Verstehe ich leider nicht ganz. Willst du auf Aktion durch Immersion hinaus (der Leser "fühlt" sich in die Welt)? Oder durch Literatur als Handlungsanstoss (der Leser beginnt über dies und jeden bewusst nachzudenken)?
Jede Literatur erfordert, dass der Leser aktiv wird, denn die Wirklichkeit wird ja erst durch den Leseprozess im Gehirn des Lesers (re-)konstruiert, aber anders, als sie der Autor konstruiert hat.
Insofern sehe ich die Bedingung Unvorhergesehenheit durchaus auch beim Solospiel als (möglicherweise) gegeben an.
Das mag stimmen, aber nur in einem begrenzten Maße. Das, was durch den Imput eines anderen Geistes hinzukommt, geht weit über das hinaus, weil es eben die Grenzen dessen sprengt, wozu mein Verstand in der Lage ist. Karl May konnte wunderbar Indianer imaginieren, aber der Erlebnisbericht eines amerikanischen Ureinwohners könnte Dinge hinzufügen, die der Autor sich in seinem begrenzten Weltverständnis niemals hätte ausdenken können (und umgekehrt). Eben darin liegt ja der Reiz eines jeden Austausches, von Kultur, Sprache, Literatur; und darin liegt für mich ein Wesensmerkmal von Rollenspiel als sozialer Interaktion.
Dass ich mich in einen anderen hineinversetze, setzt den anderen als notwendige Bedingung voraus.