Meine Vorstellungen sind da noch relativ diffus, ich bin auch nicht so der Superheldenkenner, sondern habe meinen Gedankengang dazu mehr von einer generellen Genre-Theorie aufgezogen.
Bei genauer Betrachtung gibt es auch Superhelden, die keine Second Identity haben. Wobei mir da ad hoc nur Thor einfällt. Aber die Mehrheit der Superhelden hat eine Second Identity. Batman, Superman, Spiderman... allerdings scheinen die X-Men ihre "bürgerlichen Identitäten" nicht wirklich zu verheimlichen.
Eine weitere Konvention scheint heroisierte Selbstjustitz zu sein - auf Captain America, der offenbar völlig abgesichert durch die amerikanische Regierung agiert, scheint das nicht zuzutreffen.
Die meisten Superhelden treten aber in jedem Fall unter einem Spitznamen auf, auch wenn ihre Identitäten nicht wirklich geheim sind.
Superkräfte haben zwar die meisten, aber nicht alle. Batman hat zwar außerordentliche Fähigkeiten, aber hauptsächlich hat er Superspielzeug. Noch mal interessanter wird es beim Green Arrow, der wohl in einigen Inkarnationen noch nichtmal seine berühmten Trickpfeile hat, sondern wirklich nur ein begnadeter Bogenschütze ist.
Insofern gehe ich zwar prinzipiell davon aus, dass es ein Superheldengenre gibt, in dem gewisse Konventionen vorhanden sind, aber diese scheinen nicht zwingend zu sein. Wichtiger erscheint mir das simple Faktum, dass sie eben in diesem Setting per se üblich sind. Es sind also Konventionen, die in einer Welt gelten, keine Kriterien, die auf den (potentiellen) Helden zutreffen müssen.
Aus dem Stegreif würde ich aber einen modernen (nachaufklärerischen), prinzipiell wenigstens oberflächlich der Primärwelt ähnelnden Haupthandlungsort voraussetzen.