Ich schätze, es ist für die Erfinder von Rollenspielen einfach simpler, wenn sie den Charas schon von vorne herein irgendwelche Gegner präsentieren. Und wie stellt man am einfachsten sicher, daß die Charas was gegen die Gegner haben? Man macht sie "böse".
Das funktioniert nicht nur in Fantasy-Rollenspielen, sondern auch bei Real-World-Systemen: In Vampire gibt´s den Sabbat und die Baali, in Werwolf den Wyrm, in Mage die Technokraten und die Nephandi, bei Ars Magica irgendwelche Dämonisten.... die Reihe läßt sich fortsetzen. Abenteuer lassen sich nun mal besser strukturieren, wenn ein klarer Gegner vorhanden ist. Zumal nichts die Gruppe besser eint...
Solche Klischees aufzuweichen, ist nun Sache des Spielleiters. Sind die Dämonisten wirklich böse, oder versuchen sie nur, zu retten, was zu retten ist (egal, welchen Preis sie persönlich dafür zahlen müssen)? Liegen die Sabbat-Vampire so falsch, wenn sie ihrer vampirischen Natur freien Lauf lassen? Sind die Orks einfach böse, oder überfallen sie Dörfer, weil die sich auf den traditionellen Jagdgründen ihres Stammes angesiedelt haben?