Autor Thema: Kriminalplots mit Fate  (Gelesen 12802 mal)

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Offline Tim Finnegan

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #50 am: 20.08.2012 | 22:10 »
Findest du das nicht ungerechtfertigt? Wir haben einen anderen Spielstil und Anspruch an FATE (wohl da wir eben alle vier aus der DSA-Ecke kommen) als du. Und was ist da nun schlimm dran? Ich denke, dass man auch ganz klassisch mit FATE spielen kann und nicht massiv PE betreiben und Plot während des Plays entwickeln MUSS.

Ist toll, wenn FATE das bietet und in anderen Settings werde ich das gerne auch mal benutzen. Aber jetzt NICHT. Und das ist auch so GEWOLLT. ;)



Ich habe mich da etwas absolut ausgedrückt, einfach aus einem mir bekannten Problem heraus: Frag Leute was sie wollen und nicht wollen und du bekommst immer die gleichen Antworten, mehr doer wenigre konsistent und wenn sie dann am Spieltisch sind haben sie trotzdem alle Spaß.

Ansonsten verfasse ich dir gleich mal ne PM und du wirst sehen worauf ich vorhin angespielt habe, das sprengt aber jetzt den Rahmen hier und kann nachher noch eingefügt werden. Ich hoffe du bist noch so lange wach ;)
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #51 am: 20.08.2012 | 22:11 »
Klassisches Fate und krasses Indie-Fate sind ja nur zwei Extrem-Pole. Wir haben meistens relativ klassisch gespielt, aber mit ein paar mehr Indie-Aspekten - Spieler können ihre Meta-Einfälle besser umsetzen, die Charaktere rocken genau da, wo sie sollen, und Nachteile sind nicht einfach ein drangeflanschte "Ich brauch noch Punkte"-Geschichte, sondern echte Charaktermerkmale.

Das läuft auch ohne ständige Compells. Mir würde es total auf den Geist gehen, wenn ich dauernd hin- und hercompellt würde. Ich compell mich aber eh lieber selbst.

@Auri: Laß dich nicht ärgern. Fate hat ja die Stellschrauben, dass man es klassisch spielen kann, nicht ohne Grund.
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Offline Oberkampf

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #52 am: 20.08.2012 | 22:18 »

Langsam vergeht mir echt die Lust auf FATE, wenn mir jeder da versucht mir und meiner Gruppe da Vorschriften zu machen. Dann wohl doch lieber DSA3. :P

Versteh mich bitte nicht falsch, ich will nicht Dir vorschreiben, wie Du FATE spielen sollst, ich will verstehen, warum meine Gruppe auf diese Art FATE spielen will, und hoffe, dass Du mir das erklären kannst. Ich frage mich nämlich auch, warum wir für den Kram, den die Gruppe spielen will, nicht ein bekanntes System nehmen, denn DF ist für alle etwas Neues. Bei euch scheint FATE ja auch eher eine Neuerung zu sein. Was hat Dich und Deine Gruppe bewogen, eben nicht DSA3 zu nehmen?
« Letzte Änderung: 20.08.2012 | 22:20 von SLF »
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Offline Auribiel

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #53 am: 20.08.2012 | 23:13 »
Ansonsten verfasse ich dir gleich mal ne PM und du wirst sehen worauf ich vorhin angespielt habe, das sprengt aber jetzt den Rahmen hier und kann nachher noch eingefügt werden. Ich hoffe du bist noch so lange wach ;)

Danke, ich bin noch ein Weilchen wach und werd die PN nachher lesen. ;)


@Auri: Laß dich nicht ärgern. Fate hat ja die Stellschrauben, dass man es klassisch spielen kann, nicht ohne Grund.

Danke, ich mag FATE ja auch gerade WEGEN der Stellschrauben.  :d


Was hat Dich und Deine Gruppe bewogen, eben nicht DSA3 zu nehmen?

DSA4 hat zwar viele Nachteile, aber gerade frei wählbare (und damit auch den Char beschreibende) Vor- und Nachteile finden meine Spieler und ich gut. Also wäre nur ein DSA3 mit stark modifizierter Charerschaffung + weiterer Hausregeln möglich. Und dazu hat DSA3 noch einige andere Schwächen (z.B. finde ich Nachforschen als eigene Fertigkeit sehr gut).
Jetzt hätte da noch Savage World im Raum gestanden. Das habe ich mit meiner Gruppe schon angespielt, aber das ist uns wieder ZU kampflastig auf die Dauer.
Da ich mir schon FATE angeschaut hatte, blieb also dieses System. Mit anderen Universal-Systemen wie Gurps (GRUSEL! Sorry, ich komm mit dem System überhaupt nicht klar, ich glaube, es hasst mich!!11) und Co. hab ich nichts am Hut. Ich will spielen und nicht erst wieder hunderte Seiten lang eine neues System von Grund auf lernen müssen.

Die Entscheidung für FATE war also
a) kurzes und flexibles Regelwerk
b) Charerschaffung die auch Beschreibung des Chars erlaubt, abgesehen davon fanden wir die Aspekte bei der Erschaffung toll. (okay, bis auf einen Spieler, der hätte lieber gleich DSA4 gespielt, aber da stellt sich dann bei einer Mitspielerin und mir alles quer.)
c) die Möglichkeit, dass die Spieler die Geschichte stärker mitgestalten KÖNNEN. Nicht MÜSSEN. Bei einigen deiner Aussage (nicht böse gemeint) habe ich den Eindruck, für dich muss im Spiel immer ZWINGEND PE dabei sein, egal ob notwendig oder nicht, es muss da rein.

Ich empfinde die Aspekte als Hilfe für die Spieler und den Spielleiter, den SCs mehr Tiefe zu verleihen und den Spielern mehr Möglichkeiten zum Mitgestalten zu geben. Aber die Spieler sind für mich NICHT die Sklaven der Aspekte (wie mir das bei manchen Beiträgen hier so vorkam).
Aus dem Grund sehe ich auch kein Problem, dass man recht klassisch spielt, mit für den Krimifall (der keinen festen PLOT, sondern nur vorgegebene Indizien und Täter hat) eingeschränkten Möglichkeiten zum Fakten erschaffen.

Ansonsten hast du mir mit deinen Tipps zu den Aspekten wirklich geholfen und ich will da morgen versuchen, etwas dazu umzusetzen, dass du dir mal anschauen kannst, was ich vorhab.

Ergo: Meine Spieler (und deine ev. auch) fühlen sich auf klassischem Terrain einfach sicherer. ABER es reizt sie die Möglichkeit, wenn sie WOLLEN auch mehr von den Zügeln in die Hand zu nehmen. Aber wieso sollte man sie dazu ZWINGEN?

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #54 am: 21.08.2012 | 08:28 »

c) die Möglichkeit, dass die Spieler die Geschichte stärker mitgestalten KÖNNEN. Nicht MÜSSEN. Bei einigen deiner Aussage (nicht böse gemeint) habe ich den Eindruck, für dich muss im Spiel immer ZWINGEND PE dabei sein, egal ob notwendig oder nicht, es muss da rein.

Ja, ich glaube, da beschreibst Du meine Erwartungen an FATE ziemlich richtig. Solche PE-Erwartungen habe ich in Grenzen bei Marvel Heroic Roleplaying, aber deutlich weniger bei Savage Worlds, noch weniger bei Warhammer(3). Mit Warhammer 3 habe ich mittlerweile drei Ermittlungsabenteuer geleitet, und ich bin ziemlich sicher, damit genau das machen zu können, was gewünscht wird, ergänzt um eine hohe Portion "reaktives" Charakterspiel. Bei FATE leigt mir aber sehr viel am gemeinsamen Erstellen der Geschichte mit aktiver, unvermittelter Spielerbeteiligung. Ich finde das Regelwerk auch ehrlich gesagt für klassisches Spiel nicht so bombastisch und glaube, dass es mir dafür zu "unbalanced" ist.


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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #55 am: 21.08.2012 | 10:18 »
Ich finde das Regelwerk auch ehrlich gesagt für klassisches Spiel nicht so bombastisch und glaube, dass es mir dafür zu "unbalanced" ist.

Entschuldige Praion, ich hab das Gefühl, ich hab deinen Thread gekapert o.O;;;

Die Kampagne die ich leiten möchte, heißt CSI:Punin (Punin ist die Hauptstadt der entsprechenden Region in DSA). Der Name steht da nicht einfach nur so, es soll soweit möglich eine Anlehnung an besagte Serien stattfinden. Es wird zwar nicht nur um Mordfälle gehen, aber es soll um die Abenteuer der Criminal Szenen Investigation Punin gehen, also um das Ermittler-Team. Das umfasst zum einen die einzelnen Fälle, aber als Rahmenhandlung natürlich (wie in den Serien auch) das Miteinander der SCs und die Entwicklung deren Hintergrundgeschichten. Was das Miteinander und die Hintergrundgeschichten angeht, steht es den Spielern völlig offen, ihre Aspekte einzubringen und Declarations zu machen bzw. Fakten zu schaffen (meine Frau ist jetzt Schwanger und...). Was die Fälle angeht, gibt es allerdings einige feste Setzungen, an denen mit D+F (Declarations+Faktenschaffen) nicht gedreht werden kann.

Um jetzt nochmal auf die Wahl des Regelwerks zurückzukommen: Wie das bei Serien so üblich ist, haben die Hauptcharaktere meist eine sehr hohe Haltbarkeit, die Sterbensrate tendiert gegen 0 (außer es will mal wieder ein SChauspieler aussteigen oder wir haben es mit Torchwood zu tun). Die Tatsache, dass man bei FATE eigentlich nicht sterben kann (außer der Spieler WILL das so) kommt dem einfach entgegen - ohne dass ich in anderen Regelwerken an den Würfeln drehen muss. Gerade, dass die Spieler selbst über Konsequenzen entscheiden können, macht FATE mMn zum richtigen System. Das restliche PE (Ketzerei, ich weiß) isst für mich da eher Nebensache. Die Spieler haben das Leben ihrer SCs selbst in der Hand, ob sie die Story in der Hand haben, ist situationsabhängig.


Und vielleicht gibt es ja andere Systeme, in denen die Spieler frei bestimmen wann und wo ihre Chars sterben, nur ich kenne sie nicht und ich habe keine Lust, mich in noch ein neues System einzulesen, wenn FATE mir das bietet, was ich brauche. Mag sein das FATE für eine andere Art von Play NOCH BESSER geeignet ist, aber für meine Zwecke reicht es mMn aus.

Sollte sich im Praxistest herausstellen, dass dem nicht so ist, kann ich immer noch schauen, ob ich mich für was anderes entscheide. Aber wieso die Arbeit schon vorher machen?
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #56 am: 21.08.2012 | 10:37 »
Kein Problem mit dem Kapern

aber ;)


c) die Möglichkeit, dass die Spieler die Geschichte stärker mitgestalten KÖNNEN. Nicht MÜSSEN. Bei einigen deiner Aussage (nicht böse gemeint) habe ich den Eindruck, für dich muss im Spiel immer ZWINGEND PE dabei sein, egal ob notwendig oder nicht, es muss da rein.

Es kommt mir aber so vor als ob die Spieler die Geschichte nicht wirklich mitgestalten können weil Anfang und Ende schon feststehen.

Von wegen Sklave der Aspekte

Aus Dresden Files, Your Story:
Zitat
The central character attributes in The Dresden Files RPG are called aspects. Aspects cover a wide range of elements and define what makes your character unique—basi- cally, they describe the core of your character’s identity. (By contrast, skills, stunts, and super- natural abilities could be said to paint a similar picture of what your character can do, rather than who he is.)

Dieses Zitat schreit doch danach, das Aspekte der Zentrale Teil von Charakteren sind.
(Ich habe DF genommen als Beispiel weil ich
A: da weiß wo es steht und
B: es am ehesten in die Detektiv/Noir Sache geht
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #57 am: 21.08.2012 | 10:46 »
Praion, das liegt daran, dass du und ich völlig andere Ansprüche an das RPGen haben. Ich erinnere mich aus einem anderen Thread (da ging es irgendwie um Vertrauen in den SL usw.), dass ein Hauptanliegen von dir starkes PE ist, damit es dir Spaß macht - und das unabhängig vom Regelwerk.

Meine Mitspieler und ich sind mit DSA sozialisiert worden und spielen es mittlerweile ALLE ca. 15+ Jahre. Da allerdings eine Mitspielerin und ich mittlerweile wirklich Zustände von DSA4 bekommen - und DSA3 auch nicht wirklich eine Lösung ist (mMn untestützt FATE viele Aspekte für einen Kriminalfall besser, als dies DSA tut) - haben wir uns für FATE entschieden (oder mal anders: zwei waren dafür, einer meinte, er hat kein Problem damit, der letzte sagte, besser FATE als gar nicht spielen).

Wie du siehst, war PE wirklich kein Grund für uns, dass wir FATE als Regelwerk gewählt haben. Der Hauptgrund war, dass es ein eingänglicheres Regelwerk als DSA hat (was zugegeben keine große Herausforderung war), einigen der Mitspieler bereits bekannt war und noch dazu für jeden frei zugänglich ist. Ich wollte auch nicht von den Mitspielern verlangen, dass sie sich jetzt extra für einen Probelauf noch jeder ein Regelwerk kauft (Hintergrund dazu auch: Wir werden über Skype spielen - alle Mitspieler am Tisch bei sich daheim mal reingucken lassen, geht leider nicht!). UND: Bei FATE stirbt man nur, wenn man will.

Also nochmal: PE ist uns (erstmal) nicht wichtig, sondern die anderen Vorzüge des FATE-Systems gaben den Ausschlag.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #58 am: 21.08.2012 | 10:52 »
Verstehe ich schon, ich finds aber auch schade, wenn ein so schickes System nicht voll genutzt wird.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #59 am: 21.08.2012 | 10:55 »
Verstehe ich schon, ich finds aber auch schade, wenn ein so schickes System nicht voll genutzt wird.

Zugegeben... aber wir sind ja Neulinge, ich rechne damit, dass es mit der Zeit auch mehr PE wird, wenn Mitspieler und SL (also ich) sicherer im System sind. Und abgesehen von den Fakten des Falls (sieh sie doch einfach als vom SL deklariert) können sie auch PEen soviel sie wollen. Okay, wenn jemand die Kaiserin schwängert, gibt's aber Zoff...
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #60 am: 21.08.2012 | 11:00 »
@ Auribiel: Solche Detektivplots gehen problemlos mit Fate. Unsere Supernatural-Runde spielt auch meist so. Der Hergang der "Fälle" ist festgelegt, aber wie die Charaktere damit umgehen und wie sie den ganzen Käse auflösen, ist nicht festgelegt. Logisch.
Man hat zusätzlich den Vorteil bei Fate, dass man mit Declarations oder Assessments langweilige Stellen abkürzen oder neue Dynamik reinbringen kann. Die geht bei Kriminalplots ja gerne mal verloren.

Ich persönlich sehe Fate als ein recht klassisches System mit schicken Dramaelementen. Ich sehe auch nicht, das ich das System damit irgendwie nur halbherzig benutzen würde. Ich will kein volles PE und totale Erzählrechte für Spieler bei Fate, für sowas spiele ich richtige Indies  :)
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #61 am: 21.08.2012 | 11:25 »
Ich will kein volles PE und totale Erzählrechte für Spieler bei Fate, für sowas spiele ich richtige Indies  :)

Ich halte auch mal gegen Praion und behaupte für totales PE ist FATE auch nicht gemacht.  ;D
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #62 am: 21.08.2012 | 11:44 »
Der Hergang der "Fälle" ist festgelegt, aber wie die Charaktere damit umgehen und wie sie den ganzen Käse auflösen, ist nicht festgelegt. Logisch.

So hab ich mir das vorgestellt. Der erste Fall steht von meiner Seite aus, jetzt versuch ich noch den ganzen Erzählmüll rauszustreichen und Kärtchen zu basteln, samt Aspekten, den Infos, die man von der entsprechenden Person und/oder am entsprechenden Ort findet usw.

Zitat
Man hat zusätzlich den Vorteil bei Fate, dass man mit Declarations oder Assessments langweilige Stellen abkürzen oder neue Dynamik reinbringen kann. Die geht bei Kriminalplots ja gerne mal verloren.

Darauf hoffe ich ja. Ich weiß, dass ich sicher nicht alles bedacht habe, beim Erstellen des Falls, da dürfen die Spieler sich dann gerne austoben.


Ich halte auch mal gegen Praion und behaupte für totales PE ist FATE auch nicht gemacht.  ;D

Zu Praions Ehrenrettung: Sein Lieblingssystem (wenn ich Praion richtig verstanden habe) ist ja auch Mouseguard - und das hörte sich für mich noch weit PEiger an, als FATE.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #63 am: 21.08.2012 | 11:52 »
Vielleicht noch eine Kleinigkeit, bei der Dir FATE behilflich sein kann:
Bei einigen Krimiserien ist mir aufgefallen, dass die Kriminalfälle zu den aktuellen Befindlichkeiten der Detektive/Kommissare gepasst haben. Wenn also der Kommissar gerade eine schwierige Phase mit seiner Tochter hat, dass dreht sich der Kriminalfall vielleicht um eine Frau, die von ihrem Vater ermordet wurde, oder die ermordet wurde, weil sie sich mit ihrem Vater überworfen hatte.
Bei Fate kannst Du von daher die Aspekte und Consequences Inspirationsquelle für die Fälle nehmen. Das hat dann auch den Vorteil, dass die Spieler dann eh schon in den richtigen Bahnen denken, wenn sie auf den Fall treffen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #64 am: 21.08.2012 | 14:28 »
Zu Praions Ehrenrettung: Sein Lieblingssystem (wenn ich Praion richtig verstanden habe) ist ja auch Mouseguard - und das hörte sich für mich noch weit PEiger an, als FATE.

Im Moment ist es eher Apocalypse World. Ist noch näher daran wie ich denke, dass ich Spielleiten will.

Edit: Dafür ein schmankerl (erste IDee nur)

Wenn du im Kriminalfall ermittelst würfele+sharp
10+ Entweder du oder der MC sagt wer es war und wähle 1 aus der Liste
7-9 der MC sagt dir wer es war und du wählst aus folgender Liste 2
(nur NSCs können bennant werden)
* Jetzt ist er wütend auf dich
* Niemand glaubt dir
* Wer es war wird dir nicht gefallen (es war jemand der dir nahe steht)
* Die Ermittlung bringt dich in körperliche Gefahr
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« Letzte Änderung: 21.08.2012 | 14:46 von Praion »
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #65 am: 21.08.2012 | 15:07 »
Wenn du im Kriminalfall ermittelst würfele+sharp
10+ Entweder du oder der MC sagt wer es war und wähle 1 aus der Liste
7-9 der MC sagt dir wer es war und du wählst aus folgender Liste 2
(nur NSCs können bennant werden)
* Jetzt ist er wütend auf dich
* Niemand glaubt dir
* Wer es war wird dir nicht gefallen (es war jemand der dir nahe steht)
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Ich hab Probleme mit den englischen Bezeichnungen, aber hört sich (soweit ich es verstanden habe) gut an!
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Offline Abd al Rahman

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #66 am: 24.08.2012 | 09:53 »
FATE ist eigentlich für "Wer ist der Täter?" Krimis bestens geeignet. Ich versteh nicht, warum hier so darauf rumgeritten wird, dass der Fokus bei FATE die Charaktere und deren Drama ist und das so ziemlich "Wer ist der Täter?" Abenteuer zuwider läuft.

Wenn ich mir die ganzen modernen US-Krimiserien, wie Bones, Criminal Minds, The Closer, The Mentalist etc. anschaue, dann seh ich jede Menge Drama der Ermittler. Ich kann deren Aspekte und deren Compells förmlich riechen. Und trotzdem geht es darum, wer denn der Täter ist.

Keine Ahnung, warum ihr FATE so kastrieren wollt.

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #67 am: 24.08.2012 | 10:50 »
@ Auribiel: Solche Detektivplots gehen problemlos mit Fate. Unsere Supernatural-Runde spielt auch meist so. Der Hergang der "Fälle" ist festgelegt, aber wie die Charaktere damit umgehen und wie sie den ganzen Käse auflösen, ist nicht festgelegt.


Hmmm, wie kann ich mir das Vorstellen mit dem 'Hergang'?
Unterliegen Täter und Beweise auch dem PE?
Läuft es so, daß die Spieler sagen, welche Beweise ihrem Charakter auffallen "Das Opfer hat mit dem eigenen Blut noch den Namen des Täters auf die Wand geschrieben: 'Warrington'"?
Oder meinst Du mit 'hergang' nur den groben Spannungsbogen des Falles?

Offline Nocturama

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #68 am: 24.08.2012 | 11:00 »
Nein, wir spielen das wie gesagt ganz traditionell: Täter und Tathergang stehen fest und können nicht durch Declarations geändert werden. "Herbeierzählen" kann man zusätzliche Beweise (wenn es um's überführen geht), dass einem ein Involvierter aus einem bestimmten Grund besser gesonnen ist (oder schlechter gesonnen ist, wenn man lieber mehr Probleme haben will) und da es in unserem Fall ja meist um übernatürliche Kreaturen geht, kann man auch noch Fakten über die Monster erfinden.

Sehr viele Declarations machen wir aber nicht.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #69 am: 24.08.2012 | 11:02 »
FATE ist eigentlich für "Wer ist der Täter?" Krimis bestens geeignet. Ich versteh nicht, warum hier so darauf rumgeritten wird, dass der Fokus bei FATE die Charaktere und deren Drama ist und das so ziemlich "Wer ist der Täter?" Abenteuer zuwider läuft.

Wenn ich mir die ganzen modernen US-Krimiserien, wie Bones, Criminal Minds, The Closer, The Mentalist etc. anschaue, dann seh ich jede Menge Drama der Ermittler. Ich kann deren Aspekte und deren Compells förmlich riechen. Und trotzdem geht es darum, wer denn der Täter ist.

Keine Ahnung, warum ihr FATE so kastrieren wollt.

Weil es eben NICHT primär darum geht wer eigentlich der Mörder ist sondern mehr um die Leute. Genauso wie es in einer House Folge an sich nicht darum geht was der Patient für ne KRankheit hat sondern we er und Cuddy sich streiten.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #70 am: 24.08.2012 | 11:15 »
Weil es eben NICHT primär darum geht wer eigentlich der Mörder ist sondern mehr um die Leute. Genauso wie es in einer House Folge an sich nicht darum geht was der Patient für ne KRankheit hat sondern we er und Cuddy sich streiten.

Das stimmt so nicht ganz. Extrahieren wir das Krankenhaus und die Patienten und deren krude Krankheiten und schauen wir uns nur noch an, wie House und Cuddy streiten, dann wird das eine ziemlich langweilige Beziehungskrisenserie (die ich mir nicht anschauen würde, weil ich sowas lame finde). Aber mit den interessanten und kruden Krankheiten und Patientengeschichten hat man eine interessante und spannende Auflockerung zwischen der nächsten Drama-Episode der Hauptdarstellern.

Und genau so kann es auch problemlos bei FATE mit Krimiplots laufen. Hier der Fall nach dem Whodunit-Prinzip - daneben/dazwischen das Drama rund um und zwischen den SCs. Und damit hab ich auch kein Problem. Denn auf 24/7 Drama um/zwischen den SCs Ingame hab ich auch keine Lust.
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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #71 am: 24.08.2012 | 11:19 »
Weil es eben NICHT primär darum geht wer eigentlich der Mörder ist sondern mehr um die Leute.

Könntest du bitte aufhören, deine Mantra ständig zu wiederholen, es ist nicht allgemeingültig.

Genauso wie es in einer House Folge an sich nicht darum geht was der Patient für ne KRankheit hat sondern we er und Cuddy sich streiten.

Wenn mans genau betrachtet ist jede Folge von House eine ziemlich schlechter Krimi, in der der bis dahin unbekannte Täter am Ende aus dem Gebüsch springt und alles Mitraten vergeblich ist.
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Offline Abd al Rahman

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #72 am: 24.08.2012 | 11:21 »
Weil es eben NICHT primär darum geht wer eigentlich der Mörder ist sondern mehr um die Leute. Genauso wie es in einer House Folge an sich nicht darum geht was der Patient für ne KRankheit hat sondern we er und Cuddy sich streiten.

Doch natürlich geht es bei den von mir genannten Serien um den Täter. Sonst wär's doch ödend langweilig. Bei den von mir genannten Serien geht es darum, wie die Figuren die Fälle trotz/wegen/mit ihren Eigenheiten (=Aspekten) die Fälle lösen.

Genau das kann man eigentlich nur mit FATE richtig gut abbilden. Wie gesagt, keine Ahnung warum Du FATE so kastrieren willst.

Offline Auribiel

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #73 am: 24.08.2012 | 11:23 »
Sorry, eben erst gesehen:


Hmmm, wie kann ich mir das Vorstellen mit dem 'Hergang'?
Unterliegen Täter und Beweise auch dem PE?
Läuft es so, daß die Spieler sagen, welche Beweise ihrem Charakter auffallen "Das Opfer hat mit dem eigenen Blut noch den Namen des Täters auf die Wand geschrieben: 'Warrington'"?
Oder meinst Du mit 'hergang' nur den groben Spannungsbogen des Falles?


Dachte, das hätte ich schon ausführlich erklärt:

Mörder und Indizien liegen fest. Die Reihenfolge, in der die Indizien aufgegriffen werden können, liegt allein an den SCs (gehen sie zuerst zum Tatort und untersuchen ihn, befragen sie erst den schon festgenommenen Zeugen und kommen dadurch auf eine Spur, die sie ganz wo anders hinführt? usw.).
Da ich aber nicht perfekt bin, kann es passieren, dass mir bestimmte potentielle Indizien entgangen sind. Das könnte z.B. wie folgt aussehen: Die SCs untersuchen also den Tatort in einem geschlossenen Raum, dann kommt einer der Spieler auf die Idee, das Grundstück drum rum abzusuchen, da er hofft, einen Fußabdruck zu finden, den man später mit den Stiefeln des Verdächtigen vergleichen könnte. Gehen wir davon aus, dass ich an so etwas nicht gedacht habe, dann baue ich das auf eine gelungene Probe des Spielers hin ein - Voraussetzung: Der Verdächtige muss auch hier gewesen sein, sonst findet man natürlich auch keinen Fußabdruck, der zu ihm passt, sondern logischerweise einen anderen.
Der Täter steht wie gesagt schon fest. Die Spieler können also keine Beweise herbeifaktieren, die auf einen anderen Täter deuten.

Und ja, das bedeutet auch, dass bei einer gelungenen Probe auf einmal ganz neue Beweise gegen Unbekannt herauskommen und den Spielern so neue Hinweise zum richtigen Täter liefern - solange sie nicht das vorgegebene Bild vom Tathergang zerstören würden.
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Offline Praion

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Re: Kriminalplots mit Fate
« Antwort #74 am: 24.08.2012 | 11:25 »
Ja okay, ist eventuell übertrieben. Für mich fühlt es sich trotzdem so an.
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