Ich schreite langsam in der Regelwerkslektüre fort - die Charaktererschaffung habe ich inzwischen durch und bin weitgehend überzeugt - wenn man alles sorgfältig gelesen hat, geht sie tatsächlich recht fix und macht Spaß; und da man am Ende frei rumschieben kann, steht man auch nicht mit irgendwelchen blöden Ergebnissen aus den Modukombinationen da.
Was mir auch gefällt, ist, dass der eine blöde Fertigkeitspunkt irgendwo tatsächlich einen Sinn hat, weil er es ermöglicht, Erfolgsgrade zu erzielen.
Die allgemeinen Regeln zu Erfahrung und zu Fertigkeiten sind klar und einfach, auch da bin ich ganz glücklich mit.
Der erste echte Kopfkratzer sind für mich einige Kampf-Meisterschaften. Zuerst einmal Umreißen: Warum kommt da bei Gelingen noch mal eine Gegenprobe? Der Widerstand des Gegners gegen die Attacke kommt doch schon in seinem Körperlichen Widerstand zum Ausdruck. Okay, ich verstehe, dass man auch die Gewandtheit des Umzureißenden einbeziehen will, aber dafür könnte man doch einfach eine ganz reguläre aktive Abwehr mit Akrobatik zulassen, oder?
So, wie die Regel jetzt steht, ist die Chance ja hoch, dass zwei bis drei Proben gewürfelt werden und am Ende so ziemlich nichts (okay, außer dem Zustand Benommen) rauskommt. Und gleichzeitig weicht man noch vom ansonsten gültigen Mechanismus für aktive Verteidigungen ab. Das klingt umständlich und leuchtet mir auch ansonsten nicht ein. Geht es nur darum, das Manöver aus Balancing-Gründen schwerer zu machen? Dann könnte man ja beispielsweise einfach die Größe des Gegners auf seinen Körperliche Widerstand gegen diesen Angriff addieren oder so; und dann noch explizit eine aktive Verteidigung mit Athletik oder Akrobatik zulassen; würde für mich sogar ein bisschen "realistischer" (böses Wort) anmuten.
Beim Entwaffnen habe ich das gleiche Problem: Auch hier gibt es eine Gegenprobe außer der Reihe, die alles in die Länge zieht und mir noch dazu mit dem sonst gültigen System zu brechen scheint. Wenn es nur darum geht, den Angriff zum Entwaffnen schwerer zu machen ... tja, warum wird dann nicht einfach der Angriff schwerer gemacht?
Ich finde es ein bisschen doof, dass an solchen Punkten mit dem (durch die aktive Abwehr eh schon aufgeweichten) Prinzip gebrochen wird, dass der Widerstand eines Gegners normalerweise einfach durch einen festen Wert dargestellt wird, den man übertreffen muss, um sein Ziel zu erreichen.
Vielleicht schätze ich die Auswirkungen der Zustände auch zu gering ein - ich muss aber sagen, dass ich auch nicht so ein Fan davon bin, nachzuhalten, welche Gegner bis zu welchem Tick Benommen sind oder wem einen Taktischen Vorteil gewähren.
Andererseits muss ich zugeben, dass ich das mit der aktiven Abwehr inzwischen gar nicht mehr so doof finde wie am Anfang; vielleicht kann ich mich ja auch für dieses Gegenwürfeln erwärmen, aber ein bisschen überflüssig erscheint es mir trotzdem.