Ich hätte noch ein oder zwei Argumente dagegen, dass Solo-Spiel (in welcher Form auch immer) als Rollenspiel zu bezeichnen, auch wenn ich die Argumente dafür gut nachvollziehen und größtenteils auch teilen kann.
Für mich jedoch sind zwei Dinge sehr eng mit dem Erlebnis Rollenspiel verbunden.
Zum einen die unbegrenzten Möglichkeiten: Ich kann im Rollenspiel grundsätzlich alles erleben, jede Spielsitzung kann mich woanders hinführen. Das allein reicht noch nicht als Argument aus, führt mich jedoch weiter: Denn zum anderen
weiß ich nicht, wohin es mich als nächstes führen wird, weil der Input von Mitspielern für mich weitgehend unvorhersehbar ist. Als Spieler weiß ich meist ohnehin nicht, was der SL im Abenteuer vorhat; auch als SL habe ich zwar üblicherweise den groben Abenteuerablauf im Kopf, doch werde ich von den Spielern regelmäßig davon überrascht, weil sie Lösungswege finden, die ich nicht einkalkuliert habe, oder einfach nur Unfug machen oder ihre eigenen Ziele verfolgen wollen, die sie vom geplanten Abenteuer wegführen.
Diese
Unvorhersehbarkeit ist es, was ich persönlich für Rollenspiel für unabdingbar halte. Und die habe ich beim Solo-Spiel nie; alleine mag ich zwar nicht immer wissen, wohin mich meine Gedanken in einer halben Stunde geführt haben werden, aber richtig überrascht werde ich den Entwicklungen auch nicht sein.