28 erschien mir auch ein wenig hoch. Vielfach sind die Leute auch versucht adpositionale Affixe als Fälle aufzufassen. Aber ausgehend von meinem Wissen über indo-germanische Sprachen halte ich das mal für unwahrscheinlich.
Für die Vorgehensweise kommt es immer drauf an, was du mit der Sprache machen willst. Viele Leute wollen nur eine Möglichkeit haben, Namen mit Bedeutung zu erzeugen.
Da würde ich mit der grundsätzlichen Struktur von Nominalphrasen anfangen:
[Ich benutze gerne den Begriff Head Noun für das Substantiv auf, dass man die ganze NP zusammenstreichen kann.]
- Gibt es in der Sprache Nomenklassen? Für den Anfang reicht hier ein grobes Einteilungskriterium (männlich - weiblich, "Form", belebt - unbelebt, etc.).
- Wo stehen Besitzer (vor oder hinter dem Head Noun)? Wie markiert die Sprache "Besitz" (Kasus, Partikel, Adposition, Affix am Besitz, Affix am Besitzer)?
- Wie modifiziert die Sprache die Bedeutung des Head Noun? Da bieten menschliche Sprachen Adjektive, Komposita und Konstruktionen, die den Besitz-Konstruktionen ähnlich sind.
Wie ist dann die Stellung von modifizierendem und modifziertem Element zu einander?
-Wenn es sich um Adjektive handelt, wird das Adjektiv dem HN angeglichen?
- Für die Kreation von Namen sind erfahrungsgemäß räumliche Beziehungen sehr interessant. Wie drückt die Sprache diese also aus? (Relativsätze, Adpositionalphrasen, etc.)
Ein Beispiel, dass ich mal für eine Rasse von Minotauren kreiert habe.
Neresh Rugak da Ren
"Neresh vom Berg des Ersten"
Neresh, Mitglied der königlichen Familie.
Neresh - Eigenname (Etymologie hielt ich für unwichtig)
Rug - Berg, übertragen Familie
Ren - der, die, das Erste
-ak, -ek - postpositionales Affix des Besitzes (wird an den Besitz nicht den Besitzer gehängt), Form abhängig vom Vokal der Endsilbe
da - Postposition der Herkunft
Adjektive würden vor dem Head Noun stehen. Über Relativsätze hab ich mir noch keine Gedanken gemacht (wären wohl Partizipialausdrücke geworden).