Ich denke nicht dass ich hier zwei völlig unterschiedliche Sachen in einen Topf werfe. Wenn ein System Dinge sehr genau regelt, dann ist selten eine Anpassung jenseits der vorgesehenen Optionen erwünscht.
Falsch. Nehme zum Beispiel mal Ars Magica:
Hier sind die Dinge sehr genau geregelt, aber Anwendungen außerhalb der vorgesehenen Optionen sind nicht nur gewünscht sondern werden geradezu gefordert.
Oder nehmen wir DSA. Dort sind die Dinge auch sehr genau geregelt. Trotzdem sind Anpassungen außerhalb der Haupt-Anwendungen nicht unerwünscht.
Vielleicht wird der Spielgruppe auch durch die Optionsvielfalt suggeriert, dass es keine weiteren Optionen gibt. In jedem Fall ist die Chance bei einem detailliert verregelten System auf Gegenwehr bei der Spielgruppe zu treffen, wenn man einen Zauber anpassen will, wesentlich höher als bei einem freieren System.
Zeige mir bitteschön die DSA-Gruppe, bei der es auf Gegenwehr stößt, wenn man mit dem Ignifaxius ein Lagerfeuer anzünden möchte.
Sicherlich gibt es auch DSA4-Spieler, die einfach nur sagen: "Ich mach mal licht" und den Optionskatalog beim Flim Flam stecken lassen und sich nicht mit der Buchhaltung rumschlagen. Denn Handwedeln gibt es überall. Aber die Chancen, dass jemand nachdem man den Zauber beschrieben hat, sagt "Geht das denn auch so?" sind wesentlich höher mit einem detaillliert ausformuliertem System als mit einem freieren wo einfach nur ein "Pi mal Daumen Bonus" gezahlt wird, wenn man was anpassen will.
Jetzt vermischst du nicht nur zwei Sachen, jetzt vermischst du sogar drei Sachen.
Die Frage, ob man buchhalterisch spielt oder nicht, hat nichts mit der Frage zu tun, wie genau etwas geregelt ist.
Und es hat auch nichts mit der Frage zu tun, ob man etwas außerhalb der vorgesehenen Anwendungen benutzen kann.
Diese drei Sachen lassen sich beliebig kombinieren.
Das trifft übrigens auch auf andere Subsysteme zu. In einem System mit vielen Kampsonderfertigkeiten wird man es schwieriger haben eine individuelle Idee im Kampf umzusetzen als mit einem freieren System, bei dem weniger definiert ist.
Wieso?
Natürlich weiß ich nicht was alexandro will und ich denke ich lasse ihn jetzt erst mal selber antworten, aber ich vermute es geht letztendlich um die Freiheitsgrade beim Zaubern, die sehr mit der Verregelung bzw. Optionalisierung des Zaubers einhergeht. Eine einfache pseudowissenschaftliche Beschreibung der Zauberwirkung wäre da das flexibelste Mittel.
Schau dir Ars Magica an: Das ist eines der verregelsten Magiesysteme überhaupt und hat gleichzeitig eines der höchsten Freiheitsgrade.
In einem Gangschaltungs-System sagt die Beschreibung des Zaubers vielleicht, dass der Feuerzauber deshalb wirkt, weil eine elementare Ebene des Feuers angezapft wird, aber der Spieler HAT davon nichts. Es kann eben 2W4 Feuer-Schaden verursachen und brennbare Sachen entzünden, aber er kann den Zauber nicht kombinieren, um eine Verbindung zu der Feuerebene zu stabilisieren oder mit einem anderen Zauber einen Ifrit herüberzuziehen.
Richtig. Ein reines Gangschaltungs-System ohne Motor geht sogar noch weiter:
Hier hast du nur einen Schadenzauber, der 2W4 Schaden beim Gegner macht.
Ob der Schaden nun durch einen Feuerball, einen telekinetischen Schlag, giftigen Ranken aus dem Boden oder einen kräftigen Windstoß herbeigeführt werden, ist reiner Fluff und hat keinerlei regeltechnische Auswirkung.