Erstmal: DAnke für diesen Thread!
Wir spielen gerade wieder FATE auf DF-Basis, und genau diese Krimistruktur der Abenteuer ist ein Ding, dass sich mMn komplett nicht mit dem verträgt, was ich von FATE gerne hätte!
mit den Dresden Files haben wir ja "nun" für FATE sogar ein Noir-Detectiv Setting, das das lösen von mysteriösen Fällen mit in den Mittelpunkt stellt. Dem entgegen steht die Fähigkeit von Spielern sonst was für Fakten zu erschaffen - wie geht das mit dem Krimi und der (schwierigen) Spurensuche zusammen.
Die Betonung liegt hier auf Noir-Setting. Natürlich haben Hard Boiled und Noir-Detective Novels auch oft einen "Mitrate"-Plot wie die englischen Detektivromane, aber das ist nur ein Teilaspekt. Wichtiger scheint mir zu sein, wie die Beziehungen der Figuren des Romans zueinander sind. Noir betont das Drama, und auch Action spielt eine größere Rolle. Das kann man mit Fate spielen, und dabei den Mystery-Aspekt links liegen lassen.
3. Der Hauptpunkt für mich. Reizen und Aspekte.
Fate dreht sich in erster Linie immer darum, wer die Charaktere sind. Viele Plotstwists sollten (meiner Meinung nach) aus Reizen und dem Fallout davon entstehen. Ein Fate Tatort ist also einer, in dem es wesentlich mehr um den Kommisar als um den Fall geht. Jeder Fall wird irgendwie eine persöhnliche Schiene für mindestens einen der Charaktere haben (seinen Aspekt reizen).
Die Frage ist also, was passiert mit unserem Charakter, wie reagiert er darauf, wie geht er damit um und nicht "wer war es". Das "wer war es" ist Nebensächlich, außer es berührt den Ermittler direkt ("Es ist DEINE SCHWESTER !!! BAMBAMBAMMMMM")
Daher ist es auch nicht schlimm den Spielern große teile der Ermittlung und der Spuren in die Hand zu geben, da Story sowieso genug durch reize entstehen.
Auch in den Dresden Files geht es nicht primär um die Ermittlung oft, sie sind eher der MacGuffin. Wichtig ist was mit Harry in dem Fall passiert (und wie Jim ihn leiden lässt).
Der zitierte Teil trifft ziemlich genau das,w as ich denke (aber leider bin ich da allein in der Gruppe): Es geht bei FATE/DF nicht darum, irgendeine überraschende Rätselgeschichte des Spielleiters zu lösen, sondern das
Drama und die
Action um die Charaktere herum stattfinden zu lassen. Wer Krimis zum Täterraten sucht, ist mit sowas wie Trail of Cthulhu besser bedient. Welcher NSC warum welchen anderen NSC ermordet hat und wer dabei im Hintergrund die Fäden zieht ist lange nicht so interessant wie die Frage, ob meine Walkürentochter ihre Ewige Mission als Wächterin der Lebenden und der Toten mit ihrem Leben als Internatsmädchen vereinbaren kann. Dabei ist der Mord nur ein Aufhänger für diesen Charakterkonflikt. Und dass ein anderer Spieler diesen Mordaufhänger nimmt, um seine dunkle Vergangenheit zu thematisieren, indem er aus dieser einen Verdächtigen, ein Motiv oder sogar den Mörder konstruiert, ist meiner Meinung nach gewünscht.
Aber das muss man den Spielern auch so sagen, denn sonst denken alle, bei
einem diesem Krimisetting ginge es darum, den vom Spielleiter mühsam konstruierten Fall anhand von Spuren zu "lösen".