Natürlich kann jeder prinzipiell alles machen, aber es geht mir darum, wo die Leute ihr Stärke ausspielen können/ wollen.
Nein. Die Spielertypen zeigen Dinge auf, die nur gemocht werden, wenn man diesem Spielertyp entspricht:
- Nur der Powergamer möchte seinen SC optimieren.
- Nur der Taktiker macht taktische Pläne.
- Nur der SC des Method Actors hat eine Persönlichkeit.
Wobei reale Spieler aus mehreren Spielertypen gleichzeitig bestehen. Und man kann Spielern natürlich auch ein Verhalten aufzwingen, das ihnen gar nicht entspricht:
- Der Method Actor soll seinen SC optimieren, weil Machtunterschiede es für den SL schwieriger machen, Kämpfe zu gestalten.
- Der Powergamer soll seinem SC eine Persönlichkeit geben, da Immersionsspiel erwünscht ist.
Ja, man kann am Beginn der Belagerung mit Leuten reden, und wenn ein Spieler daran Interesse hat, baue ich ihm dann wohl eine "Sidequest" dazu, damit es etwas bringen kann. Z.B. dass es Auseinandersetzungen innerhalb der belagernden Armee gibt, oder dass die Moral durch irgendwelche schlechten Omen angeschlagen ist. Da kann der MA dann Probleme lösen, die ihn interessieren.
Die kann genausogut der Face-Spezialist, der Taktiker oder der Storyteller lösen. Ein MA ist nicht erforderlich.
Wenn du das Abenteuer natürlich nach Taktikergefallen streamlinest, stehen die anderen blöd da. Jedes "Das würde gar nichts mehr bringen." ist nicht Tatsache, sondern Fokussetzung durch den Spielleiter.
Lies nochmal, in welchem Kontext ich das geschrieben habe. Der hat nämlich mit deiner Aussage nichts zu tun.
Und genau deshalb bin ich ein wenig tatikerkritisch: weil der Taktiker-Fokus oft naiv und implizit als der "logische" und "kluge" angenommen wird, obwohl (auch) dieser Fokus auf fehlenden Durchblick in Bezug auf "Produktionsbedingungen" von Abenteuern beweißt.
Unterschiedliche Spielvorlieben benötigen natürlich unterschiedliche Arten von Abenteuern.
@ GIGiovanni
Man kann viele Dinge einem Spielertyp eindeutig zuordnen. Der Spielertyp ist ein gedankliches und sprachliches Konstrukt, um mit den damit verbundenen Inhalten umzugehen. Wenn ein bestimmtes Verhalten eindeutig einem Spielertyp zugeordnet werden kann, dann gewinnt man ein besseres Verständnis für die Situation. Das kann bei Konflikten helfen oder auch einfach den Spielspaß der Gruppe mehren. Dabei werden die dominierenden Spielertypen aller Beteiligten beachtet.
Wenn ich z.B. einen Spezialist in der Gruppe habe, sollte ich als SL darauf achten, dass dieser seine speziellen Fähigkeiten in jedem Abenteuer einsetzen kann. Außerdem sollte niemand in dessen Nische wildern dürfen.
Wenn ich einen Storyteller in der Gruppe habe, sollte ich den Rahmen für eine dramatische Story liefern.
Wenn eine Person Spezialist/Storyteller ist (melde sich mal, wer das ist), dann sollte das Abenteuer zumindest einen der beiden Typen adressieren: Entweder sollte der Spezialist sein Spotlight bekommen, oder es sollte eine dramatische Geschichte geben (oder beides, aber das ist nicht zwingend notwendig). Für den SL ist es hilfreich, zu wissen, zu welchen beiden Spielertypen der Spieler gehört, um das Abenteuer für ihn interessant zu machen. Außerdem können so mögliche Konflikte vorhergesehen werden. Spezialist/Storyteller und Spezialist/Taktiker können z.B. in Konflikt kommen. Das passiert aber nur, wenn ersterer als Storyteller handelt und zweiterer als Taktiker. (Wir nehmen jetzt mal an, dass die Spezialisten sich vertragen, obwohl man das auch anders konstruieren kann.)
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