Mein Hauptproblem war bisher, dass man bei den Archetypen aus dem GRW zwei leichte und ein schweres Handicap nehmen muss und da die Auswahl imho sehr eingeschränkt ist. Erstellt man eine Gruppe von 3-5 SCs mit ähnlichem Background (z.B. ein Special Forces Team), so habe ich Probleme, den eigentlich sehr unterschiedlichen Charaktere passende unterschiedliche(!) Handicaps zu verpassen, ohne sie zu verkrüppeln oder zu Geistesgestörten zu machen. Was dazu führt, dass die gesamte Truppe fast die gleichen Handicaps hat.
Das finde ich ... unbefriedigend.
Genau den Text im Regelbuch lesen: Man
darf Handicaps nehmen! Müssen muss man garnichts! Wenn man auf die bis zu 4 Punkte für Talente, Fertigkeiten etc verzichten will, musst man sie nicht nehmen. Oder eben nur zwei leichte oder nur eines. Wär zwar blöd, weil man im Spiel damit Bennies erspielen kann, aber soll vorkommen.
Du willst mir doch wohl nicht erzählen, daß deinen Leuten ca. 50 Handicaps nicht ausreichen. Selbst ohne die "Verstümmelungen" bleiben immer noch gut 40 Handicaps übrig, die hervorragend in einen Söldnertrupp passen. Ausprägung heißt das Zauberwort. Die Namen sind erstmal nur ein Label, wie und ob sie im Detail ausgespielt werden macht die Musik.
Das Problem bei Euch ist wohl eher, dass keiner einen Plan hat wie er die Handicaps ausspielen kann und den "Weg des geringsten Widerstandes" wählt.
Kleine Anmerkung, bis auf die offensichtlichen Verstümmelungen zwingt einen niemand die Handicaps überhaupt auszuspielen. Ja, auch der Außenseiter kann ein umgänglicher und akzeptierter Typ der Truppe sein. Dafür verzichtet ihr aber auf eine geniale Quelle Bennies zu melken und an kritischen Stellen die Story voranzubringen.
Du wirst überrascht sein, auf wieviele verschiedene Arten man Gierig, Loyal, Neugierig, Rachsüchtig oder Übermütig ausspielen kann. In 10 Jahren SW ist mir noch kein Charakter untergekommen, der trotz fast identischer Handicaps eine Kopie gewesen wären. Für die Unterschiede sorgen schon die verschiedenen Mentalitäten der Spieler, das Würfelglück oder -pech und insbesondere die Fertigkeiten und Talente. Eine Spielerfigur ist immer mehr als die Summe der Einzelteile und lässt sich nie auf einen Punkt wie Handicaps reduzieren.