Seit - wie es Rothart scheint- langer Zeit bildet sich in Rotharts Gesicht ebenfalls ein Lächeln, als er zuerst mit Elena, dann mit Conn Blicke austauscht.
"Ich selbst bin nicht in der Kunst des Entwaffnens bewandert, denn zum einen widerstrebt es mir selbst, abgesehen von Prügeleien, gegen Unbewaffnete zu kämpfen Es liegt für mich nichts ehrenhaftes darin, unbewaffnete zu töten.", Dies war nur ein kurzer Teil der Geschichte.
Denn jedes Mal, wenn Rothart sah, wie unbewaffnete attackiert wurden, hatte er stets seine Mutter vor Augen:
Die Sklavenjäger waren in ihr Haus eingedrungen, Rothart und sein Vater hatten auf den Wunsch seiner Mutter hin die Flucht ins obere Stockwerk ergriffen, wo sie wie gebannt um die Ecke schauten, hinter der sie sich versteckt hatten. Seine Mutter war zwar einigermaßen versiert im Kampf mit dem Dolch, doch durch eine Täuschung des Sklavenjägers, mit dem sie sich duellierte, verlor sie diese Waffe, als sich das Kurzschwert ihres Gegners in ihren Waffenarm gebohrt hatte. Instinktiv hatte sie sich nach der Waffe geduckt, doch diesen Moment war ein zweiter Sklavenjäger, der nur wenige Momente später ins Haus gestürmt war, bereits hinter ihr und hatte sie nur den Bruchteil einer Sekunde später mit seiner großen Axt erschlagen.
Fühlen wir uns jetzt toll, eine Unbewaffnete erschlagen zu haben? schoss es Rothart zornig durch den Kopf. Wut über die offenbar ehrenlose Kampfweise der Sklavenjäger und Trauer über den Tod seiner Mutter sickerten immer weiter in seine Gedanken ein. Zugleich hatte er sich seit diesem Moment geschworen, stets offen und nicht so feige wie jene Mörder zu kämpfen. Von diesen beiden Gefühlen getrieben, hatte er mit seinem Vater ebenfalls Widerstand gegen die Sklavenjäger geleistet, doch schnell war ihnen schwarz vor Augen geworden.
"Kämpfe lieber mit zwei Waffen, so wie ich, dann bist du im Falle einer Entwaffnung nicht vollkommen schutzlos." Diese Worte seines Vaters waren der Beginn von Rotharts Ausbildung im Zweiwaffenkampf, der er ohne zögern zugestimmt hatte. Er wollte es zumindest so lange wie möglich vermeiden, denselben Tod wie seine Mutter zu sterben.
"Zum anderen hatte ich in jenen Kämpfen, in denen ich angetreten bin, meistens Kontrahenten, mit denen ich solch wuchtige Schläge ausgetauscht habe, dass wir uns eher darum bemüht haben, nicht getroffen zu werden.", kurzzeitig starrt Rothart erneut ins Leere, in seinem Kopf scheint kurzzeitig das Kratzen von Klingen auf Metall, dann das scheppernde Geräusch eines Streitkolbens, der einem Helm trifft, zu erklingen. Kurz schüttelt er den Kopf, um wieder in die Gegenwart zurückzufinden "Für Versuche, den Gegenüber zu entwaffnen, blieb keine Zeit. Doch selbst wenn sich die Gelegenheit geboten hätte, ich hätte sie nicht genutzt."