Mal wieder eine Abwandlung meines Lieblingsthemas:
Man kennt diesen uralten SF-Topos ja aus diversen alten SF-Romanen wie "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein", diversen Star-Trek-Folgen und Konsorten: Raumfahrer aus einer hypermodernen Sci-Fi-Welt verschlägt es in eine archaische Mittelalterwelt, in der sie mit allerlei Abenteuern konfrontiert werden. Mal sind sie auf diesen Planeten gestrandet, mal sind sie in den Diensten eines intergalaktischen Forscherdienstes dort unterwegs. Im Traveller-Universum sind Operationen auf isolierten, primitiven Welten natürlich das Tageshandwerk des IISS. Zeit, das mal etwas näher zu beleuchten!
Nehmen wir mal das "0815-Standart-Szenario" alá Darkover und Konsorten an:
Irgendwo am Bürzel des imperialen Raumes liegt eine kleine, von Gott und dem imperialen Zensus vergessene Welt, deren Bewohner irgendwo zwischen TL3 und TL4 herumkrebsen - einige Stammesgesellschaften sind sogar erheblich weniger weit entwickelt. Irgendwann, lang lang vor der Langen Nacht hatte es einst Solomani-Kolonisten dorthin verschlagen, deren Zivilisation recht schnell in sich zusammenfiel und "verblödete" Nachfahren auf einem reichlich primitiven Technologieniveau hinterlies. Heute existieren eine ganze Hand voll verschiedener Königreiche, Fürstentümer und Imperien, von denen die meisten irgendwo auf dem Niveau des Hochmittelalters angekommen sind. Der "literarischen Tradition" wegen sehen viele dieser Reiche natürlich so aus, als wären sie dem europäischen Mittelalter entsprungen. Vom Ursprung der Menschheit sind nurmehr verschwurbelte Sagen überliefert (aufgeklärte Geister nehmen an, dass "Erde" ein mythischer Kontinent jenseits des Meeres ist und ihre Vorfahren mit Segelschiffen in die neue Heimat gekommen sind). Zwischen den Königreichen herrscht natürlich ein mittelaltertypischer Dauerzank mit Anleihen bei der Artussage, Shakespeare, Game of Thrones und dem realem Mittelalter. a gäbe es einiges an Gemetzel und Intrigen, in das Außenweltler hineingezogen werden könnten. Folgende Standartmöglichkeiten wären natürlich auch noch möglich:
- Eine der großen Religionen dieser Welt basiert auf übrig gebliebener Technologie. Die Gläubigen beten eine KI oder ein uraltes Raumschiff an. Der Hohepriester ist möglicherweise ein "unsterblicher" Android. Diese Religion unterdrückt aktiv technische Fortentwicklung, da ein Fortschreiten der Technik ganz konkret ihre Machtbasis zertrümmern würde (denn irgendwann wäre mal irgend einem "uneingeweihten" außerhalb des inneren Kreises der Priesterschaft klar, dass eigentlich nur banale Schaltkreise angebetet werden.)
- Falls mehr Fantasy gewünscht wird: Durch eine genetische Anomalie gibt es unter den Nachfahren der Kolonisten besonders viele Psioniker. Folglich ist "Magie" für die Planetarier real, es gibt diverse Zaubererorden, Hexenzirkel u.ä.
- Während der Frühzeit der Kolonie, als die Menschheit noch High-Tech hatte, verübten die Siedler einen Genozid an einer primitiveren eingeborenen Rasse. Reste dieser Rasse existieren noch, hassen die Menschheit zutiefst und bilden so etwas wie "Orkstämme" (primitive Überbleibsel) und verborgene, unterirdisch lebende "Dämonen" (höher entwickelte Überbleibsel).
Was wäre denn noch so an interessanten Dingen möglich? Welches Interesse hat der IISS, auf diesem Planeten undercover zu agieren (Das dritte Imperium hat ja keine "Prime Directive") ? Was, wenn er nicht mehr im Geheimen agieren würde? Wieso könnte der Planet für das Imperium von Interesse sein?