auf welchen Teil des Chaos bezog sich das denn? Nicht ev. "nur" auf die Auswirkungen der direkten Umgebung Gareths/der zentralen Gebiete? Und war da die Wildermark mit im Blick oder nicht? Oder die Abspaltungen von Albernia und Almada? Oder die Quanionsqueste? (Dieses "Chaos" hielt deutlich länger an).
Man wollte eben Gareth/die zentralen Gebiete nicht dauerhaft unspielbar machen (eben keine zweiten schwarzen Lande), wenn man schon die Wildermark als Spielplatz für Chaos installiert hatte... so jedenfalls meine Lesart.
Deshalb halte die Blog-Reihe zwar für eine nette Spielerei, aber ansonsten ziemlich an den Haaren herbei gezogen.
Weil einfach schon der Unterbau für mich bisher auf tönernen Füßen steht.
Der Unterbau steht deshalb auf tönernen Füßen, weil man die Füße nachträglich ausgehöhlt hat.
Oder beantworte dir doch einfach mal folgende Fragen selbst:
- Wieso haben Almada, Albernia und die Orks tatenlos daneben gestanden, derweil das Mittelreich darniederlag? Däumchendrehen derweil der Feind am Boden liegt ist unglaublich logisch. Waren wohl allesamt (auch die Orks) spontan von Rondras Ritterhaftigkeit beseelt?
Klar kann man sagen: Die hatten halt auch selbst mit Intrigen zu kämpfen. Nur: Wo sind die dementsprechenden Angaben dazu? Wieso muss man sich die Erklärungen entweder selbst mühsam aus den Fingern saugen oder gleich handwedeln "war halt so, Punkt"?
- Wieso überhaupt JdF durchführen samt achtjährigem Chaos-Ringelreihen nur um dann wirklich genau den Status Quo von vor dem JdF wieder einzuführen? Boten da die schwarzen Lande nicht mehr Horror genug?
Nichts gegen einen ernstzunehmenden Angriff von Galotta auf das Mittelreich, aber das hätte auch einen anderen Verlauf nehmen dürfen, samt Heldenhaftigkeit und vielleicht eher einer Verstärkung der Kämpfe an den Grenzen zu den SL, ohne gleich weitere Landstriche auf Jahre zu verwüsten und sie dann mit einem Paukenschlag wieder zu befrieden.
- Wieso macht man so eine Menge an Plots auf, nur um sie dann vor sich hin darben zu lassen? Gerade die Auflösung des Konflikts in Albernia sowie den Tod von Jast Gorsam lediglich in einem Botenartikel empfinde ich als höchst unspektakulär und aus spielerischer Sichtweise unbefriedigend. Es gibt so einen großen Ausstoß an Abenteuern, aber lieber den Xten Märchenband raushauen, anstelle die Hauptplotfäden sinnvoll weiterzuspinnen. Muss ja nicht gleich ein 100+ seitiger Mondenkaiser werden, aber ein kleiner Kampagnenband wäre nett gewesen. Wenn sich die Hälfte der Abenteuer die pro Jahr veröffentlicht werden, auf die Hauptplotfäden bezogen hätte, hätte das weit ausgereicht. Und angeblich ist doch der Metaplot das, was DSA so auszeichnet, wieso wird er dann so stiefmütterlich behandelt beim Produktausstoß?
Zeigt in meinen Augen aber auch, dass Waldemar eben recht hat: Das Mittelreich ist der Nabel Aventuriens, die Wildermark wurde mit einer spannenden Kampagne bedacht, dazu die Quanionsqueste... Albernia wird gehandwedelt und in Almada bekam man nach 5 Jahren endlich mal den Hintern hoch und kappte den Plotfaden dann gleich, kaum dass man ihn aufgenommen hatte (ja, ich weiß, da gab es eine Minimale Hinführung zum Mondenkaiser im aventurischen Boten, aber auch das erst, nachdem lautstark danach gerufen wurde, ich hatte da massiv den Eindruck, man hätte das ganze gerne auch unter den Tisch gekehrt. Aber so einen Gegenkaiser entsorgt man halt mal schlecht in einem Botenartikel...).
Nebenkriegsschauplatz:
Von Al'Anfa will ich mal gar nicht anfangen, dass auch 3 Jahre mitten im Fana-Aufstand auf Eis lag. Und jetzt bitte nicht, die Autorin konnte halt nicht weiterschreiben. Wird DSA unter Ulisses jetzt professionell durchgezogen oder nicht? Wenn eine Autorin drei Jahre die von ihr zu beschreibende Region auf Eis liegen lässt, dann benenne ich einen anderen Autor (wenigstens so lange, bis die Expertin wieder verfügbar ist). Da schafft man es eher, 75% der Redax auszutauschen, als eine neue Autorin für eine Nebenregion zu installieren?
Beide Settings (Albernia und Almada, aber auch die Orks) hätten soviel Potential geboten. Wieso JdF, wieso nicht die Orks bis Almada marschieren lassen (als angebliche Armee Selindian Hals, das hätte jedenfalls einen guten Grund für Albernia geliefert, wieder mit dem Mittelreich anzubandeln...) und und und...
Wieso nicht das Bündnis Albernia+Almada (das gerade nach dem Tod von Jast Gorsam einiges an Spannung geboten hätte).
Wieso nicht...?
Klar, irgendwer entscheidet, das ist die Redax und die Agenda war wohl "back to status quo", nur wozu die ganze Action dann, wenn nix bei rum kommt?
Im übrigen: Ich bin kein Fan von "Game of Thrones", das ist mir wieder ZU übertrieben in die andere Richtung und lebt auch nicht vom Heldenspiel (eher vom Char-Entsorgungs-Reigen), aber jetzt hat man wieder starre Strukturen.
Ist halt schade...
Nachtrag:
[Edit]
Was man will und was gut für einen ist, sind ja oft sehr unterschiedliche Dinge. Ich bin ja auch pro-Mittelreich, kann aber das Argument nachvollziehen dass mir dann spannende Geschichten und Möglichkeiten nicht offen stehen. Auch wenn mir erst mal das Herz schmerzt, stimme ich einer teilweisen Zerschlagung des Mittelreichs zu, auch in der Hoffnung es nachher glorreich zu vereinigen.
Gerade das als Argument hätte ich ja auch gelten lassen, nur sind die Held eben bei vielen entscheidenden Schritten, das Mittelreich zu einigen nicht im entferntesten involviert. :-/