Das kommt darauf an.
Ich persönlich mag am liebsten die freie Charakterentwicklung im Spiel, die sich an der Gruppe und den Erlebnissen orientiert.
Dennoch habe ich mit dem Charakterbogen ja eine Vorgabe.
Das Konzept ist aber abhängig vom Spielleiter, den Mitspielern, dem System und dem Setting.
Ich mag dabei klare Vorgaben und enge Grenzen, als Startpunkt.
Von daher fand ich auch vorgefertigte Charaktere sehr spannend. Erstaunlicherweise. :-)
Für mich ist es so, dass mir die Werte, Fähigkeiten und die Welt schon eine Vorgabe machen, was für eine Persönlichkeit der Charakter hat.
Es ist ja verschieden, wie man die Charaktere baut, ich stell mir einen Charakter vor von dem ich denke er könnte mir Spaß machen und such mir dann die Fähigkeiten und Werte dazu aus, ein Mitspieler macht es genau umgekehrt, er sucht sich Fähigkeiten und Werte heraus, die er spielen will und denkt sich dazu die Persönlichkeit aus.
Ein Leitfaden, wie der Charakter reagieren wird finde ich sinnvoll. Das kann eine Motivation sein, oder bestimmte Charaktereigenschaften.
Ein Unterschied ist für mich dabei, ist das Spiel erzähllastig oder abenteuerlastig. Es ist also sehr systemabhängig, was für ein Konzept ich brauche.
Bei einem Erzählspiel finde ich eine Vorgeschichte sinnvoll, weil man dann auch etwas hat, was man erzählen kann.
Fate macht das sehr gut finde ich. Die Aspekte erlauben es einem sich in den Charakter einzugrooven. Ist fast wie ein Mantra.
Sie lassen aber die Vergangenheit in vorgegebenen Grenzen offen und damit auch die Zukunft.
Ich mochte bei Savage Worlds die Vorteile und Nachteile, weil die einem eine gute Vorgabe machen, wie der Charakter sich verhält, also ein Leitfaden, wie er auf Ereignisse reagiert, sich in einer Umwelt bewegt und sich anderen Charaktere oder NSCs gegenüber verhält.
Bei D&D empfinde ich es so, dass sich die Persönlichkeit des Charakters aus seinen Handlungen im Abenteuer mit der Gruppe ergibt.
Hier finde ich ein Konzept über den Charakterbogen hinaus eher hinderlich.
Ich mag enge Grenzen und genaue wenige Vorgaben, weil ich das Konzept dann schnell verinnerlichen kann und mir nicht im Spiel
darum Gedanken machen muss, wie reagiert denn der Charakter jetzt? Welche Handlungsmöglichkeiten stehen mir mit meinem Charakter offen? Ist es plausibel, dass er sich in dieser Umwelt so verhält? Ist es plausibel, dass er sich anderen Charakteren/NSCs so verhält? Ist das plausibel, aber ruiniert den Spaß der Mitspieler/SL, muss ich mir also anhand des Konzepts einen anderen Weg suchen, wie der Charakter reagieren würde?
Je komplexer ein Konzept, desto mehr muss ich mitbedenken, desto weniger flexibel kann ich im Spiel reagieren.