rasend schnell zu improvisiern, zu erfinden, blumige Beschreibungen und Bezeichnungen für unerwartete Spielernachfragen aus dem Ärmel zu zaubern.
Kann man lernen und je spielerischer man an die Sache herangeht, desto besser klappt es.
-Namen: Mir fallen keine Namen ein. Nie! Sei es für Städte, Ruinen, Dämonen, Landstriche, Personen, Schiffe... Dann wird immer irgendwas ausgelutscht klingendes hingerotzt, damit sich das Spiel nicht zu lange verzögert. Dabei erlebe ich es oft, dass Spielleiter sehr schnell eingängige Namen für unvorbereitetes zur Verfügung haben, vor allem Namen, die dem Objekt gewisse zusätzliche Aspekte verleihen oder zum Ausdruck bringen.
Namenslisten erstellen hilft. Oder - Faulheit siegt - Namenslisten im Internet suchen und runterladen und dann einfach einige Namen auf Vorrat halten. Gerade bei DSA gibt es da endlos-Namenslisten, nach Setting sortiert. Da kann man auch für andere Fantasy-Rollenspiele problemlos klauen.
Ebenfalls hilfreich ist es mMn, wenn man viel Fantasy liest oder Filme schaut: Vorname von Buch-Char eins kombiniert mit Nachname von Film-Char zwei...
Insgesamt rate ich allerdings - wenn du sagst, aus dem Stehgreif fällt dir nichts ein: Schreib dir einfach nach bespieltem Setting ein Dutzend Namen auf Vorrat auf und kleb die (so du einen benutzt) innen in den SL-Schirm.
Das selbe trifft natürlich auch auf alle anderen Namensdinge zu: Ruinen, Gasthäuser (meine Achilles-Ferse!) usw.
-Einrichtung: Meine Räume und Szenen wirken erstmal relativ kahl, man steht meist erstmal auf einer "großen weißen Fläche", und erst auf NAchfragen der Spieler hin kann ich kommunizieren, wie der Raum sich in meinen Gedanken darstellt.
Da habe ich Glück, ich besitze ein sehr gutes räumliches Gedächtnis: Ich klaue mir meine Inspiration aus Gebäuden, die ich besucht habe oder aus Filmen, die ich gesehen habe. Natürlich rücken manche Kleinigkeiten erst auf Nachfrage in den Fokus, das würde ich allerdings nicht als Problem sehen, das ist einfach so!
Hier hilft es mMn, wenn du einfach mal einige Snippets aufschreibst. Also einfach eine Vorgabe nehmen (Empfangsraum des Fürsten, Tempel des XYZ, Gasthaus zum roten Gockel) und dann eine halbe DinA4-Seite aufschreiben, was der erste Eindruck ist, wenn jemand diesen Ort betritt.
-Schnelle Szenen- und Orts-Wechsel machen mir immer etwas probleme, ich muss dann meist kurz in meinen Unterlagen kramen, um einen gedanklichen Schnitt machen zu können und mich auf die neuen Figuren, Objekte und Handlungen einstellen zu können.
Hier könntest du als Überleitung (und um Zeit zu schinden für's Kramen) auch einen musikalischen Wechsel vornehmen, wenn ihr denn mit musikalischer Untermalung spielt. Andererseits lässt sich das aber auch üben. Und zuletzt: Niemand ist perfekt - manchmal klappt das bei mir übergangslos. Dann gibt's wieder Tage, da hab ich wirklich Problem von einer Szene in die nächste zu wechseln. Wieso nicht einfach eine kurze Getränkepause machen oder was zu Essen einwerfen und dann an der neuen Szene weiterspielen? Du bist SL, kein Roboter!
-Mir passiert es hin und wieder (bei weitem nicht "dauernd", aber es kommt vor), dass ich vergesse ein wichtiges Schlüsselstück des Plots, das in einer Szene erhalten werden kann einzubauen. Die Spielerschaft steht danach quasi im Regen, weil ihre letzte Spur im Sand verlaufen ist. Ich muss dann irgendwas hinmurksen, um ihnen den Hinweis nachträglich auf anderem (und möglichst einigermaßen plausiblem Wege) zukommen zu lassen.
Hrm, ja, das kenne ich. Ist mir auch schon passiert: Da haben wir so schön an einer Szene Rollenspiel betrieben, dass ich völlig vergessen habe, den Spielern die eigentlichen Plotrelevanten Infos aus der Szene zu geben. Auch hier gilt: Niemand ist perfekt. Wenn es eine Info ist, die ein NSC hat: Vielleicht läuft der NSC ja den SCs nach, weil er sich doch noch an etwas erinnert - oder er einen der SCs so toll fand, dass er sich nachts ins Zimmer schleicht und dann beim nächtlichen Stelldichein zufällig die gesuchte Information fallen lässt...
Alternativ ließe sich das auch als Rückblende einbauen "würfel doch nochmal auf Aufmerksamkeit - hey, jetzt wo ihr euch nicht mehr unterhaltet und du nochmal drüber nachdenkst fällt dir ein, dass du da unter dem Buch auf dem Schreibtisch einen Briefumschlag hast vorlugen sehen, das könnte doch...". Kommt in Filmen immerhin auch oft genug vor - und auch mir selbst fallen manche Dinge, die ich beobachtet habe, erst hinterher wirklich auf.
...könntest du also sogar noch als stilistisches Mittel verkaufen. Oder einfach ehrlich zugeben: Sorry, hab ich vergessen, aber hier habt ihr nachträglich die Info, die ihr braucht!
1. Woran liegts?
Bin ich einfach langsam? Ist meine Vorbereitung undurchdacht und lückenhaft? Fehlt mir einfach Erfahrung? Dass ich unter einer gewissen Konzentrationsschwäche leide ist mir bewusst, aber die hat mir gefälligst nicht so sehr im Weg zu stehen
Ich denke, du willst zum einen zu perfektionistisch sein und gehst zum anderen zu krampfig an die Sache ran. Es ist ein Spiel, versuch es spielerisch anzugehen. Und wenn die Mitspieler wegen einem solchen kleinen Spiel"fehler" motzen, sollen sie doch das nächste Mal spielleiten.
Natürlich kann man manche Dinge auch üben (siehe oben).
2. Was kann man dagegen tun?
Systematische Vorbereitungen? Sprech- und Improvisationsübungen? Ein Baukasten mit generischen Namen, Orten, Möbeln... vielleicht als Spielleiterschirm? Gedächtnis- und Konzentrationsübungen? Einfach mehr Settingbeschreibungen lesen?
Namensliste erstellen, Snippets schreiben üben, Grundrisse von Häusern sammeln (im Inet gibt's da einiges, ich sammle im Gedächtnis die Grundrisse von Gebäuden, in denen ich war), die man dann notfalls aus dem Meisterordner zaubern kann.
Insgesamt würd ich raten: Sei nicht zu perfektionistisch, gehe spielerischer an das Problem heran und übe das, was man sinnvoll einüben kann.