Autor Thema: FATE mit mehr Charakterveränderung  (Gelesen 4744 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Praion

  • Famous Hero
  • ******
  • Storygamer
  • Beiträge: 2.638
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praion
Re: FATE mit mehr Charakterveränderung
« Antwort #25 am: 17.12.2012 | 13:12 »
Ich möchte widersprechen:
Dafür gibt es Meilensteine: "Milestones  are  moments  in  the  game  where something has happened to justify some kind of advancement. " DFRPG p.88
Es wird ausdrücklich gesagt, dass die auch erreicht werden können, wenn während einer Sitzung etwas Signifikantes in der Geschichte geschieht. Wenn man also eines seiner großen Lebensziele (ausgedrückt in einem Aspekt) in einer Geschichte erreicht, dann kann man als Spieler den Aspekt verändern.

Ja man kann. Aber man muss oder sollte nicht. Das einzige was einen antreiben könnte wäre, dass ein Aspekt der nicht mehr zutreffend ist weniger gereizt wird. Allerdings kann man umgekeht auch sagen, dass er ja gar nicht unwichtig werden kann da er weiter gereizt wird...
"Computers! I got two dots in Computers! I go find the bad guy's Computers and I Computers them!!"
Jason Corley

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.706
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: FATE mit mehr Charakterveränderung
« Antwort #26 am: 17.12.2012 | 13:23 »
Praion: Was ich meinte ist, dass du natürlich statische Aspekte haben kannst (stark wie ein Bär) - die ändern sich wohl nie. Aber "ich muss auf die kleine Melanie aufpassen" ändert sich schon, spätestens wenn Melanie dich verraten hat.

Offline Rabe

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 161
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: graurabe
Re: FATE mit mehr Charakterveränderung
« Antwort #27 am: 17.12.2012 | 13:36 »
Also z.B. will Graf Orsino euch helfen den Drachen zu töten. Ohne ihn sieht es echt schlecht aus. Der Spielleiter reizt dich sein Angebot nicht anzunehmen weil du noch sauer auf ihn bist.

Du kannst also
Den Reiz annehmen und musst so gegen den Drachen <--- doof
Du kannst einen Fatepunkt bezahlen <--- doof und nimmst die Hilfe an.

Egal wie du dich verhällst als Spieler du wirst bestraft.

Wobei du hier die Absicht des SL nicht deutlich machst. Warum reizt er das Ablehnen der Hilfe des Grafen? Das Ziel des Reizens sollte doch sein, die Dramatik zu erhöhen:
Die Hilfe des Grafen anzunehmen scheint hier der einfache (= langweilige) Weg zu sein, viel spannender könnte es werden, sich jetzt andere Hilfe suchen zu müssen und der Kampf mit dem Drachen nur das Finale einer Heldenreise ist, dh. das eigentliche Abenteuer ist der Weg dorthin, die Mühen unterschiedlichste Mitstreiter zu gewinnen, etc.
Oder der Spielleiter will die Dramatik erhöhen, indem er alternative Vorgehensweisen befördern will, schließlich kann man einen Drachen nicht nut tot würfeln, sondern auch überreden/erschrecken/täuschen/bestechen/etc. Egal was, es wird vermutlich spannender als ein Kampf mit 'sicherer' Übermacht.

Daher ist es also sehr die Frage ob ein Spieler durch eine kompliziertere Situation 'bestraft" oder "belohnt" wird.

Aber als Spielleiter könnte ich mir auch vorstellen, dass das Ablehnen des Reizen von mir mit dem Satz beantwortet wird: "Gut, du entscheidest dich trotz deiner Vergangenheit die Hilfe des Grafen anzunehmen. Er scheint sehr zufrieden zu sein und schickt seine besten Leute mit dir und besorgt jegliche Ausrüstung, die hilfreich währe. Gemeinsam könnt ihr den schrecklichen Drachen ohne Probleme besiegen. Ihr kehrt als Helden zurück und nun sitzt du während der Siegesfeier auf dem Ehrenplatz neben dem Grafen, auf seiner anderen Seite, deine -frühere- Ehefrau."
(Das könnte doch eine interessante Szene werden.)

Das einzige was einen antreiben könnte wäre, dass ein Aspekt der nicht mehr zutreffend ist weniger gereizt wird. Allerdings kann man umgekeht auch sagen, dass er ja gar nicht unwichtig werden kann da er weiter gereizt wird...
Ich glaube wir verstehen (und verwenden) Aspekte völlig unterschiedlich. Einen Aspekt, der nicht gereizt werden soll, den notiere ich nicht für meinen Charakter.
Aber ich kenne auch Spieler, die sehr ungern gereizt werden und dann reize ich sie als SL halt nicht.
Dann sind sie zwar weniger ins Spiel eingebunden, als andere, deren Aspekte in der Geschichte eine Rolle spielen, aber es sollen doch alle Spass haben und nirgendwo gibt es eine Pflicht zum Reizen von Aspekten?

Offline Yehodan ben Dracon

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.004
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Yehodan ben Dracon
Re: FATE mit mehr Charakterveränderung
« Antwort #28 am: 18.12.2012 | 20:15 »
Ich finde, ein Spieler, dessen Aspekt so ins Zentrum einer Geschichte gerückt wird, und der diesen Aspekt als "trouble" bewusst eingebaut hat, bereits als "belohnt".
Er bekommt eine interessante Szene, in der er ggf. mit sich und dem Gegner ringen muss. Nach dieser Sitzung, wenn sich der Graf als vertrauenswürdig erwiesen hat, kann der Spieler ja entscheiden, ob er den Aspekt ändern will oder ob er gerne noch einmal (gar wiederkehrend) mit ihm die Klinge kreuzen will...

Ich muss gestehen, ich glaube fast, die Diskussion findet auf einer höheren Eben statt, als ich derzeit durchdringe.... wtf?
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%

Offline LordOrlando

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 348
  • Username: LordOrlando
Re: FATE mit mehr Charakterveränderung
« Antwort #29 am: 27.12.2012 | 08:28 »
Hmm...bin mir auch nicht ganz sicher, hab jetzt auch nicht sehr sorgfältig alles gelesen, aber ich versuchs mal.
Was die Entwicklung der Aspekte anbelangt, die ich so handhabe, das sie bei Bedarf nach jeder Sitzung abgeändert werde können, könnte ich mir auch folgende zusätzliche Regelung vorstellen

Wenn ein Aspekt gereizt wird, der Spieler aber schlüssig aus den Erfahrungen der laufenden Kampagne erzählen bzw. begründen kann, warum dies nun nicht mehr so zutrifft und den Aspekt entsprechend abändert, so erhält er einen FP (statt einen bezahlen zu müssen).

Man muss halt vereinbaren, das nicht jedes kinkerlitzchen an Erfahrung eine solche Abänderung rechtfertigen kann, also oft auftretendes über längere Zeit und einmalige sehr einschneidende Erfahrungen würden dazu zählen.


« Letzte Änderung: 27.12.2012 | 11:30 von LordOrlando »