Um nochmal auf das Thema Mode zu sprechen zu kommen:
Ich habe durchaus einige Zusammenhänge zwischen der Beurteilung von Rollenspielen und Moden wahrgenommen:
Damals, als WFRP 2nd erschien, war Vereinheitlichung (v.a. von Würfeltypen) etwas, das als "auf der Höhe der Zeit" galt.
Ich erinnere mich, dass zu dieser Zeit True20 (mit dem W20 als einzigstem benötigten Würfel) oder Shadowrun 4 und die nWoD ("Entrümpelung" im Spielsystem) erschienen. Spiele, die diese Merkmale nicht aufwiesen, wie Earthdawn, galten zu dieser Zeit als "grottig".
Später, als Indie-Design-Konzepte populär wurden und begannen in den "Mainstream" auszustrahlen, galt z.B. das BRP als hoffnungslos veraltet. Dieses Pauschal-Urteil wurde irgendwann (in verschiedenen Abstufungen) auf alle (?) W%-Spiele erweitert. Eben auch auf WFRP 2nd. (Das muss so 07/08) gewesen sein.
Interessanterweise haben Spiele wie Savage Worlds oder Cortex in Verbindung mit einer 3. Edition Earthdawn
in der "öffentlichen Meinung" weitgehend rehabilitiert.
Das BRP wird, nun da Chaosium aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht und bereits ab dem Zeitpunkt, da The Laundry
beim "In-Verlag" Cubicle7 erschien, nicht mehr nur verächtlich behandelt.
Auch wird das als "Rulemonster" verschriene Rolemaster nach HARP und dem Engagement von 13Mann längst nicht mehr
einseitig als überladen abgekanzelt.
... ich finde schon, dass diese Beobachtungen in Bezug auf WFRP 2nd interessant sind.
Oder: Vielleicht ist es das Schicksal älterer, nicht mehr/wenig unterstützter oder auslaufender Spiele/Editionen bevorzugt mit Pauschal-Urteilen bedacht zu werden.
@ frühe Kritik: Die gab es an WFRP 2nd natürlich. Im Gegensatz zum aktuellen Stand der Dinge hatte ich den Eindruck, dass die Kritik damals punkt- und zielgerichteter war. (Damit soll jetzt nicht ausgesagt werden, die Kritik heute sei weniger Wert oder die damalige berechtigter, sondern nur: die frühere war differenzierter und häufig besser begründet.) ...
... irgendwie so.
... to be edited.