Was eigentlich auch eine Form von Neugier wäre, oder?
Hast auch wieder recht
Immerhin treibt mich meine Neugier auf die Shopseite, um mal zu schauen, worum es denn eigentlich gehen soll:
aber genau hierhin führt die Spur der verschwundenen Selinde. Die Helden zögern nicht lange und begleiten den verzweifelten Vater des Mädchens in den Sündenpfuhl, um zwischen hemmungslos Feiernden, ekstatischen Rauschkrautsüchtigen und fleischlichen Exzessen Hinweise auf ihren Verbleib zu finden. Dabei wird schnell deutlich, dass auf der Orgie noch weit mehr vor sich geht, als dass die Gäste mitunter fragwürdigen Genüssen frönen. Hinter vielen Kostümen verbergen sich nicht nur vergnügungssüchtige Patrizier, und die Therme selbst scheint ein Mysterium zu umgeben. Werden Ihre Helden sich tiefer vorwagen, um das Geheimnis zu ergründen?
Und siehe da: Standardkost im neuen Gewand.
Aber vorweg: An sich finde ich so eine Umgebung durchaus reizvoll und kann mir das schön Lynch/Kubrick-mäßig vorstellen mit verlockenden "Angeboten", Verführung, Neid, Mißgunst, üble Nachrede, Paranoia, Rauschzuständen in denen die Mauern der Realität bröckeln usw...
Aber warum wieder so ein lahmer Einstieg? Ernsthaft: Papa sucht seine Tochter - und wendet sich nicht an die Stadtwache oder an Tempeldiener sondern an die dahergelaufene Gruppe Fremder - meist inklusive min. 1 Magier, dem die gemeine Stadtbevölkerung bestenfalls mit Respekt, meist wohl gemischt mit Angst/Vorsicht entgegensteht.
Da frage ich mich doch - Warum? Welchen Vetrauensvorschuss geniessen die Fremden? Und gleich als zweite Frage: Wenn man als Außenstehender in diese eingeschworene Gemeinschaft aus höhergestellten (immerhin ist von Patriziern die Rede) Personen gelangt und festestellt, dass nicht alles ganz koscher ist: Warum sollte man noch gleich das Risiko auf sich nehmen, sich den Unmut all dieser Personen auf sich ziehen weil man sich da ungefragt einmischt anstatt möglichst flott die Kleine zu suchen und dann nix wie zurück zu Papa und weg da?
Sorry, aber bei dem Aufhänger hätte ich schon gar keine Lust mehr, mir das AB überhaupt mal durchzulesen geschweige denn zu spielen. Was spräche denn dagegen, der Gruppe auch mal angemessene Anknüpfpunkte zu geben? Beispielweise ein kleiner Sonderauftrag des befreundeten Geweihten im Tempel (bei Spieler eines Geweihten), eine Verbindung einiger weniger Magier der Akademie (so ne Art Loge evt), der auch zufällig ein Spielermagier zu Studienzeiten angehörte... Traviageweihte, die gezielt "unbefleckte" Auswärtige suchen, um unbestätigten Gerüchten in diesem Sündenpfuhl nachzugehen.
In ALLEN Gruppen, in denen ich bisher DSA gespielt habe wäre mindestens ein entsprechender Anknüpfpunkt vorhanden gewesen. Stattdessen ist man wieder als "Niemand" angehalten, sich in die Angelegenheiten von Leuten einzumischen, die einen a) nix angehen b) wesentlich mehr Einfluss haben und c) in der Mehrheit sind. Es drängt sich mir das Gefühl auf, dass es mit Absicht so designt wurde, weil man davon ausgeht, dass die Spieler einen höhergetellten Auftraggeber zu ihrem Vorteil nutzen würden und die schön ausgearbeiteten Hürden im Abenteuer geschickt umgehen würden...
Ist natürlich alles nur
Miesmacherei Mutmaßung auf Basis des Klappentextes und es kann natürlich alles total super aufbereitet und viel rafinierter eingefädelt sein, als es sich so darstellt. Aber erstens hab ich von solchen Abenteuerstrukturen seit der (überarbeiteten!) G7 die Schnauze voll und zweitens sind wir hier in der Lästerrunde und es schon so lange so schön friedlich
Also Feuer frei...