Hm? Ok, wenn du so willst: Die Qualität und Tauglichkeit der DSA-ABs und der größeren Kampagnen hat merklich, wirklich merklich zugenommen. Aber das stellt doch hier auch irgendwie keiner in Abrede, oder? Genau so wenig wie irgendjemand beim Hotzenplotz herumtrollt dass Phileason der letzte Dreck wäre oder so.
Nunja, geht so. Es ist die generelle Atmosphäre und die mit Dummheit gepaarte Ignoranz, die mich so stört. Ich mache das mal an drei Beispielen fest.
1. Praios
Da wird die Quaniosqueste komplett ignoriert, obwohl sich das Teil über mehrere Jahren an Botenartikeln, einen riesigen Kampagnenband und Zusatzabenteuer in (meines Wissens) mindestens zwei weiteren Publikationen verteilt. Es geht in der ganzen Kampagne auf der Metaebene u.a. genau darum, die Praioskirche in jeglicher Weise wieder sinnvoller in das Spiel integrierbar zu machen. Auf was wird dann im Tanelorn verwiesen? Auf das Bild der Praioskirche in der Box Götter & Dämonen, also auf Publikationen, die ÜBER 10 Jahre alt sind (sic!) und längst, längst, längst überholt sind. Zudem hat der aktuelle Verlag, nämlich Ulisses, damit ganz und gar nichts zu tun. Aber gut, das kam von Schwerttänzer und der meckert ja eh immer nur rum. Also weiter.
2. Splitterdämmerung
Der Zyklus um die Splitterdämmerung wurde im Tanelorn quasi komplett ignoriert. Dabei ist der großartig. Kann der bei mittlerweile annähernd 1000 Seiten und einer Vielzahl an Autoren durchgehend großartig sein? Natürlich nicht. Insofern verwundert es nicht, dass im Tanelorn (abgesehen von mir) auf den einzig weitgehend misslungenen Teil der Splitterdämmerung hingewiesen wird. Seufz.
3. Historia Aventurica
Dazu habe ich mir gerade die verfügbaren Informationen angeschaut. Und: was soll ich sagen? Diese Horde Fanboys in Nerdrage hat halt weder ökonomischen Sachverstand noch ist sie imstande, etwas weiter als über den eigenen Hornbrillenrand zu schauen. Visionslose, miesepetrige und fürchterlich dumme Gesellen. Es ist doch offensichtlich, dass die Historia Aventurica langfristig und insbesondere mit Blick auf DSA5 dazu beitragen wird, das Spiel DSA in all seinen Facetten zu verbessern oder zumindest ganz neue Perspektiven auf Spiel und Setting zu eröffnen. Klar gibts da plenty Potential für Desaster. Wenn die Perspektive dieser Erzählerin, Chalwen oder so, vermurkst wird, dann züchtet man sich direkt die nächsten Settingnazis heran und kann in Zukunft nie wieder was Vernnünftiges produzieren, weil man für jede Pupspublikation zuvor durch Berge an Sekundärliteratur waten muss. Aber die HA birgt doch so viele Potentiale, um diverse neue Rassen, Klassen, Themen, Topoi, Stränge und Twiste in DSA zu integrieren. Wenn man schon regel- und settingseitig notgedrungen nur wenige Neuerungen für DSA5 einbringen kann, dann macht man das halt über die Historie sowie eine moralische Umkodierung des Settings. Da hängen doch tolle Möglichkeiten für DSA5 dran. Aber nein. Die Herren Settingnazis und Konservativstspieler stören sich daran, dass man zukünftig womöglich keinen Nandusgeweihten genauso spielen kann wie man das in den letzten 432 Jahren getan hat. Gruselig. Ansonsten: vielleicht SOLL man ja in Zukunft auch gar nicht genauso weiterspielen, wie man das bislang gepflegt hat, weil eine neue Edition erscheint. Ist doch logo.
Reflektiert sowas hier oder an anderer Stelle jemand auch nur ansatzweise? Nein. I rest my case.
EDIT: @ necoras: Danke für den Hinweis! Habe direkt nachgeschaut, siehe oben ;-)