Autor Thema: Rollenspiel und Traumata und/oder psychische Störungen/Belastungen  (Gelesen 13511 mal)

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Offline ArneBab

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Es gibt keine normalen Leute. Die, die das von sich behaupten, sind nur noch nicht genügend durchdiagnostiziert.   :Ironie: (aber nur halb).
Nach meiner bisherigen Erfahrung mit Leuten, die sich als normal bezeichnen eher nur ein viertel Ironie…
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Offline bibabutzelmann

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Ich hab auch keinen Bock auf Depressive wegen denen Spieltermine ausfallen. Selbst wenn das nicht unbedingt häufige oder lange Episoden sind brauche ich das einfach nicht.

Ich versuche auch nicht krampfhaft Leute vor den Kopf zu stoßen. Das passiert bei den falschen Leuten ganz automatisch. Ich nehm nur einfach keine Rücksicht drauf. Ich nehme mich halt nicht zurück.

Und ich brauche auch keine Leute ind er Gruppe die Spielinhalte ausschließen weil sie damit nicht zurecht kommen. Es wurde hier immer wieder von FSK gesprochen. Ich spiele eben nur FSK 18. Und genau wie bei einem Kinofilm heißt das eben nicht, dass es von vorne bis hinten nur splattert und eine pornografische Szene die nächste jagt, sondern, dass das einfach vorkommen kann und höchst wahrscheinlich auch an einem 5stündigen Spielabend 1-2 mal passieren wird.

Ich finde man orientiert sich allgemein zu sehr an denjenigen, die irgendwelche Probleme haben. Das kann ich nicht befürworten, damit tut man auch den Leuten im übrigen keinen Gefallen. Da muss man auch einfach mal sagen "Komm zurecht und dann komm wieder, oder bleib eben weg!" Oben genanntes Beispiel: Keine Kinderleichen nach einem Orküberfall? Egal wie unlogisch das ganze ist? NUR weil jemand in der Runde Kinder hat? Ganz ehrliche Einschätzung (und wie gesagt nicht die eines Laien!): Wenn da jemand Pipi in die Augen kriegt, dann läuft bei ihm emotional irgendwas nicht in gesunden Bahnen. Und dann ist es vielleicht ganz gut, wenn derjenige das auch mal merkt und vielleicht dann drauf kommen könnte daran zu arbeiten. Denjenigen in Watte zu packen bringt ihn nicht weiter und den anderen nur Arbeit.
« Letzte Änderung: 19.12.2012 | 22:01 von bibabutzelmann »
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Offline Deep One

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Ich finde man orientiert sich allgemein zu sehr an denjenigen, die irgendwelche Probleme haben. Das kann ich nicht befürworten, damit tut man auch den Leuten im übrigen keinen Gefallen. Da muss man auch einfach mal sagen "Komm zurecht und dann komm wieder, oder bleib eben weg!" Oben genanntes Beispiel: Keine Kinderleichen nach einem Orküberfall? Egal wie unlogisch das ganze ist? NUR weil jemand in der Runde Kinder hat? Ganz ehrliche Einschätzung (und wie gesagt nicht die eines Laien!): Wenn da jemand Pipi in die Augen kriegt, dann läuft bei ihm emotional irgendwas nicht in gesunden Bahnen. Und dann ist es vielleicht ganz gut, wenn derjenige das auch mal merkt und vielleicht dann drauf kommen könnte daran zu arbeiten. Denjenigen in Watte zu packen bringt ihn nicht weiter und den anderen nur Arbeit.

Ich bin übrigens auch Experte. Eine ExpertIN. Eine HEISSE Psychologie-Professorinnen-Expertin mit schwarzem Gürtel in Ninjutsu die nach Vorlesungsende für den BND geheime Auslandseinsätze durchführt ... mehr kann ich dazu nicht sagen, sonst müßte ich Dich erschießen. Aber ich kann Dir sagen, dass meiner nicht ganz unbescheidenen (weil expertinnen-mäßigen) Meinung nach eine weitere Herangehensweise an dieses Problem darin besteht, einerseits, wenn möglich, einen wie auch immer gearteten Recovery-Prozess akzeptierend zu unterstützen, in dem man beeinträchtigte Personen am Spiel teilnehmen und -haben läßt und andererseits vorausschauend Problemfelder zu erkennen und zu umgehen. Eine konfrontative Strategie ist sicherlich in vielen Fällen sinnvoll, aber, wie Du selbst sagtest, auch wir Experten sind beim Rollenspiel ja in der Freizeit und nicht in der Forschung/Lehre/unserer Praxis. 

Offline bibabutzelmann

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Und deshalb überlege ich da auch gar nicht lange in meiner Freizeit sondern wähle das einfachere und schnellere statt lange zu analysieren und zu planen.
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Offline Deep One

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Das bleibe Dir unbenommen. Wie so häufig gibt es mehr als eine mögliche Lösung.

Offline Suro

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Ich finde man orientiert sich allgemein zu sehr an denjenigen, die irgendwelche Probleme haben. Das kann ich nicht befürworten, damit tut man auch den Leuten im übrigen keinen Gefallen. Da muss man auch einfach mal sagen "Komm zurecht und dann komm wieder, oder bleib eben weg!" Oben genanntes Beispiel: Keine Kinderleichen nach einem Orküberfall? Egal wie unlogisch das ganze ist? NUR weil jemand in der Runde Kinder hat? Ganz ehrliche Einschätzung (und wie gesagt nicht die eines Laien!): Wenn da jemand Pipi in die Augen kriegt, dann läuft bei ihm emotional irgendwas nicht in gesunden Bahnen. Und dann ist es vielleicht ganz gut, wenn derjenige das auch mal merkt und vielleicht dann drauf kommen könnte daran zu arbeiten. Denjenigen in Watte zu packen bringt ihn nicht weiter und den anderen nur Arbeit.

Du bist also der Meinung "Leute ind er Gruppe die Spielinhalte ausschließen" haben "Traumata und/oder psychische Störungen/Belastungen"  :D?
Ernsthaft? Mein Gott.
Um deinen FSK 18 Vergleich herzunehmen: Nicht jeder will FSK 18 Filme sehen. Und die sind ganz bestimmt nicht verrückt. Vielen Leuten sind Horrorfilme einfach unangenehm. Oder sie machen verderben ihnen einfach wirklich den Spaß.
Das heißt nicht, dass du mit deiner Runde nicht solche Sachen spielen kannst. Deine Runde muss sich nach niemand richten. Spiel doch so wenn du willst. Nur ist Rollenspiel eben ein Gesellschaftsspiel. Und die spielt man mit anderen Leuten zusammen. Deswegen bespricht man, woran man Spaß hat, und was man zusammen machen will. Und wenn man sich nicht einig wird dann lässt man das eben. Man zwingt ja auch keine Vegetarier mit einem ins Steakhouse zu gehen. Leuten die andere Vorlieben haben als du vorzuwerfen, sie hätten "einen Schaden", geht aber wirklich zu weit.
Suro janai, Katsuro da!

Offline bibabutzelmann

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Wirklich zu weit geht, dass sich Unterstellungen wiederholen, selbst wenn man sie schon mehrfach klargestellt hat. Nochmal: Ich unterstelle Leuten die irgendwas nicht ausspielen wollen keine Geisteskrankheit. Ich will sie trotzdem nicht am Spieltisch haben. Ich sollte mir eine derartige Signatur zulegen
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Offline Deep One

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Wirklich zu weit geht, dass sich Unterstellungen wiederholen, selbst wenn man sie schon mehrfach klargestellt hat. Nochmal: Ich unterstelle Leuten die irgendwas nicht ausspielen wollen keine Geisteskrankheit.

Du implizierst es aber recht stark, Herr Kollege.

Oben genanntes Beispiel: Keine Kinderleichen nach einem Orküberfall? Egal wie unlogisch das ganze ist? NUR weil jemand in der Runde Kinder hat? Ganz ehrliche Einschätzung (und wie gesagt nicht die eines Laien!): Wenn da jemand Pipi in die Augen kriegt, dann läuft bei ihm emotional irgendwas nicht in gesunden Bahnen. Und dann ist es vielleicht ganz gut, wenn derjenige das auch mal merkt und vielleicht dann drauf kommen könnte daran zu arbeiten. Denjenigen in Watte zu packen bringt ihn nicht weiter und den anderen nur Arbeit.

Ich muß nun los, mein schwarzer Helikopter ist da, die Pflicht ruft!

Callisto

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Okay, weil ich im Rollenspiel Pipi in die Augen kriegt, bin ich was? Emotional nicht gefestigt? Vielleicht bist du auch einfach verhärtet und bei dir läuft was falsch :)

Offline bibabutzelmann

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In diesem konkreten Fall, den ich ja nicht angeführt habe, sondern auf den ich dort eingegangen bin, stimmt das ja auch. Aber Leute die sagen, dass sie auf gewisse spielerische Inhalte keine Lust haben, haben deshalb noch nicht zwangsläufig Probleme. ich mag gewisse Spielinhalte auch nicht, deshalb suche ich auch keine dementsprechenden Runden. Und wenn ich doch mal in eine gerate, dann bitte ich darum es mir deutlich zu zeigen, damit ich mir das nicht versehentlich ein zweites, drittes oder gar viertes mal antue, bevor ich merke was da laufen soll. Also auch mit musizierenden und sich liebenden Elfen nicht geizen, da muss sich keiner zurückhalten. Schwenkt den Traumfänger! Gebts mir, denn wir werden keinen langfristigen Spaß miteinander haben!
« Letzte Änderung: 19.12.2012 | 23:15 von bibabutzelmann »
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Offline ArneBab

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ich mag gewisse Spielinhalte auch nicht, deshalb suche ich auch keine dementsprechenden Runden.
Egal wie unlogisch das ganze ist?
dann läuft bei ihm emotional irgendwas nicht in gesunden Bahnen. Und dann ist es vielleicht ganz gut, wenn derjenige das auch mal merkt und vielleicht dann drauf kommen könnte daran zu arbeiten.
Wenn du deine eigenen Texte auf dich beziehst, klingt das danach, als würdest du sagen, dass bei dir mit dem Verlangen nach Logik in einem Spiel etwas nicht in gesunden Bahnen läuft.

Du regst dich massiv auf (zumindest klingt das so), weil Leute ihre Emotionen über Spiel-Logik stellen. So massiv, dass das für mich kein Stück weniger emotional klingt, als wenn jemand würgt, wenn ihm die SL gerade beschreibt, wie ein Kind zerstückelt wird, das einen Augenblick vor seinem Tod noch den gleichen Satz gesagt hat, den sein eigenes Kind vor dem Einschlafen immer murmelt.

Insofern schau dir doch mal deinen Schreibstil an. Da ist es kein Wunder, dass Leute annehmen, du würdest jeden nicht-FSK-18 Spieler als traumatisiert bezeichnen. So klingt das, was du schreibst - und scheinbar nicht nur für mich. Da du das nicht so meinst, sind deine Formulierungen meiner Ansicht nach nicht allzu geschickt gewählt.
« Letzte Änderung: 20.12.2012 | 00:22 von ArneBab »
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Offline Blaue Reiterin

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Mir geht es darum zu diskutieren wie man mit den persönlichen Traumata/Belastungen/Störungen/Behinderungen von Spielern umgeht, umgehen kann, umgehen sollte. Ob es da eine Verantwortung gibt, ob man da vielleicht auch mal vor Problemen steht, deren Bewältigung man nicht ohne weiteres leisten kann, ob es da Erfahrungen gibt. Denn in einem anderen Thema, wie oben verlinkt, gab es dazu ne Menge Gesprächsbedarf und interessante Ansichten udn Meinungen, die da aber von meiner Thread-Intention eher shclecht reinpassten.

Ich nehme die Aufforderung mal auf, auch wenn ich mittlerweile daran zweifle, dass sie so gemeint war, wie ich sie zuerst las (als Diskussionsangebot, Erfahrungssammlung, und nicht als vehementes Pochen auf *einer* Haltung, gewürzt mit sprachlichen Unhöflichkeiten).
Vorweg: Mit der Beschreibung "persönlichen Traumata/Belastungen/Störungen/Behinderungen" bin ich ebenso wenig glücklich wie mit Formulierungen wie "normal", "gesund", "ungesund", und das ganz unabhängig davon, welcher Experte für Psyche, PTBS oder was-auch-immer sie verwendet.

Nun entwickelte sich die Diskussion aber eher zu "Störungen des Spielablaufs" (dann, leider, in eine unschöne, wenig produktive) und ich denke, ersteres kommt dem Thema näher und ist auch besser zu beschreiben.
Meiner (nicht nur Rollenspiel-) Erfahrung nach haben Traumata/ traumatisierende Erlebnisse sehr verschiedene Wirkungen und können auch verdammt unterschiedlich sein. Eines haben die Erlebnisse jedoch gemeinsam: eine Ohnmachtserfahrung. Dies kann (sexualisierte) Gewalt, aber auch ein Autounfall sein. Eine Reihe dieser Erlebnisse ist von den Betroffenen nicht kommunizierbar, weil sie Tabus berühren oder schlicht verdrängt sind. Da zu verlangen, man müsse es eben sagen, ist weit hergeholt und wenig hilfreich. "Sollte angesprochen werden" hingegen unterstütze ich ganz. Denn sonst verschiebt man das Problem auf eine Schuldfrage, die aber nicht weiter bringt.

"Störungen des Spielablaufes" finde ich vor allem aber deshalb angemessener, weil traumatische Erlebnisse auch das Gegenteil des eben Beschriebenen bewirken können: Die erlebte Situation kann auch immer wiederkehrend selbst geschaffen werden, etwa in bestimmten Rollenspielsituationen, dann aber mit der Sicherheit, jetzt (!) die Entscheidung darüber, was geschieht, selbst zu treffen. Ich kenne das aus einer Runde, wo eine Person ganz explizit und an (gefühlt) jeder Stelle sexualisiert spielte. Es war ein wiederkehrendes Thema, immer in Verbindung mit Macht/ Ohnmacht, ansonsten nahm man deren Charakter kaum wahr. Das passte irgendwann nicht mehr, wir haben uns im Frieden getrennt, weil es den Rest langweilte. Die Person hat jetzt eine Runde, mit der sie das besser ausspielen kann. Waren nun wir gestört? Die Person? Was für eine absurde Frage.

Andererseits: Ich habe Leute schon getriggert (Nicht-Rollenspielsituation), indem ich ein Buch erwähnte. Das kann man nicht gänzlich ausschließen, mit keiner Frage. Ich habe in der Situationen das Thema gewechselt (hoffentlich nicht ganz so offensichtlich), die Situation ruhig gehalten. Mit der Person habe ich danach aus völlig anderem Anlass darüber gesprochen, es ergab sich so, ich hätte sie aber nicht direkt (im Sinne eines "Was ist denn los?") angesprochen.
Das würde ich auch bei Rollenspielrunden empfehlen. Abbrechen. Wenn man nicht die Bezugsperson ist, ggf. Szenenwechsel und die Nicht-Bezugspersonen aus der Situation nehmen, unter der Voraussetzung, dass es eine Bezugsperson gibt! Das ist für mich auch kein "in Watte packen", sondern ein sinnvolles Ende einer für alle empathischen Menschen unangenehmen Situation.

Die Entscheidung, so etwas nicht aushalten zu wollen, ist völlig in Ordnung. Ich zweifle auch daran, dass Rollenspiele für diese Menschen zu diesem Zeitpunkt (!) in losen Gruppen eine geeignete Freizeitbeschäftigung sind. Ich halte nur eben auch wenig von emotionalen Schnellschüssen - etwa "das geht bei mir automatisch, die kommen dann nicht wieder". Mir stößt vielleicht auch einfach dein Ton auf, bibabutzelmann, in dem (so, wie ich es lese!) so eine Mischung aus "nur die Härtesten (nicht: Stärksten) kommen durch" und Verachtung gegenüber Leuten drinsteckt, die keine FSK18-Situationen 1-2 mal am Spieleabend brauchen/ wollen. Das wäre für mich kein passender Gruppenrahmen, besagter Ton *wirkt* auf mich auch nicht sehr erwachsen und abgeklärt.
Am einfachsten wäre, nach der Klärung des Settings diesen Thread (ausgedruckt) hervorzuholen, um dich einer Runde oder deine Runde Neuen vorzustellen. Damit dürften schon viele Fragen zur sozialen Übereinkunft beantwortet werden.

Sorry, das trägt zu *dieser* Diskussion jetzt auch nicht mehr viel bei. Ich mochte es nur auch nicht so stehen lassen.

* Empathie: gemeint ist hier nicht die Fertigkeit, die man nach der Wahl der Rasse mit der Wahl des Berufes  bekommt, sondern die ganz banale zwischenmenschliche
« Letzte Änderung: 20.12.2012 | 00:53 von Blaue Reiterin »

Offline dunklerschatten

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Oo ohne jetzt alle Beiträge im Detail gelesen zu haben..

Mein RPG ist doch kein therapeutischer Ansatz sondern ein SPIEL und ich spiele mit Erwachsenen, ergo wer in der GRuppe mit etwas ein "Problem" hat, der muss das Kind beim Namen nennen.
Dann wird auch entsprechend Rücksicht genommen, denke das ist ganz normal.

ABER wir spielen weitesgehend FSK18, wenn gestorben wird dann wird das ganze net verwässert. Es wird so dargestellt wie es nun mal passiert und ja das kann auch hässlich sein.

Das Einzige was bei uns nur angerissen wird sind ausschweifende Sexuelle Eskarparden, das wird ohne Details kurz abgehandelt.


"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Offline LordBazooka

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Das Thema dreht sich doch im Kreis... wenn ich mit Menschen zusammen einem Hobby nachgehe, dann verhalte ich mich ihnen gegenüber empathisch und respektvoll. Das sind ja wohl die ganz normalen Vorraussetzungen für ein soziales Miteinander. Egal ob im Rollenspiel oder beim Kegeln.
Ich habe solche Situationen im Rollenspiel noch nicht erlebt, wohl aber beim Klettern, wo ein Neuling Bock hatte und dann merkte er hat doch ziemliche Höhenangst. Brech ich halt ab, kläre die Situation für den Betroffenen und geh das nächste Mal nicht mehr klettern mit der Person oder man geht halt Slacklinen oder ähnliches. Da ich aber kein Therapeut bin und selbst wenn, das Setting für eine Therapie der Höhenangst oder was auch immer nicht gegeben ist, fang ich nicht mit irgendwelchen therapeutischen Versuchen an. Dazu habe ich auch überhaupt kein recht und mache es mit dilletantischen Versuchen wohlmöglich nur noch schlimmer. 
Aber ob das Verhalten der Person nun den Ablauf unserer Klettertour stört und wie ich ihn angenehm für mich und den Rest der Gruppe über den Berg schleife, steht doch überhaupt nicht zur Debatte.
Genauso die Frage, ob ich mit meinen Freunden erst darüber spreche ob sie mit mir auf 4000 meter klettern wollen und können, anstatt sie mit verbundenen Augen mitzunehmen. Da kommt doch auch keiner mit der Argumentation: Wir sind alle Erwachsen und es waren schon Leute auf 8000 metern, stellt euch net an. Falls ich Leute für dieses Hobby brauche und meine Freunde nicht wollen, muss ich mir dafür eben andere Gleichgesinnte suchen.
« Letzte Änderung: 20.12.2012 | 11:17 von LordBazooka »

Offline Suro

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Vielen dank, Herr von Panzerschreck. So würde ich das auch unterschreiben.
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Offline Teylen

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Wobei der Umstand das eine Person aus dem Freundeskreis eine Höhenangst hat, und wegen dieser nicht klettern will, doch nicht bedeutet das man von nun an selbst das Hobby Klettern aufgeben muss und kein weiteres Wort mehr dahingehend verliert. Es bedeutet meines Erachtens auch nicht das die eigene Leidenschaft für das Hobby klettern moralisch verwerflich ist oder gar infantil würde.
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LöwenHerz

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Wobei der Umstand das eine Person aus dem Freundeskreis eine Höhenangst hat, und wegen dieser nicht klettern will, doch nicht bedeutet das man von nun an selbst das Hobby Klettern aufgeben muss und kein weiteres Wort mehr dahingehend verliert. Es bedeutet meines Erachtens auch nicht das die eigene Leidenschaft für das Hobby klettern moralisch verwerflich ist oder gar infantil würde.

Du vergleichst Höhenangst mit einer psychischen Belastung/Störung, was Gewalt und Sexualität angeht? Krass!

Offline bibabutzelmann

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Logik im Rollenspiel wurde hier doch auch shcon zu Tode diskutiert, das muss doch nun auch hier nicht schon wieder sein.

Ich finde, dass wenn die anderen Spieler eine Verantwortung HÄTTEN, dann hat sie doch erstrecht der betreffende Spieler. Denn der stört 3-5 andere Leute, während die nur einen anderen stören. Wer mit seinen Belastungen einer Mehrzahl anderer den Abend versaut... lassen wir das, sonst kommt wieder jemand mit mehr als traurigen Vergewaltigungsvergleichen.



Mein RPG ist doch kein therapeutischer Ansatz sondern ein SPIEL und ich spiele mit Erwachsenen, ergo wer in der GRuppe mit etwas ein "Problem" hat, der muss das Kind beim Namen nennen.

[...]

 wenn gestorben wird dann wird das ganze net verwässert. Es wird so dargestellt wie es nun mal passiert und ja das kann auch hässlich sein.

Das Einzige was bei uns nur angerissen wird sind ausschweifende Sexuelle Eskarparden, das wird ohne Details kurz abgehandelt.

Richtig! Wobei ich das mit der Sexualität auch situationsabhängig mache. Wenn sich da jemand mit seinem Charakter an einen Ort zurückzieht um sich mit jemandem "zu vergnügen" oder ihm "schlimme Dinge anzutun", dann kann er das erwähnen und dabei bleibts. Wenn er das unbedingt mitteilen möchte was da abgeht, dann kann er das meinetwegen auch tun, aber dann können die anderen auch eine rauchen, Maisl checken, sich anderweitig unetrhalten, was nachshclagen etc. Denn es ist für die anderen Charaktere unwichtig. Wenn das aber vor den AUgen der anderen geschieht muss man abwägen. Im großen Schlafsaal kommen sich Gruppenmitglieder unter den Decken näher... Kann zu interessanten Szenen führen, muss aber nicht detailliert beschrieben werden. Wenn aber jemand zu einem bestimmten Zweck oder mit eienr kalren Absicht sexuelle Handlungen vor den Augen anderer Gruppenmitglieder praktiziert, dann sollte das schon nicht unbeschrieben bleiben, da sonst einfach etwas fehlt, was die Charaktere erlebt haben. Und das kann bewusst udn unbewusst das Rollenspiel im Folgenden stark beeinflussen. Das muss auch nicht immer die öffentliche Vergewaltigung sein, das kann auch mal was witziges sein wie wir es vor einiger Zeit auf einer Schiffsreise hatten, wo ein Charakter der inf reudnschaftlicher Konkurrenz zu einem anderen Stand diesem lautstark den Schlaf rauben wollte indem er sich mit der Kapitänin vergnügte. Das hatte Auswirkungen auf die gesamte Reise und für die Gruppe auch darüber hinaus und zudem weiß ich nicht wann wir das letzte mal alle SO herzhaft gelacht hätten  :d
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Offline Teylen

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Du vergleichst Höhenangst mit einer psychischen Belastung/Störung, was Gewalt und Sexualität angeht? Krass!
Ich habe lediglich das Kletterbeispiel von LordBazooka aufgegriffen.
Krass! Das beim einem Applaus geklatscht wird und beim anderen auf eine polemische Ebene gegangen.  ::)


Abgesehen davon glaube ich durchaus das Höhenangst durch ein Traumata ausgelöst werden kann, respektive die Erfahrung solcher traumatiseren.
Sowie das es ferner eine psychische Störung/Belastung darstellt.
« Letzte Änderung: 20.12.2012 | 15:14 von Teylen »
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Offline bibabutzelmann

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Krass! Das beim einem Applaus geklatscht wird und beim anderen auf eine polemische Ebene gegangen.  ::)

 :d

Laut ICD liegst du übrigens auch mit deienr Vermutung nicht falsch, da werden Phobien auch unter dem Psychozeugs aufgelistet und als Krankheit anerkannt.
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Pyromancer

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Ich hab eine Spielerin mit Arachnophobie. Und da bringe ich halt keine Spinnen als Gegner, und das Traumsaat-Quellenbuch liegt auch nicht offen auf dem Tisch, wenn sie kommt. Auswirkungen auf den Spielspaß der restlichen Gruppe: Vernachlässigbar.

LöwenHerz

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Ich habe lediglich das Kletterbeispiel von LordBazooka aufgegriffen.
Im Kontext des Threads für mich nicht so eindeutig. Aber gut.

Zitat
Krass! Das beim einem Applaus geklatscht wird und beim anderen auf eine polemische Ebene gegangen.  ::)
Polemik vor? Wo?

Zitat
Abgesehen davon glaube ich durchaus das Höhenangst durch ein Traumata ausgelöst werden kann, respektive die Erfahrung solcher traumatiseren.
Sowie das es ferner eine psychische Störung/Belastung darstellt.
Natürlich kann Höhenangst auf einem Trauma beruhen. Hat niemals jemand etwas gegen behauptet. Ist bei mir sogar der Fall. Und?
Der Thread steht im Kontext zu sexueller Gewalt, Folter und dergleichen. Jetzt mit harmloseren Geschichten aufzufahren, um die Argumente von Geschädigten, Gestörten oder Belasteten zu verweichen ist (in diesem Kontext!) ziemlich unglücklich.

LöwenHerz

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:d

Laut ICD liegst du übrigens auch mit deienr Vermutung nicht falsch, da werden Phobien auch unter dem Psychozeugs aufgelistet und als Krankheit anerkannt.

Du redest extrem negativ über psychische Belastungsstörungen. Das ist respektlos und führt dazu, dass Dich viele mit einem Kopfschütteln lesen. Was erwartest Du für Reaktionen?

Und auch an Dich die Frage: setzt Du eine Phobie mit einer Störung oder Belastung im Kontext von Gewalt und Folter gleich?

Offline bibabutzelmann

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Da man so sogar eine Phobie erzeugen kann, beantworte ich das nicht mal.

Um mal den Diskussionsstand zusammenzufassen, da ja immer reichlich abgedriftet wird:

Die Fürsprecher einer Verantwortung gegenüber belasteten Mitspielern führen zum einen Umgangsformen an, die sie als universell und daher auch in diesem Bereich für einzuhalten begreifen.
Die Gegenseite dazu beruft sich auf Freiwilligkeit in der Freizeit.
Ebenfalls entgegen stehen die Ansichten, dass sich eine belastete Person selbst offenbaren muss, die Gegenseite verweist darauf, dass dies gar nicht möglich sei.

Nur mal so, bevor das immer persönlicher wird obwohl man kaum noch diskutiert...
<=  GUTMENSCH !

AcevanAcer

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Also, ich habe viel Psychatrieerfahrung und kann die meißten ansichten hier im Thread verstehen.

Aber das Thema polarisiert sehr stark, insbesondere dich Luxferre, ich würde euch empfehlen disskusionen und anfeindungen zu verschieben bis sich die gemüter beruhigt haben, das driftet grade echt bisschen ab. Was sehr schade ist, den es ist - nüchterner betrachtet - eigtl ein sehr intressantes und wichtiges Thema.