Da fällt mir noch folgendes zu ein, was eigentlich bei einem Regelwerk auch nicht so sein sollte: Viele meiner Spieler haben sich mittlerweile ein Buch zugelegt - und fragen trotzdem mich.
D.h. sie lesen die Textstellen zwar, aber dann fragen sie mich ob sie das richtig verstanden haben, oder wie das zu verstehen ist und was das jetzt in Umsetzung genau bedeutet. Und warum? Weil ich mir die Arbeit gemacht habe das System so gut wie möglich zu durchdringen und zu verstehen und euch hier mit Fragen zu löchern meine Spieler machen sich die Arbeit nicht. Die hätten eventuell ohne mich, dass ganze schnell beiseite gelegt. Fazit: Wenn man jemanden hat, der sich mit dem System auskennt (oder dafür sorgt sich damit auszukennen) läuft es super und wird auch als gut angenommen. Das Regelwerk alleine, hat das aber nicht bewirkt!
Ja, da hast du recht. So hatte ich das auch nicht gemeint. Aber bei Regeln die leicht missverstanden werden können, sollte das Beispiel dazu beitragen, die "richtige" Interpretation zu wählen und nicht beide Interpretationen unterstützen. (Es sei denn der Autor sagt: es gibt zwei Möglichkeiten, wählt eine!).
Mal ernsthaft, ich kritisiere ja nicht SW an sich, das ist ein super Regelsystem. Aber leicht zu erlernen/verstehen ist halt nochmal was anderes...
Savage World war das erste Regelwerk dem ich begegnet bin und ich fand es gut zum lernen. :-)
Und ich stimme Dir absolut zu, es ist gut zum lernen, aber das hängt davon ab, wie sehr man sich damit auseinandersetzt.
Lernt man das Regelwerk, dann stolpert man auch selbst über uneindeutige Regelstellen und überlegt sich, wie sich das auf
das Spiel auswirken kann.
Das hat aber auch damit zu tun gehabt, dass ich gerne mir gerne selbst Regeln aneigne und mir der Spielleiter das Regelwerk
geliehen hat und mir "erlaubt" hat selbst zu versuchen meinen Charakter zu bauen. Er hat sich danach noch mal lange mit
mir hingesetzt und hat das mit mir durchgesprochen und Tipps gegeben und erklärt. Und die Erklärungen waren absolut wichtig
zum Verständnis. Der Spielleiter ist aber selbst auch jemand, dem es wichtig ist ein System zu verstehen und sich viele Gedanken macht.
Dabei hat er festgestellt, dass dadurch, dass ich mir selber versucht habe die Regeln anzueignen und mich nach dem Regelwerk
gerichtet habe, ich schneller durchschaut habe, dass hier im Gegensatz zum Rest der Truppe die andere Regelwerke kannte, die Talente wichtiger sind als die Skills.
Ich habe trotzdem auch noch oft nachgefragt ob ich Regeln richtig verstanden habe, der Grund dafür war, dass es natürlich
wichtig ist, dass mein Regelverständnis dasselbe ist wie das des Spielleiters und ich nicht mit einer persönlichen Regelauslegung,
die ev. undeutlich ist für Konflikte im Spiel sorge.
Außerdem habe ich bei manchen Dingen auch hier nachgelesen, damit ich nicht fragen muss, trotzdem war es mir wichtig,
dass mein Regelverständnis mit dem des Spielleiters übereinstimmt und dem Rest der Gruppe.
Der Benniefluss klappte in unserer Runde gut.
Irgendwann wurde trotzdem eingeführt, dass es "freie Bennies" in einem Pott gibt, die Spieler an andere Spieler verteilen dürfen
um sie für tolle Aktionen zu belohnen. Das wurde zuerst mit Vorbehalt und unter der Vorraussetzung, dass man es mal ausprobiert
angenommen. War aber für das Spiel total super. Denn immerhin hatte man jetzt eine Möglichkeit einem anderen Spieler
ohne Worte zu verstehen zu geben, dass man etwas mag mit einer gleichzeitigen Verknüpfung an die Situation, d.h. bei Bedarf kann nachgefragt werden, was gefallen hat. Es hat auch für mehr Begeisterung am gegenseitigen Spiel geführt.