@ Roland:
Bei neutralen Erhebungen in andren Branchen ist das Gang und Gäbe.
Man ist als kommerzieller Anbieter daran interessiert einen realistischen Marktüberblick zu bekommen, da hilft es nicht, wenn jeder aus Eitelkeit schummelt, umso weniger da die Daten ja anonymisiert werden.
Ich bin eher von einer nicht "neutralen" Erhebung ausgegangen, weil oben direkt die Verlage angesprochen wurden.
Ansonsten bleibt allerdings die Frage danach bestehen, ob und wie (wo) man Einblick in solche Daten bekommen kann. Hast Du da ein paar anständige Links?
Wenn man mal auf 10.000 abrundet (Karteileichen, Doppeleinträge u.ä.) ist das schon eine ziemlich hohe Zahl. Man kann nicht davon ausgehen, das die meisten Rollenspieler Internetzugang haben und noch viel weniger, das sich alle beim KOOP eintragen. Im besten Fall sind 20% meiner Mitspieler und rollenspielenden Bekannten dort eingetragen und die haben fast alle Internetzugang und nutzen den auch regelmässig..
Ich möchte mich nicht unbedingt an dieser Zahl aufhängen, zumal ich die auch nur deshalb hier gepostet habe, weil die Daten an sich mir doch verhältnismäßig seriös erscheinen. Zumindest, um sich einen groben Eindruck zu verschaffen. Natürlich hast Du recht, dass diese Daten auch nicht ganz astrein sind und bereinigt werden müssen.
Jetzt mein ABER
... wenn ich Deinen Durchschnitt (20 %) und Deine abgerundete Zahl von 10.000 mal zugrunde lege, komme ich in etwa auf die 50.000.
Ich vermute, in dieser Größenordnung wird sich das auch real abspielen.
@ Darklone:
Naja, wenn Du mal 3 Mio. zu 250 Mio. (USA) in Beziehung setzt und dieses Verhältnis auf Deutschland übertragen würdest, kämst Du in etwa auf 960.000 aktive Rollenspieler.
Aber so ganz zulässig ist das nicht, diese Zahlen mit Deutschland zu vergleichen. Schon allein die Alterstruktur würde Dir da einen großen Strich durch die Rechnung machen.
Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da Deutschland als sehr starker Markt rollenspieltechnisch eingestuft wird.
Wer sagt das denn? Und was heißt das im Detail?
Ein starker Markt bedeutet im Kern eigentlich nur, dass da viel abgesetzt wird. Was ist aber mit all den freien Rollenspielern? Wie differenziert wird die Produktpalette betrachtet? Ich meine, wenn sich jemand im Jahr alle Zusatzbände zu einem Rollenspielsystem kauft, dann mag das sicher für einen großen Markt sprechen ... aber letztlich betrifft es nur EIN Rollenspielsystem mit einem Spieler - in gewisser Weise sind nämlich Zusatzprodukte komplementär (so wie Schuhe und Schnürsenkel).
Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass es in Deutschland den Leuten relativ gut geht und die auch genug Geld haben, um sich dieses Hobby leisten zu können ... jedenfalls im Vergleich mit anderen Ländern wie z.B. (Vorsicht: Extrembeispiel) Namibia.
Von daher ist Deutschland sicher ein guter Markt. Aber ein starker Markt bedeutet nicht zwingend eine große Masse an Rollenspielern [zumal auch völlig außer Acht gelassen wird, dass von der Marktstruktur her (speziell was die Anbieterstruktur betrifft) erhebliche Unterschiede vorhanden sein können].
@ Selganor:
Du sprichst da etwas Wichtiges an.
Allerdings kannst Du Deinen Kritikpunkt bzgl. der sprachlichen Barriere auch etwas anders betrachten. Warum gibt es nicht genügend "innovative" Spielsysteme AUS Deutschland im Laden?
Ich denke, im Kern wird dieses Problem auch wieder die Beschaffenheit des Marktes betreffen.
Ansonsten, wie oben angedeutet, bedeutet ein großer Markt nicht zwangsläufig, dass es viele Spieler gibt. Darüber hinaus kann die eigene Perspektive (Betrachterstandpunkt) täuschen.
Auch habe ich bei dieser Diskussion den Eindruck, dass viele gern MEHR aktive Rollenspieler sehen wollen, weil es einen vielleicht doch wurmt, einem eher "dünn besiedeltes" Hobby zu frönen. Hier könnte man allerdings auch die Perspektive wechseln. Eine kleine Hobbygemeinde kann doch aus sich heraus viel mehr bewirken, als ein großer Koloss ... will heißen: Die Hobbygemeinde kann noch wachsen. Und dies kann doch erheblich motivieren, oder?
-gruß,
Arbo