Thread-Nekromantie:
Eine These, die ich jetzt nach einigen Semestern Germanistik-Studium aufgestellt habe ist ja, dass Fantasy-Bücher zuweilen über Dinge berichten, die in irgendeiner Art und Weise wichtig für die Welt, in der sie spielen, sind. Und sich damit selbst disqualifizieren.
Bei "Hochliteratur" - und man verzeihe mir, wenn ich hier sehr direkt bin - habe ich in den letzten Jahren einfach oft nur den Kopf schütteln müssen. Ich habe jetzt in so vielen Autorenlesungen der Universität gesessen (dieses Jahr sogar jede Woche eine, als Seminar) und was ich da zu hören kriege - da drehen sich mir echt die Fußnägel hoch. Völlig unwichtiger Murks, wird da SEITENLANG beschrieben ... und dann behaupten die Autoren gerne noch: "Jaaaa, aber das EIGENTLICH Wichtige ist ja hinter dem Unwichtigen verborgen! Ich walze hier zwar seit 4 Seiten aus, wie der Protagonist auf der Parkbank sitzt und den Geruch seines Darmwindes beschreibt ... aber eigentlich schreibe ich hier natürlich über die Vergänglichkeit des Seins. Der warme Dunst soll hier die Zeit symbolisieren, das man natürlich daran erkennen kann, dass ... "
Und unser eins sitzt da nur und denkt: "Wenn DAS hohe Literatur ist ... dann bin ich dankbar, dass es Trivialliteratur gibt."
Es mag hier stark überzeichnet sein ... aber das sind Gedanken, die hier viele Studenten, mit denen ich gesprochen habe, teilen. Und das finde ich ... zumindest etwas ... beruhigend. Dann fühlt man sich plötzlich nicht mehr so dumm