Autor Thema: G7 "typisch aventurisch"?  (Gelesen 11123 mal)

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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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G7 "typisch aventurisch"?
« am: 11.06.2013 | 00:25 »
Dolge verwies mich ans Borbaradprojekt (Danke. Hilfreich.) In den Dokumenten, die ich dort herunterlade, finde ich allerdings allerlei Seltsames, zumindest erscheint es mir. Ich möchte sichergehen, daß ich mich da nicht irre:

Zitat
Die BK ist auf den ersten Blick eine Kampagne, die von Klischees aus allen Fantasywelten lebt. (...) Wer genauer hinschaut, der erkennt: die BK ist extrem eng mit Aventurien verwoben. Die Kampagne enthält so viele Details aus der Spielwelt, dass sie losgelöst von Aventurien nicht funktionieren kann.

Nach erstem Lesen der ersten drei Module Abenteuer sehe ich dieses "eng verwoben" nicht. Was der Verfasser wahrscheinlich damit verwechselt, ist die Wiederkehr von bekannten Settingelementen. Das läßt sich aber in jedem beliebigen Setting erreichen, wenn es detailliert genug ausgearbeitet ist. Auch Borabarad ist nicht einzigartig, mMn, Standard-Luzifer-Nietzsche-Übermensch mit Ayn-Rand-Komplex zu Filibustern.

Geplant ist die Ansetzung der Kampagne in einer irdischen Früh-Renaissance AD 1493 mit magischen Anklängen (ja, es gibt tatsächlich die eine oder andere Hexe, die Hölle und ihre Dämonen sind real etc. pp.).

Was ist an der G7 außerhalb Aventuriens nicht umsetzbar? (Abgesehen von Name-Dropping.)
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Offline Auribiel

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #1 am: 11.06.2013 | 00:40 »
Was ist an der G7 außerhalb Aventuriens nicht umsetzbar? (Abgesehen von Name-Dropping.)

Da es sich um klassische Fantasy-Versatzstücke handelt, ist ALLES auch außerhalb Aventuriens spielbar, wenn man Namen und Orte anpasst. Gut, es muss zwei im Konflikt miteinander stehende mystische-göttliche Brüder geben (SOOOO selten!!!), es muss Magie geben, es muss Untote geben, es muss Dämonen geben... tja... glaub das war's?
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Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #2 am: 11.06.2013 | 00:49 »
Das müssen doch noch nicht mal Brüder sein, oder? Jede mystische Hell-Dunkel-Kombi sollte doch gehen? Luzifer als gefallener Engel, der gegen Hölle und Gott rebelliert als Borbel und auf der anderen Seite irgendeinen apokryphen Heiligen, vielleicht Longinus (kriegt man den Speer noch in die Geschichte statt "Siebenstreich"). Das Evangelium würd ich halt selbst schreiben.
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Zitat von: korknadel
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Offline Auribiel

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #3 am: 11.06.2013 | 00:57 »
Das müssen doch noch nicht mal Brüder sein, oder? Jede mystische Hell-Dunkel-Kombi sollte doch gehen?

Stimmt, das wäre natürlich auch möglich. Aber halt im Sinne von: Das Licht kann ohne das Dunkel (eigentlich) nicht existieren. Umrühren, fertig! ;)
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Offline Jeordam

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #4 am: 11.06.2013 | 01:17 »
Prinzipiell lebt die Kampagne halt vom Namedropping. Man bereist so ziemlich ganz Aventurien, trifft jeden NSC der irgendwann mal erwähnt wurde, geht einmal die Kosmologie durch und acht Zeitalter in die Vergangenheit. Und das müssen die Spieler erkennen und wertschätzen.

Wichtig sind eine ausgearbeitete, den Spielern bekannte Kosmologie als Basis für Spekulationen, eine Wiederholung des Auftretens Borbarads in aufeinanderfolgenden Hochkulturen jeweils zum Zeitpunkt des Niedergangs/Aufstieg der Neuen in immer stärkerem Ausmaß und die Kulmination hier und jetzt.
Da kann man vermutlich mit Babyloniern, Ägyptern, Persern, Griechen und Römern was machen, aber irgendwie passt in die Frührenaissance kein Kulturwechsel rein. Es sei denn du definierst die Araber als Hochkultur des Mittelalters und die Europäer als gerade aus den Lehmhütten gekrochen.
Oder vielleicht ein Krieg zwischen der alten, kirchlich geprägten Gesellschaft und der neuen, säkularen? So richtig übel, mit fast vollkommener Ausrottung der Kirche in absehbarer Zukunft?

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #5 am: 11.06.2013 | 01:28 »
Prinzipiell lebt die Kampagne halt vom Namedropping. Man bereist so ziemlich ganz Aventurien, trifft jeden NSC der irgendwann mal erwähnt wurde, geht einmal die Kosmologie durch und acht Zeitalter in die Vergangenheit. Und das müssen die Spieler erkennen und wertschätzen.Wichtig sind eine ausgearbeitete, den Spielern bekannte Kosmologie als Basis für Spekulationen, eine Wiederholung des Auftretens Borbarads in aufeinanderfolgenden Hochkulturen jeweils zum Zeitpunkt des Niedergangs/Aufstieg der Neuen in immer stärkerem Ausmaß und die Kulmination hier und jetzt. Da kann man vermutlich mit Babyloniern, Ägyptern, Persern, Griechen und Römern was machen.

Ich kenn meine Gruppe. :) Wenn ich Geschichte, okkulte Traditionen der Kabbala, Maya-Epochen, Theologie und anderes durcheinander werfe, ist immer einer dabei, der damit was anfangen kann. Aber ja, das Name-Dropping ist das, was die Kampagne mit dem Setting "verzahnt". Das läßt sich ohne Probleme transferieren.

Zitat
Oder vielleicht ein Krieg zwischen der alten, kirchlich geprägten Gesellschaft und der neuen, säkularen? So richtig übel, mit fast vollkommener Ausrottung der Kirche in absehbarer Zukunft?

Das, oder die Kirche wird gereinigt, in dem die "Hure Babylons" aus dem Vatikan geräuchert wird (also de facto der ganze Apparat und 99% der Würdenträger), so daß Kirche und Moderne koexistieren können. Hey, ein Happy End.
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Zitat von: korknadel
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Offline Darius der Duellant

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #6 am: 11.06.2013 | 09:25 »

Was ist an der G7 außerhalb Aventuriens nicht umsetzbar? (Abgesehen von Name-Dropping.)


Nichts.
Wenn du diese (/eine) Geschichte auf ihre Kernelemente runterbrichst, lässt sich im Normalfall alles irgendwohin übertragen.
Ich sehe nur den Sinn hinter einer solchen Aktion nicht. Ein großes Faszinosum an der G7 ist doch gerade die Möglichkeit, mit den eigenen Figuren ein Stück der umwälzendsten Zeit Aventuriens selbst mit zu erleben und ein weilchen auf Augenhöhe (kurze Zeit sogar darüber) mit Hintergrundfiguren agieren zu können, in die über die Jahre sicher dreistellige Mannstunden geflossen sind. Gerade der Bruch zum normalen aventurischen Figurenverhältnis macht die Kampagne (wieder im Kontext der bespielten Welt) "anders".
Von der gesammten Einbettung in den extrem ausgearbeiteten aventurischen Hintergrund beraubt, ist das einfach nur eine 08/15 Abenteuergeschichte nach Schema F. Die übermenschlich gewordenen Helden überwinden nach vielen Rückschlägen und mit der Hilfe starker externer Mächte einen Gegner der zuvor übermächtig erschien.  :snoring:
Daraus lässt sich sicher noch ein nettes Abenteuer basteln, aber den gleichen (oder mehr Spaß) kann man vermuteter Weise auch mit deutlich weniger Arbeitsaufwand als dem Ausschlachten der G7 haben.
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Offline Auribiel

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #7 am: 11.06.2013 | 09:44 »
Wenn du die von Jeordam benannten Punkte auch in einem anderen Setting aufbauen willst, würde ich die raw-G7 um einige hinführende Abenteuer bereichern. Da du die Abenteuer ohnehin kernsanierst, dürften sie die nicht üblicherweise veranschlagten 5 Jahre Spielzeit benötigen, sondern auch in einem Jahr durchzubekommen sein (je nach dem, wie oft ihr spielen könnt, wie lange ihr an einer Spielsitzung spielt und wie viel Drama und Pathos bei euch bis zur Ermattung platt gewalzt werden soll). Da könnte man die Spielzeit ev. dezent verlängern, indem man DIE Abenteuer vorschaltet, in denen die SCs auch in Aventurien überhaupt erst mit den Damedropping-NSC vertraut gemacht werden (und die nur aus dem Masterstudiengang des Aventurien-Regionalwerks kennen zu lernen halte ich da für unlustig):


- Göttin der Amazonen,
- Hexennacht,
- Das Geheimnis des Mechanicus,
- Seelen der Magier,
- Mehr als 1000 Oger
- Das große Donnersturmrennen
- Staub und Sterne
- ev. noch Am Rande der Nacht + die Ungeschlagenen als Gruppenabenteuer.


Das erstreckt sich bei DSA über ca. 15 Ingame-Jahre. Ich hätte es so gehandhabt, dass ich von den Spielern beschreiben lasse, welchen Aufgaben ihre SCs während der Zwischenzeit nachgehen und dann das Spotlight auf die Abenteuer gesetzt. Veranschlagt hatte ich dafür ca. ein halbes Jahr. Dann sind die SCs etwa auf dem Erfahrungslevel, den sie für die Abenteuer brauchen und zugleich kennen sie viele der Protagonisten und Antagonisten schon persönlich.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #8 am: 11.06.2013 | 10:28 »

Was ist an der G7 außerhalb Aventuriens nicht umsetzbar? (Abgesehen von Name-Dropping.)

das sie mit Aventurien wedelt, wie der Schwanz mit dem Hund(z.B. die Praidioten drohen in Weiden Amok zu laufen, in Weiden der Rondrakirche ureigenstem Dominion, ein Progrom an der Tsakirche).
Das bedeutende NSCs sich dümmer als der Standard Mittelreich NSC mit Posten verhalten(siehe Dexter Nemrods Umgang mit den 7G in RdE).
Siehe Reaktion von Reich, Gilden(siehe AoE bzw Unsterbliche Gier - kein Dorfdepp interessiert sich was die SC erfahren haben ...)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #9 am: 11.06.2013 | 16:00 »
Ich sehe nur den Sinn hinter einer solchen Aktion nicht. Ein großes Faszinosum an der G7 ist doch gerade die Möglichkeit, mit den eigenen Figuren ein Stück der umwälzendsten Zeit Aventuriens selbst mit zu erleben und ein weilchen auf Augenhöhe (kurze Zeit sogar darüber) mit Hintergrundfiguren agieren zu können, in die über die Jahre sicher dreistellige Mannstunden geflossen sind. Gerade der Bruch zum normalen aventurischen Figurenverhältnis macht die Kampagne (wieder im Kontext der bespielten Welt) "anders".
Von der gesammten Einbettung in den extrem ausgearbeiteten aventurischen Hintergrund beraubt, ist das einfach nur eine 08/15 Abenteuergeschichte nach Schema F.

Ich halte die irdische Geschichte für weitaus detaillierter, die Spieler bringen die notwendigen Settingkenntnisse* bereits mit und müssen sie nicht erst mühsam erwerben, und in die Renaissance (falls ich diese Epoche wähle) Luzifers Rückkehr zu werfen, kann wohl auch als Zeitenwandel gelten.

______

*Kolumbus, Borgias, Sforzas & Medicis, Reichsreform in Deutschland, Revolution durch Buchdruck (Lübecker Bibel), Frankreichs Entwicklung, Italienische Kriege, Bundschuhbewegung... Mann, Mann, kann man da aus den Vollen schöpfen. Dagegen ist die aventurische Geschichte sehr überschaubar.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
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Offline Xemides

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #10 am: 11.06.2013 | 16:58 »
Wieviel Detailwissen ist denn beid en Spielern wirklich da ? Ich muss sagen, selbst bei mir als Geschichtsinteressierten ist das alles nur oberflächlich vorhanden.

Ich würde die Erde als Setting ablehnen. Ich spiele Fantasy, um auf Fantasywelten zu spielen. D.h. eine Erde müßte schon deutlich fantasyhafter sein, um mir zuzusagen. Zu realistisch würde ich das nicht wollen.

Mir war auch die aventurische Mythologie dabei sehr wichtig.
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El God

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #11 am: 11.06.2013 | 17:04 »
Die Borbarad-Kampagne als klassische epische Weltrettungskampagne lebt davon, dass man eine gewisse Beziehung zum Setting und zu seinen Charakteren hat. Für DSA-Spieler lässt sich das am besten bewerkstelligen, wenn man ihnen vorführt, was es im Setting alles gibt, welche NSCs supertoll sind (denen durften wir ja immerhin in anderen Abenteuern schon hinterherlaufen) und was auf dem Spiel steht (die Locations sind ja ca. zur Hälfte auch einigermaßen gut). Die meisten anderen Rollenspieler können sich diese emotionale Bindung der Charaktere an ihre Welt vermutlich auch einfach denken, sich in das Mindset eines ihrer Charaktere hineinversetzen und locker aus dem Handgelenk losspielen. Weltrettungs-Topoi, die man abrufen kann, gibt es immerhin genug.

Wenn man sich schon die (imho wahnsinnige) Arbeit macht, 7G auf offen und halbwegs rr-frei umzustellen, ist es kein großer Mehraufwand auch einfach eine Settingwelt zu nehmen, die einem für ganze Sache zusagt.

Wer hier Bissigkeit findet, darf sie behalten.
« Letzte Änderung: 11.06.2013 | 17:06 von Dolge »

Just_Flo

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #12 am: 11.06.2013 | 17:41 »
Okay, dann gehört die Bissigkeit jetzt mir. Somit darfst du sie nur noch mit meiner ausdrücklichen Genehmigung wieder verwenden.
Wobei, weil ich deinen Post eigentlich ziemlich gut finde (keine :Ironie:), erteile ich dir mal für den DSA-Bereich eine Blankoerlaubnis.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #13 am: 11.06.2013 | 17:54 »
Wieviel Detailwissen ist denn beid en Spielern wirklich da ? Ich muss sagen, selbst bei mir als Geschichtsinteressierten ist das alles nur oberflächlich vorhanden.

"Oberflächlich" wäre immer noch mehr, als sie (mit einer Ausnahme) über Aventurien wüßten. Allerdings sind zwei schon ziemlich tief in der Materie drin (ein Historiker, ein Theologe), der Physiker wird sowieso vorher recherchieren und die anderen sind Geisteswissenschaftler mit sehr solider Allgemeinbildung. (Wobei ich die Entscheidung zur Renaissance noch nicht gefällt habe. Ist derzeit nur ein Gedanke. Vor Oktober wird das eh alles nix.)

Im Gegensatz dazu Aventurien? Öh. Und erst eine Latte Abenteuer spielen, um das Setting zu kennen und zu schätzen? Von den oben von Auri vorgeschlagenen kenn ich bis auf die beiden Solos alle, und die geb ich mir ehrlich nicht. Allenfalls das Donnersturmrennen hat eine gute Grundidee, mit der man ein Setting erfahren kann (Ausarbeitung jedoch.... ja....). Ich werd ein oder zwei eigene Eingewöhnungsmodule ausarbeiten und dann die Kacke dampfen lassen.

Die meisten anderen Rollenspieler können sich diese emotionale Bindung der Charaktere an ihre Welt vermutlich auch einfach denken, sich in das Mindset eines ihrer Charaktere hineinversetzen und locker aus dem Handgelenk losspielen. Weltrettungs-Topoi, die man abrufen kann, gibt es immerhin genug. Wenn man sich schon die (imho wahnsinnige) Arbeit macht, 7G auf offen und halbwegs rr-frei umzustellen, ist es kein großer Mehraufwand auch einfach eine Settingwelt zu nehmen, die einem für ganze Sache zusagt.

Naja, Vertrautheit mit der Welt hilft schon, wobei ich die Argumentation "hast Du nicht mindestens dieses Dutzend Module gespielt fehlt Dir der emotionale Zugriff" dann wiederum etwas extrem finde.
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Zitat von: korknadel
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Zitat von: Dolge
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Offline tartex

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #14 am: 11.06.2013 | 18:33 »
und auf der anderen Seite irgendeinen apokryphen Heiligen, vielleicht Longinus (kriegt man den Speer noch in die Geschichte statt "Siebenstreich"). Das Evangelium würd ich halt selbst schreiben.

Ach, das machen wir gleich richtig und nehmen Jesus höchstpersönlich. Der kann ja auch ein wenig vom biblischen Vorbild abweichen. Eine Prise mehr Asskicking und alle sind happy.
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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #15 am: 11.06.2013 | 18:35 »
Von den oben von Auri vorgeschlagenen kenn ich bis auf die beiden Solos alle, und die geb ich mir ehrlich nicht.

Nana, es war da von Kernsanierung die Rede - nichts anderes habe ich beim Spielen dieser Abenteuer auch gemacht, ich spiel die doch nicht by the book und schon gar nicht so, wie sie ursprünglich mal waren... ;)

Aber war ja nur ein Vorschlag, um mit einem Setting vertraut zu werden. Ich schüttel mir auch einige andere Abenteuer aus dem Ärmel, wenn es nötig wird, hab zum Beispiel die Kindesentführung von Ruthor vergessen, die wollt ich auch umsetzen (wiedersehen mit Xeraan, yay!).
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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #16 am: 11.06.2013 | 18:51 »
Ist G7 nicht im Gegenteil grundsätzlich vom Start weg total _untypisch_ für Aventurien?
Ich meine, da wird auf einmal mit der Brechstange ein Konflikt von einer Tragweite aus dem Boden gestemmt, die man so im bespielten Zeitrahmen einfach noch nie hatte. Vor G7 hat man Aventurien doch typischerweise als idyllisches Märchenland kennengelernt, in dem mal hier, mal dort ein kleinerer Lokalbösewicht den Aufstand probte, es gelegentlich zu einem Kabinettskrieg kam oder schlimmstenfalls irgendwelche Wilden (Schwarzpelze) zurück in die Steinzeit geprügelt werden wollten. Die richtig großen Konflikte kamen nur noch in den Geschichtsbüchern vor -- Dämonenschlacht, Magierkriege usw. Es gab doch schlicht kein ordentliches Feindbild; selbst die Orks taugten dazu nicht mehr.
Und dann ist den Autoren bzw der Redaktion wohl auch irgendwann aufgefallen, dass das Setting einfach _stink_langweilig ist, und dem versuchte man dann dadurch abzuhelfen, dass man - hau-ruck! - ein Mordor für Arme auf die Landkarte bugsierte, um einen epischen Gut-Böse-Konflikt zu ermöglichen.

Insofern wäre die Konvertierung von G7 doch ziemlich "von hinten durch die Brust ins Auge". Man hat einen Stoff, der für alle möglichen Fantasywelten Standard ist _außer_ für Aventurien; adaptiert diesen dann erst _für_ Aventurien, und reisst ihn dann da wieder raus? Scheint mir wirklich unnötig kompliziert, mal abgesehen von den ganzen anderen bereits im Thread genannten Schwierigkeiten.
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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #17 am: 11.06.2013 | 19:03 »
Würde man die G7 in Tenra Bansho Zero spielen hätte man die vermutlich nach 4 Spielsitzungen durch :)
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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #18 am: 11.06.2013 | 19:39 »
@Feuersänger:

Jein. G7 war wohl schon ein Bruch in der Abenteuer Kultur. Aber Mit dem Kohmkrieg (Löwe & Rabe I + II) und Orkensturm (Jahr des Greifen I + II) gab es zwei Kriege mit durchaus reichserschütterndem Ausmaß. Ogerstrum (Mehr als 1000 Oger) und die Zeitreise zum Krieg der Magier haben auch epischer Dimensionen bereits zuvor Einzug gehalten. Natürlich waren die g7 ein anderes Level. Aber es gab auch vorher bereits solche Ansätze in der bespielten Geschichte.

Immerhin haben die Orks vor Gareth gestanden so lehrt uns der Metaplot, die Oger haben eine mittlere Stadt und die halbe Reichsarmee gefressen und ein von Boron unverwundbar gemachter, finsterer Oberpriester wurde ge-nahema-t nachdem er den Puffer zwischen seiner Theokratie und dem Guten Kaiserreich(TM) magedeburgisiert hat.

@Thema:

Für mich spielt der Bruderkonflikt der sich in verschiedenen Inkarnationen durch alle Zeitalter zieht eine Rolle. Das müsste es in jedem Setting geben/konstruierbar sein, das man für eine G7-Like Kampagne nutzen will, finde ich.

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #19 am: 11.06.2013 | 20:02 »
Luzifer und der Ewige Jude (was natürlich nur seine derzeitige Inkarnation ist). Da kann ich sogar Resteessen; der Konflikt war der Hintergrund meines Beitrages zum Abenteuerwettbewerb von Prometheus (frag mich, ob wir drei Sieger dann irgendwann tatsächlich mal in Print erscheinen).

EDIT/ Wäre dann natürlich besser, das Setting ums Jahr 1000 zu setzen, wegen Zeitenwende-Apokalypse-etc.
« Letzte Änderung: 11.06.2013 | 20:04 von Hróðvitnir (Carcharoths Ausbilder) »
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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #20 am: 11.06.2013 | 20:23 »
@Feuersänger:
und die Zeitreise zum Krieg der Magier

Das kann ich so nicht gelten lassen, Krieg der Magier gehört eigentlich schon zur G7 Vorarbeit dazu, also ohne G7 hätte es auch keinen Krieg der Magier gegeben.

Mir wären Kriege im Zuge von Mehr als 1000 Oger oder Das Jahr des Greifen deutlich lieber gewesen, als die G7. Klar hat auch das Jahr des Greifen Aventurien nachhaltig verändert (besetztes Svelttal), andererseits hätte sich dies - ohne die Ablenkung durch die G7 - auch ganz anders weiter entwickeln können. Das "Mordor für Arme" war einfach draufgestülpt. Nichts gegen dämonische Reiche, aber nicht so. :( ...und nicht so pups-klein! 
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Offline Glühbirne

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #21 am: 11.06.2013 | 20:28 »
Hey, ich habe nicht gesagt, das irgendjemand irgendetwas gut gemacht hat ;)

Offline Auribiel

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #22 am: 11.06.2013 | 20:29 »
Sollte auch nicht so klingen, als wenn du das gesagt hättest!  :'(
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Offline Feuersänger

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #23 am: 11.06.2013 | 20:59 »
Die genannten "konventionellen" Kriege wie Khom oder Orks sind eigentlich mehr oder weniger das, was ich als "Kabinettskriege" bezeichne. Vielleicht sind sie nicht als solche gedacht, aber da kann ich mir wieder nicht helfen, da bricht mein Suspension of Disbelief zusammen: wenn ein sich von Küste zu Küste erstreckendes Kaiserreich nicht mit ein paar durchgedrehten Beduinen aus nem handtuchgroßen Sandkasten fertigwird, gibt es sich keine Mühe. Ähnliches mit den Orks. So winzige Gebiete ohne nennenswerte Landwirtschaft _können_ einfach nicht genug Manpower hervorbringen, um für ein Reich mit relativ starker Infrastruktur eine ernstzunehmende Bedrohung darzustellen. Irgendwie muss man das plausibilisieren.

Borbel versucht, diese Problematik zu umschiffen, und zwar durch a) Söldner und b) Dämonen. Wobei die Söldner sich die Frage gefallen lassen müssen, warum es sie vorher überhaupt gegeben hat -- schließlich gab es in Aventurien bis dato quasi kein Bedarf für Söldnerheere, also warum hätten sich welche formieren sollen? (Mal abgesehen von der Frage, wie Borbel sie finanziert.) Und bei den Dämonen, naja, so übermächtig wie die beschrieben wurden ist eher die Frage, wie sie dann überhaupt aufgehalten werden konnten.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Re: G7 "typisch aventurisch"?
« Antwort #24 am: 11.06.2013 | 21:38 »
Die Borbarad-Kampagne als klassische epische Weltrettungskampagne lebt davon, dass man eine gewisse Beziehung zum Setting und zu seinen Charakteren hat.

Ich weiß nicht, ob die Kampagne heute so funktionieren würde wie damals.
Eben WEIL man seine Helden vorher durch X Jahre Aventurien/DSA geführt hat und quasi alle Abenteuer gespielt.
Mit dem gesamten Personen-Arsenal hatte man also vorher so oder so schon einmal zu tun - das wäre glaube ich heute so gar nicht mehr möglich.