gut gefunden, habe aber einen gewaltigen Fehler gemacht: Nicht alles von vorne bis hinten durchgelesen. Denn leider passieren die Ereignisse der einzelnen Abenteuer keineswegs nach und nach, sondern es gibt 1 Million Sachen, die parallel nebenher laufen. In der Einführung in die Kampagne zu Beginn des Buches wird dies nur leider nicht erläutert!
Beispiel: In Abenteuer Nr. 3 erfährt man, dass das Königreich sich in einer Art Bürgerkrieg befunden hat!!
Das hätte ich ja schon gerne früher gewusst, um es auch einfließen zu lassen.
Jedes Abenteuer wurde von einem anderen Autor geschrieben. Damit wechselt leider auch die Qualität. Besonders spaßig finde ich in der Hinsicht Abenteuer 3, wo Szenen, die man hätte sehr kurz und knapp beschreiben können, ausführlichst beschrieben werden und ziemlich railroadig ablaufen und z.B. NSCs immer auf dieselbe Weise handeln, EGAL, wie die SC mit ihnen umgehen. Gerade für die freieren Anteile FEHLEN dann einfach relevante Infos, die man sich dann erst ausdenken muss. Informationen sind der Railroad-Struktur auch oft nicht systematisch gegeben, sondern so, wie es die Railroad-Struktur der Handlung vorgibt (z.B. erfährt man über einen relevanten NSC etwas an mehreren Stellen, nämlich immer da, wo diese Info handlungsrelevant wird, anstatt dass man einfach an einer Stelle alles zu diesem NSC nachlesen kann).
Sehr schön ist auch Abenteuer Nr. 2, wo man gerade hinsichtlich eines sich abzeichnenden großen Showdowns als SL völlig allein gelassen wird, da einfach essentielle Infos fehlen und Hinweise, wie das womöglich offene Ende im Rahmen der Kampagne sinnvoll weitergehen würde. Dafür ist in Dungeons sogar aufgeführt, wer gerade in welchem Raum was tut, wenn die Helden den Raum betreten. Auch wenn dies im Widerspruch zu vorherigen Angaben steht bzw. die Beschreibungen setzen einen zeitlichen Ablauf voraus, der sicherlich nur in einer geringen Zahl von Runden so eingehalten wird.
Überhaupt sind die Abenteuer leider nicht so gut verbunden, wie ich es bei einer solchen Kampagne erwarten würde. Das geht so weit, dass Aufträge völlig hanebüchen und klischeehaft vergeben werden, anstatt aus der Kampagne eine sinnvolle Fortführung erwachsen zu lassen (die möglich wäre, da man spätestens nach dem zweiten Abenteuer über genügend Reputation in den richtigen Kreisen verfügen dürfte).
*GRRRRR*
Ich hoffe, dass die handwerkliche Qualität der Abenteuer noch ansteigt.