Autor Thema: Rollenspiel und Traumata und/oder psychische Störungen/Belastungen  (Gelesen 13512 mal)

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Offline bibabutzelmann

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Wenn du es für dich selbst hinkriegst 6 Stunden lang zu beschreiben wie du TV guckst, dann ist das - ganz ohne WITZ! - erstmal große Kunst, denn ich würde das nicht hinbekommen  ;D. Ich würde mir das als Spielleiter vielleicht 10 Minuten geben, dann würde ich die anderen einladen inzwischen die Toilette oder die Raucherecke zu nutzen, damit wir danach weitermachen können und würde mir deinen Senf bestimmt noch ne halbe Stunde anhören. Dann würde ich dich amüsiert darauf hinweisen, dass ich deine Bestrebung selbst dergleichen auszuspielen für interessant und lobenswert halte, wir derlei aber wenn es keinen Unterhaltungswert und keine Wichtigkeit für die Gruppe hat als Zwischenspiel abhandeln. Du würdest dann also 5 Minuten Zeit bekommen um grob zu umreissen was die restlichen 5 Stunden und 20 Minuten noch passieren soll. Alle würden lachen und wir würden weitermachen. Wenn du dann am Ende des Abends irgendwann gehen würdest würden wir uns alle drüber lustig machen und uns wahrscheinlich dazu entscheiden, dass so ein Freak noch eine Chance verdient hat und dich nochmal einladen.

Ich würde von dir nicht nur erwarten, dass du merkst die anderen zu langweilen, ich würde direkt von dir erwarten deine Beschreibungen gleich unterhaltsam oder interessant zu gestalten. Wenn du nach dem Lähmungszauber noch irgendwas anstellen würdest, das für die Gruppe zu wissen wichtig oder unterhaltsam wäre (du vergehst dich an Charakter A, pinkelst Charakter B an, wirfst die Plattensammlung von Charakter C aus dem Fenster, tötest und isst die Katze von Charakter D), dann dürftest du das in vollen Zügen auskosten. Und wenn du damit 6 Stunden füllst würden wir uns extrem gut unterhalten fühlen und den Hut vor dir ziehen, ich würde als Spielleiter dann aber erst einmal die anderen zum Zug kommen und auf deine Aktion reagieren lassen. Und wenn du dir dann anhören willst wie du für deine Untat (zu Recht!) geknechtet wirst, dann willkommen bei uns  :d

Wir haben wirklich auch schon absolut belangloses ausgespielt. Ich erinnere mich, dass ein Charakter der Rachsucht verfiel und das sogar noch auf rehct harmlose Art und Weise. Er wollte die Dame, die ihn öffentlich gedemütigt hatte des Nachts erschrecken. Als er dann sagte er wolle dafür einschwarzes Outfit zum Einbrechen erwerben nannte ich ihm Zeit- und Geldaufwand, er wollte es aber gerne ausspielen. Ich improvisierte also fix einen Laden und kramte irgend einen lästigen Verkäufer aus meiner RL-Erinnerung, apsste ihn an die Zeit an und los ging es. Als er dem dann das Multifunktionskleidungsstück beschrieb (denn er wollte einen schwarzen Lederoverall mit schwarzer verzerrter Schelmenmaske) und der Händler (in Elburum...) augenzwinkernd davon ausging, dass es irgendwo eine wirklich reudige Sadomasoparty geben würde, wurde daraus eine extrem unterhaltsame Szene. Erstrecht weil die prüde puniner Magierin sich dem EInkaufsbummel auch noch angeschlossen hatte...
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Offline LordBazooka

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Zum Thema Rollenspiel als therapeutische Methode:

Gerade im systemischen Bereich inzwischen recht gängig. Zur Suchttherapie sogar in der "von uns gemeinten Art und Weise". Auch bei Traumatisierungen, da wird unter anderem angeführt, dass es der eigenen Imagination überlassen bleibt wie nah man sich dem Thema zuwenden will um dort Fortschritte zu machen.

Interessant und nicht abwegig, aber nicht sinnvoll und eher kontraproduktiv, wenn es von Laien ausprobiert wird.

Offline bibabutzelmann

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Es ist ja auch nicht jeder der sich gelegentlich mal an "Malen nach Zahlen" versucht ein Kunsttherapeut.
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Interessant und nicht abwegig, aber nicht sinnvoll und eher kontraproduktiv, wenn es von Laien ausprobiert wird.

Suchttherapie ist ja immer auch: Alternativen zur bisherigen Freizeitgestaltung finden, die ja vorher auf das Suchtmittel eingegrenzt war.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


Welche Lösung bleibt da noch? - Ruft die Murderhobos!

Offline bibabutzelmann

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Und gerade im Bereich von Spielsucht im Bezug auf zum Beispiel MMORPGs ist man Thematisch nah dran.
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Offline ArneBab

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Du würdest dann also 5 Minuten Zeit bekommen um grob zu umreissen was die restlichen 5 Stunden und 20 Minuten noch passieren soll.
Du würdest also meine Freiheit beschneiden zu spielen, wie es mir passt.

Ich würde von dir nicht nur erwarten, dass du merkst die anderen zu langweilen, ich würde direkt von dir erwarten deine Beschreibungen gleich unterhaltsam oder interessant zu gestalten.

Und das ist im Endeffekt genau das Gleiche, das jemand tut, der mit einem bestimmten Thema nicht klar kommt.

In meinem Beispiel ist die Länge der Erzählung ein Problem. In anderen Fällen ist es die Präsentation des Themas - oder auch das Thema selbst. Der erwartet direkt von dir, dass du merkst, dass das Thema für ihn problematisch ist und es erstmal fallen lässt.

Es läuft alles auf die Beschränkung der Freiheit der Spieler heraus.

(dir dürfte inzwischen klar sein, dass ich diese Beschränkung in gewissem Rahmen notwendig finde, eben weil wir ein soziales Spiel spielen)

Und worauf ich hinaus will: Auch du beschränkst die Freiheit der Spieler. Es ist völlig normal - und imo gut - dass Leute in einer Gruppe Rücksicht auf die anderen in der Gruppe nehmen.

Und auch (wenn sie die Möglichkeit dazu haben), dass sie ihre Gruppe so auswählen, dass sie sich möglichst weitgehend ausleben können.

Um das ganze mal praktisch zu machen: „Scheiße, der wird fast panisch, wenn ich beschreibe, wie seine Freundin zusammengeschlagen wird, dann lasse ich ihre Vergewaltigung durch Dämonenpaktierer, die Versklavung ihrer Seele in grausamer Folter und ihren Selbstmord vor seinen Augen als größte Unterwerfung vor ihren neuen Herren lieber mal außen vor…“.
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Offline bibabutzelmann

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Hab deinen Post nicht mal zuende gelesen udn werde es auch nicht tun. Gehört im Übrigen auch gar nicht hier rein.
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Offline ArneBab

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Hab deinen Post nicht mal zuende gelesen udn werde es auch nicht tun. Gehört im Übrigen auch gar nicht hier rein.
Das ist schade. Ich werde das aber als Hinweis nehmen, dass du nicht weiter darüber reflektieren willst. Vielleicht schaffst du es ja noch, dich zu überwinden, den letzten Absatz zu lesen.
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Offline bibabutzelmann

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Es gehört hier nicht hin. Wenn du mich mit mehr als hinkenden Vergleichen belehren willst, dann bitte per PN.
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Offline bibabutzelmann

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Suchttherapie ist ja immer auch: Alternativen zur bisherigen Freizeitgestaltung finden, die ja vorher auf das Suchtmittel eingegrenzt war.

Hier hätte man aber bei MMO-Suchtis auch die Chance ihnen etwas zu geben, ohne ihnen etwas wegzunehmen. Sie müssen eben nicht auf ihr Hobby verzichten sondern bekommen Gesellschaft (auch räumlich!) dazu, sie nehmen vielleicht mal wieder ein Buch in die Hand, sie Essen mal wieder zusammen mit anderen, müssen mal aufräumen weil jemand vorbeischneit etc.
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Offline Drudenfusz

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Therpoltisches Rollenspiel und das Rollenspiel was wir als Hobby betreiben sind zweierlei Welten die so überhaupt nicht miteinander zu tun haben nicht mal im Ansatz! Das mit der menschlichen Psyche überläßt man am besten Leuten die davon eine Ahnung haben, definitiv aber nicht dem Themenersteller hier, da holt man sich wahrscheinlich nur mehr Störungen bei wenn man mit dem spielt (zumindest ist das der eindruck den er/sie bei mir von seinen Beiträgen hier so hinterläßt, den jegliches Einfühlungsvermögen scheint zu fehlen, kein wunder das ihm/ihr härtere Spielweisen gefallen). Dies ist nicht als Angriff gemeint, sondern nur der Eindruck der bei mir entsteht.
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Offline bibabutzelmann

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Beitrag 9/11  ;D

Beschreib doch mal bitte eben die Unterschiede.
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Offline Drudenfusz

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Beitrag 9/11  ;D

Beschreib doch mal bitte eben die Unterschiede.
Du willst mir sagen dir ist nicht klar das es da unterschiede gibt und du so ignorant bist dich damit auseinanderzusetzen bevor du beides hier so schön durcheinander wirftst? Naja, bestätigt nur weiter mein Eindruck. Und nein, bin nicht hier um Händchen zu halten damit du was lernst, wenn du das willst dann machst du das gefälligst selber in dem du dich selbst mal schlau machst. Kannst danach gerne wiederherkommen und schreiben was du schönes gelernt hast in deinem Ausflug in die Realität.
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Offline Bad Horse

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The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Mir ist klar, dass es da Unterschiede gibt, ich bezweifle nur stark, dass du sie kennst. DIe aggressive Reaktion sprach nicht dafür.
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Mir ist klar, dass es da Unterschiede gibt, ich bezweifle nur stark, dass du sie kennst. DIe aggressive Reaktion sprach nicht dafür.
Bin tatsächlich ziemlich entspannt, aber man sagt mir häufiger nach aggresive zu schreiben. Liegt vielleicht daran das man Berlinern sowieso gerne aggresiven umgangston nachsagt, auch wenn wir noch gar nicht wirklich aggresive sind.
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Offline bibabutzelmann

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Nicht ablenken, zurück zu den Unterschieden. Teile dein Wissen! Nicht nur mit mir Unwürdigem, sondern mit all den netten Interessierten hier.
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Nicht ablenken, zurück zu den Unterschieden. Teile dein Wissen! Nicht nur mit mir Unwürdigem, sondern mit all den netten Interessierten hier.
Da mir gerade wenig danach ist hier lange Ausführungen dazu zuschreiben, vor allem da es ja Genügend Leute hier gibt die unterschiedlicher Meinung sind was unser Hobby angeht und es in Pyschologischen und Padagogischen Kreisen wahrscheinlich auch mehr als Genügen unterschiedliche Vorstellungen gibt was man dort als Rollenspiele ansieht. Wie wäre es also damit das wir es genau anders herum machen, und du schreibst warum für dich die Unterschiede da so gering oder gar glaich überhaupt nicht relevant sind.
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Offline bibabutzelmann

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Es gibt gewisse (logische) Regeln, was das Diskutieren betrifft. So zum Beispiel, dass der, der eine These aufstellt sie auch zu beweisen hat, nicht umgekehrt.
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Es gibt gewisse (logische) Regeln, was das Diskutieren betrifft. So zum Beispiel, dass der, der eine These aufstellt sie auch zu beweisen hat, nicht umgekehrt.
Das ist auch nur eine These die du gerade aufstellst ohne zu beweisen. Warum darfst du das und sprichst mir im selben Atemzug ab dies zu tun? Du scheiterst also an deiner eingenen Logik, aber will dir das mal nicht vorhalten, da dieser Standpunkt ja nicht von mir vertretten wird (auch wenn es natürlich traurig ist zu sehen das du damit gerade beweist das du mit zweierlei Maß mißt, eines für dich und eines für andere Leute, also das du Dinge die du von anderen verlangst gar nicht bereit bist selbst zu geben).
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Offline bibabutzelmann

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Du hast keine Ahnung von Rollenspiel als therapeutischer Methode. Ich werds dabei belassen, wenn du das richtig stellen willst dann nur zu. wenn nicht, dann nicht.
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Offline Deep One

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Hast Du denn Ahnung von Rollenspiel als therapeutische Methode? Ich kann mir zwar vorstellen, dass man süchtigen WoW-Spielern mit klassischem P&P-Rollenspiel eine Ersatzdroge liefern kann, aber dass Menschen mit ernsthaften Störungen mit ein paar Runden DSA/D&D/FATE/Whatever in irgendeiner Form zu helfen ist, wage ich als Laie stark zu bezweifeln.

Ich schätze, das kommt darauf an, was Du unter "therapeutischer Methode", "ernsthafter Störung" und "helfen" verstehst. Rollenspiel ist auf jeden Fall für die Mehrzahl der psychisch Erkrankten (Depressionen, Suchterkrankung, Angsterkrankung) ein geeignetes Mittel, um strukturiert in Kontakt mit anderen Menschen einen Teil ihrer Zeit zu verbringen und eine funktionale Alternative dazu, traurig oder ängstlich oder breit allein zuhause rumzusitzen, genau so wie viele andere Hobbies auch. In diesem Sinne kann Rollenspiel hilfreich sein. Andererseits wird wohl niemand allein durch eine flotte D&D-Kampagne von einer psychischen Erkrankung geheilt, genau so wenig wie durch andere Hobbies (obwohl, die Welt ist groß und ich wette, irgend wo gibt es doch einen Menschen, der durch Rollenspiel das einschneidende Aha-Erlebnis hatte, dass ihn aus seiner Depression oder wat gerissen hat). 

Offline bibabutzelmann

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Man setzt ja auch nie nur eine Methode ein. Das haben sogar shcon die letzten par Psychoanalyse-Dinosaurier verstanden. Und natürlich ist es nicht mit einer gewöhnlichen P&P-Runde getan, habe ich auch nie behauptet.
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Offline Boba Fett

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Ich bin nicht so ganz sicher, ob es hier noch um das Ausgangsthema geht, immerhin sind wir auf Seite 5 und die gespräche drehen sich um therapeutisches Rollenspiel (Was definitiv etwas anderes ist, als P&P Rollenspiel/Gesellschaftsspiel).
Aber zur Sicherheit einmal den Ausgangs-Erklärungsbeitrag:

Mir geht es darum zu diskutieren wie man mit den persönlichen Traumata/Belastungen/Störungen/Behinderungen von Spielern umgeht, umgehen kann, umgehen sollte. Ob es da eine Verantwortung gibt, ob man da vielleicht auch mal vor Problemen steht, deren Bewältigung man nicht ohne weiteres leisten kann, ob es da Erfahrungen gibt. Denn in einem anderen Thema, wie oben verlinkt, gab es dazu ne Menge Gesprächsbedarf und interessante Ansichten udn Meinungen, die da aber von meiner Thread-Intention eher shclecht reinpassten.

Grundsätzlich:
Jeder (sofern mündig) ist für seine Handlungen selbst verantwortlich.
Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel und dient der Unterhaltung und dem Freizeitvergnügen.

Wenn jemand ein Handicap hat, dann sollte er das vorher mitteilen.
Kann er das nicht, oder hat er das nicht, weil er nicht davon ausging, dass das Handicap getriggert werden würde, muss man das (ggf. mit Bedauern) als "dumm gelaufen" verbuchen - ein schlechtes Gewissen würde ich da aber ablehnen.

Ansonsten muss sich jeder seine Mitspieler selbst aussuchen.
Hier gilt abzuwägen, welche Erwartungen man mitbringt und welche Kompromisse man bereit ist einzugehen. Ganz ohne Kompromisse wird man selten auskommen.
Der Rest ist Verhandlungssache.

Ich für meinen Teil würde es ablehnen, mit jemand der starke Handicaps mitbringt ein Rollenspiel zu spielen, dass emotional fordert. Ich bin kein Profi im psychologischen Bereich und lehne daher auch ab, da irgendwelche Verantwortungen zu tragen, die über meine Kompetenzen hinausgehen.
Außerdem spiele ich Rollenspiel als Freizeitvergnügen und nicht um therapeutisch zu arbeiten.

Genauso würde ich aber auch nicht mit kompromisslosen Menschen spielen, die ihr Ding durchziehen, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen - aus den gleichen Gründen.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Taschenschieber

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@ RPG vs. therapeutisches Rollenspiel: Man kann das Thema auch googlen, wenn es einem nicht eh am Arsch vorbeigeht und nur als Strohmannargument zur Zementierung der eigenen Weltsicht dient. Ergebnis ist dann zum Beispiel das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychodrama

Money Quotes:

"Als Mitglied der Gruppe erhält der Protagonist mit deren Erlaubnis die Möglichkeit, seine eigene Thematik oder diejenige der Gruppe mit der Unterstützung des Spielleiters und ausgewählten Hilfs-Ichs zu bearbeiten."

Klartext: therapeutisches Rollenspiel hilft nicht per se, sondern nur, wenn gezielt bestimmte Thematiken angesprochen werden. Und dabei geht es nicht um Orks auf dem Kriegspfad oder Piraten im Weltraum.

"Psychodrama-Techniken sollten nur von entsprechend ausgebildeten Fachleuten angewendet werden, die in der Lage sind, kompetent auf die zuweilen recht starken emotionalen Wirkungen einzugehen und in konstruktive Bahnen zu leiten."

Klartext: Jemand, der so wie bibabutzelmann wie die Axt im Walde rumpöbelt, ist als Ansprechpartner für therapeutisches Rollenspiel denkbar ungeeignet. Orks schnetzeln im Walde ist keine sinnvolle Therapie.

Folgerung: Therapeutisches Rollenspiel ist nur sehr vage mit Role-Playing Games verwandt.

Sicher ist Wikipedia nicht die beste Quelle für so was, aber es ist immerhin überhaupt mal eine Quelle. Wer zu diesem Thema qualifiziert ist, möge obige Aussagen bitte bestätigen oder korrigieren.