Autor Thema: Wie spielt sich AD&D2 Edition?  (Gelesen 4059 mal)

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Offline Korig

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Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« am: 16.05.2013 | 16:05 »
Hi,

ich habe noch nie AD&D2 Edition gespielt, frage mich aber seit längerem ob mir diese nicht gefallen könnte.

Während 3.5 mich durch zu viele Regeln und eine Hohe Komplexität abgeschreckt hat, hat mir die 4. Edition sehr gut gefallen.

Könnte die AD&D2 Edition was für mich sein? Ich mag unter anderem spiele wie Dragon Age oder auch Warhammer Fantasy 2. Ed.

Was sind eurer Meinung nach die größten Features und wo stecken die großen Bugs drin? Wo liegt der große Unterschied zur 3. Edition oder auch zur 4. ?

Klärt einen Unwissenden auf

Viele Grüße

Korig

Offline JS

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #1 am: 16.05.2013 | 16:17 »
Ich möchte jetzt aus zeitlichen Gründen nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich habe die 3E nach sehr langem AD&D2-Spiel als gewaltigen Fortschritt gegenüber AD&D2 empfunden. Seitdem hatte ich auch in den nostalgischsten Stunden niemals das Bedürfnis, jemals wieder AD&D2 zu spielen. Ein Spieler in unserer Gruppe ist immer noch AD&D2-Fan und bietet es regelmäßig wieder an (eigentlich ist er seit Jahrzehnten nur zu faul, mal was Neues zu erarbeiten), aber wir winken dann alle ebenso regelmäßig dankend und schaudernd ab.

AD&D2 ist im Kern und in der Regelmasse wie 3E, aber mit viel schlechteren Regeln (ich sage nur THAC0), noch mehr "Numbercrunching" und einem mir unangenehmen Geruch eines verstaubten 80er-Jahre-Muffs. Wenn du Dragon Age, WFRS 2 und auch D&D 4 magst und als Maßstab nimmst, würde ich dir dringend von AD&D abraten.

(Diese heutige Neuauflage von AD&D2 ist doch keine überarbeitete Fassung, oder?)

Sicherlich gibt es - wie zu jedem System - nach wie vor AD&D2-Fans, aber ich kann hier ja nur für mich sprechen.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline kalgani

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #2 am: 16.05.2013 | 16:26 »
ich kann da nur ins gleiche horn blasen:

wer die 4E mag kann mit der 2E sicherlich herzlich wenig anfangen.
was ich allerdgins an der 2E ggü den nachfolgern mehr mag ist "save or suck" / "save or die"
die sind dort wenigsten noch ordentlich fies vorhanden und nicht so "unrealistisch" abgeschwächt wie bei 3E oder 4E.

(Diese heutige Neuauflage von AD&D2 ist doch keine überarbeitete Fassung, oder?)

das was demnächst als reprint rauskommt ist im endeffekt nix anderes die "red label ADD2"
« Letzte Änderung: 16.05.2013 | 16:28 von kalgani »

Online Marduk

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #3 am: 16.05.2013 | 16:29 »
Naja, ich finde 3E wesentlich komplexer als die 2E. Zumindest Core Only ist AD&D 2E wesentlich simpler als die 3E aber:

- Die 2E arbeitet mit absteigender Rüstungsklasse und ThAC0 was für viele unintuitiv wirkt

- Hat kein einheitliches Regeldesign (z.B. Angriff mit 1W20+AC(des Gegners)+Stärkemod muss größer sein als ThAC0 (bei Level 1 Character 20, aber sinkt mit steigendem LEvel; wohingegen ein Thief mit 1W100 unter seinen Thief-Skill würfeln muss und eine Probe für eine Non-Weapon PRoficiency (eine Art Skill für jedermann) mit 1W20 unter das der Proficiency zugeordnete Attribut gewürfelt wird.)

-Vieles ist vom Spielleiter abhängig (sehr viel "Rulings, not Rules" denken ist erforderlich)

Vorteile:

-ich persönlich finde es trotz allem sehr leicht zugänglich

-der Regelberg ist nicht so extrem wie bei der 3.X

- die 2E hatte mit einige der schönsten Settings

- Das Monster-Manual ist vom Fluff her mit das beste.

Gruß

Marduk
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Offline kalgani

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #4 am: 16.05.2013 | 16:36 »
was mich noch extrem störte: nur menschen konnten wirklich mächtig werden.
Elfen Erzmagier? nix da bei Stufe 14 oder so ist da schluß, was nen stuss!

Offline Thorgest

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #5 am: 16.05.2013 | 17:09 »
Du must AD&D 2nd aber schon wirklich lange spielen um einen Magier auf 14 zu bekommen...es ist eines der Systeme in denen man am langsamsten aufsteigt...und ich Meister AD&D seit...89 glaub ich...igendwas um den dreh muss es gewesen sein...

AD&D 2.nd bietet einfach unglaublich viele Regelbücher. Jede Klasse hat ein Unterbuch mit weiteren Charakterklassen und Spezialisierungen.
Es gibt IMMER ein größeres und tötlicheres Monster...Helden auf höheren Stufen bleiben, auch wenn das oft anders dagestellt wird, relativ leicht zu töten.
Ich MAG den ETW0 >;D und kompliziert ist er auch nicht...es sei denn man kann nicht lesen, aber dann ist ja alles wirklich anstrengend ::)
Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre, Nehmt die Gewehre zur Hand.
Zerschlagt die faschistische Räuberherde, Setzt eure Herzen in Brand!
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Dann steigt aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische Weltrepublik!

Ich habe dagegen ein viel schlimmeres Problem: Ich bin gar kein Christ und dennoch Pleite.

Online Marduk

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #6 am: 16.05.2013 | 17:13 »

Es gibt IMMER ein größeres und tötlicheres Monster...Helden auf höheren Stufen bleiben, auch wenn das oft anders dagestellt wird, relativ leicht zu töten.

Das ist ein wichtiger Fakt, während in den späteren Editionen die HP immer weiter mit dem Level steigen, gibt es in den frühen Editionen einne HP-Cap ab dem man nur noch Minimal HP dazu bekommt.

Gruß

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Offline Sashael

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #7 am: 16.05.2013 | 17:17 »
Also ich kann lesen und ich hab den ETW0 gehasst. Er ist schlicht unintuitiv.

Das mit dem langsamen Aufstieg ist auch so eine Sache. Wenn man zwei Jahre wöchentlich zweimal spielt, kommt man wohl im Schnitt bei Lvl 12 raus. Das lag ja damals der Designentscheidung zugunsten eines wesentlich schnelleren Aufstiegs bei D&D 3 zugrunde.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Online Marduk

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #8 am: 16.05.2013 | 17:27 »
Also ich kann lesen und ich hab den ETW0 gehasst. Er ist schlicht unintuitiv.

Das mit dem langsamen Aufstieg ist auch so eine Sache. Wenn man zwei Jahre wöchentlich zweimal spielt, kommt man wohl im Schnitt bei Lvl 12 raus. Das lag ja damals der Designentscheidung zugunsten eines wesentlich schnelleren Aufstiegs bei D&D 3 zugrunde.

Den ich z.B. wiederum viel zu schnell finde.  ;) Da finde ich es gut, daß Pathfinder das wieder etwas zurückgeschraubt hat.

Gruß

Marduk
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Offline kalgani

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #9 am: 16.05.2013 | 17:32 »
Deshalb spiel ohne XP, steig dann auf wenn du und deine Spieler dafür bereit sind. (ok es gibt spieler die dann 4 am abend aufsteigen wollen^^)

Offline Grubentroll

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #10 am: 16.05.2013 | 17:43 »
Wie schon erwähnt, AD&D2 hat die besten Settings, aber das mit dem absteigenden Rüstungsklassen ist schon ziemlich behämmert.

Ich habe es damals geliebt, aber heutzutage würde ich die Finger davon lassen.

Offline Glgnfz

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #11 am: 16.05.2013 | 17:44 »
Ich würde es auch heute noch jederzeit spielen. Wir haben vor einem halben Jahr eine lange AD&D 2-Forgotten-Realms-Kampagne abgeschlossen.
Visionär: "Geht weg ihr Rabauken mit eurer Rockmusik und den Rauschgifthaschischspritzen!"

Coldwyn: "Hach, was haben die Franzosen für schöne Produkte, wir haben irgendwie nur Glgnfz. Wie unfair."

Offline Deep One

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #12 am: 16.05.2013 | 19:01 »
Wenn man die älteren A/D&D-Editionen nicht gewohnt ist, werden einem die Regeln vermutlich zu Beginn etwas umständlich erscheinen - Trefferwürfe sind ETW0 -positiver RK oder +negativer RK des Ziels, Diebesfähigkeite werden auf W% niedrig gewürfelt, Attributsproben und Fertigkeiten auf W20 niedrig und so weiter, aber man gewöhnt sich dran und ich habe noch nicht erlebt, dass die Regeln ein unüberwindliches Hindernis dargestellt hätten.

Andererseits sind die Regeln sehr modular aufgebaut, z.B. ist es möglich, sich einen Charakter in ein paar Minuten zusammenzubauen, wenn man nur nach Spielerhandbuch spielt (und evtl. die Regeln für Nichtwaffenfertigkeiten wegläßt), oder man kann sich, wenn man mit allen Splats und Optionen spielt, ein hübsches Weilchen damit beschäftigen. Ich persönlich finde auch, die Nichtwaffenfertigkeiten werden ganz glücklich abgehandelt, man gibt halt einen Punkt aus und hat dann Alte Geschichte mit einer Erfolgswahrscheinlichkeit=Intelligenzwert und muß nicht von Stufe 1 an genau durchplanen, was man jetzt wie lernen will - das ist zwar bei 3.X etwas "realistischer", aber hat mich da trotzdem auf Dauer gestört. Und das System läßt sich leicht verhausregeln und so an die persönlichen Bedürfnisse jeder Gruppe anpassen, was ich beispielsweise bei 3.X für viel schwieriger halte.

Nach meiner Einschätzung sind die unterschiedlichen Charakterklassen auch bis in die hohen Stufen näher beieinander als bei 3.X (aber nicht sorgsam gegeneinander abgewogen wie bei 4E), und wenn man ein Auge auf ein paar Priester- und Magierzauber hat, ufern die machtmäßig auch nicht so aus.

2E bietet schließlich eine große Anzahl offizieller Setting für jeden Geschmack und ist im wesentlichen abwärtskompatibel mit jeder früheren A/D&D-Edition, so dass man z.B. gepflegt ein BECMI-D&D- oder AD&D1E-Modul spielen kann, ohne groß was konvertieren zu müssen, und das gilt auch für jeden/s bis da hin erschienene/n Monster, Gegenstand, Zauberspruch ...

Mein Tipp: Einfach günstig Spielerhandbuch auf EBay (oder so) schießen und reinblättern, dann wirst Du schnell herausfinden, ob 2E was für Dich ist. Ich wünsche viel Vergnügen!  :)

killedcat

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #13 am: 16.05.2013 | 19:10 »
Als ich damals nach langem Spiel von D&D Red Box auf AD&D 2nd umsteigen wollte, war ich sehr enttäuscht. Alles war umständlicher. Absteigende Rüstungen und das mal hoch und mal tief würfeln war ich ja gewohnt, aber AD&D2nd macht praktisch nichts besser als D&D, aber vieles viel umständlicher. Ich habe es eingemottet. Und im Keller liegt es nun, seit die Amigo-Edition damals rauskam.

P.S.: bevor du es irgendwo kaufst, P.M. an mich.

Offline Korig

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #14 am: 16.05.2013 | 20:32 »
Erst einmal vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Dann ist die 2. Edition wohl nichts für mich :)

@ Cat

Merci

Offline Agent_Orange

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #15 am: 16.05.2013 | 21:28 »
Dann ist die 2. Edition wohl nichts für mich :)

Zumindest nicht, wenn Du die Wahl zwischen AD&D 2nd Ed oder Hackmaster 4E hättest und entscheiden müsstest.  >;D ~;D

Aber im Ernst: AD&D 2nd Ed spaltet die D&D Rollenspieler in mindestens zwei Lager - auch hier in diesem kurzen Thread zu sehen.

Als ich nach knappen 10 Jahren mit AD&D 2nd Ed den Start für D&D 3.X mitmachte und damit auf diese Produktserie gestoßen war, war ich Feuer und Falamme für das neue D&D, weil es sich wie das bekannte D&D anfühlte, aber doch vieles sehr anders machte - kein Level Cap, einheitliches (und damals überzeguendes) Würfelsystem, Nichtwaffenfertigkeiten und individuelle Talente in den Vordergrund, Epic redefined,  Klassenkombinationen mit Klassen und Prestige-Klassen zum Perversen übertreibbar, schnellerer Stufenaufstieg, deutlich potentere Magierklassen etc. sind nur einige Aspekte, die für D&D 3.x sprachen.

Nach D&D 3.0, D&D 3.5 und der Pfadfinderei, und vor allem nach dem PC-Game-goes-Pen-'n'Paper D&D 4E sind die Aktienkurse für D&D Classic bis AD&D 2nd Ed. aber deutlich gestiegen, während für D&D 4E nur die Liebe zum Verstauben gelieben ist (meine Bücherwürmer gönnen sich dann doch schmackhaftere Sachen) und D&D 3.x für's erste auch nur "gut im Regal aussehen darf". Das, was man dem System oder Spiel von AD&D 2nd Ed anlastet, nämlich ...

- begrenzter Zugang zu Klassen für jede Rassen gepaart mit umständlichen Mischklassen oder Klassenkombinationsregeln,
- kein einheitliches Würfelsystem wie bei D&D 3.x,
- tatsächlich in Regeln gegossene Auswirkungen von Gesinnungswechseln,
- kaum bis keine Steigerungsmöglichkeiten für Attribute,
- elendig lange Aufstiegs-Arbeit,
- für Magier gerade in den ersten 4 Erfahrungsstufen ein echt gefährliches Abenteurerdasein,
- starke Limitierung in der Nutzbarkeit von Waffen (auch für Krieger),
- deutlich komplexeres XP-Vergabe-System,
- etc. pp.

... begreife ich als Stärken des Spiels, weil sie eben andere Herausforderungen im Spiel darstellen, an deren Grenzen zudem tolle Geschichten erzählt werden können. Allerdings ist es dabei eine sehr individuelle Frage, ob man so etwas mag oder sich zumindest auf so etwas einlassen möchte. Für mich gilt: Ohne Frage, in jedem Fall, und zur Zeit auch viel eher als bei den aktuellen Spielen (egal auch, wie old-schoolig sie daherkommen mögen ...).

Klar ist auch, dass AD&D 2nd Edition aus einer Zeit stammt, in der Schnellebigkeit und action-paced gaming, wie es in D&D 3.X der Fall ist, nicht die tragenden Prinzipien waren. Durch die regeltechnisch entschleunigten Aufstiegsmöglichkeiten hatten Kampagnen ganze andere Dimensionen. Und dadurch, dass die Spieler über Fertigkeiten- und Talente-Bäume nicht stundenlang brüten mussten, um sie bis zur 10. oder 20. Stufe durch zu deklinieren, um für sich den optimalst möglichen Super-Charakter zu entwickeln, war auch der Schwerpunkt des Spiels nicht so sehr auf die Charakterentwicklung ausgerichtet; denn diese ist in AD&D 2nd Ed im Wesentlichen schon festgeschrieben (so ähnlich wie in D&D 4E). Naja, aber bevor ich mich zu sehr in romantisierenden Äußerungen verliere ... Hier die Empfehlung zum Schluss:

Wenn Du auf 'nem Con bist und Du die Chance bekommst, einer AD&D 2nd Ed Runde beizuwohnen, probier es aus. Das kann sowieso durch keine geschriebene Empfehlung in welchem Forum auch immer ersetzt werden.

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #16 am: 16.05.2013 | 22:15 »
Deshalb spiel ohne XP, steig dann auf wenn du und deine Spieler dafür bereit sind. (ok es gibt spieler die dann 4 am abend aufsteigen wollen^^)

Nicht so einfach, weil bei AD&D 2nd kein einheitliches Level-Up erfolgt ist. Jede Klasse hat seine eigene XP-Tabelle, die auch noch Unregelmäßigkeiten haben kann. Und bei Klassenkombinationen teilst du ja auch noch die XP gleichmäßig auf die Klassen auf, wodurch es sein kann, dass du z.B. mit einer bestimmten Menge XP als Dieb 2 Stufen aufsteigts, als Magier aber gar nicht (ein Dieb benötigt zum Erreichen der 10. Stufe 160.000, ein Magier 250.000 und ein Kämpfer 500.000!)
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Offline kalgani

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #17 am: 16.05.2013 | 22:21 »
ich weiss das es bei 2E mit der XP vergabe ne katastrophe war.
aber ich hab auch schon zu den zeiten ohne Xp gespielt, war halt nur ungleich komplizierter ;)

hatte aber  ganz ehrlich vollkommen vergessen das die stärkste klasse so lächerlich wenige xp brauchte^^

Offline La Cipolla

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #18 am: 16.05.2013 | 22:27 »
Wollte gerade fragen ... sind die Klassen überhaupt mit ihren XP-Anforderungen ausbalanciert oder kommt das durch Fluff-Überlegungen?

Online Tudor the Traveller

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #19 am: 16.05.2013 | 23:58 »
Wie das Balancing funzt hab ich keine Ahnung. Aber die Klassen bekommen per RAW XP für klassenrelevante Aktionen. Ein Krieger bekommt XP pro TW erschlagener Gegner, ein Dieb pro Goldmünze angehäuften Reichtums, ein Magier pro gewirktem Zauber, oder so ähnlich...
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #20 am: 17.05.2013 | 03:33 »
hatte aber  ganz ehrlich vollkommen vergessen das die stärkste klasse so lächerlich wenige xp brauchte^^

Naja, das kippt dann etwas:

Level 20: Warrior 3 Mio, Wizard 3.75 Mio XP.

@Topic:



... begreife ich als Stärken des Spiels, weil sie eben andere Herausforderungen im Spiel darstellen, an deren Grenzen zudem tolle Geschichten erzählt werden können. Allerdings ist es dabei eine sehr individuelle Frage, ob man so etwas mag oder sich zumindest auf so etwas einlassen möchte. Für mich gilt: Ohne Frage, in jedem Fall, und zur Zeit auch viel eher als bei den aktuellen Spielen (egal auch, wie old-schoolig sie daherkommen mögen ...).
      Klar ist auch, dass AD&D 2nd Edition aus einer Zeit stammt, in der Schnellebigkeit und action-paced gaming, wie es in D&D 3.X der Fall ist, nicht die tragenden Prinzipien waren. Durch die regeltechnisch entschleunigten Aufstiegsmöglichkeiten hatten Kampagnen ganze andere Dimensionen. Und dadurch, dass die Spieler über Fertigkeiten- und Talente-Bäume nicht stundenlang brüten mussten, um sie bis zur 10. oder 20. Stufe durch zu deklinieren, um für sich den optimalst möglichen Super-Charakter zu entwickeln, war auch der Schwerpunkt des Spiels nicht so sehr auf die Charakterentwicklung ausgerichtet; denn diese ist in AD&D 2nd Ed im Wesentlichen schon festgeschrieben

Volle Zustimmung. AD&D2 hat auch die zeitliche Breite eines Epos. Längste Kampagne (bis Stufe 17) fand regelmäßig von 1990 bis 1993 statt.

Ergänzend finde ich es trotz der uneinheitlichen Mechas weitaus zugänglicher als 3.0/3.5 und PF. Das einzige, was wirklich stören könnte, ist der THACO, und den umzukehren ist nun wirklich eine Sache von drei Minuten.

Ich würde allerdings sowohl auf die Options-Bände als auch die Splats für Klassen und Rassen verzichten. Da beginnt das System dann, an seiner eigenen Uneinheitlichkeit zu ersticken. Zusätzlich setzt gerade in den Spells bei diesen Bänden ein ziemlicher Power-Creep ein.

« Letzte Änderung: 17.05.2013 | 03:35 von Hróðvitnir (Carcharoths Ausbilder) »
I'm not nice. I'm on medication.

Butt-Kicker 75% / Tactician 75% / Method Actor 67% / Specialist 67% / Power Gamer 67% / Storyteller 58% / Casual 0% (Schubladen)

Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline kalgani

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #21 am: 17.05.2013 | 09:12 »
was aber vollkommen unerheblich ist, denn da hat der magier den fighter von den fähigeiten schon längst überholt.
eigentlich schon spätestens ab level 7.

aber eine der sache die ich an ADD sehr gut fand waren die Initiative Werte für jeden einzelnen zauber.

Offline Kearin

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #22 am: 17.05.2013 | 09:17 »
2e ist mM zugleich der absolute Höhepunkt und absolute Tiefpunkt der Produktserie. 2e hat mit Abstand den besten Fluff, aber auch die schlechtesten Regeln.

Offline Agent_Orange

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #23 am: 17.05.2013 | 09:20 »
was aber vollkommen unerheblich ist, denn da hat der magier den fighter von den fähigeiten schon längst überholt.

Naja. Das kommt ganz darauf an, welche Zaubersprüche der gute Magier hat. Wenn er natürlich die Ultra-Kombo parat hat, macht er jeden Krieger fertig; wenn er aber - sagen wir - für andere Bereiche relevante Zaubersprüche hat, dann sieht das schon ganz anders aus. Alles ist relativ ...

Die Sache mit der Initiative und den Zaubersprüchen bei A&D 2nd Ed fand ich sehr gut; ebenso die mit dem Initiative-Faktor für Waffen; und wer es besonders anspruchsvoll wollte, der hat sich auch die Waffenwirkungen gegenüber unterschiedlichen Rüstungen ins Spiel geholt. AD&D 2nd Ed bietet schon mit den Grundregelwerken genügend modulare Elemente an, durch die sich Spielrunden ihr individuelles Spiel gestalten konnten.

Das elaborierte Rettungswurf-System bei AD&D 2nd Ed fand ich auch schon sehr cool; das aus D&D 3.x dagegen (von Anfang an übrigens) eher mau.

Was mir bei AD&D 2nd Ed auch sehr zusagt, ist, dass das Bespielen bestimmter Rassen und Klassen an zum Teil erhebliche Attributs-Anforderungen gebunden war. Dadurch behielten diese Klasse das "gewisse Etwas", das "Exotische", wodurch sie für Spieler einfach auch entsprechend "besonders" behandelt wurden; in D&D 3.X wurden diese Grenzen sehr stark aufgeweicht, wodurch viel von dem Zauber verloren gegangen ist. Dafür bot D&D 3.X aber im Gegenzug viel mehr Spielraum für individuelle Kreativität, indem das System durch die verschiedenen Werkzeuge und geringen Anforderungen an Rassen und Klassen einen "eigenen Sandkasten" zum Austoben bietet.
Welches Spiel ist nun besser? Die Vorteile beider Systeme sind auch ihre Nachteile. Einen Spielreiz kann ich beiden entnehmen ...

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Persönliche Anmerkung: Es ist ein erstinstanzliches Landgerichts-Urteil. Hinsichtlich einzelner Fragen beschränkt sich das Urteil auf Verweise; der Kläger hat "schlampig" gearbeitet. Fraglich ist deshalb, ob einzelne Urteilsaspekte in höherer Instanz anders bewertet worden wären.

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Re: Wie spielt sich AD&D2 Edition?
« Antwort #24 am: 17.05.2013 | 11:17 »
Naja. Das kommt ganz darauf an, welche Zaubersprüche der gute Magier hat.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Magier in dem System nicht beliebig viele Zauber konnte. Der Deckel wird erst mit recht hohen INT Werten aufgehoben und die sind mangels automatisierter Attributserhöhung nicht so einfach zu erreichen. Da spielten Wünsche deshalb noch eine extrem große Rolle (und da war es auch streng geregelt, pro Wunsch steigt das Attribut um 1/10 oder so)
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