Dass Du übrigens ignorierst, dass es bei DSA 4 keine besseren und schlechteren Waffen gibt, wundert mich.
Was ist besser? Andergaster oder Zweihänder? Brabakbengel oder Streitkolben? Rapier oder Degen? Dolch oder Messer? Breitschwert oder Dolch?
Ich verwende einfach immer die besten Waffen. Ist natürlich doof, dass die Waffenliste so unnötig lang ist. Da hab ich für mein System einen viel übersichtlicheren Ansatz, in dem dann auch direkt offensichtlich ist, welches die besten Waffen sind (und warum es die anderen Waffen trotzdem gibt).
Engel ist übrigens ein sehr kleines System und Gurps muss ich gestehen, habe ich noch keinen großen Blick draufgeworfen.
GURPS wird dir vermutlich nicht gefallen, aber wenn man sich mit Systemdesign befasst, dann ist das DAS System zum Thema Realismus.
Was ich mir wünsche, wäre dass auch im Mainstream mal Systeme Einzug finden, die vor allem Wert auf Können legen und das in der Trefferqualität massivst berücksichtigen. Wie viele gibt es davon? Gurps kann ich jetzt nicht beurteilen, aber DSA 4, DnD, machen das praktisch gar nicht.
nWoD. Nicht cWoD, sondern nWoD. Der Grundschaden bestimmt sich zu 50% aus der Fertigkeit, zu 50% aus dem Attribut. Dazu kommt dann noch ein Bonus für die verwendete Waffe (der nicht größer ist als die Fertigkeit eines guten Anwenders und damit dann jeder der drei Faktoren 33% ausmacht).
Dieser gesunde Menschenverstand sagt uns, dass eine Desert Eagle .50 massivst Schaden macht und eine FN57 ein Witz ist. Wenn man aber auf jemanden schiesst, der eine schusssichere Weste an hat, dann ist die FN57 ganz klar vorne, was Treffergenauigkeit und Durchschlagskraft angeht.
Weswegen die FN57 ja auch
panzerbrechend ist. Die macht nicht mehr Schaden, allerdings zählt Rüstung nur halb.
Dieser gesunde Menschenverstand sagt uns auch, dass ein Kopfschuss aus einer großkalibrigen Waffe tödlich sein muss. Es gibt aber genügend Leute, die so etwas überlebt haben und andere, die von kleineren Waffen getötet worden, weil eine Arterie erwischt wurde oder so.
Also mein GMV sagt mir das nicht.
-Fechter und Messerkämpfer werden zu Recht von Kämpfern mit größeren Waffen belächelt, denn sie haben die besseren Waffen.
Ja, du sagst es. Sie werden
zu Recht belächelt. Denn sie haben
tatsächlich die besseren Waffen. Hat halt nen Grund, dass die Ritter mit Schwertern rumliefen.
-Charakterkonzepte, die darauf aufbauen, dass Ausrüstung aus Familienbeständen stammt, funktionieren nur so lange, bis bessere Ausrüstung gefunden wurde (wie der Sohn des Ritters, der mit dem Familienschwert loszieht)
Ja schön, du kritisierst D&D. Gibt echt noch andere Spiele außer D&D. Dieses Charakterkonzept funktioniert einfach nicht in
High[/] Fantasy. Spiel doch einfach im passenden Genre.
-Bei der Auswahl zwischen Waffen aus der gleichen Klasse, wäre es dumm, nicht die beste Waffe zu nehmen, obwohl sie nicht zum Charakterkonzept passt.
Stimmt. Aber ein Messerkämpfer oder ein Fechter unter Rittern ist ja schon ein unpassendes
Konzept. Dass das dann nicht funktioniert, ist doch kein Wunder.
Diese Nachteile lassen sich durch das Entfernen dieses abstrakten Einflussfaktoren negieren und zwar so ziemlich vollständig. Hinzu kommt, dass die Kompetenz eine größere Rolle spielt und nicht mehr, wer den dicksten Hammer hat.
Ja. Und es hat Vorteile. Wenn es deinem Geschmack entspricht: Spiel so. Aber nenn es nicht realistisch. Das ist es nämlich nicht. Und so lange du ein realistisches Spiel suchst, wirst du das nicht finden.
Es gibt keinen Vergleich zwischen verschiedenen Waffen, denn die Charaktere sind erwachsen und sollten wissen, wie sie ihre Ressourcen einsetzen. Der Messerkämpfer weiss, dass er an den Hellebardenkämpfer ran muss, wenn er gewinnen will und der Hellebardenkämpfer kann auch nur gewinnen, wenn er den Messerkämpfer auf Abstand hält.
Wenn man einen Vergleich einsetzt, dann hat man nur eine weitere grobe Schätzung, die das Spiel abstrakter macht.
Nein. Wenn du von den Details abstrahierst, dann ist
deine Lösung abstrakter. Die abstrakteste Möglichkeit für ein Kampfsystem ist ein Münzwurf. Bei Kopf gewinn ich, bei Zahl gewinnst du. Das hat überhaupt keinen Realitätsbezug mehr, es ist völlig abstrakt.