Zu dem von Hawkeye zitierten Wiki-Text:
Das Entscheidende in der Romantik sind nicht die Motive, sondern der Umgang mit diesen Motiven. Natur spielt in allen Epochen vor und auch nach der Romantik eine wichtige Rolle, genauso wie Übernatürliches. Mythos und "Zauberhaftes" findet sich in mittelalterlichen Versepen genauso wie in den Volksbüchern der Renaissance (die die Romantiker weidlich ausgeschlachtet haben), den Zauberopern des Barock und -- wie man an der Zauberflöte und dem Faust sieht -- sogar in der aufklärerischen Klassik.
Romantisch ist an der Romantik, wie sie mit diesen Motiven umgeht. Sicher haben wir da zum einen die Sehnsucht nach dem Goldenen Zeitalter, nach einem fiktiven Mittelalter. Die Rückkehr dahin wurde aber als eine Synthese von Rationalem und Irrationalem gesehen. Was als "Innerlichkeit" rüberkommen mag, ist deshalb Reflexion. Romantische Texte sind in den meisten Fällen auch krude Kopfgeburten, die ganz disparate Elemente vereinigen wollen (dazu auch das Stichwort Gesamtkunstwerk auf der einen und Fragment auf der anderen Seite). So recht eigentlich gefühlt wie im Sturm und Drang wird in weiten Teilen der Romantik nicht (weshalb der Wahnsinn auch an jeder Ecke lauert), und die Naturbeschreibungen bei Stifter sind "natürlicher" als die abstrakten Chiffrelandschaften der Romantik. Der Romantiker setzt sich nicht auf Berges Spitze, um Natur zu erleben, sondern um sentimental zu werden, zu reflektieren, um sich zu fragen, ob es ihm denn entgangen, dass er geweinet hat ...
Die Suche nach dem "Zauberwort", um die als mangelhaft empfundene Gegenwart in ein neues Goldenes Zeitalter zu führen, war keine reine Gefühlssache, sondern eben auch durchaus intellektuelle Arbeit. Deshalb wurde mit der Begeisterung für germanische Altertümer und Märchen auch gleich die Germanistik als wissenschaftliche Disziplin ins Leben gerufen (und übrigens ist die Begeisterung für Volkstümliches ebenfalls nicht alleine etwas Romantisches, denn auch bereits in der Aufklärung wurden Märchen und Volkslieder gesammelt, siehe Herder etc.).
Und freilich blühten auf Grundlage dieser diffusen Sehnsucht dann auch Nationalismus und Katholizismus, und die Spätromantik bekam dann ein anderes Gepräge.
Abseits von direkten Zitaten wie dem oben genannten Zwerg Nase sehe ich deshalb nicht sonderlich viel in Aventurien, was spezifisch romantisch und dazu noch spezifisch deutsch wäre (denn die Romantik hatte ja unterschiedliche nationale Ausprägungen). Bei CoC sieht das anders aus. Da wird Natur und "Volkstum" schon zu etwas Ambivalentem umgedeutet, was jederzeit die Gefahr des Wahnsinns in sich birgt, und das ist durchaus eine romantische Herangehensweise. Aber nur weil es Burgen, Ruinen, Natur, Feen und Wünschelruten gibt, muss es sich noch lange nicht um "deutsche Romantik" handeln. Denn all diese Dinge kommen zuhauf auch woanders vor.
Was die Tatzelwürmer und Kobolde angeht: Dass man spezifisch deutsche Ungeheuer und Namen benutzt, halte ich lediglich für ein deutsches, nicht aber ein romantisches Element.