Bei der Menschenähnlichkeit weiß ich nicht, ob das so schlagend ist. Außer bei (transhumanistischer) Scifi sowie Fabeln/Erzählungen mit sprechenden Tieren sind die Figuren üblicher Weise menschenähnlich.
Ist die Frage, ob es hier um allgemeine Charakteristika geht oder um Charakteristika, die das Superhelden-Genre von anderen Genres unterscheiden.
Ansonsten vergleiche ich gerne mal Thor mit dem guten Godzilla.
Das einzige, was die beiden unterscheidet, ist doch letztendlich, dass der eine menschenähnlich aussieht und der andere nicht.
Oder nehmen wir Hulk und KingKong:
Der Unterschied ist, dass der eine früher mal ein Mensch war, während der andere immerschon ein Affe war. - Ansonsten gibt es nicht wirklich Unterschiede zwischen den beiden.
Ich könnte wahrscheinlich auch eine Geschichte aus der Sicht von Lois erzählen. Damit hört Clark nicht auf ein Superheld zu sein.
Deswegen schrieb ich ja auch nicht definierendes Merkmal sondern Charakteristikum!
Die definierenden Merkmale sind:
1) Es ist ein Held.
2) Es verfügt über Superkräfte.
Das sind die beiden definierenden Merkmale. Alles andere sind Charakteristika. Das heißt, diese Sachen sind zwar meistens vorhanden, aber man kann sie entfernen, ohne dass er/sie dadurch aufhört, ein Superheld zu sein.
@ AuribielIst der neue Sherlock Holmes für dich superheldig, weil er bekannter als der alte ist? Oder ist er für dich superheldig, weil er extrem gut kämpfen kann und massenweise Gegner aufwischt?
Nenn es "Verstoß gegen ein Gewaltmonopol de jure" wenn es dir besser gefällt, das ändert am Sinngehalt nichts.
Und ob es was am Sinngehalt ändert!
Und ja, gegen Gewaltmonopol kann man natürlich nur dort verstoßen, wo es Gewaltmonopole gibt. Aber das ist jetzt keine Eigenschaft des Superhelden-Genres sondern der Tatsache geschuldet, dass es im Setting ein Gewaltmonopol gibt.
Nehme zum Beispiel man Herkules oder Xena. Klassische Superhelden, die Selbstjustiz üben. Der einzige Grund, dass sie nicht gegen Gewaltmonopole verstoßen ist, dass es keine Gewaltmonopole gibt. Aber das ist keine Eigenschaft von Herkules oder Xena, sondern eine Eigenschaft des Settings.
Btw, damit hättest du auch gleich zwei Superhelden, für die "Verstoß gegen ein Gewaltmonopol de jure" nicht zutrifft. (Die aber dennoch Selbstjustiz üben.)
Ein Gewaltmonopol de facto ist dafür nicht nur völlig unerheblich, die heroisierte Selbstjustitz, um die es ging, setzt sogar voraus, dass das Gewaltmonopol insuffizient ist.
Sage ich doch! Hier bist du derjenige, der mich missversteht.
Ich würde die heroisierte Selbstjustitz also weiterhin als genretypisch einordnen, auch wenn wir festgestellt haben, dass sie nicht zwingend notwendig ist.
Wie schon gesagt: Die heroisierte Selbstjustiz gibt es in allen möglichen Genres. Schau dir doch nur mal Dirty Harry an.