Autor Thema: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte  (Gelesen 32112 mal)

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Offline JS

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Die Limitierte Edition, ergo Mongoose.
Tal 5 und BT kenne ich, aber nur mit vorgefertigten SC; das war wohl ein Vorteil.
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Offline Tharsinion

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Die Antwort ist wohl, dass die Tabelle bei Unterpunkt 8c nicht ganz korrekt ist. Auch im Charaktererschaffungs-Beispiel wird man ausgemustert wenn man niedriger oder gleich der Anzahl der Dienstperioden würfelt.
Spielabend steht vor der Tür und du brauchst noch Trifolds? --> FlatsCreator

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Offline JS

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Es ist ja nicht nur der Tabellenfehler, es ist der gesamte Abschnitt.
Langsam finde ich mich rein, aber es wird dem Leser nicht leicht gemacht. Der Unterschied zwischen Karriere und Dienstperiode wird meines Erachtens auch stellenweise aufgeweicht (z.B. bei den Abfindungen) und führt zu noch mehr Verwirrung. Ohne das lange (und auch nicht optimal erläuterte) Beispiel hätte ich hier wohl schon recht viele Fragen stellen müssen.
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Offline Vargy72

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ON topic: Welche Edition meinst du?

Also ich habe bei Mechkrieger 2 und 3 nie das Problem gehabt, dahin zukommen wo ich wollte. MK3 konnte man auch mit gewissen Punkten den "Beruf" wechseln oder erweitern.

Offline Chiarina

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Das ist so ein Strang, der sich von seinem Ausgangsbeitrag völlig losgelöst hat, oder?

Na, egal. Ich habe eine Weile Traveller gespielt. Es war damals das einzige Science Fiction Rollenspiel, das ich kannte. Der cleane und - ja, meinetwegen - aseptische Eindruck kam mir irgendwie völlig plausibel für ein Spiel um hochtechnologisierte Raumschiffe vor. Das UWP war meine erste Begegnung mit maximal komprimierter Information. Man kann damit durchaus auch spielerisch etwas anfangen, wenn man ein einigermaßen geschickter Improvisierer ist. Unmengen von UWP´s in ausgearbeitete Settings umzuarbeiten habe ich allerdings nicht gemacht (das kam vielleicht zwei oder dreimal vor).

Die Regeln mögen humorlos sein, die Illustrationen sind es nicht. Ich erinnere mich an ein Bullauge in einem Raumschiff, neben dem ein Nothammer und ein Schild mit der Aufschrift "In emergency break glass" angebracht war. Wir haben sehr gelacht.

Und dann - ich muss ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern - gab es ein Abenteuer, das in unseren Zitateschatz eingegangen ist. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie es hieß. Es ging aber darum, dass die Charaktere ein Raumschiffwrack ansteuern um herauszubekommen, warum das Raumschiff Schiffbruch erlitten hat. Im Bordcomputer findet sich eine sehr seltsame Datei, die die Chronik der Expedition in einer Art epischem Gedicht wiedergibt (offensichtlich ein Steckenpferd der Kultur der hier gescheiterten Mannschaft). Da diese epischen Gedichte für Außenstehende auf den ersten Blick eine unangemessen aufwändige Einarbeitung bedürfen, liegt die Alternative näher, das Komprimierungsprogramm des intelligenten Bordcomputers zu bemühen. Aber die reduzierte Version der Chronik sieht auch nicht verständlicher aus. Nach drei oder vier Komprimierungsvorgängen spuckt der Bordcomputer schließlich exakt zwei verständliche Worte aus: "Wir starben." Dieser Gag war für mich damals fast ein bisschen Philosophie. Wenn ich in meinem Germanistikstudium an Textzusammenfassungen saß, musste ich jedenfalls immer mal wieder an dieses Abenteuer denken.

Insgesamt kam mir Traveller nicht unbedingt humorlos vor.

Chiarina.
« Letzte Änderung: 31.10.2014 | 01:50 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

alexandro

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Irgendwer oben sprach davon, dass der TL deswegen so unterschiedlich ist, weil das Imperium kein Interesse an Aufbauarbeit hat

Im wesentlichen wäre Aufbauarbeit auch gar nicht erforderlich. Die Niedrig-TG-Welten haben Zugriff auf die Ressourcen (Bodenschätze, Manpower, kluge Köpfe...) eines gesamten PLANETEN. Sobald die WISSEN dass eine bestimmte Technologie existiert (sie also nicht selbst entdecken müssen), finden die irgendeinen Weg die zu "Reverse-Engineeren", solange nicht extreme Hürden (Lernschwäche aller Planetenbewohner, niedrige Bevölkerungsdichte, religiöse Verbote, "Unobtainium" etc.) vorliegen. Selbst bei balkanisierten Welten müsste es eigentlich mindestens *eine* Nation geben, welche genug Ressourcen auf ihrem Territorium vereint, um den Technologiesprung zu vollziehen (und dann bleibt der Planet nicht mehr lange balkanisiert).
« Letzte Änderung: 31.10.2014 | 02:03 von alexandro »

Pyromancer

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Im wesentlichen wäre Aufbauarbeit auch gar nicht erforderlich. Die Niedrig-TG-Welten haben Zugriff auf die Ressourcen (Bodenschätze, Manpower, kluge Köpfe...) eines gesamten PLANETEN. Sobald die WISSEN dass eine bestimmte Technologie existiert (sie also nicht selbst entdecken müssen), finden die irgendeinen Weg die zu "Reverse-Engineeren", solange nicht extreme Hürden (Lernschwäche aller Planetenbewohner, niedrige Bevölkerungsdichte, religiöse Verbote, "Unobtainium" etc.) vorliegen.
Den wichtigsten Punkt hast du vergessen: Geld! Die industrielle Basis für High-Tech ist TEUER. Warum ist es denn so, dass es nur eine Hand voll Nationen auf der Erde gibt, die moderne Kampfflugzeuge herstellen können, und der Rest kauft bei denen ein? Warum reverse-engineert Indonesien nicht einfach die F-35? Weil sich die Infrastruktur für ein Kampfflugzeug nur lohnt, wenn man tausend Stück bauen will. Wenn man nur 50 braucht, und es jemand gibt, der verkauft, warum sollte man sich dann anstrengen, es selbst zu machen?

Und jetzt zurück zu Traveller: Der Sinn und die Daseinsberechtigung des 3I ist der interstellare Handel. Jeder Planet im Imperium hat Zugriff auf alle technischen Spielzeuge, die es gibt, wenn er bezahlen kann. Genauso, wie jeder Mensch auf der Erde Zugriff auf jedes technische Spielzeug hat, wenn er bezahlen kann, egal, ob er in Japan oder in Gabun lebt.

Und wenn ein Planet nicht die Resourcen hat, zu bezahlen, dann hat er auch nicht die Resourcen zum selber bauen. Der Aufbau einer Hoch-TL-Infrastruktur ergibt für einen Planeten nur dann Sinn, wenn er auf den interstellaren Märkten konkurrieren will. Und den Sprung in dieses Haifischbecken trauen sich viele Planeten halt nicht zu - genauso, wie die meisten Länder auf der Erde nicht im Kampfflugzeug-Geschäft mitspielen.

Ein niedriges TL bei Traveller bedeutet nicht, dass die Leute in Burgen wohnen und mit Schwerten gegeneinander kämpfen; es bedeutet, dass die Lasergewehre und Anti-Grav-Gleiter importiert werden.

Offline JS

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Das ist ein überzeugendes Argument und erinnert mich an die Firefly-Folge mit den Prostituierten auf diesem "Westernplaneten". Der ist zwar technisch sehr rückständig, aber der reiche Böseboß hat statt Pferden einen Gleiter und statt Revolver die Superlaserpistole.
So habe ich es bei Traveller auch immer gesehen, denke aber, daß es extrem rückständige Welten dann doch nur allgemein zu "Burgen und Lehmhütten" geschafft haben, auch wenn man hier und dort wohl Hightech finden dürfte oder es sogar von interplanetaren Fremdfirmen hochtechnische Gebiete geben könnte, in denen Ressourcen abgebaut werden.
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Pyromancer

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So habe ich es bei Traveller auch immer gesehen, denke aber, daß es extrem rückständige Welten dann doch nur allgemein zu "Burgen und Lehmhütten" geschafft haben,

Ja. Das liegt aber - wie hier auf der Erde auch - daran, dass sie ARM sind und sich den High-Tech-Krempel schlicht nicht leisten können, und nicht daran, dass die Leute da dumm wären.

Offline JS

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So sehe ich das auch, allerdings dürfte das allgemeine und vor allem technische Bildungsniveau auf rückständigen Planeten auch deutlich geringer sein als auf hochtechnisierten, so daß die meisten Leute unabhängig von ihrer Intelligenz wohl nicht viel mit Hightech anfangen können. Raumfahrer werden dann zwar nicht mehr als Götter angebetet, sondern als normale Besucher erachtet; doch was sie an Technik mitbringen, dürften wohl allgemein eher "Böhmische Dörfer" sein. Das könnte sich mit Unterstützung selbstredend innerhalb weniger Generationen ändern, aber diese Art der uneigennützigen Entwicklung betreibt das Imperium offenbar nicht.
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Offline Slayn

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Das könnte sich mit Unterstützung selbstredend innerhalb weniger Generationen ändern, aber diese Art der uneigennützigen Entwicklung betreibt das Imperium offenbar nicht.

Warum sollte es das tun? Es regiert ja die Planeten nicht mal ...
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Offline JS

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Habe ich geschrieben oder gemeint, daß es das tun sollte?
;)
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Offline Waldviech

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Zitat
Das könnte sich mit Unterstützung selbstredend innerhalb weniger Generationen ändern, aber diese Art der uneigennützigen Entwicklung betreibt das Imperium offenbar nicht.
Im Millieu0 wird angedeutet, dass das (frühe) 3I durchaus Entwicklungsarbeit betrieben hat - allerdings, um auf einzugemeindenden Planeten die Partei zu stärken, die ihm am genehmsten ist und nicht unbedingt aus uneigennützigen Gründen. Im späteren 3I kann sich das natürlich geändert haben. Was bei der UWP natürlich auch zu berücksichtigen ist, ist dass die Nummer immer nur eine Momentaufnahme der Zustände des Planeten darstellt, nicht aber für alle Zeiten in Stein gemeißelt ist. Welten entwickeln und verändern sich auch im Travelleruniversum. Das ist unter anderem eine der Daseinsberechtigungen des Scoutservice. Eine ihrer Aufgaben ist es, so weit ich das verstehe, auch die UWP-Daten zu aktualisieren. Nur, dass sie da aufgrund der schieren Größe des 3I nicht zeitnah mit hinterher kommen....
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Offline JS

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Das ist ja auch eine logische Entwicklung.

Wie geht ihr übrigens damit um, daß es den enorm umfangreichen Planetenkanon zu geben scheint und gleichzeitig die Abenteuer irgendwelche neuen Planeten ins Feld werfen, die in diesem Kanon gar nicht auftauchen? Sicherlich ist das eine Folge der langen Entwicklungs- und Laufzeit der einzelnen Travellerversionen, aber unseren SL hat schon ziemlich genervt, daß es ständig Unstimmigkeiten zwischen Travellermap und den Abenteuern gab.
So wurschtelt jede Gruppe zwangsläufig ihre eigenes Universum zurecht, oder nicht?
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Pyromancer

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Wie geht ihr übrigens damit um, daß es den enorm umfangreichen Planetenkanon zu geben scheint und gleichzeitig die Abenteuer irgendwelche neuen Planeten ins Feld werfen, die in diesem Kanon gar nicht auftauchen? Sicherlich ist das eine Folge der langen Entwicklungs- und Laufzeit der einzelnen Travellerversionen, aber unseren SL hat schon ziemlich genervt, daß es ständig Unstimmigkeiten zwischen Travellermap und den Abenteuern gab.
Jedes Abenteuer hat seinen Platz auf der Travellermap!
Es ist ja so, dass die offiziellen UWP-Daten innerspielisch die Daten des 2nd Survey sind, und die sind (wenn man 1105 spielt) bestenfalls 40 Jahre, schlechtestenfalls über 100 Jahre alt. D.h. irgendwelche Unstimmigkeiten lassen sich immer mit veraltetem Kartenmaterial erklären.

Zitat
So wurschtelt jede Gruppe zwangsläufig ihre eigenes Universum zurecht, oder nicht?
Das sowieso!

Offline Imion

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Das Imperium herrscht quasi über den Raum zwischen den Planeten. Auf den Welten hat es erst mal nichts zu schaffen, es sei denn es passiert etwas das den interplanetaren Handel über Gebühr beinträchtigt oder sonst grössere Wellen schlägt. Vgl UN.
Eingriffe in interne Angelegenheiten der einzelnen Mitgliedswelten gibt es für gewöhnlich keine. Daher können diese auch zB fröhlich Kriege führen solange sie es nicht übertreiben.
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Außerirdische sind nicht rechtsfähige, bewegliche, herrenlose Sachen. Wer sie findet und mitnimmt darf sie behalten.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil
« Antwort #191 am: 31.10.2014 | 15:47 »
Technologie besonders selbst erstellte Technologie ist stark von der Infrastruktur abhängig, d.h. u.a.  man braucht die Manpower und  vielleicht Bevölkerungsdichte für eine Gesellschaft von TL Spezialisten.

Eine Schmiede kann ein Dorf Supporten, die kann sich ihr  Renneisen vielleicht selber verhütten, ein modernes Eisenwerk braucht erheblich mehr Support
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Finarfin

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Re: Warum mir Traveller gefallen können könnte
« Antwort #192 am: 31.10.2014 | 18:23 »
Uuuuuuuuuuuuuuund: [Gebetsmühle]Der TL gibt wieder, was auf dem Planeten produziert wird, zu welchem Niveau man eigenständig Zugriff hat, was man selbstständig warten und reparieren kann etc.[/Gebetsmühle]
Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit Geld und Wissen (wobei Wissen Geld generieren und Geld auch Wissen erreichbar machen kann). Die TL4-Welt ist nicht von Dummköpfen bevölkert, sondern von Leuten, die nicht das Geld haben, um das Know-How einzukaufen, um die Gravschwebebahn zu bauen. Also bauen die eine Dampfeisenbahn. Ebenso können die die Gravschwebebahn mit Hilfe des Nachbarplaneten bauen lassen, aber da das Ding eben extern gebaut wurde, geht es nicht in den TL ein.
Das Technologieprofil aus dem Megatraveller World Builder's Handbook beschreibt das ganz gut:
Das TL wird in mehrere Unteraspekte aufgebrochen. Der TL wie im UWP ist der High Common Wert: Das, was in den urbanen Zentren ohne weiteres Verfügbar ist, dann gibt es den Low Common Wert, die Untergrenze dessen, worauf man treffen kann, weitere Werte zu Energieproduktion, Umwelttechnik, Fahrzeugbau, Weltraumtechnik, Waffentechnik u.v.a.m., die allesamt rechnerisch an einander gebunden sind. Dann kommt noch der letzte Wert, Tech Novelty: Völlig losgelöst das, was an Importen aus anderen Welten, aus Ruinen untergegangener High Tech Zivilisationen etc. stammt. Wird vom SL nach Belieben festgelegt. Vorschlag aus dem Buch für Importe: Der höchste Techlevel eines nahe gelegenen A-Hafens.
Insgesamt hat man damit einen sehr bunten Technologie-Mix, wie im Hafen von Mos Eisley, da werden dann eben auch die TL13-Batterien für das Supersonderlasergewehr vom Kian-Karren aus vertickt, ein verhungerter Typ im Lendenschurz rudert einen auf einem TL1-Boot durch die verwinkelten Kanäle der Altstadt, als plötzlich sein TL8-Smartphone bimmelt und er dem Typen am anderen Ende sagt, dass er die TL14-Densitometer-Ersatzteile erst morgen rüberrudern kann, weil das liefernde Schiff länger als erwartet in der Quarantäne festhängt, dann nimmt er wieder seine Ruderstande aus Holz und stakst das Boot weiter an der Lehmsteinmauer entlang. Als ihn die SCs fragen, warum er kein Motorboot importiert hat, sagt er: "Zu teuer, der Treibstoff müsste auch erst noch importiert werden, außerdem kann man mit dem Motor so schlecht nach den Raubhummern schlagen. Und ..." BATZ! Ein Hieb ins Wasser und ein bläuliches Krustentier taucht wieder ab ....

Offline JS

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Aber eigentlich hat doch niemand ernsthaft die TL mit der Intelligenz gleichgesetzt, oder? Es hält ja auch kein kluger Mensch die alten Ägypter, Griechen und Römer für geistige Amöben...
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alexandro

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Den wichtigsten Punkt hast du vergessen: Geld! Die industrielle Basis für High-Tech ist TEUER.
Geld ist irrelevant. Warum soll man interstellare Marktpreise für die Ressourcen bezahlen, wenn man sie auf planetarer Ebene bekommen kann?

 
Zitat
Warum ist es denn so, dass es nur eine Hand voll Nationen auf der Erde gibt, die moderne Kampfflugzeuge herstellen können, und der Rest kauft bei denen ein? Warum reverse-engineert Indonesien nicht einfach die F-35?
Weil sie eine vergleichsweise geringe Fläche und nur begrenzte Bodenschätze besitzen (mal ganz abgesehen vom durchschnittlichen Bildungsniveau der Bevölkerung). Gegenbeispiel: China. Dort konnte man sich in den letzten Jahrzehnten von einer relativ rückständigen Nation mit minderwertiger Produktion ("Made in China") zu einem der führenden Industrienationen der Erde hocharbeiten.

Dazu brauchte es nur:
a) große Fläche (höhere Chance auf gute Ressourcen)
b) große Bevölkerung (viele Arbeitskräfte)
c) staatliche Förderprogramme (den Leuten beibringen, was sie bauen sollen)

Viel Geld ist dafür nicht erforderlich. Und China ist nur *ein* (großes) Land. Jetzt überleg dir mal, was die Regierung eines ganzen PLANETEN anstellen könnte, wenn sie sich mal auf die Hinterbeine stellt.

Zitat
Weil sich die Infrastruktur für ein Kampfflugzeug nur lohnt, wenn man tausend Stück bauen will. Wenn man nur 50 braucht, und es jemand gibt, der verkauft, warum sollte man sich dann anstrengen, es selbst zu machen?
Warum (interstellar) verkaufen? Man hat erstmal die Versorgung des eigenen Planeten abzudecken - das lohnt sich in jedem Fall.

Zitat
Und jetzt zurück zu Traveller: Der Sinn und die Daseinsberechtigung des 3I ist der interstellare Handel. Jeder Planet im Imperium hat Zugriff auf alle technischen Spielzeuge, die es gibt, wenn er bezahlen kann. Genauso, wie jeder Mensch auf der Erde Zugriff auf jedes technische Spielzeug hat, wenn er bezahlen kann, egal, ob er in Japan oder in Gabun lebt.

Und wenn ein Planet nicht die Resourcen hat, zu bezahlen, dann hat er auch nicht die Resourcen zum selber bauen. Der Aufbau einer Hoch-TL-Infrastruktur ergibt für einen Planeten nur dann Sinn, wenn er auf den interstellaren Märkten konkurrieren will. Und den Sprung in dieses Haifischbecken trauen sich viele Planeten halt nicht zu - genauso, wie die meisten Länder auf der Erde nicht im Kampfflugzeug-Geschäft mitspielen.

Ein niedriges TL bei Traveller bedeutet nicht, dass die Leute in Burgen wohnen und mit Schwerten gegeneinander kämpfen; es bedeutet, dass die Lasergewehre und Anti-Grav-Gleiter importiert werden.

Sorry, aber das ist Blödsinn. Soviel billiger kann die Massenproduktion auf interstellarer Ebene gar nicht sein, dass diese Produkte für einen Planeten welcher nicht auf interstellaren Märkten mitspielt erschwinglich werden könnten. Womit bezahlen sie denn, wenn sie "nichts von wert" (für den interstellaren Handel) haben? Und wenn die Elite des Planeten über genug Geldmittel verfügt um sich wenige Exemplare eines Produkts zuzulegen, warum investieren sie es dann in ein paar Lasergewehre, statt in den Bau einer modernen Fabrikanlage mit tausend Billiglohnsklaven (der Preis planetarer Ressourcen dürfte deutlich unter dem der Import-Ressourcen liegen) und das Anwerben von ein paar Experten die denen zeigen, welche Knöpfe sie drücken müssen?

Es gibt wirklich keinen Grund für Planeten überhaupt eine Import-Wirtschaft zu betreiben, es sei denn man auf wirklich megalomanische Ausmaße hinaus (gewaltige Kampfflotten, welche allein die Ressourcen mehrerer(!) Planeten für ihren Bau benötigen etc.).

Offline Finarfin

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Re: Warum mir Traveller gefallen können könnte
« Antwort #195 am: 31.10.2014 | 21:17 »
@ "Dummheit"
Ein Beitrag klang danach, aber darauf will ich auch nicht rumreiten.

Der TL ist halt ein Hinweis dafür, mit welcher Technik ich garantiert auf der Welt rechnen kann, als grober Richtwert. Erst das Tech Profile bietet genauere Kenntnisse, und (Schwupps) kann dank des interstellaren Handels auch auf Muruk (Dagudashaag 1021, TL4) auch ein Magazinlasergewehr (TL13) ggf. zu haben sein - v.a. in Raumhafennähe - weil DIREKT NEBENAN Naruppesh (1121, TL13) liegt (Abgesehen davon, dass beide Welten mit einem JG von 6 das verhindern wollen, aber mir fiel gerade kein anderes TL13-Gerät ein). Aber dennoch wird es auf Muruk eben doch eher die Dampflok geben und keine fliegenden Städte, weil alles dazu importiert werden müsste, was Muruk völlig abhängig von Naruppesh machen würde, wenn man in allen Bereichen auf TL13 hochpowern wollte. Also doch die Dampflok, auch wenn bestimmte Komponenten billiger sind, wenn man diese mit TL12 zwei Parsek entfernt auf Ispumer produzieren lässt (immerhin eine dichtbesiedelte Hightechwelt, wenn auch mit C-Hafen), anstatt sie selbst in der eigenen Gußstahlfabrik zu gießen. Und weil man dann die Bauteile für TL4 billig aus einer TL12-Fabrik kommen lässt, verkümmert mangels eigener Produktion die eigene Forschung auf dem Gebiet, so dass man 100 Jahre später IMMER NOCH bei TL4 rumdümpelt. Wie im echten Leben: Meine Kenntnisse im Umgang mit Computerproblemen wurden auch erst besser, als mein Programmierer-Kumpel anfing, sich zu weigern mir regelmäßig zu helfen außer mit "Hier ist ein Forenbeitrag, der hilft dir vllt.".

Ein geringes TL kann auch ein Vorteil sein: Jede Nachricht braucht mind. 1 Woche, bis sie ihr Ziel erreicht, ebenso die Antwort. Wenn also der importierte TL8-Fusionsreaktor ausfällt, so dass die komplette Kolonie keinen Strom mehr hat, dauert es ZWEI GANZE WOCHEN, bis aus der High-Tech-Nachbarkolonie der Fusionstechniker mit den Ersatzteilen da ist, um den Strom wieder anzuschalten. Zwei Wochen kein Strom ... in den Fabriken ... in den Krankenhäusern (das wäre der Moment, in dem ein Kumpel von mir genau wüsste, wann er sterben wird, nämlich der Tag, an dem sein lebenserhaltender Krankenhaustermin ausfallen wird, weil der noch innerhalb der zwei Wochen liegt) ... überall. Aber als TL6-Gesellschaft hätte man stabilen Strom mit Verbrennungs- und Fissionsreaktoren haben können, die man selbst reparieren kann. Und die nötige Kenntnisse kann man sogar selbstständig seinen Leuten beibringen. Gerade kleine Kolonien fahren mit geringem Tl so sicherer. Jede Wette, sobald die Hard Times kommen, sind die ganzen kleinen High-Tech-Kolonien sowas von im Popo, weil sie nicht die Manpower haben, das nötige Spezialwissen aufrechtzuerhalten. Dazu benötigt man eine Milliarden- oder zumindest Millionenbevölkerung. Aber eine Low Tech Kolonie ist nicht abhängig vom Handel und wird die nächste Krise überleben.
« Letzte Änderung: 31.10.2014 | 21:19 von Finarfin »

Eulenspiegel

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Dazu brauchte es nur:
a) große Fläche (höhere Chance auf gute Ressourcen)
b) große Bevölkerung (viele Arbeitskräfte)
c) staatliche Förderprogramme (den Leuten beibringen, was sie bauen sollen)

Viel Geld ist dafür nicht erforderlich. Und China ist nur *ein* (großes) Land. Jetzt überleg dir mal, was die Regierung eines ganzen PLANETEN anstellen könnte, wenn sie sich mal auf die Hinterbeine stellt.
1) Für staatliche Förderprogramme braucht der Staat Geld bzw. Ressourcen. Viele Staaten besitzen diese Ressourcen nicht.

2) In China leben heutzutage mehr Menschen als noch vor 200 Jahren auf der gesamten Welt gelebt haben. Und auch auf vielen Kolonien dürfte die Bevölkerung deutlich geringer ausfallen als in China.

Klar, in Hives wirst du wahrscheinlich ein hohes Tech-Level haben. Aber auf kleineren Kolonien sieht das eher spärlich aus.

3) Es muss ja nicht unbedingt gelten 1 Planet = 1 Staat.
Durchaus möglich, dass auf einem Planeten mehrere unterschiedliche Staaten existieren, die wie auch auf der Erde ein unterschiedliches TL haben.

Zitat
Womit bezahlen sie denn, wenn sie "nichts von wert" (für den interstellaren Handel) haben?
Sie haben ja Ressourcen, die im interstellaren Handel von Wert sind: Schau dir zum Beispiel mal Afrika oder Südamerika an:
Sie haben Rohstoffe, exotische Lebensmittel etc. Alles, was auf dem internationalen (interstellaren) Markt von Wert ist. Aber dennoch schaffen sie es nicht. sich eine eigene Hochtechnologie-Wirtschaft aufzubauen.

Zitat
Und wenn die Elite des Planeten über genug Geldmittel verfügt um sich wenige Exemplare eines Produkts zuzulegen, warum investieren sie es dann in ein paar Lasergewehre, statt in den Bau einer modernen Fabrikanlage mit tausend Billiglohnsklaven (der Preis planetarer Ressourcen dürfte deutlich unter dem der Import-Ressourcen liegen) und das Anwerben von ein paar Experten die denen zeigen, welche Knöpfe sie drücken müssen?
Gegenfrage: Warum investieren die afrikanischen Warlords lieber in Waffen statt in Fabriken?

Antwort: Menschen sind nunmal in den seltensten Fällen rational.

Offline Slayn

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Zumal es auch extrem viele von der sowohl politischen als auch der marktwirtschaftlichen Form abweichende Planeten geben würde. Ich stelle mir gerade einen daoistischen oder buddhistischen Planeten vor.
Ob die ein gesteigertes Interesse daran haben ihren TL dauerhaft anzuheben?

Zudem kann es auch Rückentwicklungen gegeben haben, etwa durch lange Bürgerkriege oder Katastrophen..
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Pyromancer

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Weil sie eine vergleichsweise geringe Fläche und nur begrenzte Bodenschätze besitzen (mal ganz abgesehen vom durchschnittlichen Bildungsniveau der Bevölkerung). Gegenbeispiel: China. Dort konnte man sich in den letzten Jahrzehnten von einer relativ rückständigen Nation mit minderwertiger Produktion ("Made in China") zu einem der führenden Industrienationen der Erde hocharbeiten.
Kein Mensch bestreitet, dass es im Traveller-Universum Welten gibt, die im TL aufsteigen. Die Frage war aber, warum nicht JEDE Welt SOFORT und immer weiter im TL aufsteigt, bis sie alle auf TL15 sind. Und da hilft beim Verständnis eben der Blick auf die Erde und die internationalen Märkte.

Du magst das Ganze für "Blödsinn" halten, aber so ist die Realität nunmal.  8)

Offline Finarfin

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« Antwort #199 am: 2.11.2014 | 09:36 »
Und eines darf man nicht vergessen: Dank Megatraveller gibt es unterschiedliche Tabellen zum Auswürfeln der Raumhäfen, die ja maßgeblich den TL definieren. So gibt es - z.B. mit den Kernsubsektoren des Solomani Rim -Gebiete, in denen der A-Hafen der häufigste ist und fast alle Welten high populated high tech worlds sind, Klar, rund um den Heimatplaneten einer Major race macht das auch sehr viel Sinn. Mein Lieblingssektor - Dagudashaag - hat als häufigsten Raumhafentyp den B-Hafen; high tech worlds sind nicht übermäßig häufig, aber als altes Siedlungsgebiet hat er dennoch ein hohes Grund-TL. Die "normale" Raumhafetabelle aus dem MGT-GRW stellt nach MT aber eine unterentwickelte Grenzregion dar. Klar, wenn das Imperium noch nicht lange vor Ort ist, hat der geringere interstellare Handel nur wenig bisher zur Hebung des Niveaus beigetragen. Aber wo das Imperium seit 1000 Jahren präsent ist, produzieren die meisten Welten auf TL10 und können locker den Rest up to TL15 importieren, wenn man sowas benötigt. In den Grenzregionen ist man oft nur bei TL6 und kann froh sein, wenn man TL10 importieren kann. Das ist aber eben auch eine Grenzregion!