Hallo und guten Abend alle zusammen!
In der Diskussion über Attribute im Kampf meinte ich, dass es bei der Schadensbestimmung egal sei, welche Waffe genutzt werde. Viel wichtiger sei der Anwender und dessen Befähigung die Waffe zu führen und ihre Eigenschaften zu seinem Vorteil einzusetzen.
Ich behaupte nicht, dass die Wahl der Waffe egal ist. Aber ich behaupte, dass die Wahl der Waffe und deren Effizienz vom Können des Nutzers abhängen. Es ist also quasi der Anwender, der den Schaden verursacht und nicht die Waffe, denn er zielt und schlägt oder schießt.
Deshalb finde ich es in Rollenspielen auch teilweise sehr schade, dass Waffen mit einem Modifikator für Schaden versehen werden, wenn es doch halt nicht das Breitschwert ist, was Knochen und Fleisch zerschmettert, sondern derjenige, der es führt.
Dieser Umstand trägt dann teilweise merkwürdige Blüten gerade im klassischen RPG. Da haben wir dann extrem fähige Messerkämpfer, die von einfachen ungebildeten Soldaten mit Hellebarden erledigt werden (obwohl ein fähiger Messerkämpfer den Infight suchen würde, um den Reichweitenvorteil der Hellebarde zu negieren), Fechter, die zu Recht von Barbaren und Rittern mit Zweihandäxten und Schwertern belächelt werden (obwohl ein Degen viel leichter an eine vitale Stelle kommt als eine Axt).
Ich fand es bei Spirit of the Century super, dass alle Waffen den gleichen Schaden machten... bis man schließlich auch davon abgekommen ist. Okay, in Cold City gibt die Benutzung einer Waffe gerade mal einen Bonus von +2 auf den Dice Pool, ganz egal ob es ein Maschinengewehr oder ein Colt M1911 ist. Aber viel mehr Beispiele fallen mir auch nicht ein.
Dabei sieht man gerade in Kungfu-Filmen aber auch diversen amerikanischen Actionmovies wie un- oder nur leicht bewaffnete Protagonisten gegen schwer bewaffnete Antagonisten bestehen und sie bestehen, weil sie besser sind... ok, und weil sie Glück haben.
Sowohl im realistischen Bereich als auch im cinematischen Bereich entscheidet somit also nicht die Waffe über den Ausgang eines Kampfes, sondern ausschließlich Befähigung und Glück.
Aber wieso ist es im Rollenspiel dann so, dass insbesondere die Bedeutung der Befähigung im RPG gemindert wird durch den fiktiven Faktor Waffe (Das Glück bleibt von diesem Faktor oft unangetastet)?
Das will mir nicht in den Kopf.