So'n bisschen dröge ist Hârn schon, finde ich. Etwas (also wirklich ein Quentchen!) mehr Phantastik hätte nicht geschadet.
Der Stil ist sicherlich gewöhnungsbedürftig und halt "anders". Man kann HârnMaster auch ohne Probleme komplett ohne Magie spielen, wenn man das möchte. Mir persönlich stehen viele Fantasyelemente bei anderen Systemen zu sehr im Vordergrund. Mittelerde ist auch ein magiearmes Setting: es gibt gerade mal ne Handvoll Zauberer auf ganz Mittelerde
. Der normale Bürger Rohans oder Gondors hat in seinem Leben noch nie einen Hobbit oder Elben gesehen. Magische Schwerter und andere Gegenstände gibt es, aber so richtig häufig sind die auch nicht. Bevor der Ringkrieg ausbricht, war für viele Bürger Mittelerdes Sauron nicht mehr als eine Legende. Der Herr der Ringe kommt einem nur so phantastisch vor, weil er sich halt auch zentral um eine ganz spezielle Gruppe dreht, die beispielsweise sehr viele Dinge besitzt, die sonst aber keiner hat: Galadriels Phiole, Stich, Elbenumhänge,...
Von daher halte ich persönlich [Achtung eigene Meinung] HârnMaster sehr viel näher an dem Setting von Mittelerde als beispielsweise D&D oder DSA, die mit den phantastischen Elementen total überladen sind. [/eigene Meinung Ende]
Im Übrigen sind andere System ja nicht weg. Wenn man es etwas fantastischer haben möchte, kann man ja jederzeit auf die bekannten Systeme zurückgreifen.
Auch moderneres Material ist nicht immer top. Lies einfach mal in 'ner ruhigen Minute die Reviews auf harnmaster.de. Die sind dort halbwegs kritisch, die Ladies und Gents.
Naja, die neueren Module sind schon etwas frischer als die alten Artikel, da hat sich schon was getan. Mit den alten Königreichmodulen von Kanday, Kaldor und Rethem konnt ich auch nicht so viel anfangen.
Kurioser Weise sind die Fanon-Artikel oft besser als offizielles Material. Beispielsweise die Mini-Serie HârnPottage
http://www.lythia.com/series/pottage-series/ oder die Kampagnenserie "Dark Rethem" von Alun Rees:
http://www.lythia.com/series/dark-rethem/