Da ein Angriff eine bewusste, aktive Tätigkeit ist, würde ich ihn auswürfeln lassen, jedoch mit dem Wurf direkt das Treffen einer anvisierten Zone verbinden. D. h. bei einem Erfolg wird z. B. der Kopf getroffen, den der Angreifer anvisiert hat, bei einem Misserfolg trifft der Angriff das Opfer an einer anderen Stelle (vorstellbar wären Brust, Hals oder Schultern, da sie angrenzende Zonen sind). Arbeitet das System mit "Patzern", könnte man bei einem Patzer als Würfelergebnis den Angreifer sein Ziel komplett verfehlen lassen, nicht nur die Zone.
Im Fernkampf ist eine aktive Verteidigung nur eingeschränkt möglich, wenn überhaupt. Eventuell ist sich das Ziel gar nicht bewusst, überhaupt beschossen zu werden. Daher würde ich hier von einer passiven Haltung ausgehen und mir den Würfelwurf sparen. Ist sich das Ziel des Beschusses bewusst, würde ich einen Modifikator auf den Würfelwurf des Angreifers festsetzen.
Beispiele:
Ein Schütze mit einem Gewehr in der Deckung zielt auf einen Gegner. Auch wenn der Gegner sich möglicherweise darüber im Klaren ist, dass er sich im Kampf befindet, ist er sich der direkten Gefahr durch den Schützen nicht bewusst. Daher kann er auch gegen den Schuss aktiv nicht vorgehen. Trifft der Schütze (Würfelwurf) ist der Angriff abgewickelt. Die einzige aktive Möglichkeit des Opfers ist es in Deckung zu gehen, womit sich der Angriff von vorn herein verbietet. Ist auch nur ein Teil des Opfers treffbar, kann der Schütze agieren, allerdings mit dem Malus durch die teilweise Deckung. Ein Ausweichen oder Parieren eines Schusses verbietet sich normalerweise von selbst.Ein Krieger mit einem Schild, der sich des Pfeilbeschusses durch den Feind bewusst ist, wird hinter dem Schild in Deckung gehen. Der Pfeil oder Armbrustbolzen fliegt auf realistischer Schussweite definitiv zu schnell, um ihn aktiv abzuwehren. Der Krieger baut lediglich eine mobile Deckung auf, wobei es von der Größe des Schilds abhängig ist, wieviel von seinem Körper hinter der Deckung ist. Es obliegt also weiter dem Schützen eine ungedeckte Zone anzuvisieren und zu treffen, allerdings ist das Treffen erschwert, da sich nur ein Teil des Kriegers außerhalb der Deckung befindet. Der Würfelwurf entscheidet, ob der Bogenschütze den Krieger trifft (Erfolg), den Pfeil in den Schild setzt (Misserfolg) oder komplett am Ziel vorbei schießt (Patzer).Im Nahkampf finde ich die Abwicklung mit einem Würfel schon schwieriger. Einen automatischen Treffer durch den Angreifer vorauszusetzen sehe ich als vollkommen falsch, da haarsträubend unplausibel an. Dann kann ich auch jede andere Absichtserklärung außerhalb des Kampfes als automatischen Erfolg deklarieren. Man stelle sich bitte einmal vor, man wolle bei einem Boxkampf jeden Schlag als automatischen Erfolg betrachten. Das wären dann Boxkämpfe wie in Rocky-Filmen.
Also: Im Nahkampf sind sich beide Kämpfer des möglichen Angriffs bewusst. Also werden beide Seiten die Fäuste, den Schild, die Waffe zur Deckung heben. Ein Angreifer haut realistischer Weise nicht einfach mitten drauf, weil das eh nichts bringt. Stattdessen wird er versuchen an der Deckung vorbei zu schlagen. D. h. er wird versuchen mit seinem Schwert hinter den Schild, mit dem Faustschlag zwischen die zur Deckung erhobenen Fäuste, bzw. mit einer Finte an der Waffe vorbei zu kommen. Dies wäre mit dem Schuss zu vergleichen, der an der Deckung vorbei gehen soll, kann also genauso abgehandelt werden.
Realistischer Weise (sorry!) gibt es im Nahkampf aber eine aktive Parade, die in der Regel aus dem wegschlagen/abblocken des gegnerischen Angriffs besteht. Dies ist keine Deckung im Sinne einer festen Barriere, sondern ein Schlag gegen den Schlag. Somit haben wir es mit einer aktiven Aktion zu tun, weshalb sich alles in mir sträubt, dies nicht mit einem Würfelwurf abzuhandeln (sorry Threadersteller!), denn das ist die Qintessenz eines jeden (Wett-)Kampfes: Fähigkeit vs. Fähigkeit. Von mir aus kann man aber die Fähigkeit zur aktiven Verteidigung in einer Schwellenzahl ausdrücken, die als zusätzlicher Modifikator oder Grad des Erfolges, den es zu überbieten gilt, berücksichtigt wird. Somit bleibt es dann bei einem Würfelwurf.
Fazit: Der Würfelwurf muss bei der aktiven Aktion verbleiben und dies ist der Angriff.