Cool, es ist einiges zusammengekommen.
Das Problem ist, dass die meisten Quellen aus der Literatur, die ein mystisches Magiesystem erschaffen haben, auch ein unlogisches Magiesystem erschaffen haben, das in der Hand von Spielercharakteren schnell an seine Grenzen stoßen würde.
Genau das. Der Autor setzt Magie dort ein, wo sie der Dramatik der Geschichte förderlich ist und lässt die Magie ansonsten weg. Sobald man Spieler zu Magiern macht, setzen sie Magie dort ein, wo sie sie brauchen. Sie wird zum Werkzeug unter vielen anderen Werkzeugen.
Was sonst noch genannt wurde, um Magie magisch zu machen:
- Die Mystik des Effekts zur Basis der Effektstärke zu machen. Je mystischer, desto mächtiger. Muss nur noch geklärt werden, was mystisch ist und was nicht.
- Magie hat einen Preis, der über Anstrengung hinausgeht. Ich ergänze: Sie hat einen Preis, der auch über Geld oder andere Sachmittel hinausgeht. Der Preis der Magie muss dem Anwender richtig weh tun. Der Held soll seine nicht ersetzbare super-duper-Klinge opfern für einen guten Effekt. Oder seinen Sohn zerschnippeln, um das Herz als Opfergabe zu verwenden. Oder die eigene Mutter dem Dämon hergeben. Der Preis soll jedenfalls
emotional sein.
- Das Heilige vs das Profane. Magie muss aus dem profanen Alltag rausgelöst sein. Muss nur noch geklärt werden, wie man das bewerkstelligt.
- Der Magier selbst muss mystisch sein, damit seine Magie mystisch wirkt. Führt uns wieder zu der Frage, wie man Mystik erschafft.
- Eine Symptombehandlung besteht darin, Magie aus den Händen der SCs zu nehmen und sie nur dem SL und ausgewählten NSCs zu gewähren.
- Verzicht auf eine Systematik der Magie. Die Wirkungen sollen individuell und variabel sein. Muss nur geklärt werden, wie man das regeltechnisch umsetzen kann.
- Nur spährlichen Einsatz von Magie zu erlauben und die Effekte begrenzt zu halten
kann (muss nicht zwangsweise) auch dazu beitragen, das mystische Gefühl zu wahren.
- Magie kann nur dort gewirkt werden, wo sich ihre Quellen befinden. Für Feenmagie muss man in den Feenwald, für Dämonenmagie muss man in unterirdische Dämonentempel, usw.
Meine Ergänzungen:
- Das Mystische aus Kindertagen sieht so aus, dass man einen Effekt einfach stark wollen muss, damit er eintritt. Wo also das Wollen stark genug ist, kann es Magie wirken, um zur Problemlösung beizutragen. Muss nur noch geklärt werden, wie man das verregeln kann.
- Die Effekte können frei ausgedacht werden, aber jeder Effekt kommt nur einmal vor und kann in der Welt nicht mehr wiederholt werden.
Bei all den guten Beiträgen bleiben Schlüsselfragen noch ungelöst. Wir haben gesagt, dass Magie magisch bleibt, wenn sie mystisch ist. Damit ist die eigentliche Frage nicht beantwortet, sondern wir haben "magisch" durch "mystisch" ersetzt. Wie wird Magie mystisch? Das gleiche Problem haben wir bei der Trennung von heilig/profan. Magie darf nicht profan sein. Das Gegenteil von profan ist heilig, das Heilige ist gleichfalls mystisch. Wir drehen uns also wieder im Kreis. Wir finden neue Worte für das Ziel, aber nicht den Weg, der zu diesem Ziel hinführt.
Vielleicht dringen wir tiefer in das Problem ein, wenn wir eine neue Frage formulieren:
Was genau macht mystische Sachen mystisch?