Also, wenn ich mir anschaue, wie schnell sich "Marschgepäck" selbst mit heutigen, modernen Materialien aufsummiert... ganz besonders wenn man noch Verpflegung mitschleppen darf...
aus eigener Erfahrung ein paar Beispiele:
- Rucksack mit Klamotten und Lebensmitteln nebst Schlafsack und Zeltplane für ca. 2 Wochen Arktis (im Sommer), ca. 21kg.
- Militär, "Gerödel" d.h. nur das Zeug was man direkt am Körper trägt, Helm, Klappspaten etc., ohne Waffe oder Munition: ca. 10kg.
- Militär, volle Ausrüstung, mit Rucksack, Waffe etc., ohne Splitterschutzweste: ca. 40kg.
Das _geht_ schon alles. Jeder Rekrut muss mit o.g. Gepäck 30km in 5 Stunden absolvieren, und die allermeisten schaffen das auch.
Die alten Römer hatten wie gesagt dank Rüstung und Waffen noch mehr Gepäck und mussten ohne ergonomischen Rucksack, aber mit entsetzlichem Schuhwerk (Caligae) sogar 7km/h durchgehend marschieren, Tag für Tag, _und_ jeden Abend ein befestigtes Lager aufbauen.
Also da ist es lächerlich, zu behaupten man könne nur 10kg mit sich rumtragen.
Bequem ist das alles natürlich nicht, und irgendwo ist auch mal Ende Gelände mit der ganzen Schlepperei. Aber die meisten Rollenspielsysteme haben ja auch Regeln für Traglast, und in Settings wo man seinen Krempel selber rumschleppen muss, sind ja auch die meisten Charaktere dem Normalsterblichen in der Regel körperlich überlegen.
Wenn aber das System sagt, ein Mensch könne nur 10kg tragen... dann ist das System zumindest in dieser Hinsicht Rotz.
Nachtrag:
Gerade beim Gewicht von Geld hat es sich bewährt, fünfe gerade sein zu lassen. In den meisten Systemen ist das offizielle Münzgewicht absolut lächerlich hoch, insofern wäre es da mit zweierlei Maß gemessen und eine unfaire Benachteiligung der Spieler, genau da auf Realismus bei der Tragkraft zu pochen. Entweder die Traglastregeln sind realistisch, dann müssen es auch die Gewichte sein, oder die Gewichte sind unrealistisch, dann darf es auch die Traglast sein.