Autor Thema: Eigenes Kampagnensetting schreiben?  (Gelesen 7030 mal)

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Online Mr.Misfit

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Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« am: 17.08.2012 | 14:13 »
Holla die Waldfee, na die Damen und Herren, ich hab mich mal hier hin verirrt und siehe da, es könnte doch der richtige Ort sein.
Ich bin im Zuge einer neuen Gruppenschaffung dabei, an einem eigenen Kampagnensetting zu arbeiten, es ist noch sehr unausgereift, auf der Basis eines fantastischen Europas im 16ten Jahrhunderts und dachte mir, ich such mir mal tatkräftig Rat bei den Ältesten des Tanelorn-Forums  ~;D

Aber ernsthaft, ich hab sowas noch nie in der Fülle gemacht und wäre doch sehr interessiert daran, zu wissen, was im allgemeinen beachtet werden sollte, was man reinbringen sollte und was für Stolperstricke ich zur Sicherheit beachten müsste um nicht hineinzutrete.

Von Zeit zu Zeit kann ich das Machwerk auch online stellen, wenn das Interesse da ist, aber ich warne gleich, ich habe nie behauptet ein guter Schriftsteller zu sein ;)
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"Und wenn die Sanduhren der Zeitweiligkeit zum stehen kommen, die Geräusche des täglichen Lebens verklungen sind, wenn alles um dich herum still ist, wie in der Ewigkeit, dann fragt die Ewigkeit dich und jedes dieser Millionen und Abermillionen Lebewesen nur das eine: Lebtest du in Hoffnungslosigkeit oder nicht?"
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Offline Tim Finnegan

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #1 am: 17.08.2012 | 14:20 »
Holla die Waldfee, na die Damen und Herren, ich hab mich mal hier hin verirrt und siehe da, es könnte doch der richtige Ort sein.
Ich bin im Zuge einer neuen Gruppenschaffung dabei, an einem eigenen Kampagnensetting zu arbeiten, es ist noch sehr unausgereift, auf der Basis eines fantastischen Europas im 16ten Jahrhunderts und dachte mir, ich such mir mal tatkräftig Rat bei den Ältesten des Tanelorn-Forums  ~;D

Aber ernsthaft, ich hab sowas noch nie in der Fülle gemacht und wäre doch sehr interessiert daran, zu wissen, was im allgemeinen beachtet werden sollte, was man reinbringen sollte und was für Stolperstricke ich zur Sicherheit beachten müsste um nicht hineinzutrete.

Von Zeit zu Zeit kann ich das Machwerk auch online stellen, wenn das Interesse da ist, aber ich warne gleich, ich habe nie behauptet ein guter Schriftsteller zu sein ;)

Entscheide dich für eine Design-Art und bleibe bei der (Top-Down, Bottom-Up). Behallte die Regeln im Hinterkopf und baue nichts ein was automatisch zu einem Konflikt führen wird (Fluff vs. Regeln). Denke an schlichte Spielbarkeit, wie viel vom Setting kommt bei deinen Spielern an, wie viel sind "Stille Geheimnisse"? Verrenn dich nicht in Details die nacher eh keiner mitbekommt.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #2 am: 17.08.2012 | 14:26 »
Schriftsteller musst du nur sein wenn du ein Buch (und kein Kampagnensetting) schreiben willst.

Fuer welche Edition hast du denn vor ein Setting zu schreiben?

Mein erster Tipp: Klein anfangen und nur bei Bedarf vergroessern. Was bringt es dir die genaue Geschichte der letzten 200 Jahre in einem Reich zu kennen zu dem KEINER der Charaktere irgendwelche Verbindungen hat (bzw. haben will)?
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Arldwulf

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #3 am: 17.08.2012 | 14:28 »
Wie eng am Europa des 16. Jahrhunderts soll es denn sein?

Offline 1of3

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #4 am: 17.08.2012 | 14:28 »
Naja, da gibts natürlich ein paar generell gute Hinweise:

- Ein zentraler Konflikt ist nützlich. Ein Grund, warum man grade jetzt in der Welt spielt.
- Einige vorgegebene Konfliktparteien
- Nach Belieben verschiedene Monster, die man ohne moralische Probleme zerhechseln kann

16. Jahrhundert heißt wohl Feuerwaffen. Mit welcher D&D-Version willst du eigentlich spielen?

An typischen D&D-ismen wäre vermutlich ein Pantheon angesagt, wo die Kleriker ihre Sprüche herbekommen. Vielleicht etwas Kosmologie, damit klar ist, wo man so hinreisen kann.

Offline Arldwulf

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #5 am: 17.08.2012 | 14:33 »
16. Jahrhundert heißt natürlich auch der beginnende Humanismus, Fortschrittsdenken in Konkurrenz mit althergebrachtem - und auch die beginnenden Auswüchse der Neuzeit.

Überspitzt man dies ein wenig mit Magie und ähnlichen Dingen so kommt dabei sicherlich etwas interessantes heraus. Konfliktparteien gibt es in jener Zeit genug.

Online Mr.Misfit

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #6 am: 17.08.2012 | 14:39 »
@ Finnegan
Was sind in dem Sinne "stille Geheimnisse"?

@ Selganor
3.5 oder Pathfinder, vermutlich wird es auf letzteres hinauslaufen.

@ Arldwulf
Naja, es geht, ich bin selber in gewisser Bezeihung Geschichts-Nerd und von daher würde ich gerne nur Kern-Ereignisse abwandeln um das was ich will einzubringen, im großen wir des gleich bleiben, im kleinen wird es vehemente Probleme geben, so hab ich diverse Klischees eingebaut, zum Beispiel ist Skandinavien das nordische Midgard als Heimat der Zwerge und Frostriesen, während Großbritannien dank Pikten und Kelten weiterhin dem Druidentum bzw. der Urmutter verpflichtet ist und somit nie christianisiert wurde. SPanien wurde nicht gegründet, weil der Aragonische König aufgrund einer Intrige die Hochzeit zu Isabella absagte und daraufhin die Union von Burgougne und Aragon gegründet wurde. Dazu kommt, dass Philipp der Tapfere nicht 1477 gegen die Eidgenossen und Rene von Lothringen fiel und den französischen König Louis IX überlebte und seine Tochter mit den König von Aragon matrilinear verheiraten konnte. Nach dem mysteriösen Tod Louis wandte sich die französische Adelsschicht dann unter Missmut an den Herzog von Burgund als Kadett-Familie der Capets und brachte somit einen Capet-Valois an die Macht, wodurch der Westen von Groß-Burgund dominiert ist.

@ 1of3

Jo, Feuerwaffen sehe ich drin, definitiv, aber es sind ja noch immer recht mäßig ausgereifte Waffen, wenngleich sie bereits beginnen das Schlachtgeschehen zu ändern, wir stehen ja vor dem Jahrhundert von Pike und Muskete :D

Was das Pantheon angeht wollte ich die typischen Religionen nehmen und mit entsprechungen versehen, das heißt im Christentum die heilige Dreifaltigkeit bzw. bei den Asatru-Jüngern Midgards die Nordischen Götter und ein Druidentum in England, während aus dem Osten heidnische Religionen drängen und im Herzen Europas selbst die Häresie und der Humanismus zunehmen

Gerade der Einfluss der Magie ist für mich dabei interessant, weil ich Magier als eher verfolgt ansehen würde, wenn sie nicht in Kirchendiensten stehen und damit ist der Hexenmeister wesentlich häufiger zu sehen, die Inquisition ist noch in vollem Schwung und auch göttliche Magie wird nur in geregeltem Maße gern gesehen.

Als ersten SPielort geplant hatte ich witzigerweise aber das preußische Territorium des Deutschordens, da man dort immernoch im Konflikt mit Polnisch-Litauen steht und gleichzeitig eine der letzten Bastionen gegen die Horden der MOskauer Prinzen darstellt, weil die Litauer sich als unzulänglich zeigen, was die Verteidigung des Christentums angeht. Und in Konstantinopel steht Sultan Suleiman der Große in den Startlöchern und wartet nur darauf, den westlichen Nationen den Sack über den Kopf zu ziehen.
« Letzte Änderung: 17.08.2012 | 14:45 von Mr.Misfit »
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Offline kalgani

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #7 am: 17.08.2012 | 14:44 »
16. Jhdt... Osmanen gg. Christen als zentralen Konflikt?
oder die entdeckung und eroberung Amerikas?
oder der Aufstieg Russland langsam in richtung weltmacht.
http://de.wikipedia.org/wiki/16._Jahrhundert

die möglichkeit einen Gott mit 3 splittergruppen zu bauen (christen, juden, muslime)

eine landkarte selbst zu bauen hast du dir auch schonmal gespart...

System: bei PF funktionieren die gunslinger regeln besser als es liest, das ist zumindest meine erfahrung.
vor allem wenn man nur die erste generation von schußwaffen zulässt, was hier sinnig wäre.


Offline Arldwulf

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #8 am: 17.08.2012 | 14:56 »
@ Arldwulf
Naja, es geht, ich bin selber in gewisser Bezeihung Geschichts-Nerd und von daher würde ich gerne nur Kern-Ereignisse abwandeln um das was ich will einzubringen, im großen wir des gleich bleiben, im kleinen wird es vehemente Probleme geben, so hab ich diverse Klischees eingebaut, zum Beispiel ist Skandinavien das nordische Midgard als Heimat der Zwerge und Frostriesen, während Großbritannien dank Pikten und Kelten weiterhin dem Druidentum bzw. der Urmutter verpflichtet ist und somit nie christianisiert wurde. SPanien wurde nicht gegründet, weil der Aragonische König aufgrund einer Intrige die Hochzeit zu Isabella absagte und daraufhin die Union von Burgougne und Aragon gegründet wurde. Dazu kommt, dass Philipp der Tapfere nicht 1477 gegen die Eidgenossen und Rene von Lothringen fiel und den französischen König Louis IX überlebte und seine Tochter mit den König von Aragon matrilinear verheiraten konnte. Nach dem mysteriösen Tod Louis wandte sich die französische Adelsschicht dann unter Missmut an den Herzog von Burgund als Kadett-Familie der Capets und brachte somit einen Capet-Valois an die Macht, wodurch der Westen von Groß-Burgund dominiert ist.

Mhh...Spanien wurde nicht gegründet finde ich interressant. Wie steht es dann mit den Westexpeditionen? Hat auch ein nichtvereintes Spanien Amerika entdeckt? Oder sind doch Portugiesen rübergefahren?

In Frankreich macht mich deine Englandinterpretation neugierig. Wenn die Briten nie erobert wurden, und immer noch Kelten und Pikten sind: Gab es dann einen hundertjährigen Krieg? Eigentlich ja nicht, oder?

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #9 am: 17.08.2012 | 15:03 »
@ Arldwurlf
Ich würde das (Westexpedition) in der Tat eher Portugal unterschieben, damit ist der Vertrag von Tordesillas von 1496 auch nie so zustande gekommen, sondern den Portugiesen wurde das Ius Colonias Christianae Expugno alleinig zuerkannt von Papst Alexander VI

Auch das Fehlen des Hundertjährigen Krieges ist so eine Sache, ich ersetze das lieber durch die konstante Abwehr der Pikten für Frankreich, womit wir den hölzernen Wall eher auf Seiten der Franzosen gesehen haben. Aber ja, der Krieg selbst, wie wir ihn kennen und verstehen, wird so nicht existiert haben. Aber durch die ständigen Eroberungszüge der Barbaren des Nordens gehe ich fest davon aus, dass der französische König auch so genügend beschäftigt war.
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Offline Feuersänger

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #10 am: 17.08.2012 | 15:06 »
3.5 oder Pathfinder, vermutlich wird es auf letzteres hinauslaufen.

[...]

Gerade der Einfluss der Magie ist für mich dabei interessant, weil ich Magier als eher verfolgt ansehen würde [...]

Beachte hier bei deiner Settingplanung, dass Magie im Allgemeinen und magische Gegenstände im Besonderen ein _integraler Bestandteil_ der 3.X Mechanik sind. Will heissen, damit ein Spiel mit 3.5 oder PF jenseits von Stufe 6 funktioniert, _muss_ es in einer High-Magic Welt angesiedelt sein, in der die Charaktere auch Zugriff auf magische Ausrüstung entsprechend ihrem Wealth-by-Level haben.

Zu dem Thema hatten wir auch schon ausführliche Diskussionen, die Threads findest du im 3.X/PF Board (oder wenn du willst, such ich sie dir raus).
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Offline Tim Finnegan

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #11 am: 17.08.2012 | 15:11 »
@Mr.Misfit:

Ach, so Klassiker halt, Dinge bei denen man sich denkt "Toller Twist!" und bei denen man vor lauter Spaß am dran basteln vergisst sie den Spielern überhaupt zu zeigen bzw. der Witz dann verorengeht wenn man sie zeigt und es daher nicht tut. Also vergeudete Zeit.
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Offline Waldviech

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #12 am: 17.08.2012 | 15:39 »
Zitat
und ein Druidentum in England, während aus dem Osten heidnische Religionen drängen und im Herzen Europas selbst die Häresie und der Humanismus zunehmen
Wobei Druiden und Christentum sich gegenseitig nicht unbedingt ausschließen müssen. Nur so als Anmerkung nebenbei....
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Offline Arldwulf

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #13 am: 17.08.2012 | 15:40 »
Hast du denn schon einen Startpunkt in das Setting? Das wäre nützlich um klarzumachen welchen Bereich du besonders detailliert ausarbeiten möchtest.(sprich dort wo das Abenteuer startet)

Ich würde so etwas btw. in den Generalstaaten ansiedeln, die für mich einen der spannendsten Orte dieser Epoche ausmachen. Hier kannst du viele Moderne Elemente einbringen, aber auch genauso die mythologisch angehauchten Nordlande und das Land der Kelten einbringen. Und du bist nah genug an deiner Frankreichversion.

Über den Fernhandel lassen sich gleichzeitig sehr schön Detektivabenteuer einbringen, und ein Detektivabenteuer in einem Frühneuzeitlichem Amsterdam kurz vor Gründung der Ostindienkompanie klingt ziemlich lustig. Wie Feuersänger aber schon sagte: Von 3.5 und auch Pathfinder würde ich für ein magiearmes Setting abraten.
« Letzte Änderung: 17.08.2012 | 15:45 von Arldwulf »

Offline Waldviech

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #14 am: 17.08.2012 | 15:51 »
Na, eine High-Magic-Rennaisance hätte doch auch mal was. Die Rennaisance wäre dann nicht nur eine Rennaisance der Wissenschaften, sondern eben auch eine der Magie. Nachdem viel vom magischen Wissen des römischen Reiches verloren war, entdeckt man wieder viele magische Künste wieder. An den Universitäten lehrt man nun Magie als Sparte der Naturphilosophie, man "reaktiviert" zunehmend magische Artefakte des Altertums, am Himmel kreuzen verzauberte Galleonen als Himmelsschiffe....
...im Übrigen würde ich die Kirche dabei nicht zu plumpen Magiehassern machen. Das stünde der High-Fantasy eher im Wege. Es gäbe genügend Mittel und Wege für christenkonforme "weiße Magie"...zumal die Rennaisance-Kirche pragmatisch genug wäre, auch magische Mittel einzusetzen, wenn sie denn zur Verfügung stünden. Man stelle sich das Rom des 16. Jahrhunderts mal mit magischen Mitteln vor...wie da erst der Petersdom aussähe.
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Offline Feuersänger

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #15 am: 17.08.2012 | 16:00 »
Vielleicht hilft dabei dieser Gedanke: es ist schwierig, in der "echten" Welt tatsächlich funktionierende Magie einzupflanzen, weil vieles sich mit Magie ganz anders entwickelt hätte.
Im Frühmittelalter beispielsweise- zu Zeit Karls des Großen und folgende - war zumindest den europäischen Kirchenoberen bewusst, dass es keine Magie gibt. Darum gab es zu der Zeit auch keine Hexenverfolgungen, zumindest nicht von der Kirche aus. Vielmehr gab es eine kirchliche Vorschrift, welche Buße Frauen auferlegen zu sei, die sich für Hexen _hielten_. Es wurde also genau nicht vermeintliche Zauberei bestraft, sondern der Aberglaube, dass es Zauberei gäbe.
(Entsprechend war die Buße auch mehr so in der Art von "zehn Rosenkränze beten".)
In dieser Hinsicht war die ach so fortschrittliche Renaissance tatsächlich ein Rückschritt.

Ergo: hätte es jemals echte Magie gegeben, hätten die Kirchen / Religionen auch eine andere Einstellung dazu.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Tim Finnegan

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #16 am: 17.08.2012 | 16:03 »
Ergo: hätte es jemals echte Magie gegeben, hätten die Kirchen / Religionen auch eine andere Einstellung dazu.

"Alle Macht kommt von Gott" wäre ein guter Gedanke dazu, wobei sich dann Magier im Vergleich zu Klerikern als die Reformatoren darstellen.
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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #17 am: 17.08.2012 | 16:06 »
Zitat
Ergo: hätte es jemals echte Magie gegeben, hätten die Kirchen / Religionen auch eine andere Einstellung dazu.

Ein wahres Wort....daraus resultiert auch mein Vorschlag, aus der Kirche eben keine stereotypen Magiehasser zu machen. Wäre Magie ein anerkanntes Faktum, dann gäbe es christliche Magier mit ziemlicher Sicherheit genauso wie nichtchristliche. Allerdings könnte die Hexenverfolgung hier tatsächlich eine konkrete Begründung haben: Vielleicht gibt es tatsächlich eine Gruppe dämonenanbetender, terroristisch veranlagter Wettermagier, die man um jeden Preis aufhalten muss. Die Folge wäre allerdings auch, dass die Hexenverfolgungen weit weniger ausufern dürften, da teuflische Hexerei ein konkret nachweisbares Verbrechen wäre und so nicht so schnell "Beschuldigungslawinen" losbrechen.

Zitat
"Alle Macht kommt von Gott" wäre ein guter Gedanke dazu, wobei sich dann Magier im Vergleich zu Klerikern als die Reformatoren darstellen.
Durchaus ne gute Möglichkeit!! Ich würde halt auch noch eine gehörige Portion "Wissenschaft" und "Naturkunde" einbauen, denn im Gegensatz zu heutigen Klischees war die Kirche jener Tage nicht unbedingt bildungsfeindlich zu nennen (das begann erst zaghaft).
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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #18 am: 17.08.2012 | 16:07 »
Magier als spezielle Form des Klerikers a la Krynn

Kalvin als Magier...
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #19 am: 17.08.2012 | 16:12 »
Beachte hier bei deiner Settingplanung, dass Magie im Allgemeinen und magische Gegenstände im Besonderen ein _integraler Bestandteil_ der 3.X Mechanik sind. Will heissen, damit ein Spiel mit 3.5 oder PF jenseits von Stufe 6 funktioniert, _muss_ es in einer High-Magic Welt angesiedelt sein, in der die Charaktere auch Zugriff auf magische Ausrüstung entsprechend ihrem Wealth-by-Level haben.

Zu dem Thema hatten wir auch schon ausführliche Diskussionen, die Threads findest du im 3.X/PF Board (oder wenn du willst, such ich sie dir raus).
Das muss hier aber kein Problem sein, weil Kleriker auch magische Gegenstände herstellen können. Wenn die "Kirche(n)" die Arkanisten verfolgen, bringt das die Spielbalanc nicht so wirklich durcheinander.
Das Problem, welches ich eher sehe, ist die tatsächliche Macht von Arkanisten. Es ist verdammt schwer, eine Hexenverfolgung durchzudrücken, wenn die Hexen wirklich zaubern können (muss nicht sein, könnte aber, das ist jetzt nur so eine Vermutung von mir) - und wenn für Otto, den legendären Normalverbraucher die Arkane und Göttliche Magie nicht zu unterscheiden ist, wird es richtig kompliziert.

Viele Entwicklungen auf unserer Welt hätte es möglicherweise nie gegeben, wenn Magier sich rumteleportieren, die Zeit anhalten und Feuerbälle werfen können und Kleriker tödliche Krankheiten einfach wegzaubern.

Wie ernsthaft man das nachverfolgen will, ist dabei eine andere Frage. Insbesondere die Sache mit Religionsspaltungen (wofür die abrahamistischen Religionen nur das (für UNS) prominenteste Beispiel ist), ist hier sehr fraglich.

Jesus: "Ich bin der Sohn Gottes."
Priester: "Glaub ich nicht."
Jesus: "Kuck mal, ich kann über Wasser gehen."
Priester: "Das beweist nur, dass du Stufe 5. oder höher bist."
Jesus: "Ich kann auch Kranke gesund machen!"
Priester: "Selbe Zauberstuffe, Noob."
Jesus: "Ich bin von den Toten auferstanden!"
Priester: "Okay, du hast einen Kumpel, der mindestens Stufe 9. ist. So what. Das macht unser Hohepriester nach Feierabend."

Natürlich muss man diese Feinheiten nicht beachten, wenn man nicht will und solche möglichen Widersprüche weghandwedeln. Ich wollte es nur gesagt haben.
« Letzte Änderung: 17.08.2012 | 16:41 von Surtur »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #20 am: 17.08.2012 | 16:18 »
Hmm, was haltet ihr denn von dem Midnight Ansatz bei der Einführung einer "lower" Magic in D&D? Ich finde den durchwegs gelungen und sehr spielbar. Hab über 1 Jahr lang eine Midnight Kampagne (ohne wissen meiner Spieler) geleitet und sehr positive Erfahrung in der Welt gesammelt.

Against the Shadow gibt 'nen guten Überblick, wenn man die Welt nicht kennt.
Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild.

Offline Skele-Surtur

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #21 am: 17.08.2012 | 16:19 »
Zitat
(ohne wissen meiner Spieler)
oO Du hast ihnen nicht gesagt, welches Setting gespielt wird? Und sie haben es nicht gerallt?
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Online Tudor the Traveller

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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #22 am: 17.08.2012 | 16:36 »
Surtur hat es schon angerissen:

Ich habe so meine Bedenken, ob D&D sich mit der irdischen Geschichte auch nur im Ansatz verträgt.

Tote können erweckt werden
Krankheiten können einfach geheilt werden
Informationen können fast nach Belieben erzaubert werden

...

Auch das Geldsystem in D&D ist weit ab von dem, was es auf der Erde gab.

Um mal einige Punkte zu nennen, die problematisch sein werden.
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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #23 am: 17.08.2012 | 16:45 »
Surtur hat es schon angerissen:

Ich habe so meine Bedenken, ob D&D sich mit der irdischen Geschichte auch nur im Ansatz verträgt.

Tote können erweckt werden
Krankheiten können einfach geheilt werden
Informationen können fast nach Belieben erzaubert werden

...

Auch das Geldsystem in D&D ist weit ab von dem, was es auf der Erde gab.

Um mal einige Punkte zu nennen, die problematisch sein werden.

Wobei es etliche gute literarische Vorbilder nimmt die hier helfen.
Nimm etwa The Difference Engine, was passiert wenn man das Informationszeitalter früher einläutet?
Newtons Kanone wäre auch ein gutes Beispiel für radikale geschichtliche Veränderung.
Alternativ einen Blick in The Edge of Midnight werfen, da ist der Übergang Physik - Magie sehr gut geregelt.
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Re: Eigenes Kampagnensetting schreiben?
« Antwort #24 am: 17.08.2012 | 16:51 »
@ Tudor

Ich muss für meinen Teil gestehen, dass ich da nicht so die Probleme sehe, ein paar kleinere Modifikationen können da ein großes Gewicht machen. Von den Toten zu erwecken ist ja schon vom Hintergrund her etwas das nicht sein sollte bzw. kann man das recht einfach dahingehend ändern, dass die Kosten einfach zu hoch sind, um jemanden wirklich den Höllen zu entreissen.

Was das Geldsystem angeht weiss ich ehrlich gesagt nicht, was das Problem ist, ich würde mich da einfach an das erd-ähnliche halten, also mit den Währungen wie sie damals typisch waren und den Problemen wenn man nicht zu einem Geldwechsler kommt bzw. man einfach keinen findet. It´s not a bug, it´s a feature.

@ Surtur
Ich glaube nicht, dass es so problematisch ist, wenn du das in einen sinnvollen Kontext setzt. Überlege einmal, höhere Stufen sind dementsprechend seltener, und Jesus solche Fähigkeiten zu unterstellen mag ihn in den Augen der Gebildeten Oberschicht zu einem Heuchler machen, aber der Effekt als "König der Fischer", auf die einfache Masse, ist ja das worauf abgezielt wird. Ich sehe also nicht das große Problem.
Auch die Diversität der Entwicklung muss nicht als Hemmnis betrachtet werden. Ein niedrige Quote an magisch begabten führt auch gleichzeitig zu einer niedrigeren Dichte an Hochstufigen Fähigkeitswirkern und diese werden besseres zu tun haben als ihre Fähigkeiten für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Das wiederum bietet Stoff für Verfolgung und Intrigen, Untergrund-Bewegungen und Abenteuer.
Ähnlich sehe ich das für die göttlich begabten Zauberwirker. Die Kirche mag ihre Fähigkeiten akzeptieren und nutzen, allerdings muss es nicht zwangsläufig viel ändern. Vieles von dem, was wir heutzutage als Wunder der Welt betrachten mögen aus Antike etc. mag hier mit ihrer Magie erklärt werden und auch diese werden dementsprechend selten sein. Nicht jeder Kirchenpfaffe ist ja gleich Stufe 17.

@ Schwerttänzer

Das wäre sicherlich eine Möglichkeit.

@ Waldviech

Das mag so drin sein, ich sehe da eher etwas das mich an Darklands erinnert, eine reele Gefahr hinter jeder Wegegabelung. Wenn wir eine Welt echter HExen und Monstren, Zauberer und Teufel haben, wäre ja nicht nur der Unterbau dementsprechend legitimierter, ich behaupte sogar, es läge in der Natur des Menschen, dann trotzdem nach möglichen "Tätern" unter seinen Mitmenschen zu suchen. Magie muss ja nicht offensichtlich sein und ob der Bauer nun wartet bis der Herr Inquisitor da ist mit dem Magiekorps zur Überprüfung oder ob der Lynchmob mit den Verbrennungen schonmal anfängt...

@ Finnegan

Auch ein guter Gedanke, ich habe inzwischen überlegt, die Klerikale Macht mehr auf Heiligen-Verehrung denn auf direkte Dreifaltigkeit zu legen. Damit kommt man den Domänen auch näher und kann dementsprechend Gesinnungen erlauben, wenn sowas denn notwendig erscheint.
"Wahrheit ist ein dreischneidiges Schwert. Ihre Seite. Meine Seite. Und die Wahrheit."

"Und wenn die Sanduhren der Zeitweiligkeit zum stehen kommen, die Geräusche des täglichen Lebens verklungen sind, wenn alles um dich herum still ist, wie in der Ewigkeit, dann fragt die Ewigkeit dich und jedes dieser Millionen und Abermillionen Lebewesen nur das eine: Lebtest du in Hoffnungslosigkeit oder nicht?"
- Sören Kjerkegaard, Die Krankheit zum Tode