Also ich habe das etwas anders verstanden.
Fakt ist, dass Lego mit Ablauf der Frist Klage eingereicht hat.
Gleichzeitig haben sie in einer Pressemitteilung erklärt (von der dann der Beklagte nur über Dritte erfahren hat, weil, warum sollte man den direkt kontaktieren?), dass es nicht anders ging, sie aber unter Umständen auch bereit wären, sich einvernehmlich zu einigen.
Das ist in so fern clever, als das Lego an einem Urteil gar kein Interesse hat, solange ein mögliches Ergebnis ist, dass sie gar nicht so weitreichende Rechte an der Minifigur haben, wie sie aktuell behaupten. Wenn es mit Qman/Steingemachtes zu einer außergerichtlichen Einigung kommt (so wie es etwa mit Cobi passiert ist), können sie den nächsten Hersteller/Importeur/Händler mit exakt den selben "Argumenten" angehen.
Torsten war optimistisch, dass er aus den Sets, die der Zoll für Lego weiterhin beschlagnahmt hat und denen, die freigegeben wurden, ableiten könnte, wo genau die Einwände von Lego lägen. So hatten sie z.B. nichts gegen weibliche Friends-Figuren-Nachbauten (Cherry-Figuren mit "Bubble Heads"), aber gegen die männlichen, wenn ich das richtig verstanden hatte. Waren das noch ältere ohne den vergrößerten Kopf? Sagte er leider nicht.
Ich halte das für voreilig optimistisch, denn ohne ein Urteil könnte Lego beim nächsten Container auch anders entscheiden und argumentieren, hier geht es nur um eine Stichprobe, weil man ja fair sein wolle und dem Händler Waren zum Verkauf lassen wolle und natürlich kein Eingeständnis, dass Rechte nicht verletzt werden.
Positiv ist immerhin, dass die Empörung 500.000 € für einen guten Zweck gebracht hat und ein Verein entstehen soll, der die Idee fortsetzt. Der Verein ist eh eine gute Idee, denn es ist schon ärgerlich, von der Summe ein Batzen Einkommensteuer gezahlt werden muss. Dennoch denke ich, dass da ein paar 10.000 Spielsets verteilt werden können.
Positiv ist außerdem, dass Lego erkannt hat, dass man mal proaktiv kommunizieren sollte und im Jahre 2021 das ganze nicht einfach ausgesessen werden kann. Soviel haben die 500.000 € dann schon gezeigt. Die Lego Foundation hat zwar selbst über 250.000.000 € für wohltätige Zwecke zur Verfügung, aber auch 'ne halbe Million ist nicht nichts und wird bemerkt
Ich habe mir übrigens von Steingemachtes diese Keeppley-Drachen-Statuen bestellt, gestern bekommen und eben gebaut und finde, im Vergleich zu BlueBrixx, die zwar tolle eigene Auto- und Eisenbahn- und Haus-Designs aber leider billig wirkende Steine haben, stehen die Qman-Steine Lego in nix nach. Echt schöne Staubfänger für's Regal