@ Hank Scorpio
Die Antwort auf deine Frage befindet sich
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(1): Das gilt für Regeln auch - wenn sie ausreichend komplex sind sogar noch viel mehr. Und es ist keine Spielweltinterne Argumentation, sondern eine auf der Regelebene, so dass du aus deinem Charakter raus musst.
Ja, man muss OOC, wenn man über Regeln diskutiert. Egal ob das Regeln aus einem Buch sind, oder ob man darüber diskutiert, welchen Bonus man gerade kriegen sollte. Der Vorteil bei Regeln aus einem Buch ist, dass sich a) schon mal jemand Gedanken darüber gemacht hat, als er das Buch schrieb und b) jeder Spieler das Buch schon mal gelesen hat, wodurch er Gelegenheit hat, Kritik auch schon vor dem Spiel zu äußern.
Ich kann auf jeden Fall bessere Regeln erstellen, wenn ich dafür Zeit habe und das nicht spontan unter Zeitdruck machen muss.
(2): Eine plausible Erklärung verliert gegen die notierten Hausregeln, weil sie sonst die Konsistenz des Spiels brechen würde. Nachträglich „ja aber“ sagen geht nicht.
Das zwingt dann dazu, bei jeder zu notierenden Regel einen derartigen Aufwand zu betreiben, wie das Regelautoren für ihre Spiele sollten. Man muss nicht nur die aktuelle Situation betrachten, sondern eine Regel festlegen, die auch für alle zukünftigen Situationen gilt. Gespielt wird dann nicht mehr.
(3): Bei komplexen Regeln heimsen die mehr Boni ein, die alle Regeln kennen. Wo ist der Unterschied? Ganz einfach: Bei Plausibilität bleiben die Leute in der Welt verwurzelt. Richtig gut wird es, wenn die Charaktere diskutieren, was gelten könnte (funktioniert für langwierige Aktionen).
Diskussion IC ist da auf jeden Fall ein geschickter Kniff.
Jeder hat die Chance, sich die Regeln anzueignen und das Spiel stellt alles nötige dafür (nämlich die Regeln) zur Verfügung. Selbst wenn ein Spiel erklärt, wie man den SL am besten belabert, dann ist immer noch der Spieler mit den Mittelalterkenntnissen im Vorteil und diese können nicht umfassend vom System bereitgestellt werden.
Alles in allem: Gilt alles für Regeln auch, also kein Nachteil gegenüber Regeln. Hat aber den Vorteil, dass die daraus entstehenden Regeln wirklich die Vorstellung der Spielrunde abbilden.
In der geeigneten – und sicherlich nicht durchschnittlichen – Spielrunde, kann das funktionieren.
Gerade auch, wenn man unterschiedliche Genres spielen möchte, wofür man sonst mehrere Systeme bräuchte. Wenn die Vorstellungen der Gruppe ähnlich sind, wenn sie vom Expertenwissen vllt abweichen, dann ist das eine Möglichkeit. D.h. für mich dann aber, dass die Gruppe gut ist und etwas leistet, nicht das System.
Der genaue Ausdruck für das von dem ich speche wäre „Hintergrund“. Der ist aber nicht so leicht verständlich wie „Welt“.
Ich meine Welt+Genre. Denn ich kann weder nur in einer Welt noch nur in einem Genre spielen. Das Spiel ist immer beides. Und das Regelwerk muss immer für Welt+Genre passen.Unterschiedliche Leute nehmen Regeln anders wahr, weil wir sehr unterschiedliche Anfangsbedingungen haben, die wir oft nichtmal erkennen. Die unerkannten Anfangsbedingungen werden von Individuen als Teil der Regeln misinterpretiert, so dass deren Ansicht über die Regeln der Welt sich unterscheidet.
Vergleiche Optimisten und Pessimisten/Realisten.
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Das war nicht-so-unterschwelliges Sticheln gegen Leute, die sich als Realisten ansehen aber eigentlich immer nur sagen, dass Sachen nicht gehen, also eigentlich Pessimisten sind - freut mich, dass es jemand gemerkt hat, der meine Kritik an pessimistischer Sicht wohl teilt
„Ich bin Realist“ ist allzu oft ein Angriff auf Optimisten, bei dem sich der Pessimist überhöht, indem er seinen Standpunkt als realistisch ausgibt.
Das Problem an der Sache ist, dass Pessimist ein abwertender Begriff ist. Jemanden einen Pessimist zu nennen, ist eigentlich eine Beleidigung. Wenn man positive Eigenschaften eines Pessimisten aufzeigen will, dann nennt man ihn anders.
Der Begriff Optimist kann zwar auch negativ verwendet werden, ist aber eigentlich ein eher positiv besetzter Begriff.
Nachtrag: Nein, dieses Vorgehen ist eine Regel. Es ist sogar eine Regel, die definiert, wie weitere Regeln entstehen und welche Eigenschaften sie haben (z.B. konsistenz mit früheren Regeln).
Es ist eine Metaregel. Der Oberbegriff von Meta- und Nichtmetaregeln ist natürlich Regeln, da hast du Recht. Da Nichtmetaregeln aber meistens verkürzt als „Regeln“ bezeichnet werden, führt es zu Verwirrung, wenn man über die Oberkategorie redet.