Das Paradoxon ist gewissermaßen: Es muss eine entwickelte Wissenschaft und Technik geben, die Superkräfte als nicht normal/alltäglich definiert. Superkräfte sind nicht der gegenwärtigen Wissenschaft zugänglich, ja stehen mit deren Erkenntnissen sogar in Spannung.
Ich halte das nicht für ein Paradox.
Superhelden sind in meinen Augen "Kinder ihrer Zeit".
Die Superkräfte entstehen aus meiner Wahrnehmung aus einer "Bedrohung" durch die Wissenschaft und Technik in dem der Mensch mit Mächten
hantiert, die er nicht kontrollieren kann und die zu einer Veränderung der Umwelt und damit des Menschen führen.
Als Beispiel, der Hulk.
Mein Eindruck ist, dass das Genre damit Themen aufgreift wie Radioaktivität, Großkonzerne (Genforschung, Kontrolle von Konzernen über Ressource), die Differenz zwischen Arm und Reich, Menschen die in Städten auf engstem Raum leben und trotzdem isoliert sind und die Folgen davon (Kriminaliät, Ghettoisierung, Drogenmissbrauch).
Im Grunde die Veränderung, die mit dem Fortschreiten der Technik durch die Industrialisierung & Globalisierung eine Rückwirkung auf den Menschen und die menschliche Gesellschaft hat und Veränderungen herbeiführt, die für einen Einzelnen weder absehbar noch veränderbar erscheinen.
Der Mensch wird normiert, alles was von der Norm abweicht stört die "Funktion" und es wird deshalb versucht diese Normabweichungen zu unterdrücken. Oder die Normabweichung zu benutzen, wer von der Norm abweicht soll zum Objekt gemacht werden oder wird zur Bedrohung stilisiert um von gesellschaftlichen Misständen abzulenken.
Es werden künstliche Bedürfnisse geschaffen, damit es Käufer für die Konsumartikel gibt. Die Produkte oder Dienstleistungen oder der Livestyle suggerieren, dass die Zugehörigkeit zum System oder Norm käuflich ist und das Bedürfnis nach sozialen Kontakten erfüllbar macht. Ich denke, dass immer mehr Menschen sich als "Abweichung von der Norm" empfinden, weil sie diesem geschaffenen Bild vom Menschen nicht gerecht werden können, auch wenn man nach außen hin dieses Bild nicht vermitteln wird, weil einem das als Schwäche ausgelegt wird. Deshalb pflegt man nach Außen ein Image und trennt zwischen der "Privatperson".
Wenn man so will könnte man sagen, der Superheld & seine geheime private Identität werden dadurch verkörpert, der Gegenspieler oder Superschurke ist die Projektion nach Außen der eigenen Schwächen. Das ist natürlich unzulässig verallgemeinert und erstmal nur der Versuch ein Element des Genres zu greifen.
Ich denke 1of3 hat zumindest für mich auf den Punkt gebracht, was der Unterschied zwischen einem Helden und einem Superhelden ist.
Die Folge davon ist in meinen Augen, dass viele (oder zumindest einige, die ich so kenne) Superhelden keine Entwicklung durchmachen.
Der Superheld kämpft nur gegen neue Gegner, das Prinzip bleibt gleich.
Die Entwicklung des Superhelden findet innerhalb des Genres statt.
Von Superman, zu Spiderman (der menschliche Schwächen hat), Wonderwomen über Plastikman bis hin zu Kickass und dem großen Japaner.