Autor Thema: Loot im Rollenspiel  (Gelesen 14384 mal)

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Offline Kearin

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #50 am: 5.05.2013 | 21:56 »
Naja, ich frage mich, was jetzt die großen Fortschritte der 90er gewesen sein sollen, da diese IMO eher durch eine zunehmende Breite an Settings gekennzeichnet wurden und nicht dadurch, dass weniger gekämpft wurde, wie der Elf es impliziert.

Offline Bad Horse

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #51 am: 5.05.2013 | 22:04 »
Bitte diskutiert die 90er doch im Nachbarstrang.

Hier bitte wieder looten. :)

...ich muss sagen, ich freu mich ja irgendwie schon, wenn wir bei den besiegten Gegnern cooles Zeug finden. In unserer Römerrunde neulich gab's eine ganze Trireme. Mit Rammsporn! Das war schon verdammt großartig.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Waldgeist

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #52 am: 5.05.2013 | 22:20 »
Welche Rolle spielt für euch "Loot"? Werden besiegte Kontrahenten systematisch geplündert? Ist Schatzsuche ein elementarer Bestandteil eures Spiels? D.h. sucht ihr als Spieler gezielt nach verstecken Schätzen bzw. bemüht ihr euch als SL diese gezielt zu verstecken oder findet ihr es zumindest generell spannend, eine Schatzsuche zu erzählen? Ist Loot ein Aufhänger für moralische Fragen oder wird das als genre-immanent hingenommen?

Meines Erachtens hängt das von Setting und Charakteren ab. Manchmal ist Loot auch einfach die einzige (echte) Einnahmequelle für Abenteurer. Schatzsuche finde ich durchaus reizvoll, aber nicht als einzigen oder zentralen Inhalt eines Spiels. Dabei mag ich dann auch eine gute Durchmischung von gezielt platzierten und zufällig generierten Schätzen. Bei Dungeon Fantasy würde mir ohne Loot definitiv etwas fehlen. In anderen Genres ist von vorneherein klar, dass nicht geplündert wird - höchstens, um der Witwe ihr Erbe zukommen zu lassen  ;)  Und in anderen Runden gibt es dann kein genre-spezifisches Grundverhalten, sondern nur individuelle Einstellungen und die damit verbundenen Konflikte. Ich hab Platz für alles und würde ungern nur das eine oder andere sehen.
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Offline WeepingElf

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #53 am: 5.05.2013 | 22:29 »
...ich muss sagen, ich freu mich ja irgendwie schon, wenn wir bei den besiegten Gegnern cooles Zeug finden. In unserer Römerrunde neulich gab's eine ganze Trireme. Mit Rammsporn! Das war schon verdammt großartig.  :)

Und wer hat das Ding für euch gerudert?
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Offline Bad Horse

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #54 am: 5.05.2013 | 22:30 »
Und wer hat das Ding für euch gerudert?


Die ebenfalls erbeuteten Piraten natürlich. :)
Und ein paar neue Ruderer, die wir mit dem gefundenen Piratengold bezahlen konnten.
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Wulfhelm

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #55 am: 5.05.2013 | 22:46 »
Welche Rolle spielt für euch "Loot"? Werden besiegte Kontrahenten systematisch geplündert? Ist Schatzsuche ein elementarer Bestandteil eures Spiels? D.h. sucht ihr als Spieler gezielt nach verstecken Schätzen bzw. bemüht ihr euch als SL diese gezielt zu verstecken oder findet ihr es zumindest generell spannend, eine Schatzsuche zu erzählen? Ist Loot ein Aufhänger für moralische Fragen oder wird das als genre-immanent hingenommen?
Spiel- und spielrundenabhängig. Wenn's nach mir geht: "Nette Dreingabe", wie's hier gesagt wurde. Die Item-Ökonomie nach D&D-Sitte, bei der ein Charakter maßgeblich durch den Kram definiert wird, den er bei sich trägt, geht mir auf den Keks. Zum einen, weil durch übermäßige Benutzung magische Gegengstände - wie alles andere auch - banal werden, zum anderen, weil ich lieber Charaktere mag, die sich durch sich selbst definieren. DSA passt mir da (in dieser Hinsicht) besser.

Offline Arldwulf

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #56 am: 5.05.2013 | 23:06 »
Ich neige inzwischen dazu sehr stark alternative Belohnungen auszugeben (zumindest bei D&D), sei es nun der Kuss der göttlichen Abgesandten oder der neuest Trick des Schwertmeisters. Auf diese Weise bekommen die Spieler ihr "Loot", dieses ist aber stärker ein Teil von ihnen und nicht etwas was man an der nächsten Ecke wieder verkauft.

Ganz auf magische Gegenstände und Gold verzichte ich zwar auch nicht, ich mag es auch wenn Spieler so etwas finden. Aber insgesamt versuche ich das ganze schon einzuschränken und lieber eine Vielzahl verschiedener Belohnungsarten zu benutzen.

Offline Eliane

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #57 am: 5.05.2013 | 23:23 »
Welche Rolle spielt für euch "Loot"?
Spontan hätte ich gesagt, dass looten in meinen Runden (als SL oder Spieler) keine Rolle spielt, aber nach genauerem Überlegen stimmt das nicht ganz.

Looten an sich spielt in meinen Spielrunden keine große Rolle – ja, Gegner werden durchsucht und es werden auch mal Dinge mitgenommen. Aber das Ganze passiert nicht immer, läuft eher nebenbei und i.d.R. werden Gegenstände nicht zum Verkaufen sondern nur für den „persönlichen Bedarf“ mitgenommen. Meistens werden Geld, Ausrüstungsgegenstände und Informationen bzw. Hinweise mitgenommen, auf jeden Fall eher Kleinkram, ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein größeres Artefakt o.ä. so in die Runde gekommen wäre. Eine Ausnahme bilden größere Schätze, die am Ende einer Kampagne gefunden werden, aber da diese Ziel des ganzen Szenarios sind fallen sie für mich nicht unter Loot.

Die Selbstverständlichkeit des Lootens hängt auch stark an den Spielern und Charakteren. In einer V:tR-Runde z.B. gibt es einen Charakter, der bei (bisher ausschließlich kriminellen) Gegnern alles mitnimmt, was ihm sinnvoll erscheint: Waffen (da kommt man legal so schlecht dran), Drogen (keine Ahnung, was damit passiert ist), Geld (bin mal gespannt ob sich das ändert, der Gute hat neuerdings Ressourcen). Ein anderer Charakter in der gleichen Runde nimmt so gut wie nie was mit und versucht sogar die anderen davon abzuhalten oder erbeutetes Geld wenigstens einem guten Zweck zuzuführen. Da entwickeln sich dann durchaus auch Diskussionen über die moralische Seite – leider führen die meistens ins Leere.

Umfangreiche Beute-Listen (von mir aus auch zum Auswürfeln) hab ich seit Jahren nicht mehr erlebt,  die detaillierte Suche nach Beute wird nicht ausgespielt. Einzige Ausnahmen: ein Abenteuer, das sich genau darum dreht oder wenn verzweifelt Hinweise und Informationen zum weiteren Verlauf gesucht werden.
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Offline Naldantis

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #58 am: 5.05.2013 | 23:58 »
Welche Rolle spielt für euch "Loot"? Werden besiegte Kontrahenten systematisch geplündert? Ist Schatzsuche ein elementarer Bestandteil eures Spiels? D.h. sucht ihr als Spieler gezielt nach verstecken Schätzen bzw. bemüht ihr euch als SL diese gezielt zu verstecken oder findet ihr es zumindest generell spannend, eine Schatzsuche zu erzählen? Ist Loot ein Aufhänger für moralische Fragen oder wird das als genre-immanent hingenommen?

Loot im Sinne von "Sachen mitnehmen, die der ehemalige Besitzer nicht mehr brauchen kann" ist eine völlig normale, logische und ökonomisch gebotene Handlung ("nur nichts umkommen lassen"), die ggf. von der Nachverfolgbarkeit / Beweiskraft des eingesackten Objekts, und exotischen Moralvorstellungen von Charakteren, die es nicht nötig haben, begrenzt wird.

Wenn die Zeit da ist und der Verdacht naheliegt, daß es dort etwas zu holen gibt, dann wird notfalls der Laden zerlegt um etwas zu finden.
(Ist immerhin der variable Anteil der Bezahlung, wer läßt sich das schon entgehen?)

Genre spielt kaum eine Rolle, auch ein Barbar kann die Pfeile einsammeln und im Western nahm man anscheinend die Stiefel mit.

 

Offline Naldantis

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #59 am: 6.05.2013 | 00:03 »
Schätze finde ich recht langweilig, deshalb verteile ich lieber Geld vom Auftraggeber, welches dann sinnvoll verprasst werden kann.

So entgehe ich auch der DnD/PF spezifischen: "Mist das falsche gefunden." Problematik.

Leider oft unglaubwürdig, wenn man Aufträge 'aus Nettigkeit' für arme Leute, Kleinbauern, Flüchtlinge, etc. übernimmt, oder gar ohne Auftrag in Ereignisse hineinstolpert; ...paßt auch nicht gut zu Gruppen, die als Landsknechten und Söldner unterwegs sind (warum sollten deren Gegner nichts haben und die Charaktere die Sachen mit denen beerdigen bzw. den Krähen überlassen?).

Also handeln die meisten Charaktere die mir so einfallen eher ökonomisch vernünftig - wer mit Raumfracht Millionen macht, bückt sich nicht mehr nach Pfandflaschen, aber solange es einen fühlbaren Unterschied macht und ohne großen Aufwand zu bekommen ist, kann man es auch mitnehmen.
 
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 00:13 von Naldantis »

Offline Naldantis

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #60 am: 6.05.2013 | 00:32 »
Ich persönlich bevorzuge da, wenn mehr oder weniger maßgeschneiderte Ausrüstung verteilt wird -- ob praktischerweise in einem Hort placiert, oder schlicht als Belohnung durch Auftraggeber oder dergleichen, ist relativ egal. Hauptsache ist, dass die Charaktere ihren Wealth-by-Level-Soll erfüllen.

...ist natürlich ein Field-Day für alle Optimierer, die zu der besten Rassen/Klasse-Kombi dann auch noch die ideale Ausrüstung hinzubekommen, ohne durch Pech oder ungünstiges Schicksal die Restriktion zum Mittelmaß zu erfahren.

Nein.  Loot hat meiner Meinung nach in einem vernünftigen Rollenspiel nichts zu suchen.  Sollen andere in ihren Runden looten, so viel sie wollen, mein Ding ist es gar nicht.

Hmmm, wie kann etwas, daß in unserer Kultur und Geschichte so eine große Rolle spielt und auf dem unser alltägliches Leben so beherrschen Materialismus beruht, nichts in einem 'vernünftigen Rollenspiel' zu tun haben?
Wirtschaftliche Aspekte bestimmen in unserer Gesellschaft und so viele historischen so viele Entscheidungen, das es unvernünftig erscheint, sie auszublenden.
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 00:43 von Naldantis »

Offline Feuersänger

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #61 am: 6.05.2013 | 01:17 »
Zitat
Loot hat meiner Meinung nach in einem vernünftigen Rollenspiel nichts zu suchen.

Allein die Tatsache, dass sich hier so viele an WeepingElfs Urteil aufhängen - ich stelle da keine Ausnahme - zeigt doch schon deutlich, dass er mit dieser extremen Ansicht allein auf weiter Flur ist. Seiner Meinung nach betreiben wir also alle kein vernünftiges Rollenspiel. Danke, gut zu wissen; wenn ich das nächste Mal die Meinung eines echten Besserspielers brauche, weiss ich ja, an wen ich mich wenden muss.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Gorilla

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #62 am: 6.05.2013 | 01:28 »
Hmmm, wie kann etwas, daß in unserer Kultur und Geschichte so eine große Rolle spielt und auf dem unser alltägliches Leben so beherrschen Materialismus beruht, nichts in einem 'vernünftigen Rollenspiel' zu tun haben?
Wirtschaftliche Aspekte bestimmen in unserer Gesellschaft und so viele historischen so viele Entscheidungen, das es unvernünftig erscheint, sie auszublenden.
Das kann zum Beispiel sein, weil ein Charakter auch den Gesetzen folgt und es für alles, was zu finden gibt auch einen eigentlichen Eigentümer gibt. Im Zweifel einen Erben oder auch einem vormals Bestohlenen.

Offline La Cipolla

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #63 am: 6.05.2013 | 06:24 »
Ich steh ja drauf. :3 New stuff!
Ich mag auch total Hack'n'Slay-Spiele, oder Pokémon. Das Sammel-Feeling ist ein ganz besonderes, und auch in vollkommen storyzentrierten Spielen freut man sich immer über neue Möglichkeiten (sein das nun Fähigkeiten, Informationen oder "Loot"). Über den Begriff an sich diskutiere ich mal nicht, das finde ich eher langweilig.

Als SL mache ich oft die Erfahrung, dass die Spieler (egal bei welchem System & Setting) eine gewisse "Loot-Mentalität" haben; bei den klassischeren Rollenspielen liegt das eindeutig an den Erwartungen, bei den "moderneren" eher daran, dass sie eine paranoide Angst haben, Informationen zu übersehen und in den Nachteil zu geraten. Aber gut, mich stört es nicht. Ich muss mir dann nur immer on the spot überlegen, was die Leute in ihren Taschen hatten. ;D

Was allerdings wichtig ist: Das Loot muss zum Spiel passen. D&D3 wurde ja schon angesprochen, als ein Negativbeispiel, in dem der Loot irgendwo zum Selbstzweck geworden ist (was ich persönlich etwas schade finde, auch wenn es Bewunderer gibt). In Shadowrun 4 ist Loot Aufrüstung, um noch einen Funken besser zu werden und konkurrieren zu können, in der nWoD ist Loot meistens etwas zeitlich Begrenztes (also etwa die dringend benötigte Munition oder ein Verbandskasten in feindlichem Gebiet) oder etwas Mysteriöses, mit dicken Storymöglichkeiten. In meinem Los Muertos habe ich mich auf "normale" Sachen in einem unnormalen Kontext gestützt, die Point'n'Click-Adventure-mäßig Improvisation und dämliche Ideen stützen sollen.

Luxferre

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #64 am: 6.05.2013 | 06:38 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Würfelt ihr Loot spontan aus?


Interessante Fragen, die sich hier auftun...

El God

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #65 am: 6.05.2013 | 06:41 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Würfelt ihr Loot spontan aus?


Interessante Fragen, die sich hier auftun...

Ja, die können gern an die Disputanten weitergegeben werden.

Bezüglich wertender Antworten: Natürlich ist es ok, zu begründen, warum man mit oder ohne Loot spielt, die Motivation, das exzessiv oder gar nicht zu betreiben finde ich schon spannend. Man sollte das aber imho immer nur auf die eigene Gruppe beziehen und nicht auf andere ausdehnen.

Offline Oberkampf

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #66 am: 6.05.2013 | 07:15 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Würfelt ihr Loot spontan aus?

Alles drei - aber in unterschiedlichen Systemen/Settings und mit unterschiedlichen Zielen.

In meiner Sundered Skies Kampagne habe ich Loot offen ausgewürfelt - das passte mMn gut zum Leben eines Himmelspiraten/Schatzsuchers/Grabräubers und auch zur Stimmung des Settings, die ich anstreben wollte.

In D&D4 habe ich die Spieler um Wunschlisten gebeten. Das passt wunderbar in eine heroische Fantasykampagne, stärkt die Bindung der Spieler an ihre Charaktere, gibt ihnen Gestaltungsmöglichkeiten und entspricht dem System und den Regeln.

Magische Gegenstände, die nach meinen eigenen Vorstellungen passend zu den Spielercharakteren sind, habe ich während der Midgardzeit verteilt, aber das war nicht so geschickt. Später wieder in Earthdawn, weil die Spieler dadurch, dass sie XP für die Aktivierung ausgeben müssen und alternative Gegenstände in diesem High Magic Setting kaufen können, wieder mehr Mitbestimmung haben. Im Moment schneidere ich die Gegenstände bei meiner Evernight-Abenteuerserie zu, weil diese ohnehin sehr stark in eine Richtung geht.
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Offline 1of3

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #67 am: 6.05.2013 | 08:09 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?
Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Jein. Von mir aus können mir Spieler gern erklären, dass sich in einer Höhle unter der Schwarzkoppe das legendäre Schwert von Edelbert befinden. Dann lässt sich da vorbeischauen. Eine abstrakte Liste halte ich für wenig nützlich.

Bezüglich der zweiten Frage, würde ich die nicht thematisch an die Charaktere, sondern an den Fundort anpassen. In Elfenruinen sind vermutlich Elfenschwerter oder auch nicht. Was die spielmechanische Passung angeht, versuch ich eher die Regeln zu verdrehen, dass sie funktionieren. Finde es außerordentlich dämlich, dass bei D&D Dinge auf den Schatztabellen stehen, die z.B. für Nicht-Magier unbrauchbar sind.


Zitat
Würfelt ihr Loot spontan aus?

Für Schatzkisten etc. mach ich das gern, wenn nicht vorher etabliert ist, was drin sein wird.

Offline Arldwulf

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #68 am: 6.05.2013 | 08:24 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Würfelt ihr Loot spontan aus?


Interessante Fragen, die sich hier auftun...

Wunschlisten nicht - oder wenn dann nur als reinen Wunsch, nicht als Bestellung. Passenden Loot verteile ich aber. Ist einfach die Konsequenz aus der oben angesprochenen Reduktion klassischen Loots. Wenn man wenig verteilt und dann auch noch das falsche macht man sich keine Freunde.

Offline dunklerschatten

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #69 am: 6.05.2013 | 08:30 »
Zitat
Welche Rolle spielt für euch "Loot"?

Gehört dazu, wird bei uns eigentlich in jedem Spiel/System durchgezogen. Und das ganz unbahängig vom Reichtum der Chars.

Zitat
Werden besiegte Kontrahenten systematisch geplündert?

Jepp, in der Regel wird Alles mit genommen was geht. Bei SR wurden auch schon stark vercyberte verstorbene Gegner mitgenommen um die Cyberware auszubauen.


Zitat
Ist Schatzsuche ein elementarer Bestandteil eures Spiels? D.h. sucht ihr als Spieler gezielt nach verstecken Schätzen bzw. bemüht ihr euch als SL diese gezielt zu verstecken oder findet ihr es zumindest generell spannend, eine Schatzsuche zu erzählen?

Bei uns geht es selten bis nie um Schätze.


Zitat
Ist Loot ein Aufhänger für moralische Fragen oder wird das als genre-immanent hingenommen?

Ich sehe da keine moralische Fragen ! Die meisten Gegner sind beim Looten schon aus dem Leben geschieden, ergo was kümmert dann das looten noch die Moral. Zumal wir meist darl + gritty spielen, da bleibt für moralische Probleme nur wenig Raum, da es erst mal ums Überleben geht.

Zitat
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Klar können sich die Spieler Wunschlisten erstellen, das bedeutet aber nicht das die Wunschgegenstände im Loot sind.
Denn der Loot ist logischerweise abhängig vom ehemaligen Besitzer.

Zitat
Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Nö ! Loot ist logischerweise abhängig vom ehemaligen Besitzer. !


Zitat
Würfelt ihr Loot spontan aus?

"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Luxferre

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #70 am: 6.05.2013 | 08:33 »
Ist einfach die Konsequenz aus der oben angesprochenen Reduktion klassischen Loots.

Kurze Frage nebenbei: ist die "Rückführung auf das rechte Maß" denn wirklich Gruppenkonsens? Und innerweltlich konsistent und plausibel? Mich interessiert hier Euer Entscheidungs- und Entwicklungsprozess.

Denn ich entscheide als SL recht rigoros und eigenständig, wie viel und in welchem Machtgrad ich verteile. Das passt einigen Spielern nicht immer, aber das ist in diesem Fall pP ;)
Innerweltliche Plausibilität geht bei mir absolut vor und ich merkte, dass nach 3-4 Sessions nachdem wir aufhörten D&D zu spielen, plötzlich die Freude über kleine und nützliche Gegenstände wieder viel größer war, als es vorher jemals der Fall bei +10sonstwasichtötealles Schwertern war. Also eine kleine und sehr erfolgreiche Erziehungsmethode, wenn Du so willst.

Offline Waldgeist

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #71 am: 6.05.2013 | 09:01 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?
Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?
Würfelt ihr Loot spontan aus?

Nein.
Ja.
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Offline Arldwulf

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #72 am: 6.05.2013 | 09:47 »
Kurze Frage nebenbei: ist die "Rückführung auf das rechte Maß" denn wirklich Gruppenkonsens? Und innerweltlich konsistent und plausibel? Mich interessiert hier Euer Entscheidungs- und Entwicklungsprozess.

Ich spiel / leite ja in mehreren Runden, insofern kann man das nicht verallgemeinern. Normalerweise sag ich aber einfach nur vorher dass ich recht stark auf die Alternative Rewards aus dem PHB2 und vergleichbare Belohnungen zurückgreife. Und auch die inherit Boni nutze.

Es ist ja auch nicht so als ob ich damit (technisch gesehen) weniger Loot ausgebe - es ist nur inhaltlich anderer Loot als das klassische magische Langschwert +1 das schon keiner mehr braucht. Halt nicht materieller Loot wenn man so will.

Groß drüber diskutiert wurde daher auch noch nie, die Spieler wissen ja dass es diese Dinge im Regelwerk gibt.

Offline LarsB

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #73 am: 6.05.2013 | 10:13 »
Bei uns kommts auch auf das Setting an.

In modernen Settings wird eher nach Informationen gesucht (und bei verrückten Wissenschaftlern o.ä. gefährliche Gegenstände beschlagnahmt).
Bei Hollow Earth Expedition werden die Menschen komplett (Waffen (wenn sie besser sind als unser), Infos, Mysteriöses, je nach Charakter auch Geld) durchsucht und die Tiere gegrillt.
Unsere Musketiere haben es sich angewöhnt alle Waffen der Gegner mitzunehmen. (Erstens sind Schusswaffen unglaublich teuer (obwohl jeder Gegner mindestens eine hat), zweitens dauert nachladen viel zu lange, drittens eskortieren wir eh dauernd alte Männer in Kutschen, sodass Traglast vernachlässigbar ist, und viertens müssen wir ja auch für Ordnung sorgen.)

Richtiges klassisches Looten mit Beutetabelle hatten wir höchstens mal bei Dungeonslayers.

Offline Feuersänger

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Re: Loot im Rollenspiel
« Antwort #74 am: 6.05.2013 | 10:27 »
Lasst ihr als SL Wunschlisten der Spieler zu?

Verteilt ihr Loot passend zu den Charakteren?

Würfelt ihr Loot spontan aus?

1. Ja. Zumindest im Bereich von 1-3 Wunschitems. Ob der Gegenstand dann exakt so im Spiel auftaucht, ist eine andere Frage, aber grundsätzlich bin ich da als SL sehr entgegenkommend, solange die Wünsche regel- und settingkonform sind. Aber siehe 2.

2. Ja. Gerade in 3.5 bin ich oft derjenige mit der meisten Ahnung vom System, sodass ich zuweilen an den Wunschgegenständen der Spieler noch rumoptimiere. Wenn bspw. jemand gerne Sturmangriffe durchführt, spendiere ich ihm vielleicht eine "Valorous" Waffe, von der der Spieler nichtmal wusste, dass es sowas gibt.

3. Normalerweise nicht, aber so manchmal bei wirklichen "Random Drops" so als Auflockerung zwischendurch kann es spaßig sein. Meistens kommt dabei aber Krempel raus, der umgehend beim nächsten Trödler in bare Münze gewandelt wird.

Hatte da mal einen SL, der fast _nur_ zufällige Loot verteilte (abgesehen von gescripteten Drops in Kaufabenteuern). Das war wie gesagt bescheuert, da sich so durch das Diktat des Würfels ca 70% des Gruppenreichtums auf einen Charakter konzentrierte, während andere Chars ein ums andere Mal leer ausgingen. Also etwa so wie bei OotS: der Magier kriegt nen Ring of Wizardry, der Fighter ne Bag of Tricks. Sehr fair.

Nachtrag: übrigens einer der Hauptgründe, warum in 3.X bei SLs, die ich nicht kenne / nur zu gut kenne, grundsätzlich Vollcaster spiele (vorzugsweise Kleriker). Da ist man ziemlich ausrüstungsunabhängig und nicht auf Gedeih und Verderb den Launen und Allüren des SLs ausgesetzt. Allein das hat auch das Spiel bei o.g. SL für mich erträglich gemacht.
« Letzte Änderung: 6.05.2013 | 10:47 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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