Autor Thema: Warum ich kein Player Empowerment mag  (Gelesen 22272 mal)

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Offline Toppe

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #100 am: 26.10.2012 | 15:55 »
Ich bin Spieler. Und ich möchte mich nur bespaßen lassen.
Fixed ist for you  ~;D
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Offline Arldwulf

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #101 am: 26.10.2012 | 16:48 »
@SLF: Ja, dies ist ein schönes Beispiel wo ich PE gut finden würde. Bei Dingen die der Spieler besser über den Hintergrund weiß als der Spielleiter. Eben bei seinem "eigenem" Hintergrund.

Ich halte dies nur nicht für sinnvoll bei Dingen bei denen das Hintergrundwissen anders verteilt ist. Das Ergebniss ist schlichtweg weniger akkurat, nicht weil die Spieler nicht wollen oder man es ihnen nicht zutrauen könnte sondern weil es häufig Sinn macht die Spieler über eine Hintergrundinfo im unklarem zu lassen.

Aus meiner Sicht sollte immer der die Fakten schaffen (auf Basis der Ideen, egal woher sie kommen) der dies aufgrund seines Hintergrundwissens am besten kann.

Eulenspiegel

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #102 am: 26.10.2012 | 17:05 »
@ Toppe
Nope, wenn ich mich bespaßen lassen will, schau ich mir einen Film an oder lese ein Buch.

Wenn ich dagegen RPG spielen will, dann will ich auch handeln. Klar möchte ich auch Spaß machen: Es ist ein Hobby. Und ich nehme an Hobbys teil, weil sie mir Spaß machen. Aber es ist eben kein passives Hobby wie fernsehen oder bücherlesen sondern ein Hobby, in dem zumindest ich auch etwas aktiv tun will.

Diese "aktive Handlung" ist bei mir allerdings nicht "Geschichte ausdenken" sondern "in character Handlungen vollziehen".

Achamanian

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #103 am: 26.10.2012 | 17:08 »

Ich halte dies nur nicht für sinnvoll bei Dingen bei denen das Hintergrundwissen anders verteilt ist. Das Ergebniss ist schlichtweg weniger akkurat, nicht weil die Spieler nicht wollen oder man es ihnen nicht zutrauen könnte sondern weil es häufig Sinn macht die Spieler über eine Hintergrundinfo im unklarem zu lassen.

Wenn du aber unter der Prämisse spielst, dass erst das in der Spielwelt unverrückbar "wirklich" wird, was auch tatsächlich im spielverlauf aufgetreten ist, dann stellt sich die Frage der Akkuratheit nicht - solange die Spieler aufmerksam sind, WISSEN sie, was bereits teil der Spielwirklichkeit ist und was sie somit nicht einfach ändern können, ohne die Spielwirklichkeit zu stören. Informationen, die im Spiel noch nicht vorkamen, sind in dem Fall noch im Zustand der Unschärfe - sie können wahr sein, müssen es aber nicht.

Offline Arldwulf

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #104 am: 26.10.2012 | 17:18 »
Wenn Informationen losgelöst von einander wären, sicher. Das müssen sie aber nicht sein. Spieler können durchaus Info 1 bekommen die von Info 2 abhängt. Ohne das sie zu diesem Zeitpunkt diese schon Herausgefunden haben.

Wenn ich nun aber Anfange letztere zu ändern kann es sein das der zuvor erzählte Hintergrund nicht mehr zu der Änderung passt.

Offline Bad Horse

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #105 am: 26.10.2012 | 17:22 »
Ich persönlich fühle in meiner Immersion gestört, wenn ich bei Details, die in meinem Kopfkino schon auftauchen, noch mal nachfragen muss, anstatt sie einfach dazu erzählen zu können. Insofern stört mich "kein PE" tatsächlich bei der Immersion. ;)

Es geht mir hier allerdings weniger um größere Verstrickungen, über die ich mir auf der Meta-Ebene Gedanken mache, sondern viel mehr um kleine, organische Details, die ich einfach hinzuerfinden kann. Das erlaubt allerdings auch nicht jeder SL.

Beispiel: Ich spiele gerade eine hochdramatische Szene um Liebe und Verrat mit dem General der feindlichen Streitkräfte. Da möchte ich nicht nachfragen müssen, ob hier eine Kristallkaraffe ist, die ich im Zorn nach ihm werfen kann - ich möchte das einfach reinerzählen können.

@Arldwulf: Das kannst du dann aber auch einfach sagen. PE geht ja auch darum, dass die Vorschläge und Vorstellungen der Spieler in den gemeinsamen Vorstellungsraum überhaupt eingebracht werden können, statt nur mit einem "näää, da steht nur ein Tonkrug" abgebügelt zu werden. Sozusagen die Gegenbewegung zu den SL-Kleinhalte-Sprüchen. ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Achamanian

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #106 am: 26.10.2012 | 17:34 »
Wenn Informationen losgelöst von einander wären, sicher. Das müssen sie aber nicht sein. Spieler können durchaus Info 1 bekommen die von Info 2 abhängt. Ohne das sie zu diesem Zeitpunkt diese schon Herausgefunden haben.

Wenn ich nun aber Anfange letztere zu ändern kann es sein das der zuvor erzählte Hintergrund nicht mehr zu der Änderung passt.

Wenn aus Info 2 nicht ersichtlich ist, dass Info 1 wahr sein muss, dann kann man auch eine Info 3 herbeierzählen, die Info 1 widerspricht. Info 2 existiert dann eben nicht und muss durch etwas passendes ersetzt werden.

Beispiel:
Info 1 (noch unbekannt): Ein Werwolf hat die Tochter des Köhlers getötet (wissen die Spieler nicht).
Info 2: Die Tochter des Köhlers hat schreckliche Klauenwunden.
Info 3 (vom Spieler geschaffen): "Ich kenne diesen Anblick - solche Wunden reißen nur die Klauen eines Eulenbärs!"

Dann muss Info 1 nun eben geändert werden (Vielleicht hat gar ein Wereulenbär die Tochter des Köhlers getötet?).

Nicht jeder mag oder muss so spielen (ich selber mache es in den meisten Gruppen auch nicht). Andererseits muss man ja als Spieler auch nicht dauernd Sachen herbeierzählen, von denen man vermuten kann, dass sie (wie die oben) die Vorbereitung des SL völlig durcheinanderwirbeln - ein bisschen Zurückhaltung und Augenmaß kann da nicht schaden. Meiner Erfahrung nach werden die Spieler sich ohnehin in erster Linie Flavour herbeierzählen, also die erwähten Kristallkaraffen und Mistwägen, die kaum mit der Vorbereitung des SL in Konflikt geraten können.

Zuletzt: Auch der SL hat ja nach wie vor ein Erzählrecht, in vielen Runden auch ein Vetorecht.

Offline Gummibär

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #107 am: 26.10.2012 | 19:29 »
Vorweg: Ich überspitze in diesem Thread an der ein oder anderen stelle meinen Spielstil. Wäre für das Verständnis einfach nich zuträglich, wenn ich noch sage, aber ich bin auch X % Method Actor, Y % Powergamer und Z % Buttkicker.

Hier mal der Versuch einer Definition:

Definition Player Empowerment (PE): PE ist das Festschreiben von nicht durch den Spielleiter gegen den Willen der Spieler einschränkbaren, für die Fiktion relevanten Rechten der Spieler, die über das im klassischen Rollenspiel übliche Maß hinausgehen.

Ein Spiel mit Spielerbeteiligung wäre dann noch nicht unbedingt ein Spiel mit PE. Ein SL-loses Spiel hätte immer PE. Die Beschreibung des Heimatortes durch den Spieler ist kein PE, falls der Heimatort nicht betreten wird o.ä.

Für Flags müsste die Definition noch differenziert werden. Gegen Flags habe ich als Spieler nichts. Als Spielleiter schon, aber nur wenn sie empowert sind.

Wie gesagt, PE eignet sich nicht für jeden Spieler und jeden Spielstil gleichermaßen. Aber mal ein paar beispielhafte Situationen. Für den klassischen (weiter Begriff) Rollenspieler ist es wohl am einfachsten nachvollziehbar, wenn er einen Plan für das Vorgehen seines Charakters hat, der auf Voraussetzungen in der Spielwelt aufbaut. In klassischen Spielen wird dann gefragt: "Gibt es XYZ?", weil der Spieler das für seinen Plan braucht: Gibt es in der Stadt eine magische Bibliothek, in der ich etwas über mein gefundenes Artefakt nachlesen kann?

Diesen Schritt versucht PE z.B. abzukürzen, transparent zu machen und gleichzeitig zu ermutigen, weil Spieler von selbst Sachen setzen können, ohne auf das "JA" des SL warten zu müssen. Absolut unpassende Sachen können ja immer noch abgeblockt werden.

Das Beispiel „ich gehe in die magische Bibliothek“ – „hier gibt’s keine“ ist kein PE, sondern klassisches Spiel. Denn nur weil man klassisch spielt, braucht man keineswegs umständlich spielen. „Gibt es hier eine magische Bibliothek?“ – „Ja“ – „Dann gehe ich dahin.“ Das ist einfach ein Satz zuviel, den man sich sparen kann. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Spielern irgendwelche zusätzlichen Rechte zugesteht.
Insofern muss Bad Horse auch nicht ständig nachfragen. Er muss lediglich eine Atempause einlegen, in der der SL Gelegenheit hat, einzuschreiten. Und bei „Fluff“ sollte der SL auch  nicht widersprechen.

Dafür gibt es, vermute ich, ein ganzes Bündel an Gründen.
 

Wofür genau?

Ich bin selbst auch jemand, dem es beim Rollenspiel ums SPIELEN geht und betone z.B. immer den wichtigen Gesellschaftsspiel-Aspekt im Rollenspiel, damit der nicht von Schauspiel und Erzählung/Story aufgefressen wird. Aber PE, gerade mit relativ klaren Einsatzregeln (Punkte, Bennies usw.), gibt mir das Gefühl zurück, an einem Spiel teilzunehmen, anstatt an einem Improtheater oder Amateurschreiben, was ich gerade beim Storytelling oft als schmerzhaft dominant empfand.

PE gibt dir das Gefühl zurück? Komisch, das hab ich auch ohne. Also scheint PE dafür überflüssig zu sein.

Anstatt den Spieler zu ermutigen auf gut Glück die passende Lösung zu präsentieren ist es viel besser ihn zu ermutigen die Idee zu präsentieren und den SL eine passende Lösung finden zu lassen.

+1

Spricht ja nichts dagegen wenn ein Spieler (bevorzugt vor dem Spiel oder während ner Raucherpause) sagt „ich fänd das cool, wenn XYZ“.

Ich wage mich mal an eine Behauptung: Deine Art und Weise an RPG in seiner Mannigfaltigkeit heranzugehen deckt sich im wesentlichen nicht mit der im Forum vorherrschenden Meinung. Das ist per se nicht schlecht. Nein. Anders. Das ist gut. Hier auch gewollt. Das sollte man aber mal im Hinterkopf behalten. Ich fände einen "Rollenspiel: Wie Gummibär es sieht" Thread nicht schlecht sondern auch lesenswert. Das macht es manch einem vielleicht einfacher deine Sichtweise nachzuvollziehen.
 

Ja, ich fänd das schon komisch, wenn überhaupt irgendeine Art und Weise vorherrscht (> 50%). Selbst bei nur GNS würde man ja 33% je Richtung erwarten (jaja, vereinfacht), bei 7 Spielertypen würde man 14% erwarten.

Zu „Rollenspiel: Wie Gummibär es sieht“ schreibe ich auch im folgenden Absatz etwas:

Ein Spieler ganz ohne PE ist im Prinzip ein Solospieler oder ein Zuhörer, der nur in den wenigen, vom System, Setting und SL zugelassenen Punkten Einfluss nimmt. Der Zeitpunkt und der Rahmen der Einflußnahme wird von anderen Faktoren als vom Spieler selbst bestimmt (Regelwerk, Setting, hauptsächlich SL).

Nein! Ich mag gerne viiiiiiieeeel Einfluss. Krieg ich aber auch ohne PE:

Der Taktiker (Tactician) hat es nicht gerne wenn viel im
Abenteuer geschieht und er in eine reaktive passive Rolle
gedrängt wird. Dadurch verliert er die Kontrolle über das
Spielgeschehen, was ihn daran hindert einen komplexen
Plan zu entwickeln und umzusetzen. Er arbeitet gerne eine
raffinierte Strategie aus (das kann das Einnehmen von Festungen,
die Verteidigung einer Stadt oder den Einbruch in
ein Haus betreffen). Er plant gerne und freut sich hinterher,
wenn der Plan funktioniert.
Kommt es zum Kampf oder
zu Action, dann hat irgendetwas in seinem Plan vermutlich
nicht funktioniert. Regeln sind dem Taktiker wichtig, denn
durch sie kann er das Spiel beeinflussen und berechnen. Das
Abenteuer soll im die Möglichkeit geben Pläne zu schmieden.
Sein ärgstes Gräuel betrifft Abenteuer in denen er nicht
planen kann und (Mitspieler-)Charaktere, die seine Pläne
durchkreuzen.
Famoust last words:
Ich habe einen Plan der nicht schief gehen kann!

Meiner Meinung nach wird PE hier zu oft mit "Lösungen" verquickt. Dabei ist die Lösung eines Konfliktes per PE nur eine - und zwar eine minder wichtige Facette - des PE.
In erster Linie erleichtert, ermöglicht und inspiriert PE das Einbringen bzw. den Einfluss des Spielers auf die Dramaturgie einer Geschichte. Klar kann er das tun, in dem er (s)ein Problem löst, aber viel wichtiger dabei ist, dass er überhaupt viel aktiver ist als ohne PE.

Also brauche ich mich in Zukunft gar nicht mehr zurücknehmen, damit andere sich auch beteiligen können? Maximale wünschenswerte Aktivität geht auch ohne PE.

Kurz: Ja, die Sache kann man durch Playerempowerment kaputt machen.
Na und? Man kann auch ohne Playerempowerment jede Szene im Rollenspiel kaputt machen.

Auch unter folgenden Restriktionen? (P.S.: Ihr brauch hier unbedingt mal ne nummerierte Liste.)

  • 1.   Als Spieler spiele ich einen SC, der bestimmte Ziele hat. Ich handle nie suboptimal hinsichtlich meiner Ziele. Schließlich ziehe ich daraus meinen Spaß. (Und ich kann auch nicht dazu aufgefordert werden, aus etwas anderem meinen Spaß zu ziehen.)
  • 2.   Der Spielleiter kann Zeitdruck machen (z.B. im Kampf: Wenn du dein Manöver nicht in 10s angesagt hast, dann hat der SC gezögert und kann daher keinen erfolgreichen Angriff durchführen).
  • 3.   Gesagt ist getan bzw. was ich sage, sagt mein SC (das schließt OOC-Rede aus).


Abgesehen davon ist es maßgeblich, zu verstehen, dass es nicht DAS EINE Player-Empowerment gibt, sondern, dass es beliebig viele gibt, zum Beispiel mit Vetorecht, mit Kosten (Karmapunkte), mit Mehrheitsentscheid, mit Glückswurf, etc. etc.

PE heißt, die Spieler zu ermächtigen. Ihnen Macht zu geben. Dafür reicht kein Antragsrecht, sondern nur ein nicht negierbares Stimmrecht. So lange es ein Vetorecht gibt, handelt es sich lediglich um Spielerbeteiligung, nicht um Spielerermächtigung. Wer das Spielerermächtigung (also PE) nennt, der verkauft eine Mogelpackung, ohne dass wirklich Macht abgegeben wurde. In diesem Fall habe ich also nichts dagegen, was praktisch am Spieltisch gemacht wird. In dem Fall habe ich nur etwas gegen die betrügerische Bezeichnung.

PE mit Kosten, Mehrheitsentscheid (so lange die Mehrheit der Beteiligten keinen SL-Posten im Spiel haben) oder Glückswurf gibt es. Ändert aber im Normalfall nichts an meiner Kritik. (PE mit Mehrheitsentscheid bei PvP wäre da vielleicht ne Ausnahme, das interessiert mich jetzt aber auch einfach nicht. PvP gehört nicht zu meinem primären Spielstil.)

Ja, ich weiss, schlechtes Beispiel! Trotzdem, den in unseren Regionen vorherrschenden Sicherheitsgedanken, aus dem solche Einstellungen resultieren, finde ich langsam zum Speien...

Dann prüfe doch bitte mal, ob meine Einstellungen aus einem Sicherheitsgedanken resultieren. (Klar habe ich Sicherheitsgedanken. Das gehört ja zur Definition des Taktikers. Aber es geht mir ja nicht darum, dass ich Angst davor habe, dass meine Mitspieler mit PE Scheiße bauen. Es geht darum, dass es mir den Spaß verdirbt, wenn man mir selbst PE zugesteht. Und damit meine icht natürlich PE im Sinne meiner Definition.)

Mit Verlaub, dieser Thread hätte auch heißen können "Warum ich Schokopudding lieber mag als Birnen"  ;).

Ja! :) Wenn dem Satz am Ende jeder zustimmen kann, dann ist wahrscheinlich alles erreicht, was man mit diesem Thread erreichen kann. :)

Zweifellos. Krimihandlungen sind sogar mein Lieblingsbeispiel für eine Art von Geschichte, wo "Spielen mit PE" und "Spielen ohne PE" zu total unterschiedlichen Spielerlebnissen führt. Nur warum eines davon besser als das andere sein soll, leuchtet mir nicht ein.

Ein objektiv besser oder schlechter gibt es hier nicht. Es geht nur um persönlichen Geschmack. D.h. wenn es mein Geschmack ist, dass ich in-charakter-Tactician bin, dann ist „Spielen ohne PE“ besser. Aber für alle anderen gilt das nicht.

Ich bleibe lieber bei meinen halben Sachen:

Ist doch prima. Du weißt, was du willst. :d Du spielst gerne mit Spielerbeteiligung. So würde ich das nennen. Und daran, so zu spielen, ist nichts falsch. :)




@ Boba Fett

Wie spielt man denn exploratives Rollenspiel mit PE? (Während der Exploration auf PE verzichten gilt natürlich nicht.)

Da "Age of Empires" schon angebracht wurde: Wenn ich als PE-Spieler schon kein Rollenspiel betreibe, weil ich die Rolle (angeblich) verlasse, wenn ich PE-Mechaniken einsetze... tut mir leid, aber dann betreibt der gamistisch denkende, auf Erfolg in einer Herausforderung spielende Spieler auch kein Rollenspiel mehr. Denn da wird ja nicht wirklich eine Rolle gespielt, sondern eine externe Quest über die Fähigkeiten einer fiktiven Figur gelöst. Das sieht man besonders häufig beim taktischen Spiel, das vielfach mit Informationen arbeitet, die die Spieler nicht haben (können).

Ich habe keineswegs behauptet, dass man kein Rollenspiel mehr spielt, wenn man nicht in-charakter bleibt.

Was Gamism angeht, so gibt es den in-charakter-Gamism und den ooc-Gamism.

Icb sehe PE vor allem als Werkzeug zur Entlastung des SL an. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Mehr Input
- Weniger Beschreibungen und somit weniger Redezeit

Der  SL ist ja auch derjenige mit der meisten Arbeit. Von daher empfinde ich Spieler, die partout kein PE wollen, als egoistisch.

Als SL mag ich PE übrigens nicht, weil es mir mehr Arbeit aufzwingt.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

Taschenschieber

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #108 am: 26.10.2012 | 19:30 »
Als SL mag ich PE übrigens nicht, weil es mir mehr Arbeit aufzwingt.

Als SL liebe ich PE, weil es mir Arbeit abnimmt.

El God

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #109 am: 26.10.2012 | 19:42 »
Zitat
Wie spielt man denn exploratives Rollenspiel mit PE? (Während der Exploration auf PE verzichten gilt natürlich nicht.)

Man spielt es halt. Dann darf auch der Spielleiter sich mal überraschen lassen!

Offline Oberkampf

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #110 am: 26.10.2012 | 20:33 »
Das Beispiel „ich gehe in die magische Bibliothek“ – „hier gibt’s keine“ ist kein PE, sondern klassisches Spiel. Denn nur weil man klassisch spielt, braucht man keineswegs umständlich spielen. „Gibt es hier eine magische Bibliothek?“ – „Ja“ – „Dann gehe ich dahin.“ Das ist einfach ein Satz zuviel, den man sich sparen kann. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Spielern irgendwelche zusätzlichen Rechte zugesteht.
Insofern muss Bad Horse auch nicht ständig nachfragen. Er muss lediglich eine Atempause einlegen, in der der SL Gelegenheit hat, einzuschreiten. Und bei „Fluff“ sollte der SL auch  nicht widersprechen.


Es muss sich nicht um eine Fluff-Angelegenheit handeln. Ich habe bereits gesagt, dass Spieler auch Fakten bringen wollen, die sie für von ihnen angestrebte Strategien brauchen. Eben eine magische Bibliothek, um einen Hinweis zu finden. Der Unterschied dazu ist, dass die Spieler damit unmittelbar Wege einführen können, die vom Spielleiter nicht angedacht wurden, aber für den Vorstellungsraum tragbare Lösungen bieten. Das hat jetzt nichts mit dem PE zur Ausschmückung von Szenen oder zur Dramatisierung der Story zu tun, sondern ist noch PE auf der allerersten Ebene.

Wofür genau?

Hab ich editiert:
Dafür, PE kritisch zu sehen, insbesondere bei storyorientierten Spielen (ja, das ist nicht Dein konkretes Problem, aber eben eins, das ich gut kenne.)

PE gibt dir das Gefühl zurück? Komisch, das hab ich auch ohne. Also scheint PE dafür überflüssig zu sein.

PE ist eines der vielen Mittel, spielerische Mechanismen (und das ist nicht 100%ig gleichzusetzen mit taktischen Mechanismen) in eine Rollenspiel hineinzubringen, das unter einem SL-Storyübergewicht leidet. Wenn Du dieses Problem nie erlebt (oder wahrgenommen) hast, herzlichen Glückwunsch!



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Offline D. M_Athair

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #111 am: 26.10.2012 | 20:56 »
Als SL liebe ich PE, weil es mir Arbeit abnimmt.
+1

Exploration und PE geht übrigens gut zusammen. Wäre es anders hätte das SL-lose Everway mit genau diesem Thema, welches ich vor ca. 1,5 Jahren mit einem Freund gespielt habe, genadenlos scheitern müssen.
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Offline Toppe

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #112 am: 26.10.2012 | 21:20 »
Kurz: Ja, die Sache kann man durch Playerempowerment kaputt machen.
Na und? Man kann auch ohne Playerempowerment jede Szene im Rollenspiel kaputt machen.

Auch unter folgenden Restriktionen? (P.S.: Ihr brauch hier unbedingt mal ne nummerierte Liste.)

  • 1.   Als Spieler spiele ich einen SC, der bestimmte Ziele hat. Ich handle nie suboptimal hinsichtlich meiner Ziele. Schließlich ziehe ich daraus meinen Spaß. (Und ich kann auch nicht dazu aufgefordert werden, aus etwas anderem meinen Spaß zu ziehen.)
  • 2.   Der Spielleiter kann Zeitdruck machen (z.B. im Kampf: Wenn du dein Manöver nicht in 10s angesagt hast, dann hat der SC gezögert und kann daher keinen erfolgreichen Angriff durchführen).
  • 3.   Gesagt ist getan bzw. was ich sage, sagt mein SC (das schließt OOC-Rede aus).
Das sind drei gute Punkte um jede Szene kaputt zu machen

1. total langweiliger Charakter, der immer optimal handelt und nieeee Fehler macht.
2. anstatt eine schöne/coole/spannende Szene zu spielen steht man unter Zeitdruck möglichst schnell das optimale (siehe 1) zu tun
3. gehört in den Spieler kleinhalten Thread
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Offline Hewisa (gone for good)

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #113 am: 26.10.2012 | 21:27 »
Was Toppe sagt. Hoffentlich muss ich mit jemandem der so spielt nie an einem Spieltisch sitzen - verschwendete Lebenszeit.
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Offline Weltengeist

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #114 am: 26.10.2012 | 21:34 »
Das sind drei gute Punkte um mir jede Szene kaputt zu machen

Habe ich mal editiert... ~;D

Auch wenn's in manche Köpfe nicht reingeht: Es gibt andere Spielstile, und die sind auch legitim...
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Offline Josef Taumlig

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #115 am: 26.10.2012 | 21:44 »
Ich mag kein PE mehr, weil es immer mehr Spielern Flausen darüber in den Kopf setzt, was ein SL zu tun oder zu lassen hat.

Offline Haukrinn

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #116 am: 27.10.2012 | 10:43 »
Stimmt, mit so einen Quatsch ist der Weg des Neulings hin zum einzig wahren Rollenspiel ja komplett verbaut. Und diese Hippies spielen dann irgendwann nur noch so komischen neumodischen Blödsinn der mit echtem Rollenspiel ja mal so gar nichts zu tun hat.  ::)
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alexandro

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #117 am: 27.10.2012 | 13:39 »
Hier die Erklärung, warum ich als Spieler kein Player Empowerment mag:
[..]
Wenn ich jetzt selbst Fakten setzen darf, geht die ganze Sache kaputt. Die Orks sind in der Überzahl? Ich setze einfach den Fakt, dass ich in einem Engpass stehe. Warum ist das unspannend? Weil ich das jedesmal mache und mich nicht erst positionieren muss oder die Orks zu dem Engpass locken muss.

Es geht dann nicht mehr darum, aus der vorhandenen Situation das Beste zu machen. Es geht nicht mehr darum, die Möglichkeiten, die man hat, zu nutzen. Stattdessen dichtet man neue Möglichkeiten hinzu.
Wie die Umgebung aussieht, interessiert mich nicht mehr. Der SL beschreibt, wie der Raum aussieht? Überflüssig. Denn alles, was ich verwenden könnte, ist ja eh dort, sobald ich Player Empowerment mache.

Da gehst du aber von einer sehr speziellen Form von PE aus, welche von dem Spieler nur zur "Bedürfnisbefriedigung" verwendet wird. Ist dir klar, dass solches PE in der Realität praktisch nicht vorkommt und Spieler normalerweise über genug Verantwortungsbewusstsein verfügen, um die Spielabsprachen einzuhalten?

Es scheint mir, als wärest du einfach in einer Runde gelandet, wo du deine Spielvorlieben nicht ausreichend kommuniziert hast. Unterschiedliche Spielertypen haben nämlich unterschiedliche Erwartungen an das Spiel, weiß du?
[/Platitüden]

Offline korknadel

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #118 am: 27.10.2012 | 15:09 »
Auch unter folgenden Restriktionen? (P.S.: Ihr brauch hier unbedingt mal ne nummerierte Liste.)

  • 1.   Als Spieler spiele ich einen SC, der bestimmte Ziele hat. Ich handle nie suboptimal hinsichtlich meiner Ziele. Schließlich ziehe ich daraus meinen Spaß. (Und ich kann auch nicht dazu aufgefordert werden, aus etwas anderem meinen Spaß zu ziehen.)
  • 2.   Der Spielleiter kann Zeitdruck machen (z.B. im Kampf: Wenn du dein Manöver nicht in 10s angesagt hast, dann hat der SC gezögert und kann daher keinen erfolgreichen Angriff durchführen).
  • 3.   Gesagt ist getan bzw. was ich sage, sagt mein SC (das schließt OOC-Rede aus).
k ist, dass ich in-charakter-Tactician bin, dann ist „Spielen ohne PE“ besser. Aber für alle anderen gilt das nicht.

Ist doch prima. Du weißt, was du willst. :d Du spielst gerne mit Spielerbeteiligung. So würde ich das nennen. Und daran, so zu spielen, ist nichts falsch. :)

Ich finde an dieser Spielstilskizze erstaunlich, dass ich diese Regelungen/Restriktionen alle sehr meta finde. Schon allein das Optimierungs-Spiel hinsichtlich der Char-Ziele ist doch ziemlich abstrakt und deshalb meta, zumindest nicht "aus dem Augenblick" heraus, was ich bei reinem "in character"-Spiel erwarten würde. Und Zeitdruck am Spieltisch ist eben auch nur das: Zeitdruck am Spieltisch und nicht in der Spielwelt. Von daher finde ich das alles extrem outgame. Oder zumindest nicht mehr ingame als alle möglichen anderen Spielstile oder gar PE.
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Offline Josef Taumlig

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #119 am: 27.10.2012 | 15:54 »
Stimmt, mit so einen Quatsch ist der Weg des Neulings hin zum einzig wahren Rollenspiel ja komplett verbaut. Und diese Hippies spielen dann irgendwann nur noch so komischen neumodischen Blödsinn der mit echtem Rollenspiel ja mal so gar nichts zu tun hat.  ::)

Ich empfehle weniger Projektion und mehr Interpretation.

PE ist eine tolle Sache, wenn es dazu führt, dass Spieler mehr Möglichkeiten haben sich am Rollenspiel zu beteiligen. Es gibt Spieler, die gehen dabei richtig auf und andere zucken mit den Schultern und spielen wie gehabt weiter.

PE nervt, wenn es als Rechtfertigung benutzt wird, um dem SL am Tisch reinzureden. Oder als wirres Konzept herhalten muss, damit man immer das bekommt was man will.

Offline Gummibär

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #120 am: 27.10.2012 | 15:58 »
@ SLF

Es geht mir nur darum, dass das genannte Beispiel mit der magischen Bibliothek, so wie es da steht, eben noch kein PE ist. Genau so verfahre ich doch auch, wenn Spieler keine Fakten setzen dürfen (über ihren SC hinaus).

PE ist eines der vielen Mittel, spielerische Mechanismen (und das ist nicht 100%ig gleichzusetzen mit taktischen Mechanismen) in eine Rollenspiel hineinzubringen, das unter einem SL-Storyübergewicht leidet. Wenn Du dieses Problem nie erlebt (oder wahrgenommen) hast, herzlichen Glückwunsch!

Dafür braucht es halt nur den begnadeten Erzähler SL. ~;D (Von dem Konzept ich, btw, wegkommen möchte.)

Und jetzt etwas ernster: Es entspricht meinen Wünschen, dass der SL eine Welt und ein Abenteuer anbietet. Darauf möchte ich dann reagieren können, indem ich ausführlich Pläne schmiede und diese dann umsetze. (Jaja, das mit dem Feindkontakt ignorieren wir mal gerade. :D ) Wenn man von SL- und Spielerseite darüber einig ist, dann heißt es, dass sich beide Seiten ausgiebig einbringen. Anfangs mehr der SL (Präsentation der Herausforderung), dann erstmal mehr die Spieler (Pläne schmieden) und schließlich beide gleichermaßen (Durchführung der Pläne).

Das sind drei gute Punkte um jede Szene kaputt zu machen

1. total langweiliger Charakter, der immer optimal handelt und nieeee Fehler macht.
2. anstatt eine schöne/coole/spannende Szene zu spielen steht man unter Zeitdruck möglichst schnell das optimale (siehe 1) zu tun
3. gehört in den Spieler kleinhalten Thread

Zu 1.: Eine Szene ist also kaputt, sobald ein Charakter in dieser Szene keinen Fehler macht?

Zu 2.: Da geht es darum: Falls es einen stört, dass ein Abschnitt in die Länge gezogen wird, kann man das verhindern. Sollte man natürlich nur da tun, wo es angebracht ist.

Zu 3.: Da geht es darum: Falls es einen stört, dass Spieler OOC reden, dann kann man das verhindern. Sollte man natürlich nur da tun, wo es angebracht ist.

Davon, dass man diese Regeln dauerhaft anwenden sollte, habe ich nichts geschrieben, das ist auch gar nicht meine Meinung. Allein schon, weil OOC-Witze an der geeigneten Stelle gut sind.

Da gehst du aber von einer sehr speziellen Form von PE aus, welche von dem Spieler nur zur "Bedürfnisbefriedigung" verwendet wird. Ist dir klar, dass solches PE in der Realität praktisch nicht vorkommt und Spieler normalerweise über genug Verantwortungsbewusstsein verfügen, um die Spielabsprachen einzuhalten?

Ich möchte aber beim Mensch-ärgere-dich-nicht meine Züge nicht danach auswählen müssen, ob diese verantwortlich sind. Ich möchte die gegnerische Figur schlagen, wenn ich kann. Wenn ich dann erst darüber nachdenken muss, ob das meinem Mitspieler den Spaß verdirbt, dann macht mir das das Spiel kaputt.
(Und nein, ich bin deswegen auch nicht verantwortungslos: Ich erstelle meinen SC ja extra so, dass er kein egoistisches Arschloch ist, falls das dem Spielspaß der anderen abträglich ist.)

Es scheint mir, als wärest du einfach in einer Runde gelandet, wo du deine Spielvorlieben nicht ausreichend kommuniziert hast. Unterschiedliche Spielertypen haben nämlich unterschiedliche Erwartungen an das Spiel, weiß du?
[/Platitüden]

Dass mir das Thema Spielertypen vertraut ist, geht aus meinen Beiträgen in diesem Thread hervor. Und ich spiele in keiner Runde, in der es PE gibt.

Ich finde an dieser Spielstilskizze erstaunlich, dass ich diese Regelungen/Restriktionen alle sehr meta finde. Schon allein das Optimierungs-Spiel hinsichtlich der Char-Ziele ist doch ziemlich abstrakt und deshalb meta, zumindest nicht "aus dem Augenblick" heraus, was ich bei reinem "in character"-Spiel erwarten würde. Und Zeitdruck am Spieltisch ist eben auch nur das: Zeitdruck am Spieltisch und nicht in der Spielwelt. Von daher finde ich das alles extrem outgame. Oder zumindest nicht mehr ingame als alle möglichen anderen Spielstile oder gar PE.

Boba Fett hat behauptet, dass man auch ohne PE jede Szene kaputt machen kann. Ich stelle dazu die Frage: Kann man das auch, wenn man die ganze Zeit IC ist? Meiner Meinung nach nur, wenn man einen unpassenden SC hat.

  • Zu 1.: Wenn ich in-charakter (IC) bin, dann sind die Ziele des Charakters und die Ziele des Spielers identisch. Dazwischen unterschieden werden kann nur, wenn man OOC geht.
  • Zu 2.: Wenn der SC unter Zeitdruck steht und schnell handeln muss und der Spieler IC ist, dann muss der Spieler auch unter Zeitdruck handeln. Sobald der Spieler sich Zeit nimmt, ist er bereits OOC. Schließlich kann der SC in dem Moment nicht mal eben alle möglichen Optionen gegeneinander abwägen, sondern nur so viele, wie er in der Zeit schafft.
  • Zu 3.: Dass OOC-Rede nicht IC ist, ist klar.

Wie man sieht, sind meine Restriktionen also kein bisschen meta, sondern die reinste Form des IC-Spiels. Vllt so rein, dass man das in der Praxis gar nicht so oft erlebt.

PE ist eine tolle Sache, wenn es dazu führt, dass Spieler mehr Möglichkeiten haben sich am Rollenspiel zu beteiligen. Es gibt Spieler, die gehen dabei richtig auf und andere zucken mit den Schultern und spielen wie gehabt weiter.
 

Das finde ich schon zu pauschal. Mehr Beteiligungsmöglichkeiten müssen doch überhaupt nicht wünschenswert sein. Sonst würden wir doch alle spielleiterlos spielen. Dabei haben die Spieler die meisten Möglichkeiten.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

alexandro

  • Gast
Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #121 am: 27.10.2012 | 16:27 »
Wenn ich dann erst darüber nachdenken muss, ob das meinem Mitspieler den Spaß verdirbt, dann macht mir das das Spiel kaputt.

Im Idealfall muss man darüber gar nicht nachdenken (vorausgesetzt man ist sozial nicht komplett untauglich), man muss es nur akzeptieren.

Zitat
Und nein, ich bin deswegen auch nicht verantwortungslos: Ich erstelle meinen SC ja extra so, dass er kein egoistisches Arschloch ist, falls das dem Spielspaß der anderen abträglich ist.

Spielspaß der Anderen =! Charaktere der Anderen

Zitat
Dass mir das Thema Spielertypen vertraut ist, geht aus meinen Beiträgen in diesem Thread hervor. Und ich spiele in keiner Runde, in der es PE gibt.

Die beiden Sätze widersprechen sich irgendwie. Wenn man unterschiedliche Spielvorlieben akzeptiert, dann akzeptiert man auch dass andere Spieler am Tisch vielleicht Sachen machen, die man selber nie machen würde.

Offline Gummibär

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #122 am: 27.10.2012 | 16:39 »
Im Idealfall muss man darüber gar nicht nachdenken (vorausgesetzt man ist sozial nicht komplett untauglich), man muss es nur akzeptieren.

Nun ich akzeptiere es. Ich denke lediglich nicht darüber nach, welche Konsequenzen das für mein Verhalten haben sollte. Und du sagst ja, ich muss auch nicht darüber nachdenken.

Spielspaß der Anderen =! Charaktere der Anderen

Ist mir klar. Es geht darum, wenn wir uns zum PvP verabreden, dann darf ich natürlich ein egoistisches Arschloch spielen. Dann darf ich andere SCs scheiße behandeln, da das den Spielspaß der anderen ja nicht mindert.
Im von mir gewohnten Spiel mindern egostische Arschlöcher als SCs aber den Spielspaß der Gruppe, deshalb spielt man sowas da nicht.

Wenn man unterschiedliche Spielvorlieben akzeptiert, dann akzeptiert man auch dass andere Spieler am Tisch vielleicht Sachen machen, die man selber nie machen würde.

Ich akzeptiere ja, dass manche Leute gerne Tennis spielen. Deshalb muss ich aber noch lange nicht in einem Tennis-Spiel mitspielen. Noch nichtmal dann, wenn ich Tischtennis gerne mag und die beiden Spiele ja ähnlich sind.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

alexandro

  • Gast
Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #123 am: 27.10.2012 | 17:13 »
Nun ich akzeptiere es. Ich denke lediglich nicht darüber nach, welche Konsequenzen das für mein Verhalten haben sollte. Und du sagst ja, ich muss auch nicht darüber nachdenken.

Sagen wir es so: Ich muss nicht darüber nachdenken, ob ich in eine Bank gehe, den Kassierer erschieße und das Geld nehme. Es ist einfach etwas, was ich nicht als akzeptabel empfinde. Daher ist "akzeptieren" für mich nicht einfach "zur Kenntnis nehmen" (i.e. "Ich akzeptiere dass Bankraub hier offensichtlich nicht so gut ankommt, aber ich denke nicht darüber nach, was für Konsequenzen das für mein Verhalten haben sollte. Und jetzt Hände hoch!"), sondern auch eine gewisse, moralische, Handlungsvorgabe.

Zitat
Ist mir klar. Es geht darum, wenn wir uns zum PvP verabreden, dann darf ich natürlich ein egoistisches Arschloch spielen. Dann darf ich andere SCs scheiße behandeln, da das den Spielspaß der anderen ja nicht mindert.
Im von mir gewohnten Spiel mindern egostische Arschlöcher als SCs aber den Spielspaß der Gruppe, deshalb spielt man sowas da nicht.
Es gibt durchaus (nicht-PvP) Runden, in denen mein Charakter (oder der Charakter eines Mitspielers) die SC der anderen Mitspieler wie den letzten Dreck behandelt hat, ohne dass dies den Spielspaß der Mitspieler beeinträchtigt hätte.

Manche Spieler ziehen ihren Spielspaß halt aus anderen Kriterien, als "hatte mein Charakter Erfolg".

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
« Antwort #124 am: 27.10.2012 | 17:25 »
Und unter anderem wegen dieser Verantwortung mag cih mich innerhalb des Speils nicht mit PE befassen.
Zusätzliche Befugnisse gehen eben mit zusätzlicher Verantwortung einher, insbesondere wenn diese Befugnisse ohne oder nur mit einem schwachen, eigentlich zu vermeidenden Sicherheitsnetz einhergehen.
Und das dann noch in der Regel aus einer Position mangelnden Wissens um die Folgen soclher Eingriffe sinnvoll abschätzen zu können.

Ich halte es auch für mehrt als verwegen anzunehmen, dass man in dieser Position sicher abschätzen kann, wo man eben bei anderen Leuten ggf. die Kreise stören könnte und wo da ein Kompromiss leiegn könnte.
Daher lehne ich mechanisch autorisierte PE ab.
Freie Beitragsleistungen /"Vorschlagswesen" hat es hingegen schon immer gegeben und daher meines Erachtens für die Diskussion um PE unwesentlich, vor allem auch weil es eben keine "Ermächtigung" ist, sondern gewöhnliche soziale Interaktion.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...