Nochmal: Spaß ist ein korrektes Ziel. Es ist das Ziel der ultimaten Ebene (Eselsbrücke: ultimatives Ziel). Auf dieser Ebene herrscht so viel Einigkeit, dass darüber kein Diskussionsbedarf herrscht. Wenn das jetzt jemand in den falschen Hals kriegt, erinnere ich noch mal an den Unterschied zwischen "kein Diskussionsbedarf" und "falsch". Das Ziel ist richtig, so sehr sogar, dass es sich nicht lohnt, weiter darüber zu diskutieren.
Die Begrifflichkeiten hast Du aus der Verhaltensforschung?
http://de.wikipedia.org/wiki/Proximate_und_ultimate_Ursachen_von_VerhaltenHier wird explizit darauf hingewiesen, dass Ursachen multikausal sind und man beide Ebenen mitbedenken sollte.
Im Gegensatz zu Dir denke ich, dass die Fragen nach, warum macht Dir bzw. auch unbedingt mir (persönlich) im Rollenspiel etwas Spaß zu den allerwichtigsten gehört. Mir kommt es so vor, als ob Du versuchst diese Frage auszuklammern, weil Du damit einen
Bereich betrittst, der in gewisser Weise frustrieren kann.
Man fragt allgemein und bekommt keine Antwort.
Also hat man auch keinen Anhaltspunkt zum konkreten Weiterfragen.
Man fragt dann nach den Dingen allgemein zu denen man einen Anhaltspunkt hat und läuft wieder gegen eine Mauer.
Das macht keinen Spaß, zumindest mir nicht und ist extrem frustrieren.
In meinen Augen hängt das womit jemand persönlich Spaß am Rollenspiel hat mit der inneren Motivation zusammen,
diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da es verschiedene Dinge gibt, an denen man persönlich Spaß hat, diese allerdings
oft nicht bewußt weiß. Andererseits betritt man mit diesen Fragen die persönliche Ebene, dass heißt, der Gefragte würde sich mit der Antwort eine Blöße geben und angreifbar, da greifbar machen.
Mir fällt immer wieder auf, dass viele Diskussionen den Standpunkt einzelner Spieler/Spielleiter nicht verlassen und somit
die Basis, dass Motivation auch aus der sozialen Interaktion entsteht vernachlässigt wird.
Als Beispiel, wenn ich einen Mitspieler oder Spielleiter habe, der mein Spiel aufgreift und zu mir zurückwirft in dem er mich anspielt
und auf meine Reaktionen eingeht und mir seine Wünsche und das was ihm gefällt signalisiert, dann wird meine Motivation und mein Spaß am Spiel größer. Macht jemand etwas für mich, habe ich den Wunsch etwas zurückzugeben. Das heißt meine Motivation auf diesen Spieler einzugehen wird größer.
Umgekehrt funktioniert das auch, habe ich einen Mitspieler, den ich nicht verstehe, d.h. bei dem ich das Verhalten des Charakters nicht nachvollziehen kann, dann kann ich auch nicht gut auf diesen Charakter reagieren oder mit diesem Charakter zusammen spielen.
Das Spiel macht mir dann weniger Spaß. Meine Motivation zum Zusammenspiel wird geringer.
Mir persönlich macht es Spaß mich über die Dinge zu unterhalten, die mir gefallen haben im Spiel, mir macht es auch Spaß
zuzuhören, wenn jemand mir erzählt, was ihm gefallen hat, mein Bedürfnis danach ist hoch.
Ich habe mich schon gefragt ob es vielleicht manchmal fehlende Übung ist, oder ob man es nicht kennt sich darüber zu unterhalten?
Und das manchmal auch die Zeit und der Raum fehlt sich ohne Konkretes Ziel oder Problemstellung über die Dinge zu unterhalten, die einem gefallen?
Von daher frage ich mich eher, warum macht es anscheinend keinen Spaß, oder ist so schwierig, sich darüber auszutauschen, was einem am Rollenspiel Spaß macht?