Das, in Verbindung mit den für mich nicht sehr schönen Regeln (potestas zum Beispiel) hat mich dann nie gereizt, es über ein paar Testrunden hinaus zu spielen.
Ich finde Blood Potency erheblich unproblematischer als Generation. Wollte man früher den Nachkommen einer der richtig coolen NSC spielen, war man gezwungen, unglaublich viele Punkte in Generation zu versenken. Jetzt kann man einfach der Nachkomme sein und hat trotzdem nur Blood Potency 1. Das hat erzählerische Vorteile. Außerdem ist die "Autoimmunisierung" gegen Beherrschung weg. Über das Preis-Leistungsverhältnis von Blood Potency kann man allerdings geteilter Meinung sein. Aber Russell Bailey hat angedeutet, dass er für "Sexmurder: Buy This" über eine Änderung nachdenkt. Er sagt allerdings auch, dass eine höhere "Vitae pro Runde"-Rate zu häufigerem Bluthunger führen wird.
Blood Potency merkt man an, dass es noch ziemlich am Vorbild von VtM klebte.
Und das werde ich nie verstehen. Warum sollte man etwas laufendes Einstampfen müssen, weil etwas Neues rauskommt? Warum nicht Beides? Ist das eine seltsam starke Form der Verlagstreue oder einfach nicht genug Zeit für Beides? Selbst bei Letzterem kann man sich doch dafür entscheiden, das alte, was einem besser gefiel, weiterzuspielen? Wer sollte dich hindern?
Also, ich spiele gerne die neusten Editionen von Regeln, da nach meiner Erfahrung (siehe auch nWoD/VtR) die neueren Regeln einfach durchdachter und schlüssiger sind. Ich kenne niemanden, der sich für Regeln interessiert, und nach 1-2 Spielrunden VtR noch zurück zu VtM will. Durchgängige Meinung bei den Spielern, die ich kenne: VtR macht vieles richtig, was VtM ungünstig gelöst hat. Ich habe von Verkäufer meines FLGS sogar gehört, dass fast alle Maskerade-Runden bei uns am Ort die nWoD/VtR Regeln benutzen.
Ich würde also umsteigen, einfach weil frischer Wind auch mal gut tut und man die Chance hat, ein neues System und eine neue Welt mit neugierigen Augen zu entdecken. Ich hatte, bevor VtR rauskam, auch das Interesse an der drögen VtM Welt verloren. VtR hat mich in der Zwischenzeit aber nicht los gelassen. Ich spiele es inzwischen länger und begeisterter als VtM (auch wenn ich mittels dem Vampire Translation Guide an ein Requiem für eine Maskerade denke).
Das einzige was sehr robust ist, sind die Würfelmechanismen aus dem blauen Core Regelwerk für die NWoD. Das Grundregelwerk des neuen Vampires ist über weite Strecken totaler Murks.
Diese Meinung teile ich nicht. Hast Du Requiem jemals gespielt?
- Disziplinskräfte sind innerhalb der einzelnen Progressionen oft nicht sinnvoll geordnet + manche Diziplinen sind lachhaft schwach (Vigor) andere grotesk mächtige (Dominate) + schwache Kräfte haben oft Blutkosten deutliche stärkere immer mal wieder garkeine
Die Disziplinkräfte haben genau die selbe Progression wie in Maskerade. Das einzige was wirklich getauscht wurde waren Protean 2 vs Protean 3 um die Klauen des Tieres etwas weniger preiswert zu machen. Und das ist gut so.
Vigor ist eine ziemlich heftige Disziplin. Hier wird "Sexmurder: Buy This" aber trotzdem Verbesserungen bringen.
Dominate ist genauso grotesk mächtig wie bei Maskerade. Der Fluff und die Disziplinreihenfolge ist exakt gleich. Es gibt halt keine Möglichkeit mehr immun zu werden.
- Blutsband wird im Fluff als sehr mächtige zwischenmenschliche Anziehung beschrieben, wirkt sich dann aber regeltechnisch nur als schwacher bis mittelmäßiger Würfelbonus aus.
+2 Bonuswürfel sind in der nWoD ein ziemlich mächtiger Bonus.
- Predator's Taint kriegt eine kurze Beschreibung + Tabelle für Modifikatoren direkt gefolgt von dem Hinweis man soll die Regel nicht immer anwenden, weil sie sonst nicht funtioniert.
Jep. Zustimmung. Aber hier wird "Sexmurder: Buy This" Abhilfe schaffen. Das Rusell schon angekündigt.
- Bloodpotency ist zwar kaufbar, auf den ersten 3 Leveln aber extrem schwach im Vergleich zum Preis. Dafür kriegt man am oberen Ende der Skala (das dank explodierender XP Kosten in den meisten Fällen NSCs vorbehalten ist) kriegt man dafür BOni um Boni in den Arsch geblasen.
Blood Potency funktioniert genauso wie Generation in Maskerade. Genau die gleiche Progression wie in der 2nd Edition. Mit dem kleinen Unterschied: ich muss keine Tradition brechen, um eine höhere Stufe zu erreichen. Und wenn ich es wirklich drauf anlege, kann ich die höheren Stufen erreichen.
Hinweis: Ich habe Blood Potency insoweit gehausregelt, als dass die Charaktere, die eine Chronik überlebt haben, automatisch einen Punkt in Blood Potency bekommen.
Und hohe Blood Potency hat ihre eigenen Nachteile. So ist zum Beispiel der Pi-Mal-Daumen Methuselah's Thirst in Requiem klar definiert.
Preislich gebe ich Dir recht: uferlos. Deswegen meine Hausregel.
- Die XP Werte die im Grundregelwerk für Vampire verschiedener Altersklassen zu finden sind, werden reihenweise durch Beispiel NSCs ad absurdum geführt.
Naja... die New Orleans NSC sind tatsächlich viel zu mächtig. In World of Darkness: Chicago ist das Machtniveau erträglicher. Genauso in den Covenant Books.
Und so weiter. Erzähl also keinen Quatsch vom "soliden VtR Regelwerk".
Ist kein Quatsch. Die Grundlage ist solider als alles was Maskerade in den letzten 20 Jahren geliefert hat. Und ich habe VtM 2nd, VtM Rev, VtDA, DAV, VAV und VtR geleitet und gespielt.
Für mich bleiben die Vorteile:
- Schnellere Kämpfe
- Klare Regeln
- Kein vorgefertigter Sektenkrieg
- Neonates haben eine Chance im Setting, weil Elder irgendwann in den Torpor entsorgt werden müssen
- Vielschichtige Bündnisse
- Isolierte Städte statt allwissende Camarilla mit Justicaren und Archonten
- Kein Blutmagie System, das immer mächtigere Pfade produziert
Für mich bleiben die Nachteile:
- Kein Dark Ages Setting (bzw. nur mit hohem Aufwand aus Ancient Mysteries zu destillieren)
- Keine Tzimisce und kein Vicissitude
- Keine Lasombra
Und zum Thema: Ich freue mich auf das BoosterPack nächstes Jahr. Außerdem finde ich es super, dass Russell Bailey jetzt schon über Regeländerungen mit den Fans diskutiert!