Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX  (Gelesen 671975 mal)

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Luxferre

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1900 am: 14.09.2013 | 08:38 »
@Helden:

ich habe dazu eine ganz andere Idee und formuliere diese mal:

Wenn ich mich mit (m)einem Helden richtig identifizieren soll, dann darf dieser doch gar nicht soviel larger-than-life sein, wie in vielen anderen Systemen propagiert. Er muss näher an mir, dem Spieler stehen. Ich brauche eine Landebahn, um Identifikation, plausibles Spiel, nachvollziehbare Motivationen zu haben.
Also ist der DSA Held viel näher an meiner Realität, als ein abgefuckter (achtung Übertreibung) D&D Superduperalleskönner.
Ich möchte mich mit der Angst vor ungewöhnlichen Gegnern auseinandersetzen (Maraskan Taranteln im RL? Ich würde LAUFEN ! ). Ich will auch das normale Leben an der Basis spüren. Und mich langsam aber sicher weiterentwickeln. Und nicht schon auf Stufe 2 fünfmal so gut sein, wie der gemeine Mob (aka Commoner Stufe 1).

Offline tartex

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1901 am: 14.09.2013 | 08:43 »
Dann lesen wir vielleicht mal den schönen Text "Sadismus im Rollenspiel - Das Monster hinter dem Schirm" (WuWe#21; großartiger Titel) von Herrn Kiesow und kommen zu dem Schluss, dass er dort Spielerfreiheit einschränlende Meister, Vorschriften.machen-um-die-Handlung-in Gang zu bringen etc. in der gleichen Weise geißelt, wie gewisse Spielertypen im "Grottenbazi-Text".

Gibt es eigentlich die Blumenkamp-Texte irgendwo online? Ich denke, das würde viel helfen, denn die meisten kennen die heute wohl nur aus der Diskussion über die Diskussion über die Diskussion.

Ich habe an der Stelle zumindest einige gefunden: http://kerzenburg.baldurs-gate.eu/archive/index.php/t-12588.html

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1902 am: 14.09.2013 | 08:44 »
@Luxferre:

Ich würde diese beiden Dinge nicht zwingen in Beziehung zueinander setzen.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1903 am: 14.09.2013 | 09:07 »
Naja, etliche ABs waren (und sind noch) so linear, die könnten gut Romane sein. Und wenn schon. Wenn ich mir Kult-Klassiker anderer alter Systeme so ansehe, haben auch die wenigsten davon die Zeit gut überstanden.

Wenn ich mein Einsteiger ODnD (Rettung aus Fort Unheil??)Abenteuer mit dem Seeoger oder den alten DSA Werken wie VvG, GdA, Schwert der Göttin vergleiche ziehe ich das Abenteuer vor

Es war Linear(was für mich ein Feature ist), aber nicht Storyerzwingendes RR, es gab Vorschläge zu NSC  Taktiken etc, aber keine DEM erfolgreichen oder nicht Meisterpersonen Special Items waren ordentlich ausgearbeitet ...

Ich bin auch nicht als staunendes Kind/Jugendlicher zum Rollenspiel gekommen, sondern als Erwachsener
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1904 am: 14.09.2013 | 09:19 »
Naja, es stimmt, das die ersten ABs nicht so düster waren, wie sie hätten sein können. Aber Kiesov hat halt auch ständig mit Leuten rumgehangen, Leserbriefe erhalten die gesagt haben: "Komm, nicht so düster, das ist zu hart, nicht so krass, mein Junge, das kann doch nicht!"

Und wenn er dann doch das so düster geschrieben hätt, wär DSA eventuell gefloppt. Dennoch hat er schon gut düstere ABs verfasst. Das Amazonenabenteuer ist glaub ich von ihm, und das ist schon ziemlich krass.

Die SC kommen da halt an, ne, zu den Amazonen, die damals noch ein verstecktes, gefährliches Völkchen sind. Weit entfernt von den göttlichen Verteidigern des Mittelstandes, die sie später werden. Und Xeraan ist einer der bestdesignten übelsten, geldgierigsten Schurken, den DSA so hatte, von dem haben sie lange Zeit gezehrt.    

Xeran hat auch noch ne plausible Motivation. Da könnt ich sagen: "Ok, wenn ich mal angepisst bin, kann ich schon nachvollziehen, was der so treibt". Das spätere Aventurien kommt mit der Vorstellung, das Gut und Böse untrennbar miteinander verbunden sind, nicht mehr klar. In einer heilen Welt muss das Böse relativ klar definierbar sein. Und da kam dann die Paktiererei ins Spiel, und der Namenlose, und quasi jeder Bösewicht hat einer dieser Fraktionen angehört. Der Namenlose war noch näher am ursürünglichen Konzept dran, aber das hat er dann auch mit einer jämmerlichen Niederlage nach der anderen gebüsst.    

Das hätt der Kiesov nicht mehr mitgetragen, aber da lag er schon im grabe.
 
« Letzte Änderung: 14.09.2013 | 09:23 von ErikErikson »

Luxferre

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1905 am: 14.09.2013 | 09:25 »
Dunkles Aventurien? Da muss in unwillkürlich an einen Mix aus GEMINI und DSA denken. Hat was  >;D :d

Offline Kriegsklinge

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1906 am: 14.09.2013 | 09:25 »
Erik, ich glaube, ich habe es hier schon diverse Male gesagt, aber ich liebe dich und will ein Kind von deinen Beiträgen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1907 am: 14.09.2013 | 09:25 »
Das Amazonenabenteuer ist glaub ich von ihm, und das ist schon ziemlich krass.
 
krass, düster Wo?
Mit welchem Zauber hat Xeraan das hingekriegt, kombiniert mit ner Peepshow(Amazonen im Bad) der Schlange in der Speisekammer und dem SC Mitspieler nerven(mit dem unzugänglichen Schatz)
Sorry, da sehe ich alter Howard, Merrit etc Leser nichts von

Zitat
Und Xeraan ist einer der bestdesignten übelsten, geldgierigsten Schurken, den DSA so hatte, von dem haben sie lange Zeit gezehrt.    
das ist IMNSHO ein vernichtendes Urteil
Wir haben EINEN  Grossen Schurken mit Motivation, Goldgier  

Sorry gegen Xaltotun, Thoth Amon, Manshoon.... fällt das eher lau aus
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1908 am: 14.09.2013 | 09:29 »
krass, düster Wo?
Mit welchem Zauber hat Xeraan das hingekriegt, kombiniert mit ner Peepshow(Amazonen im Bad) der Schlange in der Speisekammer und dem SC Mitspieler nerven(mit dem unzugänglichen Schatz)

Die Punkte, die du hier ansprichst, sind für mich zumindest, ironische Anspielungen, die mir sehr gefallen. Ich will auch keine ganz düsteren ABs spielen. ich will düstere ABs mit genau solchen Sachen drin. Das ist Geschmacksfrage. Nen Standard-Howard- Conan Story im RPG spielen würd mich zu Tode langweilen. Das nicht jeder diesen Humor hat akzeptiere ich, aber ich freue mich das der Kiesov ihn hatte.


Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1909 am: 14.09.2013 | 09:35 »
Die blumenkamp-texte hab ich gefeiert

Helden: luxferre hat schon recht im Sinne von Held kann nur der haben der kein Übermensch ist denn ohne Angst kein Mut
Aber andererseits ist Held Gesinnung

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1910 am: 14.09.2013 | 09:41 »
Respekt, Cagliostro, du strampelst dir ja hier richtig einen ab.  :-X

Ich gebsvauch auf.
Die anonymen Kiesow-Fanboys scheinen sein Werk nicht gut genug zu kennen um mir Spezielles nennen zu können

 Dann bleibt er für mich halt der coole Blumenkamp, der Autor von DzR und eben der Vater non DSA, dem erfolgreichsten deutschen RPG, das heute noch viiiiiiele Menschen beeinflusst.

Evtl fallen ja mir oder anderen noch speziellere Dinge ein

Offline Slayn

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1911 am: 14.09.2013 | 09:43 »
Aber andererseits ist Held Gesinnung

Es ist vor allem eine Motivation. Wenn ich mal selbst Spieler bin, dann möchte ich ausziehen und Abenteuer erleben, dabei Heldentaten vollbringen. Ich will mir erst gar nicht so Fragen stellen wie "Würde mein Charakter das machen? Was wäre denn meine Motivation dazu?". Bewirf mich mit Plot Hooks, Railroade mich, wenn es sein muss, aber lass mich ein Held sein, dabei glänzen und ggf. auch versagen.
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Offline tartex

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1912 am: 14.09.2013 | 09:46 »
Naja, es stimmt, das die ersten ABs nicht so düster waren, wie sie hätten sein können. Aber Kiesov hat halt auch ständig mit Leuten rumgehangen, Leserbriefe erhalten die gesagt haben: "Komm, nicht so düster, das ist zu hart, nicht so krass, mein Junge, das kann doch nicht!"

Denkst du, dass es wirklich die Leserbriefe waren, oder doch eher Verlagskalkül, weil man doch eine recht junge Zielgruppe angesprochen hat? Die Basis-Box wurde ja bekanntermaßen gleich nach dem Erstdruck entschärft. Das mag da doch eine Rolle gespielt haben.

Andererseits hatten wir natürlich trotzdem den Schleier-Strip bei Nedime und Ranaks grüne Titten am Cover.
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1913 am: 14.09.2013 | 09:47 »
Es ist vor allem eine Motivation. Wenn ich mal selbst Spieler bin, dann möchte ich ausziehen und Abenteuer erleben, dabei Heldentaten vollbringen. Ich will mir erst gar nicht so Fragen stellen wie "Würde mein Charakter das machen? Was wäre denn meine Motivation dazu?". Bewirf mich mit Plot Hooks, Railroade mich, wenn es sein muss, aber lass mich ein Held sein, dabei glänzen und ggf. auch versagen.

Ziemlich perfekt definiert, was ich nicht spielen will. Gib mir Entscheidungen, moralische Zwickmühlen, ja nicht nur den einen offensichtlich richtigen Weg! Lass mich meine Plothooks selber finden, railroade mich ja nicht, lass mich ein normaler Mensch sein und wenn ich einen Fehler mache, dann hau die Konsequenzen rein.  

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1914 am: 14.09.2013 | 09:56 »
Ich gebsvauch auf.
Die anonymen Kiesow-Fanboys scheinen sein Werk nicht gut genug zu kennen um mir Spezielles nennen zu können

 Dann bleibt er für mich halt der coole Blumenkamp, der Autor von DzR und eben der Vater non DSA, dem erfolgreichsten deutschen RPG, das heute noch viiiiiiele Menschen beeinflusst.

Mich persönlich hat Kiesow kaum beeinflusst, als ich mit DSA angefangen habe, war er schon tot, sooo viele Texte speziell von ihm habe ich nicht wahrgenommen (aber sicherlich in den Einleitungsteilen von DSA 3 gelesen). Die ganzen alten Abenteuer, also aus der Zeit, in der er noch aktiv war, habe ich erst sehr viel später in die Hände bekommen und als ich mir das zerbrochene Rad von einem Mitspieler ausgeliehen und gelesen habe, war ich auch eher ernüchtert - eine insgesamt eher mittelmäßige Leistung, womit es natürlich trotzdem mindestens zwei Klassen besser ist als die restlichen DSA-Romane. Ich sehe keinen Grund, ihn auf ein Podest zu stellen, schon weil mir Personenkult total zuwider ist, aber ich verstehe auch nicht, wie man ihn so dermaßen verteufeln kann (als könnte man z.B. die bevormundend-pädagogischen Töne nicht einfach überlesen). Mich haben in meiner Einstiegszeit stilistisch die PG-Galerie, Texte Marke "macht Aventurien realistischer!!!" oder "Das dreckige Aventurien" viel mehr geprägt (und aus heutiger Sicht betrachtet, verdorben).
Wenn ich schon jemanden ausmachen sollte, der für mich dafür verantwortlich ist, dass DSA (vor allem als System) so unglaublich entgleist ist (hahaha, Railroading, entgleist, nagut, lasen wir das), dann schon eher Thomas Römer mit seiner Vorstellung von einem Magiesystem, dass die Realität einer physikalisch korrekt funktionierenden Magie simulieren muss. Das hat DSA imho stilistisch das Genick gebrochen, weil dann andere Teile des Regelwerks natürlich nachziehen mussten :puke:
« Letzte Änderung: 14.09.2013 | 09:58 von Dolge »

Offline Slayn

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1915 am: 14.09.2013 | 10:07 »
Ziemlich perfekt definiert, was ich nicht spielen will. Gib mir Entscheidungen, moralische Zwickmühlen, ja nicht nur den einen offensichtlich richtigen Weg! Lass mich meine Plothooks selber finden, railroade mich ja nicht, lass mich ein normaler Mensch sein und wenn ich einen Fehler mache, dann hau die Konsequenzen rein.  

Was ja voll und ganz legitim ist. Wissen darum, was einem so wirklich Spaß macht und die Fähigkeit das auch zu kommunizieren, ist der einzige Weg um beim Spielen wirklich glücklich zu werden.

ich finde es nur deswegen so erwähnenswert, weil Wellentänzer ständig drauf rumreitet um wieviel sich das Abenteuer-Design in den letzten Jahren doch verbessert hat.

@Dolge:

Mir persönlich ist Realismus im Rollenspiel eigentlich total egal. Immersion eigentlich ebenso. Um ganz ehrlich zu sein, für mich fühlt sich eine Runde D&D oder DSA genau so an wie eine Runde Descent oder Space Alert, ich habe halt einfach Spaß am Spiel an sich. ich kann aber auch die Leute verstehen, die diesen vermeintlichen Realismus einfach brauchen, für die es nicht ohne ihn geht. Schade ist halt, dass es nicht als Option umgesetzt wurde, sondern zu Norm erhoben wurde und als Qualitätsmerkmal betrachtet wird.
« Letzte Änderung: 14.09.2013 | 10:19 von Slayn »
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Offline Weltengeist

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1916 am: 14.09.2013 | 10:43 »
ich finde es nur deswegen so erwähnenswert, weil Wellentänzer ständig drauf rumreitet um wieviel sich das Abenteuer-Design in den letzten Jahren doch verbessert hat.

Das hat es aber tatsächlich. Schon allein, weil viele Abenteuer mittlerweile versuchen, Rücksicht auf mehrere Spielstile zu nehmen. Auch wenn sie natürlich nicht ALLE Spielstile berücksichtigen können und gerade der hier auf Tanelorn so oft gehypte total freie Stil nicht nur sehr schwer in Kaufabenteuern umzusetzen, sondern auch von der Mehrheit der real existierenden Spieler außerhalb von Tanelorn gar nicht gewünscht ist.

Um das Ganze mal in konstruktive Bahnen zu lenken, hier mal eine kurze Erklärung, wie ich selbst leite. Ich beginne meist mit einem Kaufabenteuer, von dem ich möglichst viele Ideen klaue, das Ganze aber an meine Vorstellungen anpasse (Spielwelt, Logik, Gruppenerfordernisse etc.). Dann spielen wir mal drauf los und schauen, was die Gruppe draus macht. Hält sie den Kurs, den das Abenteuer vorgegeben hat: fein für mich, weil wenig Arbeit. Macht sie was ganz anderes, bin ich gefordert und muss darauf reagieren. Dabei kommt mir entgegen, dass wir eher kurze Sitzungen (3-6 Stunden) spielen. Dann habe ich bis zum nächsten Mal Zeit, etwas Entsprechendes vorzubereiten. Und falls die Gruppe ihre Freiheiten richtig ausgenutzt hat, dann kommt dieses "Entsprechende" möglicherweise im Original-Abenteuer gar nicht vor. Wie ein Kaufabenteuer diese Art zu spielen (sprich: jede nur denkbare Spielerentscheidung berücksichtigen) berücksichtigen soll, ist mir ein Rätsel. Ich denke, es kann nur einige wahrscheinliche Reaktionen der Spieler berücksichtigen und dazu Vorschläge machen. Und in diesem Punkt sind gerade die DSA-Abenteuer der jüngeren Vergangenheit tatsächlich erheblich besser geworden.
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1917 am: 14.09.2013 | 10:55 »
IMHo sind sie deshalb erheblich schlechter geworden. Sie reissen jeden Spiestil so in bisschen an, gehen aber nie in die Tiefe-wie auch? Das erzeugt für mich ein gefühl von Beliebigkeit und mangelnder Auseinadersetzung mit der Thematik. Ich habe dann ein Werk, das weder Fisch noch Fleisch ist.

Das mag für leute passen, die Spieler mit deutlich verschiedenen Vorlieben haben. So ist dann für jeden was dabei, der Gamist bekommt sein Kampf, der Narrativist darf mal labern, der Simulationist kann seine geliebte Brotsorte zur rechten Jahreszeit im Laden kaufen.

Das spiel ich aber nicht mehr freiwillig mit. IMHO sollte ein AB ein klares Design auf einen Stil hin haben, den sauber durchziehen, und selbiges auch ordentlich vorne aufs Cover schreiben. Dann such ich mir halt übers Netz die Leute, die sowas gerne spielen.

Ich kann aber verstehen, was der Vorteil von diesen "Von ällem ebbes" Eintopf-ABs ist.

Offline Grimnir

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1918 am: 14.09.2013 | 13:39 »
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Boah, Cagliostro, also echt. Lies Dir die letzten Seiten noch einmal durch. Denke drüber nach. Wenn Du partout nichts davon akzeptieren willst, dann lass es. Ich äußere mich hierzu nicht mehr.
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1919 am: 14.09.2013 | 15:20 »
Es ist vor allem eine Motivation. Wenn ich mal selbst Spieler bin, dann möchte ich ausziehen und Abenteuer erleben, dabei Heldentaten vollbringen. Ich will mir erst gar nicht so Fragen stellen wie "Würde mein Charakter das machen? Was wäre denn meine Motivation dazu?". Bewirf mich mit Plot Hooks, Railroade mich, wenn es sein muss, aber lass mich ein Held sein, dabei glänzen und ggf. auch versagen.

Es gibt halt Spieler, die wollen dazu getragen werden, wofür sie letztlich versammelt sind: Das Abenteuer

Da reicht die Maid in Nöten etc nicht aus. Da muss jeder einzelnd zum Abenteuer getragen werden, da ist der SL schon mal mit beschäftigt.

Dabei kann auch ohne RR sich meist jeder, wenn er denn willigbist , selbst eine Motivation über legen.
Mein Spitzbube gestern abend zB verteidigt weder per SE holde Mai in Nöten noch muss er unbedingt alleine gegen 2 Mann antreten. Trotzdem konnte ich ihn völlig natürlich ins Abenteuer bringen

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1920 am: 14.09.2013 | 15:28 »
@ Dolge:
Zustimmung. Weder Verherrlichung noch Verteufelung.
Wenn Fanboytum schon so weit geht das eine Frage wie meine so eine Welle zieht halte ich das schon für echt schräg

 @Erik
Ganz allgemein finde ich das richtig. Lieber klarenSetzungen als für alle was und nichts richtig
Klar, ein Abenteuer kann mehrere Elemente haben und auch ein Dungeon eine Story
Aber zB mal so mal so geht auch nicht. Also mal schwarzweiß und auf einmal sollen im nächsten Abenteuer die Charts auch Grautöne sehen.

Und warum nicht mal klar promoten zB: wer mal wieder richtig kämpfen will ohne die Welt zu retten oder moralische Fragen zu diskutieren ist hier richtig

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1921 am: 15.09.2013 | 00:41 »
Ich beginne meist mit einem Kaufabenteuer, von dem ich möglichst viele Ideen klaue,
Ideen sind billig Misty, Ideen sind nicht mein Problem Ausarbeitung bzw den Ideen zu widerstehen ist es

Zitat
das Ganze aber an meine Vorstellungen anpasse (Spielwelt, Logik, Gruppenerfordernisse etc.).
da frage ich mich(Gruppenerfordernisse ausgenommen) und den Verlag, warum es kaufen, wenn ich die Arbeit sowieso habe

Zitat
Wie ein Kaufabenteuer diese Art zu spielen (sprich: jede nur denkbare Spielerentscheidung berücksichtigen) berücksichtigen soll, ist mir ein Rätsel.
Persönlichkeit, Ziele, Werte , Strategien und Taktiken der NSCs gut und klar ausarbeiten.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1922 am: 15.09.2013 | 15:49 »
@Helden:
ich habe dazu eine ganz andere Idee und formuliere diese mal:

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(Vollzitat da schon einige Tage alt)

Ja, ich stimme dem komplett zu. Genau das ist sie Art und Weise, wie ich Rollenspiel betreibe. Nicht mit der Begründng. aber vor allem der zweite Absatz trifft meine Motivation ziemlich gut.
Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.

El God

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1923 am: 15.09.2013 | 16:02 »
Schon wieder Realismusargumente.

Realistische Abenteueranbahnung:

"Kommt schnell, der Nachbar schlägt sein Kind!" - "Och nöö... ich habe gerade gegessen, und überhaupt, gibts dafür nicht die Polizei?"

oder

"Seht nur, ein schurkischer Dieb bricht gerade den Zigarettenautomaten auf!" - "Oh ja, komm, lass uns schnell abhauen, der hat sicher ein Messer dabei..."

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1924 am: 15.09.2013 | 16:05 »
Ach komm, jetzt übertreibst du. Nur weil jemand lieber low-power spielt und auch bei der Konfrontation mit Dieben oder brutalen Nachbaren nicht klar überlegen sein will, muss das nicht heißen, dass er dieser Konfrontation auch aus dem Weg gehen will.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?