Western City driftet auch bei mir recht gerne mal ins Freeforming ab, das stimmt schon.
Ich sehe Freeform nicht als Widerspruch zur NAR oder in der Bedingung her fest an Regeln gebunden an.
Das heisst die mir bekannten Freeform RPG lassen sich kaum unter einer anderen Praemisse als NAR spielen, da die Mechanik fuer ein herausforderungsorientiertes Spiel oftmals ebenso ein stueckweit fehlt wie das gestalten des gemeinsamen Vorstellungsraum nach simulativen Kriterien.
Meines Erachtens ist der Rueckhalt in der Gruppe, sowie das gemeinsame Spass haben an einer spielerischen Taetigkeit, wesentlich wichtiger als die Notwendigkeit sich auf definierte, niedergeschriebene Regeln festzulegen und sich die Abweichung von diesen zu verbieten.
Ich sehe mit deiner spontanen, bewussten Regelauslassung ein Problem. Der Spieler "zu dessen Gunsten" du die Regel 'angepasst' hast ist in der SItuation happy. In anderen ähnlichen Situationen könnte es bei dir oder ienme anderen als SL aber zu späten Diskussionen führen, warum das einmal so ein anderes Mal anders geregelt wird. Es könnte also gut sein, dass du kein Problem 'on the fly' beseitigt hast, sondern nur verschoben. Ich versuche möglichst weitgehend so etwas zu vermeiden, damit nicht ein größerer Teil immer wieder meine Spielzeit begrenzt (zusätzlich zu den anderen Faktoren).
Wenn eine Regel im Weg steht, das heisst in einer Art und Weise das sie den Spielspass negativ beeinflusst und man durch eine Anpassung oder die Auslassung den negativen Einfluss beheben kann, hat man so oder so ein Problem.
Ja, wenn man eine Regel abgeaendert hat, sollte man sich, je nach Umfang der Aenderung, im Anschluss an das Spiel damit befassen ob man die Aenderung permanent beibehaelt.
Wenn man die Regel nicht abgeaendert hat, sollte man sich aber doch ebenfalls, im Ansuss an das Spiel damit befassen ob eine Aenderung nicht angebracht waere respektive den Stoerfaktor analysieren.
Das heisst die Beschaeftigung mit der Regel ist imho weitesgehend unvermeidlich. Wobei ich es weniger als Teil der Spielzeit auffassen wuerde, sondern als Teil der Koordination bzw. Vorbereitung.
Hinsichtlich der Spielzeit lege ich den Fokus auf den Zeitraum in dem man tatsaechlich, mit der Gruppe, Rollenspiel spielt.
Bezogen darauf sehe ich keinen Gewinn wenn innerhalb der Spielzeit ein Stoerfaktor nicht beseitigt wird. Das heisst der Handlungsraum durch die Charaktere beschraenkt, eine uebermaessig komplizierte Regel angewendet wird, man die Regeln laenglich im Buch nachschlaegt obwohl man bereits ahnt das die Regel nicht unbedingt zum Spielspass beitragen wird und dergleichen mehr.
Im Grunde verhagelt es doch einem, das heisst sowohl dem SL als auch den Spieler, ein Teil des eigentlich positiven geplanten Abend (ggf. nicht viel, aber dafuer unnoetig). Was zumindest meiner Lust am Rollenspielen wesentlich staerker abtraeglich ist als sich nach einem positiven Spielabend etwas mit etwaigen weiteren Auswirkungen zu beschaeftigen.